Die KPMG soll in den Angola-Strudel rund um Jean-Claude Bastos de Morais geraten sein. Dies sagen mehrere Quellen. Die KPMG selbst mauert. Man äussere sich nicht zu „Verfahren gegen Kunden“.
Gemeint ist ein Steuer-Strafverfahren der Eidgenössischen Steuerbehörden gegen den Zürcher Promi-Anwalt Thomas „Tom“ Ladner und weitere Beschuldigte.
Ladner stand jahrelang in den Diensten von Jean-Claude Bastos. Gegen diesen laufen weltweit verschiedene Verfahren.
Jurist Ladner sagte gestern auf Anfrage, er äussere sich nicht zu „laufenden Verfahren“. Laut zwei Quellen gab es eine Hausdurchsuchung bei Ladner.
Eine Ausweitung der Strafermittlungen gegen die KPMG käme für die bekannte Beratungs- und Revisionsgesellschaft zur Unzeit.
In Südafrika ist die KPMG tief in einen Korruptionsskandal um den abgesetzten Präsidenten geraten. Sie verlor die neue Regierung als Hauptauftraggeber und kämpft um ihr Überleben.
Der Fall Bastos spielt sich ebenfalls auf Weltniveau mit Kern Schwarzer Kontinent ab. Bastos profitierte während Jahren von seiner Nähe zum Angola-Regime unter Langzeit-Diktator dos Santos.
Dessen Nachfolger entpuppte sich nicht als gefügiger Strohmann, sondern als eigenständiger Aufräumer. Sofort nach seiner Amtseinsetzung machte er Jagd auf die Familie seines Vorgängers.
Konten über mehrere Hundert Millionen Dollar wurden eingefroren. Auch Bastos muss um seine Vermögenswerte bangen. Sie sind ebenfalls nicht mehr leicht greifbar.
Die KPMG soll für Bastos Vehikel in die Welt gesetzt haben. Im Fokus steht vor allem der Setup in Mauritius, einem Steuerparadies Afrikas.
Dort unterhielt Bastos verschiedene Aktivitäten. Laut einem seiner dortigen Manager handle es sich um echte operative Tätigkeiten.
Die Berner Steuerfahnder sind davon offenbar nicht überzeugt. Sie gehen der Frage nach, ob es sich bei den Ausland-Vehikeln von Bastos um illegale Steuerumgehungs-Strukturen handelt.
Es gilt die Unschuldsvermutung.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
-
Ob PTT/Ruoff, Südafrika oder Angola: die KPMG spielt überall mit.
Sie sieht aus wie das „(Audit-)Pendant“ zur Bank Bär, die ja auch bei jedem (Fifa-)Spiel auftaucht.Von den „Big 5“ (incl. AA) auf dem Weg zu den „Small 3“ (ex KPMG)?
-
Langsam kann man gewisse Banken, Anwälte, Notare, Revisoren, Revisionsgesellschaften und Aufsichtsbehörden in der Pfeife rauchen.
Liest man die Tätigkeiten/Mandate VR & GL der Eidg. Revisionsaufsichtsbehörde RAB reibt man sich wieder die Augen und es beschleicht einem wieder ein verdammt ungutes Gefühl.
https://www.rab-asr.ch/de/die-rab/die-rab/der-verwaltungsrat.html
https://www.rab-asr.ch/de/die-rab/die-rab/die-geschaeftsleitung.html -
Die PR Fuzzis von KPMG schreiben sich bereits die Finger wund. War schon bei PwC und EY so, wenn ich mich recht erinnere.
Herr Hässig, da sollten Sie nachbohren! Die haben etwas zu verbergen!
Zum Thema: Überrascht mich nicht. Berater machen (wie Anwälte und Politiker) für etwas Geld ALLES. -
KPMG gerät auch in der Schweiz gerade ins Visier, weil sie vorsärtlich unrichtige Gefälligkeitsgutachten für die Swissquote Bank erstellt haben. Mit diesen Gefälligkeitsgutachten von KPMG Schweiz versucht die Swissquote Bank nun über 400 ihrer eigenen Kunden vor Gericht auf Rückzahlung von „Negativsaldos“ zu verklagen. KPMG wusste und weiss ganz genau, dass Swissquotes technische Plattform am 15.1.2015 komplett versagt hat und Swissquote sogar die ganzen Systeme vorsätzlich abgestellt hat. Dennoch hat KPMG fälschliche Gefälligkeitsgutachten für die Swissquote erstellt, wonach am 15.1.2015 „alle korrekt abgelaufen sei“. Eine Schande, dass KPMG sich dazu hat hinreissen lassen und ein Unding dass die Finma hier nicht längst eingegriffen hat.
-
-
@Urs Tanner
Im Geschäftsleben gilt:
„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.“
Die Revisionsgesellschaften sind immer auf der Seite ihrer Kunden. Sie drücken gerne ein Auge zu (oder beide), wenn es hart auf hart geht. Siehe „Fall Vinzenz“.
Das Gleiche gilt für die Rating-Gesellschaften, die ihre ‚AAA‘ im Fall der Verbriefung von maroden Hypotheken in den U.S.A. nach dem gleichen Prinzip vergeben haben.
-
-
Sollte es nicht Südafrika anstelle von Südanerika im Artikel oben heissen? Dort hat KPMG grosse Probleme…
-
Die haben wohl auch dort Probleme, nur weiss man ausserhalb von KPMG noch nichts davon.
-
-
wo liegt Angola ? ach ja … QUOTE: In Südamerika ist die KPMG tief in einen Korruptionsskandal um den abgesetzten Präsidenten geraten. Sie verlor die neue Regierung als Hauptauftraggeber und kämpft um ihr Überleben. UNQUOTE
-
Hallo
Gibt es einen Präsidenten für ganz Südamerika? Laut anderen Quellen ist von Südafrika die Rede. Auch Geographie ist offenbar Glückssache…. -
Wäre gut, wenn es endlich auch mal eine Big-4 erwischen würde. Die drehen noch so manches übelriechendes Ding.
-
Ist das nicht die gleiche Firma die das Projekt Atlas bei den Bären leitet?
Wäre gut, wenn es endlich auch mal eine Big-4 erwischen würde. Die drehen noch so manches übelriechendes Ding.
KPMG gerät auch in der Schweiz gerade ins Visier, weil sie vorsärtlich unrichtige Gefälligkeitsgutachten für die Swissquote Bank erstellt haben.…
Die PR Fuzzis von KPMG schreiben sich bereits die Finger wund. War schon bei PwC und EY so, wenn ich…