Am Mittwoch sahen Augenzeugen Lars Windhorst, wie er am Zürcher Pelikanplatz aus einem Wagen stieg und zur dort gelegenen Falcon Private Bank marschierte. Dort ist Windhorst Kunde.
Nicht irgendeiner. Windhorst ist eine grosse Nummer in der Welt des Geldes. Mit seiner Sapinda Gesellschaft in London investiert er in Öl, Minen und Landwirtschaft – und zwar Big time.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_banner“]
Nebenbei finanziert Windhorst den Formel-1-Rennstall Toro Rosso von Red Bull. Und wenn er in der Luft ist, dann fliegt er standesgemäss im eigenen Privatjet.
Jetset, Reichtum, Tempo, Glamour: Windhorst zählt zu den ganz Grossen und Reichen im Geschäft des schnellen Geldes – und das, obwohl er in einem Monat erst 40 wird.
Nun könnte Windhorsts Gebilde ins Wanken geraten. Es geht um mögliche Beziehungen zu zentralen Akteuren im Gestrüpp, in dem sich die Falcon verirrte und das die Strafbehörden durchforsten.
Mit Druck und Gewalt. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat diese Woche ein Strafverfahren gegen die Falcon Bank und mögliche Involvierte eröffnet. Das ist speziell: Die Finanzmarktaufsicht wird von der Bundesanwaltschaft links überholt.
Auch die scharfen Amerikaner sind dran am Fall. Das Department of Justice untersucht Korruptionsvorwürfe rund um 1MDB, ein Asien-Staatsfonds, bei dem es um Milliarden geht.
Windhorst selbst sagt, er habe null Bezug zu 1MDB, deren Akteure und den ganzen Sumpf.
„Gerne bestätige ich erneut das es keinerlei Verbindungen oder Geschäftsbeziehungen zwischen mir und mir verbundenen Unternehmen und den unten genannten Personen / Strukturen / Unternehmen gibt und auch nicht gab“, antwortete er gestern per E-Mail auf entsprechende Fragen.
Die Personen, um die es geht, sind zwei Verhaftete rund um den Malaysia-Skandal. Beide hatten zentrale Positionen in Abu Dhabi Investment-Fonds, die wiederum im 1MDB-Dschungel prominent auftauchen.
Einer der beiden war nebenbei auch Präsident der Falcon Private Bank, eine Schweizer Bank. Doch Windhorst betont: „Es gab und gibt (…) keine Beziehungen weder zwischen mir noch meinen Unternehmen und den genannten Herren.“
Ein Insider behauptet hingegen, dass die beiden verhafteten Abu-Dhabi-Manager mit Windhorst Geschäfte gemacht hätten.
Sicher ist eines: Windhorst und die Abu-Dhabi-Fonds unterhalten eine Beziehung. Und zwar eine, die für alle sichtbar ist. Beide prangen als Sponsoren auf den Boliden des Toro-Rosso-Rennstalls. Dort warb eine Zeitlang auch die Falcon.
Ebenso holte Windhorst sich kürzlich 100 Millionen Euro Eigenkapital für seine Sapinda-Gruppe bei einem der obersten Scheichs von Abu Dhabi; dort, wo der Malaysia-Falcon-Fall einen Ursprung hat.
Windhorst galt als Wunderkind der Deutschen Wirtschaft. Als junger Geschäftsmann öffneten sich im die Türen zu den höchsten Kreisen.
Die erste Internet-Welle und die vermeintliche New Economy hatten ihn nach oben gespült. Ein Börsengang stand vor der Tür.
Es wäre für Windhorst die Krönung gewesen – und der Schlüssel zum Reichtum.
Dann kam 2001, die Blase platzte, und mit ihr auch der Börsentraum von Windhorst. 2003 waren er und seine Firma Pleite.
Windhorst war weg. Dann kam er zurück.
Und wie. Sein nächstes Unternehmen, die Sapinda, zog honorige Persönlichkeiten an.
Berater Roland Berger, Ex-ABB-Präsident Hubertus von Grünberg sowie Edwin Eichler, der frühere CEO der deutschen Industrieikone Thyssen, sitzen in seinem Finanzvehikel an prominenter Stelle.
Die bekannten Namen aus der grossen und scheinbar seriösen Wirtschaft sollen Windhorst und seine Investment-Gruppe glaubwürdig machen. Ein Geschäftspartner vom Feinsten für globale Investoren – so der gewünschte Eindruck.
Inzwischen passierte Eigenartiges. Die Herren Berger, von Grünberg und Eichler sind auf der Hompepage der Sapinda von Lars Windhorst nicht mehr aufzufinden.
Der gesamte Teil mit den Personen, die für Windhorst aktiv sind, ist auf der Internetseite seit neuestem nicht mehr sichtbar.
Nur ein technisches Problem? Oder gibt es eine Absatzbewegung?
Die Frage, die auf dem Zürcher Finanzplatz von Insidern immer deutlicher gestellt wird, zielt in die gleiche Richtung. Sie lautet, ob Windhorst mit seinem vielen Geld bei den Schweizer Banken noch willkommen ist.
Oder ob er „risky“ sei, zu einem Risiko für jene Geldhäuser geworden sei, die wie die Falcon lange und gerne mit ihm geschäftet hatten.
Windhorst selbst behauptet, alles sei Ok. „An meinen Geschäftsbeziehungen zu Schweizer Banken hat sich nichts geändert, weder von meiner Seite aus noch von Seiten der Banken aus“, schreibt er.
Bei der Falcon machte man um Kunde Windhorst ein grosses Theater. Auf gerichtlichen Notentscheid hin darf man bis auf Weiteres nicht mehr behaupten, dass er ein sehr grosser und entscheidender Kunde der Bank sei.
In einer internen Information ans Personal hielt die Falcon-Spitze letzte Woche fest, dass die Bank „keinen einzelnen Kunde“ habe, der „direkt oder indirekt die Hälfte aller Assets“ besitze.
Windhorst machte kein Geheimnis um seine Beziehung zur Falcon Bank. Schon vor Wochenfrist schrieb er per E-Mail auf eine erste Anfrage hin, dass er die Bank „als zuverlässigen Partner“ schätze.
Er „habe volles Vertrauen in die Geschäftsleitung und in die solide Bilanz“ der Falcon.
Vier Tage später schloss Singapur die Falcon Asien.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Wäre aber ungewöhnlich.
Von den 100 Mio. € fresh money aus Abu Dhabi bleibt aber selbst nach Zinszahlung noch einiges übrig.
Wozu braucht Sapinda bei Anleiheerlösen von 250 MIo. noch cash für Zinszahlungen? LW wird ja keine Deutsche Bank Aktien gekauft haben.
-
Vielleicht hat Falcon kräftig in Sapinda Bonds investiert und muss jetzt auf Druck der Behörden die Anleihen abstoßen. Das könnte niedrigen Kurs erklären.
An Stelle von LW würde ich die Falcon-Schwierigkeiten nutzen, um ggf. Anleihen unter Nennwert zurückzukaufen oder sonstige Schnapper zu machen.
Hat irgendeiner ne Idee, ob der Signa Prime Anteil der Falcon auch zum Verkauf steht, bzw was der wert sein könnte? Benko gibt grad kräftig Gas in Deutschland.
-
-
Hat Lars Windhorst nicht erst am Jahresanfang 50 Mio vom Falcon Scheich für Sapinda bekommen? Nach Vorlage Jahresabschluss sollten nochmal 50 Mio Fliessen, stand glaub ich in Presse. Das ist doch ein starker Vertrauensbeweis vom Falcon Eigentümer.
Beim jüngsten Buwog Deal hat er doch auch ganz gut abgecasht. Glaube, dass er vielmehr seine Kunden und Investments schützen muss. Falls bei Falcon irgendwer die Nerven verliert und eventuelle Co-Investments von LW zur Unzeit verkaufen will, betrifft das sämtliche Mit-Investoren der Falcon.
Nur weil Dt Bank in Amerika Mist gebaut hat, sind nicht alle Kontoinhaber gleich Kriminelle.
-
Die EUR 50,0 Mio. urden bzw. werden jeweils direkt an die Inhaber der Anleihe als Zinszahlung durchgereicht.
-
-
Windhorst Electronics GmbH
Produktion & Handel mit elektronischen Gütern
Die Windhorst Electronics GmbH ist Hersteller und Anbieter von qualitativ hochwertigen Computersystemen, speziell PC- Client/Serversystemen. Außerdem bietet die Windhorst Electronics ihren Kunden ein ausgesuchtes Sortiment an Computer-Komponenten und Peripherie zur Realisierung einfacher PC-Systeme bis hin zu komplexen Multiprozessor-Server-Lösungen.
Gegründet wurde die WINDHORST Electronics GmbH in Rahden (Ostwestfalen) 1994 von Lars Windhorst.
Mit der Distribution von PC-Komponenten machte sich die Windhorst Electronics GmbH schnell einen Namen und konnte in den ersten Jahren bereits außergewöhnliche Erfolge erzielen, 1996 wurde in einer eigenen Fertigungstätte in Rahden mit der Produktion von PC-Systemen unter der Marke „Windhorst“ begonnen.Seit 1997 wurde im Rahmen einer Konsolidierung aller Aktivitäten die Neuausrichtung zum Hersteller von Client/Server Systemlösungen im Business-to-Business Bereich fixiert. Hier bietet die Windhorst Electronics ihren Endkunden und Partnern hochwertige Client/Serversysteme mit überdurchschnittlicher Zuverlässigkeit und Flexibilität.
Kooperation und Verträge mit namenhaften Herstellern und Firmen wie
-AMD (Authorized Reseller)
-APC USV-Anlagen (Reliability Partner)
-csg (IBM Global Service), After Sales Service
-ICP-Vortex (Solution Provider)
-ELSA (Business-Partner, EDGEvantage)
-Fuji (Tapes)
-Intel (Intel Product Integrator)
-Lantech (Netzwerkprodukte)
-Microsoft (OEM TOP Systembuilderpartner)
-Fujitsu-Siemens (Mainboards)
-3COM (EMEA Indirect OEM Partner)
-Hewlett Packard (Channel Partner)
-etc…
erweitern das Angebot als Systemlösungsanbieter kontinuierlich. Dedizierte Partnerkonzepte für Reseller, wie autorisierte System- und Vertriebspartnerverträge, erweitern stetig Kundenbindungen und ein fast flächendeckendes Vertriebsnetz in Deutschland.Ihr WINDHORST-Team
-
10.05.2002
Das Ende für Windhorst Electronics:
Ex-Wunderkind gibt Rahden auf
-
-
Die Strategie mit der Superprovisorischen Verfügung scheint ja super zu funktionieren.
Ob der Winkeladvokat, der diese Strategie entwickelt hat, mit einem Sonderbonus für seine Leistung rechnen kann?-
80% der Anwälte sind doch schlicht Deppen bzw. Dingevermassler, die für Unsinn noch grosse Honorare (abgesichert durch Vorschüsse) einfordern. Meine Erfahrung mit mehreren Prof. Dr. iur. und Dr. iur.
-
Ach was für ein überhebliches Gefühl mit einem Satz jeweils eine ganze Berufsgruppe herunter zu machen. Endlich mal drauf los hauen, anstatt wie im richtigen Leben wegen der eigenen Unfähigkeit ständig Prügel einzustecken. Sich wenigstens für 10 Sekunden mal besser fühlen als andere….mein herzlichstes Beileid an diese jämmerlichen Personen. Und Fadengrad um so etwas fadengrad von Angesicht zu Angesicht zu äussern, dazu fehlt Ihnen wohl mehr als nur der Schneid.
-
@Road Runner: Fadengrad lässt ja noch 20% +/- taugliche Anwälte übrig. Ich denke, das ist fair und entspricht der Realität. Deckt sich auch mit meinen eigenen Erfahrungen als Kunde bzw. in Angelegenheiten Beteiligter. (Einige waren gar schlicht als kriminell einzustufen.)
-
-
Ha, ha! Diese Volltrottel! Das haben sie nun von ihren juristischen Winkelzügen gegen Hässsig. Jetzt hängt der an ihrer Wade wie so ein tollwütiger Strassenköter. Und der Barbara Streisand-Effekt lässt grüssen!
-
-
Am selben Tag sah man in der Nähe auch drei adrett gekleidete Manager einer grossen Zürcher Privatbank aus einer Limousine steigen, um sich darauf artig am Empfang der Finma- Dépendence zu melden. Ist mittwochs jeweils Beichttermin?
-
Verdächtig, normalerweise geht die Bank zu den reichen kunden und nicht umgekehrt…
Schuldet Windhorst etwa der bank was? Hat Falcon seine gelder für ölgeschäfte, etc. verschoben?-
Wahrscheinlich hat sich Lars an ein paar afrikanischen Kohlegruben verhoben.
-
75% Verlust in einem Jahr!
-
-
Lars Windhorst’s Sapinda Invest SARL paid interest on its 1-billion-euro bond ($1.1 billion) six weeks after the due date.
The 50 million-euro coupon, which was due on June 30, was paid to investors on August 11 2016, according to Olivier Schoppach, a spokesman for BNP Paribas Securities Services, the bond’s paying agent. Dirk van Daele, head of the investment committee of Sapinda Invest, declined to comment on the reason for the late payment.
Where there is smoke there must be fire!-
Sapinda Invest Sarl 5,000% 6/2019
14/10/2016 08:01
Bid Ask
67.00 68.00 -
Da die Anleihe 5 Jahre von 2014 bis 2019 läuft, wäre es ein Leichtes gewesen, die notwendigen Zinsen für 5 Jahre als Festgelder anzulegen, so daß zu den Zinszahlungsterminen die notwendigen Geldmittel fristgerecht bereitstehen und nicht bereits im zweiten Jahr ein Zahlungsausfall eintritt.
„Der Rabatt (oder hier der Zins) das laß´ Dir sagen, der wird einfach draufgeschlagen.“
-
-
Lars spielt gern mit dem Geld andrer Leute. Ist kein Geheimnis, aber ein Segen fuer jede Bank (wenn sie mitspielt). Nur die Complayence sieht das nicht sooo gern.
-
Fakt ist: Windhorst hat Dreck am Stecken.
In Deutschland gibt es fundierte Aussagen über seine Investoren. Das Geld, das er verwaltet, stammt von externen Investoren: angeblich von südafrikanischen Herrschern und anderen zwielichtigen Investoren aus Osteuropa etc.
Windhorsts Geschäfte sollen laut Insidern auch nicht besonders sauber und seriös sein. Sich mit Windhorst zu rühmen ist eher peinlich. Als Bank würde ich mich schnellst möglich von Herrn Windhorst und seinen Geschäften distanzieren..-
Bei welcher Marke kauft der Mafiaboss seine Autos? In welcher Zürcher Klinik lässt der russische Oligarch seine Gespielinnen tunen? Mit welchen Regimen macht ABB grosse Infrastruktur-Geschäfte? Und alle werden natürlich in Erdnüsschen bezahlt? (Natürlich nicht. Und sie haben alle Konti bei grossen Schweizer Banken und sind angesehene Unternehmen.) – Deren Einnahmen zahlen Schweizer Löhne und Steuern, also sogar die Löhne der Staatsfuzzis und linken Politiker! Merksch öppis?
-
@ Hans Fadengrad
LIKEUnd die List kann beliebig verlaengert werden, Hotels, Boutiquen an der Bahnhofstrasse etc.
Teilweise schon erstaunlich, was fuer eine Doppelmoral herrscht und ja, Bankster haben heute einfach einen (nicht unverschuldet) schlechten Ruf.
-
-
Ich will keinen cent von Windhorst – Hände weg. Zwei Insolvenzen und weiteres wird folgen…incroyable!
-
Keine Angst sie hätten auch nie „Cents“ gesehen auch wenn sie welches wollen würden.
-
-
Wahrlich kein aufregendes Primeur vom „hässigen Lukas“, dass Windhorst vor zwei Tagen aus einem Wagen stieg und zur dort gelegenen Falcon Private Bank marschierte……….
Artikel von IP scheint eine Kurzfassung zu sein von Wikipedia. Leider sind ziemlich wichtige Details vergessen gegangen.
-
Arbeitsbeschaffung für Advocaten:
„Nun könnte Windhorsts Gebilde ins Wanken geraten.“
Nächste Woche wird der im Laufe des Tages zugestellte Schriftsatz thematisiert:
„Windhorst attackiert Inside.“
-
Lars Vollhorst weiss schon was er tut. Was man vom hässigen Lukas nicht behaupten kann.
-
Wieso so aggressiv? Hunde die beissen haben immer etwas zu verstecken und die Pressefreiheit regiert mal die Schweiz, also Ball Flachhalten………
-
… auf die nächste Insolvenz steuern!
-
Wahrscheinlich hat sich Lars an ein paar afrikanischen Kohlegruben verhoben.
Lars Vollhorst weiss schon was er tut. Was man vom hässigen Lukas nicht behaupten kann.
Arbeitsbeschaffung für Advocaten: "Nun könnte Windhorsts Gebilde ins Wanken geraten." Nächste Woche wird der im Laufe des Tages zugestellte Schriftsatz…