Dieser europäische John F. Kennedy, dem die 64jährige Ehefrau die Reden redigiert, kann nur verstanden werden vor dem Hintergrund einer französischen Elite in Wirtschaft und Politik, die seit über 20 Jahren im Volk jegliches Vertrauen verloren hat. Emmanuel Macron ist ein weisser Ritter mit einer „alten Seele“, wie man junge Menschen bezeichnet, die mit dem Guru-Charakter geboren sind.
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Ist Macron Frankreichs letzte Chance, ist er demnächst vielleicht schon neben Angela Merkel der „Vizekanzler Europas“? Es ist ihm zuzutrauen, auch die letzten Hürden zu überwinden.
Die erste Aufgabe, welche er lösen muss, ist der Sieg über Marine Le Pen. Er muss einen französischen Volksaufstand politisch niederschlagen vor dem die französische wie die EU-Elite grosse Angst haben. Der „weisse Ritter“ muss die „schwarze Hexe“ Marine niederringen. Wie er das tun wird, können wir in den nächsten Tagen beobachten.
Die zweite Aufgabe, welche er lösen muss, ist die Verwandlung seiner Bewegung „En marche“ in eine Partei, denn ohne eigene Stimmen im Parlament werden ihn seine Gegner an der Nase spazieren führen; ganz so, wie es Donald Trump derzeit in den USA erleben muss. Ob er rasch mit präsidialen Direktiven regieren, wie Trump, Erdogan und Putin dies lösen, wird sich zeigen.
Die dritte Aufgabe, welche er lösen muss, ist die vom Handeln bestimmte Definition seiner Beziehungen zur deutschen Kanzlerin Angela Merkel. Da er mit älteren Frauen im Umgang keine Probleme hat, wird ihm dies leicht fallen. EU-Chef Jean-Claude Juncker hat ihn schon als seinen Ziehsohn adoptiert; auch der Weg nach Brüssel steht frei.
Wir staunen, dass ein 39jähriger dies vermag, sind wir in der Schweiz es doch gewohnt, von entscheidungsschwachen Bundesräten regiert zu werden, denen die Gabe der Rede wie des politischen Schwungs verloren gegangen ist. Einzig Bundespräsidentin Doris Leuthard zieht wie ein Schwan durch die Lüfte und lächelt verzeihend, wenn man sie der Manipulation des Volkes bezichtigt.
Macron ist ein junger Caesar („Er kam, sah und siegte“), dem sich das Volk zu Füssen wirft. Eine ganze Reihe kluger Mitglieder der französischen Elite, darunter der Bankier François Henrot, der schon bei der Bank Rothschild die Talente des jungen Macron erkannte, schoben ihn nach vorne. War dies Macrons eigene Leistung?
Nein. Frankreichs Führung ist inexistent, die Elite eines alten Landes ist zerbröselt. Gewinnmaximierung, Steuerbetrug und allgemeine Verantwortungslosigkeit gegenüber der Gesellschaft haben diesen schleichenden Niedergang verursacht.
Das Volk, geduldig, ist zu Marine Le Pen übergelaufen, die sich als Jeanne d’Arc des Binnenmarktes an die Spitze eines Aufstandes gestellt hat, der noch lange nicht vorbei ist. Nicht die Moslems sind das Problem Frankreichs, sondern das eigene römisch-katholische Volk hat die Mistgabel aus dem Stall geholt. Das gab es seit 1798 schon mehrfach.
Würde Marine Le Pen siegen, die kein Donald Trump ist, würde das die Zerstörung der Reste des modernen Frankreichs bedeuten und der EU den Todesstoss geben. Als junger Mann wirkte ich in Deutschland an einer NATO-Studie mit, worin gefragt wurde: Wieviel Prozent abtrünnige Bürger verträgt ein Staat? Wir kamen zum Ergebnis, dass mit 50% Abtrünnigen gegen die offizielle Regierungspolitik der Notstand ausbricht. Frankreich steht heute kurz davor.
Die Börsen steigen, der Euro-Kurs steigt. Mit Trumps und Macrons Sieg ist die Globalisierung nicht zu Ende, sondern wird eine weitere Stufe nehmen. Das Euro-Paar Merkel-Macron wird, wie dies jetzt schon der Fall ist, die Finanzplätze und die grosse Industrie stärken. Die meisten anderen europäischen Staaten werden sich dem anschliessen, denn es bleibt ihnen nichts anderes übrig.
So wenig Angela Merkel eine Freundin der politischen Schweiz ist, wird es Emmanuel Macron werden. Der politische Balanceakt wird für Bern noch anspruchsvoller. Folgen wir den vier linken Bundesräten, einschliesslich Didier Burkhalter, wird die Schweiz in diese erneuerte EU hineingleiten, ganz still, damit niemand es merkt.
Selbständig können wir nur bleiben, wenn wir unsere wirtschaftsliberale Position global erhalten und andienen. Leider sieht es in Bern so aus, als ginge die allgemeine Sozialisierung voran. Deshalb braucht auch die Schweiz einen Macron, wie die USA einen Trump anstelle der Clinton-Clique brauchten. Keines unserer politischen Nachwuchstalente bringt derzeit dieses „génie politique“ mit. Jetzt müssen wir ein wenig warten, denn die Zeit bleibt auch bei uns nicht stehen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eins ist klar:
Klaus J. Stöhlker ist niemals und nirgendwo irgendjemandes letzte Chance …
Anstatt einer Stöhlker-Rede empfehle ich den Fön – auch wenn’s dann nicht ganz so heiss wird, die Geräusche des Föns sind zumindest deutlich gehaltvoller.
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Wieder ein neuer Hoffnungsträger ! Wie bei Obama, der dann eine riesige Enttäuschung war! Wie Schulz in Deutschland, wo die Enttäuschung schon jetzt vorprogrammiert ist ! Und wie einst bei der FDP Philipp Müller als Leuchtturm auserkoren wurde, heute aber höchstens noch als „Taschenpfunzel“ bezeichnet werden kann.
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Danke Herr Stöhlker – für einmal ein guter, treffender Artikel zum aktuellen (….zukünftigen) Zeitgeschehen in Europa und leider auch zunehmend in der politischen Landschaft der Schweiz!
Unsere direkte Volksdemokratie wird leise aber stetig untergraben und das „gemeine Volk“ als dumm verkauft.
Einige Themen, welche unsere Nation, das Volk in die Fänge der kruden, internationalen „Höchstfinanz-Oligarchen“ treiben wird:
– Energiestrategie 2050: –> Subventionen bis zum endgültigen Kollaps, „Flatterstrom“ dadurch erhöhte Stromverluste im Verteilnetz und massive Schwächung einer zuverlässigen Stromversorgung –> vermehrt Importstrom aus CO2 produzierenden Stromkraftwerke –> CO2 Abgaben in Milliardenhöhe
– Kollaps des Schweizer Frankens nach „Euro-Crash“ aufgrund von hunderten von Milliarden Verluste bei der SNB (Vernichtung Volksvermögen….) aufgrund immer laufender Zukäufe von u.a. Junk-Staatsanleihen aus dem EU- und Dollarraum zur angeblichen Kaufkraftschwächung des CHF….. , nebst Investitionen in ausländische (USA) Firmen mittels Aktienkäufe im Wert von dutzenden von Milliarden CHF…. durch die SNB.Solches und mehr zeigt immer wie deutlicher, wem die „vom Volk“ gewählten Politiker mehrheitlich zu dienen!
Bevor man als „höher gestellter Politiker“ endlich in der sich zunehmend anbahnenden „NWO“ sich mit profilieren kann, muss man das kleine „Stachelschwein Schweiz“ auf die Schlachtbank führen….?! Sehr clever aufgegleist, dass darf man den „erleuchteten, elitären Kreise“ gerne attestieren.
Nur, wie lange hält sich das Volk noch ruhig und glaubt an die ihm täglich von neuem seitens der allgemeinen Medien/Politiker an die „Wand projizierten Bilder“…?
Nachstehend noch einige interessante Ergänzungen zu Herrn Stöhlkers Artikel:https://monde-diplomatique.de/artikel/!5388627
http://hds3.f4studio.de/die-demokratie-der-zukunft/ -
Jeder Politiker, der sich für die EU-Demokratie-Dikatur einsetzt, ist für denkende und normale Menschen unwählbar. So jemand hat nur seine eigenen kurzfristigen Interessen im Sinn, aber sicher nie und nimmer das Wohl des Volkes. Unglaublich, wie viele noch darauf hereinfallen.
Einziger Befreiungsschlag des Volkes ohne Revolution ist die Wahl der Vernunft: M. Le Pen. -
Ich hoffe mal der Beitrag war ironisch gemeint!
Macron arbeitete bei Rotschild und Co, war 2014 für das Bilderberg-Treffen eingeladen (Laurent Bigorgne, sein Kollege und Direktor des ihm zuarbeiteten Denkpanzers „Institut Montaigne“, nahm dann 2015 teil) und spätestens danach wurde seine politische Karriere vorbereitet.
Jeder Blinde sieht für wen der eine bestimmte Agenda umsetzen soll.
Die Franzosen haben keine Lust darauf und ich habe ganz starke Zweifel, dass die veröffentlichten Zahlen aus dem ersten Wahlgang so stimmen…
Und glauben Sie wirklich, dass der seine Reden selbst schreibt?
Damit würden Sie sich als Kommunikationsberater disqualifizieren. -
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Macron wird innert kurzer Zeit zu einem Muppet werden, über den alle lachen werden. Der Mann hat nicht viel drauf (Klavierspielen kann er, kommt uns doch in Bern bekannt vor…), versteht es aber, mit kompliziertem, völlig inhaltslosem Geschwafel die Leute zu beeindrucken (auch wenn sie nicht verstehen, was er unverständlich daherlabert). Ein Rattenfänger, sonst nichts. – Immer gut schmieren jeweils (in allen Fällen und Lebenslagen)! Bin ja auch gespannt, ob man seinen Steuertricks noch vor der Endrunde der Wahl auf die Schliche kommt und auch herauskommt, welcher Geldsack seine Millionen-Kampagne (bei angeblich 200’000 Euro eigenem Barvermögen) finanziert hat. Ach ja: Ich kenne Frankreich und lebe dort.
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Richtig, ab Montag wird Macron zur Marionette der Alt-Parteien, die ihm, im Juni, eine Parlamentsmehrheit verwehren werden. Ein Hollande-Bis oder ein Kasperli ist meine Prognose für Macrons 5 Präsidentenjahre.
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Ich bin sehr pessimistisch was Macron betrifft. Der Mann hat eine neue Bewegung innerhalb eines Jahres aufgezogen, so was braucht ein fettes Bankkonto in der Höhe mehrerer Milliarden und er braucht die Medien im Rücken. Da Macron selbst keine Milliarden hat, bedeutet das, dass er der Geldelite dient. Er arbeitete ja schon für Rothschild. Die Franzosen werden seine Reformen nicht lustig finden und er wird genau so blockiert, wie seine Vorgänger.
Die Franzosen werden ihn vermutlich wählen – sie wollen keine Le pen, die Volksabstimmungen einführen will. Aber ich glaube, das Land wird so oder so bald im Bürgerkrieg oder gar im Krieg versinken.Nostradamus sagte zu Frankreich, das in naher Zukunft abgehen soll, man kann dies natürlich als lächerlich betrachten, doch ich nehme die Aussagen von Erdogan ernst, der einen Religionskrieg in Europa prophezeite:
Centurie 1 / Vers 18:
»Durch Zwietracht und Nachlässigkeit in Frankreich – wird dem Islam Zugang verschafft – Land und Meer sind bei Siena (Senoyse) mit Blut getränkt – Der Hafen von Marseille ist mit Segeln und Schiffen zugedeckt.«Centurie 2 / Vers 81:
»Durch Feuer, das vom Himmel fällt, wird Paris nahezu verbrannt – die Urne bedroht auch noch Deukalion – Sardinien wird durch die punische Flotte [Nordafrika] bedroht – das geschieht, wenn die Sonne die Waage verlassen hat.«Centurie 9 / Vers 44:
»Wandert aus, flieht aus Genf, alle miteinander – Saturn wechselt von Gold in Eisen – alle, die gegen Zopyra (persischen Verräter) werden ausgelöscht – vor diesem Ereignis Zeichen am Himmel.« -
Macron als Zentrist wird die Politik von Hollande fortsetzen, mit etwas mehr Dynamik und Verve vermutlich. Mit tiefgreifenden Reformen wird er an den Gewerkschaften scheitern so wie andere vor ihm. In 5 Jahren wird er somit eher wenig verändert haben, seine Bilanz wird mager sein. Spätestens dann wird der FN definitiv ans Ruder kommen als echte Alternative, die Macron eben nicht ist. Fillon als „Margret Thatcher“ von F oder der Linksaussen Mélanchon wären eher profilierte Alternativen gewesen. Fillon hat es sich selbst vermasselt.
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Ja der Bundesrat ist leider links, denn die CVP steht links und auch Herr Burkhalter steht links und ist ein EU Befürworter. Es sind eigentliche Wölfe im Schafspelz und unsere SP kann immer wieder sagen, der Bundesrat sei doch bürgerlich. Auf dem Papier stimmt das Inhaltlich ist er leider links und nur der Inhalt zählt am Schluss und nicht der Parteiname.
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Das würde auch erklären, warum Bundesrat i.R. Blocher so eiskalt abserviert worden ist, vor Ende seiner Amtszeit, was in der Schweiz vorher nur einmal vorgekommen ist.
Ebenso:
-Asylzentrum Giffers ohne Volksbefragung, gegen den Widerstand der Bevölkerung (gestern 20.05 im SRF)
-Abschaffung Bankgeheimnis Schweiz ohne Volksentscheid (EWS)
-Umwandlung/Abänderung der SVP Ausschaffungsinitiative (und damit gegen das Mehr der Stimmbürger) im Bundesrat
Die direkte Demokratie in der Schweiz – ein Auslaufmodell ? -
@ Wilhelm Tell
Sie sollten Resultate bevorstehender Abstimmungen nicht vorwegnehmen; bzw. die Fakten uminterpretieren:
Die Abstimmung über das Bankkundengeheimnis im Inland folgt erst.
Im Gegensatz zu Ihnen verzeichnete Wilhelm Tell keinen Realitätsverlust. -
W. Tell: BR Blocher wurde 2007 in einer üblen Intrige von Chr. Darbellay, CVP Parteichef und NR, abserviert. Darbellay arbeitete dabei zusammen mit NR Frösch von den Grünen und NR Hämmerle von der SP (ein Bündner …). Blocher sollte durch die „akzeptable“ SVPlerin Widmer Schlumpf ersetzt werden. Motiv war Rache des christlichen Chr. Darbellay an Blocher wegen der Abwahl von BR Metzler 4 Jahre zuvor. Darbellay musste dabei den NR und StR der CVP, SP und der Grünen zeigen wie man den Namen von EWS korrekt schreibt (sagte er selber), da sie kaum jemand kannte. Das zeigt, wie „seriös“ die BuVers als Wahlinstanz die BR auswählt …
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Ein vortrefflicher Artikel.
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Macron ist ein Karrierist, der im Dienste der Elite steht und seine Meinung wie eine Fahne im Wind ändern wird. Davon haben viele Franzosen die Schnauze voll. Le Pen ist ein Fels in der Brandung und die Wähler wissen, für was sie steht. Ausserdem ist die Wirtschaftspolitik von Le Pen sehr links, weshalb einige typische linke Wähler (nicht die möchte gern Intellektuellen Lehrer, Journalisten und Beamten sondern die Arbeiter) Le Pen wählen werden.
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@Klaus J. Stöhlker
Guten Morgen Herr Stöhlker
Super Beitrag.
Ja – auch in der Schweiz wird man das Rad der Zeit nicht endlos aufhalten können.
Freundliche Grüße
Marc Meyer
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@Marc Meyer Tokter: Woher das teutonische Sz? Tastatur in Lörrach gekauft?
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Macron ist ein Karrierist, der im Dienste der Elite steht und seine Meinung wie eine Fahne im Wind ändern wird.…
Ja der Bundesrat ist leider links, denn die CVP steht links und auch Herr Burkhalter steht links und ist ein…
Das würde auch erklären, warum Bundesrat i.R. Blocher so eiskalt abserviert worden ist, vor Ende seiner Amtszeit, was in der…