Die Schlinge um Urs Schwarzenbach zieht sich zu. Der Besitzer des glamourösen Zürcher Dolder-Hotels sitzt auf dem Trockenen. Konten blockiert, Bilder weg.
Was offiziell ein Zollverfahren ist, droht zum grossen Devisen-Aufräumen zu werden.
Schwarzenbach hat zwar Gemälde und Skulpturen im Wert von Dutzenden von Millionen. Doch sein Vermögen machte er nach eigenen Angaben mit Devisengeschäften.
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Das wird nun brisant mit Blick auf die laufenden Verfahren.
Nicht jenem der Zöllner, die gestern im Dolder-Hotel und an weiteren Sitzen von Schwarzenbach 30 Kunstschätze über 50 Millionen beschlagnahmt haben.
Dort sind die Forderungen der Behörden überschaubar. Eine tiefe zweistellige Millionensumme, Pocketmoney für einen wie Schwarzenbach.
Anders sieht das in einem Parallel-Verfahren aus, bei dem es um gigantische Steuerforderungen geht. Dort liegt das Preisschild im dreistelligen Millionenbereich.
Die Behörden haben laut dem Anwalt von Urs Schwarzenbach, Ulrich Kohli, einen sogenannten Arrestbefehl von 220 Millionen Franken erlassen.
220 Millionen, so viel wollen sie beim selbst deklarierten Milliardär gemäss Reichsten-Liste des Magazins „Bilanz“ unter Verschluss halten, um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen.
Die unermesslich hohe Summe folgt aus der Einschätzung der Steuerfahnder – es handelt sich um jene aus Zürich und jene des Bundes – über mögliche Nach- und Strafzahlungen des umtriebigen Unternehmers.
Die Ermittlungen erinnern an die Jagd der Italiener auf Berlusconi. Der galt lange als unantastbar, bis die Dämme brachen und sich die Gerichtsverfahren häuften.
Bei Schwarzenbach liegt das Nervenzentrum im „Falkenschloss“, oberhalb des Zürcher Bahnhofs Stadelhofen. Dort besitzt Schwarzenbach an bester Lage ein „englisches“ Landgut.
Riesige Flächen, alte Gebäude im Britenstil, weitläufige Parklandschaften, Dienstbauten für Personal, Garagen für Oldtimer.
Schwarzenbachs Herrschaftshaus oberhalb vom Bahnhof Stadelhofen. (Bild: Tages-Anzeiger)
Am Eingang vor dem Gitter an der Schanzengasse ein Türschild: Intex Exchange AG.
Es handelt sich um Schwarzenbachs Devisenfirma. Sie machte aus einem Sohn eines Zürcher Druckers einen Milliardär mit Beziehungen zur englischen Krone.
Die „Gesellschaft bezweckt, Devisengeschäfte zu vermitteln, Devisendepotgeschäfte zu tätigen sowie Kunden in Devisensachen zu Geschäfte (sic!) tätigen“, heisst es im Handelsregister.
Delegierter und damit formell operativer Chef ist der 68-Jährige Schwarzenbach selbst. Auf den Präsidentenstuhl hat er seinen Vertrauensanwalt Ulrich Kohli gesetzt, der es als Exklusiv-Interviewer zu Bekanntheit gebracht hat.
Die Intex Exchange AG wurde von den Behörden gefilzt. Es handelt sich quasi um ein „Abfallprodukt“ der ersten Razzien.
Im Frühling 2013 fuhren die Zollbehörden wegen Verdachts auf professionellen Kunsthandel ohne entsprechende Abgaben in Schwarzenbachs Devisen-Zentrale im Falkenschloss vor.
Sie beschlagnahmten Computer und Firmenbücher, dann machten sie sich an die Arbeit.
Plötzlich ging es nicht mehr nur um Zoll-Angelegenheit. Sondern um Nachsteuern und Strafsteuern in dreistelliger Millionenhöhe.
Schliesslich kam der „Arrest“ von 220 Millionen.
Die Zürcher Steuerbehörden hätten eine „Sicherstellungsverfügung für Fr. 220,000,000 erlassen“, sagte Schwarzenbach-Anwalt Kohli vor zwei Tagen auf Anfrage.
Dieser Verfügung sei „mit dem Wohnsitzwechsel der Boden entzogen“.
Schwarzenbach kehrte vor kurzem aus England zurück in die Schweiz und liess sich mit Medien-Brimobrium an der Zürcher Goldküste in Küsnacht nieder.
„Urs Schwarzenbach ist zurück in der Schweiz, stellt sich den Steuerverfahren“, so sein Anwalt Kohli.
In der Kunstgeschichte würde es für die Ermittler darum gehen zu belegen, warum „Urs Schwarzenbach mit Auslandwohnsitz in den betreffenden Jahren beschränkt steuerpflichtig sein sollte“ in der Schweiz.
Was aber läuft in der Steuergeschichte rund um die Devisendeals? Und was könnte hinter dem riesigen, mit Devisen verdienten Vermögen stecken?
Wie der Fall von Uli Hoeness, tief gefallener FC Bayern München-Präsident, zeigt, kann man mit Devisen sehr wohl fast immer gewinnen.
Nur stimmt dann etwas nicht.
Was ist bei Schwarzenbach das Geheimnis, dass er fast immer gewonnen haben könnte?
Die Antwort würde zur nächsten Frage führen:
Wie konnte der einfache Zürcher über eine halbe Milliarde für den Dolder-Neubau aufwerfen?
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wie der Engadiner Berlusconi ploetzlich ueber Nacht Milliardaer war,
blieb bis heute sein streng gehuetetes Geheimnis.
Sein Devisenhandel wird eine schoene,passende Fassade sein.
Das eigentliche Geld kommt von seinem Freund,dem Sultan von Brunei.
Er wird ihm und seinem Bruder geholfen haben,ihre Milliarden in Steuer-oasen zu platzieren.Lukrativ beim einst reichsten Mann der Welt.Deshalb ist er mit beiden Herren noch heute befreundet.
Es ist eine Allianz des Schreckens : jeder weiss zu viel vom anderen.
Schwarzenbach macht uns allen eine lange Nase.Wenn die Steuerbehoerden ueber 200 Millionen Sfr.blockiert haben,
ist der Verdacht nicht gross,sondern bereits so gut wie bewiesen.
Bei solchen Summen muss zur Untersuchungshaft gegriffen werden.Vermutlich ist sein Steuerumzug nach Kuesnacht auch in diesem Sinne
ein Bluff: er will vordergruendig signalisieren,er haette nichts zu befuerchten und seine Weste sei bluetenweiss.Schwarzenbach ist ein Zocker,der verspielt hat.
Den eidgenoessischen Steuerbehoerden sei gedankt.
Rien ne va plus…-
Die Grossen lässt man laufen, die Kleinen hängt man auf…. Schwarzenbach gehört zu den Grossen.
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Vielleicht ist er auch nur illiquide und daher der Move nach Küsnacht um die Arrestierung aufzuheben. Sein Sohnemann hat sich Ende letztes Jahr ja auch noch nen Heli gekauft nach seiner gewaltigen Hochzeitsparty.
Aber für die Zwischenliquidität würde ja auch der Verkauf eines Pissarro (4 Jahreszeiten) auf einer Auktion reichen, zumindest für 2 oder 3 Monate…
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Fakt ist, dass alle Zürcher Bankeninsider die schon länger dabei sind, genau wissen, dass Urs S. seine Millarden NICHT durch geschickte eigene Trade-Ideen gemacht hat: sondern hauptsächlich durch knallharte (sic!) Insider-Deals (!). Fakt ist auch, dass Urs S. allerbeste Verbindungen ganz nach oben in die SNB und Bank of England etc. hatte. Von dort wurde er bestens versorgt mit zeitnahen Informationen über anstehende Nationalbanken-entscheidungen und konnte so wunderbar riesige gehebelte Positionen aufbauen. Mit etwas Eigenkapital (welches sich Urs S. von ausländischen Kunden, Saudis etc. leihen konnte) war es für ihn ein einfaches mit Fx-Insider Trades gigantische Gewinne einzufahren. Beispiel wäre 20 Mio. Eigenkapital am 15.1.2015: Leverage Faktor 50, 1 Mrd Trade, Profit ca 15%, also ein Gewinn von 150! Mio CHF.
Urs S. und seine Intex Trader wussten vorher oft genau was ansteht bei den Zentralbanken … Natürlich ist es bei Fx-Geschäften schwierig Insider Trades nachzuweisen..-
Naja, das hört hier nicht auf…
Die Tipps hat er nicht einfach so erhalten.
Hinter seinem Vermögen stehen noch andere Leute.Genauso wie die Familie Saud. Denkt hier jemand wirklich, dass die Crown Corp den Sauds einfach so das Land mit all den Ölreserven überlassen hat??
Man kann von denen halten was man will, aber die sind alles andere als blödähnliche Geschichte ist Herr Schwartz (Soros).
Glaubt hier jemand, dass es dem einfach langweilig ist und er daher aus Spass andauernd subversive Organisationen in aller Welt finanziert?Wenn man jemanden finanziert, muss der auch liefern.
Das tun die genannten Herren. Ebenso Uli H. -
@Peter Keller
Und über Mickey Mouse weisst du nichts zu berichten?
Springst von einem Namen zu einem anderen, Verschwörungstheorien sind dein Ding, Tipp für dich: Uriella sucht einen Nachfolger, melde dich, deine Chancen sind intakt. -
Lieber Streicher, besten Dank für Ihr Hinweis.
Leider stehen hingegen Ihre Chancen nicht gut.
Meinen Sie nicht, dass bei Ihnen mal ein Licht aufgehen sollte?
Und nun mal Butter bei die Fische!
Ich will Antworten von Ihnen.Hat „England“ Arabien einfach so den neuen „Herrschern“ überlassen?
Glauben Sie Herr Schwarzenbach hat seine Vermögen erlangt ohne dafür von Anderen abhängig zu werden?
Denken Sie Herr Soros sorgt aus Spass für die Teilung der Bevölkerungen?
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@Peter Keller
1. Ich kann, auch wenn ich mich anstrenge, keine Frage erkennen in ihrer wirren Aufzählung.
2. Wieviel m2 Spannteppich rauchen Sie am Tag? (das ist eine konkrete Frage).
England, Arabien, Fische, Soros, Vermögen, Abhängigkeit, Herrscher…welche Teppichmarke auch immer, der Effekt ist gewaltig.
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Villa Falkenstein…. Ende des letzten Jahrhunderts die Fluchtburg eines gestrauchelten Immob. – Spekulanten : Beglinger . Und nun Schwarzenbach? Da muss ein Fluch drauf sein. Genug Stoff für Kohli um den nächsten Krimi zu verlegen ? Angereichert mit seinen tiefen / schiefen Erfahrungen bei den Panama Paper…. ??? Titel :☹️ „Da halfen auch meine Tricks nicht mehr weiter “ oder träfer „zuletzt lacht der Fiskus“
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Der Staat sitzt am längerem Hebel. Und wenn es um Einnahmen geht, dann versteht der Staat kein Spass. Irgendwoher muss auch das ganze Geld für die Carlos-Sondersettings, Asylunterkünfte, u.s.w. herkommen.
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Der grösste Gauner ist der Staat (und die dort angehängten Cronies). So ist es, und so wird es immer mehr bleiben!
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Zum Nachdenken:
Rechnung vom 08. März 2017
Ihr Kauf: 1 versilberte Statue
Osterhase sitzend, lange Ohren – pauschal – Fr. 5000.–oder:
Devisenabrechnung vom 8. März 2007
Ihr Kauf von USD 1 Mio z.K. 1.0150 = CHF 1’015’000.-
Ihr Verkauf von USD 1 Mio z.K. 1.0100 = CHF 1’010’000.-
Verlust, zu Lasten Ihres Kontos = CHF 5’000.-Was ist nun richtig ?
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Letztlich ein neuer Werner K. …?
Der Milliardär … auf einmal war er da. Auf dem Weg nach oben habe ich gar nie wahrgenommen in der Banken-/Finanzgesellschaft…
Bin schon gespannt auf die Berichte in ca. einem halben Jahr …
Und was Kohli dannzumal über seine „Freundschaft“ zu sagen hat.-
Kann mich als damaliger KV-Stift noch an Herrn Schwarzenbach im UBS-Devisenhandel zu Beginn der 70er Jahre erinnern. Damals noch nicht so „effizient“ wie heute: Mit handgeschriebenen tickets, vielen Währungen welche längst Geschichte sind usw. Im Pelikangebäude, vis-à-vis der Bahnhofstrasse 45.
Sein Aufstieg verlief anschliessend während Jahrzehnten in den U. K. und der mutmassliche (ex- ?)-Kunde Sultan von Brunei erscheint ebenfalls plausibel.
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Uli Hoeness, tief gefallener FC Bayern München-Präsident? Hab‘ ich da irgendetwas nicht mitgekommen?
Uli Hoeness ist doch wieder genau auf dem Sessel, auf dem er vor seiner Verurteilung sass. Und meines Wissens zumindest bei der Mehrheit der FC Bayern Fussballfans unverändert beliebt. Als „tief gefallen“ würde ich das jedenfalls nicht bezeichnen …
Und noch was: Sooo genau wollte die Bayerische Justiz das ganz wohl nicht wissen. Denn es gibt nicht weniger, die nicht so ganz an die wiederholten grossen Gewinne beim Devienhandel glauben …
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Kurzanleitung:
Lukrativer Handel besteht aus „Billig einkaufen, teuer verkaufen“. Dieses gilt für Autos, Bilder, Wertschriften, Devisen etc. Man braucht dazu viele (externe) Risikoträger (Kaufleute, Spekulanten), die gewillt sind, entweder etwas zu kaufen oder verkaufen. Man kann/könnte aber auch etwas Geld verdienen, wenn man sich jeweils zwischen den Käufer und Verkäufer platziert und eine kleine Marge vereinnahmt (Beispiel: Auto von Privat an Garage, Garage an neuen Käufer). Die Garage bezahlt (vielleicht) einen höheren Preis, wenn sie bereits weiss, dass jemand ein Auto sucht. Vielleicht aber auch nicht (lach). Suchen jedoch mehrere Leute ein Auto, kann die Garage versuchen, mehr Autos im Markt aufzutreiben, indem sie hinter dem grossen Kaufinteresse Kaufaufträge platziert, die sie dann mit Gewinn weiterleiten kann. Gretchenfrage: Welchen Auftrag muss ich nun zuerst im Markt plazieren? Muss ich den Grossauftrag auch plazieren? Wer wird bei einer Möglichkeit zur Ausführung zuerst berücksichtigt? Speziell bei Devisen: Gibt es Vieraugen-Prinzip und Zeitstempel?
Viel Spass beim Recherchieren! -
Der Unterschied ist der: Schwarzenbach sass einmal in der wirklich vordersten Reihe, hatte Kenntnis einer anstehenden politischen Entscheidung, positionierte sich mit Fremdkapital entsprechend, hatte das Timing dann zwar nicht richtig im Griff und wäre beinahe Pleite gegangen, hätte er nicht einen 2006 frühzeitig verstorbenen Freund in der Bank gehabt, der seine Positionen „rollte“ bis der Jackpot dann doch realisiert werden konnte.
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Wo bleibt Revisor X mit seinen kruden Verschwörungstheorien? Wir warten und bangen. Ob er wohl doch vom Stuhl gekippt ist?
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@Komm mal in die Gänge, Revisor X
Gestern wurde schon einiges gesagt.
https://insideparadeplatz.ch/2017/03/07/dolder-eigner-interview-von-a-bis-z-fake/Auch beim «Tough Cop» Mark Branson und seinen Freunden Boris, Herbert, «Weisse Westen Urs» und anderen bestehen ein paar Schwächen bzw. Ansatzpunkte.
Mal sehen, was der BA alles einfällt.
PS: Bist du ein schlechter Verlierer, lieber @Komm mal in die …?
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@Komm mal in die Gänge, Revisor X Gestern wurde schon einiges gesagt. https://insideparadeplatz.ch/2017/03/07/dolder-eigner-interview-von-a-bis-z-fake/ Auch beim «Tough Cop» Mark Branson und…
Der Staat sitzt am längerem Hebel. Und wenn es um Einnahmen geht, dann versteht der Staat kein Spass. Irgendwoher muss…
Villa Falkenstein.... Ende des letzten Jahrhunderts die Fluchtburg eines gestrauchelten Immob. - Spekulanten : Beglinger . Und nun Schwarzenbach? Da…