Ulrich Kohli, Anwalt und Schriftsteller, weiss, wie man Aufsehen erregt. Das zeigte er letzte Woche. „Das war mein Plan, dass das Interview Wellen schlägt“, sagt Kohli.
Es geht um ein Gespräch mit Urs Schwarzenbach auf Finews, ein Finanz-Blog aus Zürich. Auf Fragen Kohlis konnte Schwarzenbach dort Unschuldslamm in einem 200 Millionen-Steuerfall spielen.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_banner“]
Das Interview, als „Exklusiv“ angepriesen, ist sogar noch mehr „Fake“, als die NZZ bereits berichtete. Kohli ist nicht nur Rechtsanwalt von Urs Schwarzenbach, was der Blog zunächst unterschlug und danach nur zögerlich offenlegte.
Sondern Kohli war beim Zustandekommen des Interviews omnipräsent. Er gab die Antworten auf seine Fragen nämlich gleich selbst.
Kohli fragt Kohli, so kam dieses „Exklusivinterview“ zustande. Mit Schwarzenbach als Zaungast, der zwar mit Kohli geredet hatte, aber nichts davon ahnte, dass seine Aussagen in einem „Interview“ landen würden.
Kein Problem für einen wie Kohli. Der Wirtschaftsanwalt mit dem bekannten und unter schwerem Beschuss stehenden Milliardär als Klienten ist nebenbei auch Krimi-Autor.
Unter seinem Pseudonym James Douglas publiziert der Zürcher Hans Dampf in allen Gassen einen Thriller nach dem anderen.
Realität und Fiktion befruchten sich bei Kohli gegenseitig, die Grenzen sind fliessend. Das Leben ist ein Spiel.
Im Journalismus endet der Spass mit dieser Einstellung böse. Ein Mann namens Tom Kummer schrieb seine Interviews mit berühmten Grössen aus Hollywood und sonst wo ebenfalls selbst.
Kummer schadete dem „Magazin“ des Zürcher Tages-Anzeigers schwer. Trotz Wissens um seine „Kunst“ krochen „Weltwoche“ und „Reportagen“ dem Überzeugungstäter kürzlich erneut auf den Leim.
Nun passierte das Gleiche dem Zürcher Finanzblog, der gemäss NZZ-Artikel sagt, er habe nichts von Kohlis Doppelrolle gewusst.
Als man dann im Bild gewesen sei, habe man Kohlis Anwaltstätigkeit für Schwarzenbach deklariert.
Kohli glaubt nicht, dass der Blog nichts von seinem Mandat für den Besitzer der Zürcher Nobelherberge Dolder gewusst habe, wie er gestern in einem E-Mail-Austausch ausführte.
„Ich hatte keinen Moment gezweifelt, dass Claude Baumann (Finews-Mitgründer, A.d.R.) wusste, dass ich der Anwalt von UES (Urs Schwarzenbach) bin.“
Und weiter: „Auf den Redaktionen ist das ja weit herum bekannt. Zudem stand ja vier Tage vorher klipp und klar in der Bilanz, dann in der ZSZ (Zürichsee Zeitung), dem Landboten, dem Limmattaler … dass ich als Anwalt von … handelte.“
Die Bilanz hatte als erstes Medium berichtet, dass Urs Schwarzenbach wegen seines Kriegs gegen die Zürcher Steuerbehörde von England nach Küsnacht umgezogen sei.
Das Wirtschaftsmagazin zeigte ein Bild mit Urs Schwarzenbach, dem Küsnachter Gemeindepräsidenten und … Ulrich Kohli.
Letzter wurde explizit als Anwalt genannt. Der Artikel war mehrere Tage vor dem Blog-Exklusiv-Gespräch erschienen.
Kohlis Mandat für den bedrängten Urs Schwarzenbach, bei dem es um 220 Millionen geht, welche von den Steuerbehörden blockiert sind, war somit bekannt.
Auch Kohlis Plan für Klient Schwarzenbach, der nach eigenen Worten mit Devisen zu einem Milliardenvermögen gekommen war, nun aber um seine Liquidität bangen muss, lag offen da.
Der „Sicherstellungsverfügung“ für den Vermögensarrest über die 220 Millionen Franken der Zürcher Behörden sei „mit dem Wohnsitzwechsel der Boden entzogen“, meinte Kohli gestern per E-Mail.
Das war also das Ziel: Laut der Schweizer Öffentlichkeit eine andere Version, eine „alternative“ News, zu liefern.
Schwarzenbach stellt sich dem Verfahren, lautet die Botschaft. Und: Er war die ganze Zeit, um die es den Behörden geht, gar nie wohnhaft in der Schweiz. Das ist er erst jetzt, seit seinem Zuzug.
Folglich keine Steuerpflicht in Helvetien.
Für seine Botschaft brauchte Kohli alias James Douglas mediale Lautsprecher.
Er hat sie gefunden.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Wo gemischelt und gemauchelt wird, sind auch die Winkeladvokaten nicht weit. Beim umtriebigen K aka D vermischen sich Realität und Fiction sehr augeprägt.
Hinzu kommt mit untenstehendem Kommentar, bestehend aus Opfer-Gejammer und Selbstbeweihräucherung, eine eher peinliche Note. -
Ich finde das Interview von Kohli alias James Douglas brillant – kein Wunder, dass Journalisten, denen bis jetzt Schwarzenbach ein Interview verweigert hat, entsprechend sauer reagieren. Kann ja nicht sein, dass einer es besser kann… Und schliesslich kommt es auf die Antworten an, und die sind gut. Das Interview habe ich übrigens auf http://www.james-douglas.ch/de/news gefunden, absolut lesenswert…
-
Wenn etwas von A-Z fake ist, dann der Titel und der Beitrag von Lukas Hässig. Ich habe das Interview in Marrakesch gemacht, professionell und objektiv, siehe http://www.james-douglas.ch/de/news. Komisch, dass Hässig mich angreift, habe ich ihn doch gegen CS-Urs Rohner, der ihn einklagen wollte unterstützt, nachzulesen in Inside Paradeplatz
http://www.james-douglas.ch/images/press_reviews/Urs_Rohner_zerrt_Inside_Paradeplatz_vor_Gericht_-_Inside_Paradeplatz.pdf.
Lukas Hässig, gestern Freund, morgen Feind? No big Deal. Ich stehe über der Sache, schliesslich habe mit 17 auf deutsch und englisch publizierten Romanen und NZZ-Artikel schon viel mehr Zeilen verfasst und publiziert als Hässig.-
@Kohli
Wenigstens haben Sie den Mut, hier etwas zu erwidern – und anders als bei Finews werden sie offensichtlich auch nicht zensiert. Gewisse völlig gescheiterte Führungskräfte (Namen muss man hier glaube ich keine Nennen, die Herrschaften sind bekannt und fühlen sich sicher angesprochen) von schlecht gehenden Banken pflegen ja lieber auf Kosten der leidenden Aktionäre unfähige, aber umso teurere, Winkeladvokaten zu bemühen.
Aber zurück zum Thema. Was sagen sie denn zum NZZ Bericht? Irgendwie scheint da mit diesem „Interview“ schon nicht alles optimal gelaufen zu sein, oder? -
Herr Kohli, Sie haben gespielt und teilweise gewonnen (Interview Finews) und teilweise verloren (kritischer Bericht auf IP und in NZZ). Freuen Sie sich doch am Sieg und nehmen Sie die kleine Niederlage wie ein Mann, ohne Anwürfe gegen Hrn Hässig (der nur – wie Sie auch – seinen Job macht). Immerhin schaffen es nicht Viele, Hauptdarsteller in einem Artikel bei IP zu sein. Und sooo schlecht kommen Sie ja in dem Artikel ja auch nicht weg.
-
-
Nun ja, Fakten verdrehen oder bewusst weglassen ist ja im Boulevard-Journalismus Usus.
Und „Kohli ist nicht nur Rechtsanwalt von Urs Schwarzenbach, was der Blog zunächst unterschlug und danach nur zögerlich offenlegte“, Hand aufs Herz, wie häufig ist genau dies schon bei IP passiert?
Dieser Text erscheint mir ziemlich so „von oben herab“…, ist da ein bisschen Neid im Spiel?
-
Da IP als „One man Show“ nachweisbar mehr Leser hat als Finews ist der Neid wohl eher in die andere Richtung…
Kein Wunder, wenn die „journalistische Leistung“ vor allem aus dem abtippen von Pressemitteilungen und dem schreiben von „Clickbait“-Artikeln („Wechsel im Topmanagement der UBS: Frau Y erklimmt eine neue Karrierestufe als Stellvertretende Leiterin des Empfangs in der Filiale Obwalden!“) besteht… -
@Freddy Meier
NZZ bringt zum Ausdruck, dass es in der Regel nicht geht, dass ein Anwalt mit seinem Klienten ein Interview macht. Ein Anwalt kann aber Aussagen des Klienten festhalten und dem Gericht einreichen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Finews das Interview publiziert. Aber Finews war begeistert. „Brillant, kommt gut rüber“, schrieb mir finews. Die Antowrten von S. auf meine Fragen kamen ungezwungen herüber, das Interview ist echt, und dass es Wellen wirft, ist ein guter Nebeneffekt. Danke für Ihren Beitrag.
-
-
Es ist kein Zufall, dass gerade via DEVISEN-Handel immer wieder auf rätselhafte Art und Weise grosse Vermögen
«erscheinen», wie bei
– Urs E. Schwarzenbach (angeblich «£-short» im multi-Mia-Bereich)
– Uli Hoeness (2001 – 2005 bei Bank Vontobel)
– anderenbzw. «verschwinden», wie bei
– Uli Hoeness (ab 2006)
– ASE-Fall
– andereDie Kohli-Märchen zu den Devisengewinnen von U. Schwarzenbach sind lächerlich, weil der Devisenmarkt «effizient» ist. Oder muss die ganze Portfolio-Theorie umgeschrieben werden? Müssen verschiedene Wirtschafts-Nobel-Preisträger wegen Schwarzenbach und Hoeness ihren Preis zurückgeben?
Der «Fall Schwarzenbach» ist längst nicht nur ein Fall für die Steuerverwaltungen, sondern auch für die BA. Aufgrund des überstürzten Abgangs seiner «Al Thani»-Kunden («FBI-Forschungsobjekte») und des diskreten Al-Thani-Rückzugs aus dem CS-VR glaube ich aber, dass die BA ihn bereits auf der Watchlist hat. Die «Bilder-Märchen» und Pferde- bzw. Flugplatz-Geschichten wären weitere „Motivationspunkte“. Das GwG lässt grüssen.
Da selbst die «fehlenden» Hoeness-Devisenbelege mit dem Segen der Finma («nicht») nach München geliefert wurden, hat auch die Finma selbst gewissermassen «BA-Potential». Oder wird Geldwäsche durch den lokalen Friedensrichter beurteilt?
Ausführungen über treuhänderisch gewährte Hotelkredite an schweizerische bzw. amerikanische „Hotel-/Villen/Dörfer-Sammler bzw. Hochstapler“ erspare ich mir. Bei einem amerikanischen Exemplar scheinen jedenfalls die Haare bereits Programm zu sein.
PS: Die Treugeber und Treunehmer kann sich jeder selber denken.
-
-
Was Sie alles zu wissen glauben! Sind Sie Mike Shiva?
-
DIe immer gleichen Voten uneres geschätzten Revisors werden durch ihre penetrante Wiederholung auch nicht wahrer. Auf den Hoeness hat er sich besonders eingeschossen. Auch das Afrika-Exposure der CS hat es ihm angetan. Vielleicht sollte er in Zukunft weniger IP und mehr die Glückspost lesen. Nicht dass er sich dermassen aufregt und vom Stuhl kippt, der arme Zausel.
-
bei grossen FX Gewinnen darf man durchaus auch den sinisteren G. Schwartz (besser bekannt unter Soros) benennen.
Auch der ist ein mit ordentlichem Finanzkapital ausgestatteten „Frontmann“
-
Hoi @Tom
Mini Chrischtallchugle zeiget folgendes zum– Schwarzenbach (der „Besitzer“)
. «Sein» renditefreies Hotel und die Villen werden wohl nächstens wieder gefilzt ……. Ach Du Scheisse, ist ja heute schon passiert – ich brauch wohl eine schnellere Kristallkugel.
. Man wird sich für die tatsächlichen Eigentümer „seiner“ Immobilien, Bilder usw. interessieren und wohl auch für den einen oder anderen seiner lieben Hotelgäste, wie z.B. Al-Thani-Clan, W. Putin, Fifa-Granden u.a., vielleicht sogar für kleine Fische wie Uli Hoeness und Frau Mollath (beide ex-HVB-Honorar- bzw. Gehaltsliste)– Hoeness/Vontobel
Ich sehe Geldwäscherei und dass gem. UBG des OLG München die Devisen-Termingeschäfte nicht dokumentiert wurden und dass die Bank Vontobel wegen nie gelieferter Belege in einem «diskreten» Münchner (sic!) Prozess verurteilt wurde; gleichzeitig sehe ich da noch «Vontobel/Hügli/FAZ/Johannes Ritter». Und hier taucht in meiner Kugel noch «Finma/Branson» und «Beihilfe zum Prozessbetrug», «Falschbestätigungen» und weiteres auf, uiuiuiui, mir wird schon ganz trümmlig.– Amerikanischen «Hotelier»
INTERNER Uebertrag des Kreditrisikos vom IB ans AaWM (sic!) der DB. Schade, dass der Josef in einer Bank auf Zypern rumsitzt.
Horror-Clown Jr. : “Russians make up a pretty disproportionate cross-section of a lot of our assets.” …
https://www.washingtonpost.com/news/fact-checker/wp/2016/07/27/trumps-claim-that-i-have-nothing-to-do-with-russia/Liebi Grüessli a Diich, @Tom,
vom Mike -
@Mach mal Pause ….
Ich glaube, es wird mehr als einer „vom Stuhl kippen“ bzw. an die „frische Luft befördert“, sollte die eine oder andere Strafanzeige bei der BA eingehen.
Den „seltsamen“ CS-Kredit an Moçambique, der sich durch eine ungültige Staatsgarantie auszeichnet (oder hätte ich „fiktive Sicherheit“ schreiben sollen?), habe ich heute ausnahmsweise gar nicht erwähnt. Auch dieser Fall ist hinsichtlich GwG sehr interessant; die Finma verschleppt die Sache nicht umsonst.
Lieber @Mach mal Pause …
Du warst ja schon mal enerviert:
https://insideparadeplatz.ch/2015/12/07/mark-branson-verliebte-sich-in-finma-angestellte/Aber jetzt scheinst du richtig nervös. Völlig zu recht übrigens.
-
-
Eine herrliche Posse! Gute Recherche tut not! Meines Erachtens sollten gewisse Journalisten genauer recherchieren bevor sie solche Stories publizieren. War ja nicht das erste Mal.
-
Who cares?
-
Ich verstehe das. Erstens funktioniert es auch hier immer wieder, zweitens wenden diese Methode jetzt ja auch grosse Staatspräsidenten an und drittens ist es eine bewährte Methode der Medien selber. Also ist es ja legitim und wenn es seinem Mandanten nützt vielleicht sogar sinnvoll. Mal sehen wie es weitergeht. News sicher wieder auch auf diesem Kanal.
-
Haben Kohli und seine Kanzlei nicht ein Verfahren wegen Geldwäsche am Hals?
-
Nehmen Sie die ehrverletzende Äusserung zurück, sondern haben Sie eine Klage mit hoher Schadenersatzsumme am Hals. Man kennt Sie.
-
-
Danke „Gleich und gleicher…“, sehr lesenswert, sollte ‚man‘ sich bezüglich Verletzung fehlender Ehre nicht so weit zum Fenster rauslehnen…
-
-
Finews hat hier einen Fehler gemacht, ist aber dafür, im Gegensatz zu IP, nicht weitgehend faktfrei.
-
… schrieb der Finews PR Heini in seinem äussert faktischen, fundierten, sinn- und geistvollen Ergüsslein.
-
Peinlicher „Fehler“ („dilettantische Inkompetenz“ würde es besser treffen) passt perfekt zum peinlichsten Anbiederungs-Blog auf dem Platz!
-
Finews hat mit seriösem Journalismus ganz wenig, mit PR aber sehr viel zu tun.
Hat nicht der gleiche Claude Baumann mal Lukas Hässig angegriffen wegen journalistischen Grundsätzen? Wer im Glashaus sitzt, der sollte besser nicht mit Backsteinen um sich schmeissen… -
Kein wunder verliert finews viele leser, siehe google statistik, das liest kein mensch mehr. nimmt mich wunder wer da noch pr budget reinbuttert, wahrscheinlich die cs.
-
Haben Kohli und seine Kanzlei nicht ein Verfahren wegen Geldwäsche am Hals?
... schrieb der Finews PR Heini in seinem äussert faktischen, fundierten, sinn- und geistvollen Ergüsslein.
Es ist kein Zufall, dass gerade via DEVISEN-Handel immer wieder auf rätselhafte Art und Weise grosse Vermögen «erscheinen», wie bei…