Daniel Senn war ein Aushängeschild seiner Branche: Spitzenpartner bei der KPMG, eine führende Revisions- und Beraterfirma der Schweiz und weltweit, und eng vernetzt mit den Bankenchefs.
Als Senn Anfang 2012 den Fall von Ex-Nationalbank-Chef Philipp Hildebrand aufarbeitete, war er ganz oben angelangt.
Heute steht Senn vor dem Strafrichter in Bellinzona. Er muss sich wegen Insider-Vorwürfen vor dem Bundesstrafgericht verantworten.
Gemäss Aaargauer Zeitung hatte Senn vor 7 Jahren vorab Kenntnis davon, dass die Zürcher Privatbank Julius Bär die Basler Sarasin übernehmen möchte. Senn war damals leitender Revisor der Bank Bär.
Senn griff im September 2011 laut der Zeitung „zum Telefon“ und „diktierte den Auftrag, 2’000 Aktien für insgesamt 50’000 Franken zu kaufen“.
Senn habe kurz darauf „nochmals 2’000 Aktien zum gleichen Kurs“ der Bank Sarasin erworben, heisst es im Blatt mit Bezug auf die Ermittlungen.
Kurz darauf sei dann Senn offiziell ins Geheimprojekt eingeführt worden. Da habe er seine Sarasin-Aktien sofort „auf das Konto seiner Kinder“ umgebucht.
Ob Senn verurteilt wird, wird sich in Bellinzona zeigen. Viele Urteile rund um Insider-Delikte gibt es in der Schweiz nicht.
Der Fall Senn ist ein neuer Tiefpunkt für die grossen Revisionsfirmen. Sie sind in den letzten Monaten in der Schweiz und weltweit in Verruf geraten.
An vorderster Front die KPMG. In Südafrika ist die Firma tief in eine Korruptionsaffäre verwickelt, die höchste politische Kreise in einen Strudel reisst.
In England kam es zu Vorstössen der Behörden gegen die renommierte KPMG. Die Aufregung ging so weit, dass sich die Bank of England als Notenbank der Insel Sorgen machte über die Stabilität des Finanzsektors. Die KPMG ist bei vielen englischen Banken Revisorin.
In der Schweiz revidiert die Firma die grosse Credit Suisse. Dort wird sie in den nächsten Jahren ihr Mandat verlieren – turnusgemäss, nicht wegen eines Vergehens.
Trotzdem ist die KPMG auch hierzulande in die Headlines geraten – und zwar als Firma und nicht „nur“ wegen eines einzelnen ehemaligen Partners.
Im grossen Subventionsbetrug bei der Post rund um die Tochter Postauto kommt der KPMG als Post-Revisorin eine wichtige Rolle zu.
Die Auditfirma hat nicht frühzeitig interveniert – trotz 200’000 Trick-Buchungen rund um das grosse Vertuschungsmanöver beim Gelben Riesen in Bern.
Schliesslich taucht der Name KPMG auch im Geflecht von Jean-Claude Bastos auf. Der Angola-Schweizer, der wegen möglicher Geldwäscherei in Milliardenhöhe unter Druck geraten ist, hatte im Zürcher Anwalt Thomas Ladner einen engen Vertrauten. Dieser arbeitete eng mit der KPMG zusammen.
Die KMPG steht heute im Rampenlicht. Doch Fragen stellen sich auch bei der Ernst & Young und der PwC, den beiden anderen grossen Revisionsgesellschaften des Landes.
Die PwC als führendes Haus im Inland ist seit langem die Auditfirma der Raiffeisen. Sie muss mit allen Details rund um die dritte Kraft des Finanzsektors vertraut sein.
Was hat die PwC im Fall Vincenz gesehen, und wie hat sie reagiert? Bekannt ist eine enge Verstrickung zwischen einem PwC-Partner, der für die CVP in St. Gallen aktiv ist, und der Raiffeisen. PwC, CVP, HSG, Raiffeisen – ein dominanter Viertakt in der Ostschweiz.
Schliesslich EY. Das Unternehmen ist unter Führung ihres CEOs Marcel Stalder rund um die Raiffeisen-Beteiligung Leonteq und die Aduno, an der die Raiffeisen 25 Prozent hält, ebenfalls auf dem Radarschirm gelandet.
Zudem läuft EY-intern eine Untersuchung der Londoner Zentrale gegen den Schweizer EY-Chef. Was dahinter steckt, dazu gibt es keine genauen Informationen.
Die vierte grosse Beraterin und Revisorin, die Deloitte, ist weniger in den Headlines. Das hängt aber vor allem damit zusammen, dass sie in der Schweiz noch viel weniger präsent ist.
Derweil schweigt vor allem eine Stelle: die Revisionsaufsicht in Bern. Auf Anfrage zu den jeweiligen Vorkommnissen heisst es dort meistens, man verfolge die Lage – und sage nichts.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hat man untersucht, aus welchem Big4-Haus die Leitung die Revisionsaufsicht kommt? Weitere Fragen erübrigen sich dann. In Deutschland haben Alumnis von der KPMG die Leitung der APAS inne.
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Die Älteren unter uns werden sich noch erinnern, Marcel Maglock, ex CEO von (ATAG) E&Y. 2005 kassierte er eine bedingte Gefängnisstrafe von zwei Monaten und wurde zur Rückzahlung von CHF 11´000 verurteilt. Insiderhandel beim going private von Hilti.
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Externe und interne Revision sind nicht und können nicht unabhängig sein; dies liegt am bestehenden System.
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Hat nicht die KMPG im laufenden Post-Mandat bis heute über 34 Mio. abgschöpft? Was rauskam, ist bekannt: ein Trauerspiel! Hoffentlich macht die FedPol einen guten Job, und die Verantwortlichen werden mal ordentlich dran genommen.
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Wenn auch eine Weile her, dennoch m.E. durchaus stellvertretend für die Branche, ob gestern oder heute – das Debakel und der Untergang der Solothurner Kantonalbank und die Rollen von Beratern, Prüfern etc.
Übernahme der Bank in Kriegstetten (BiK) durch die Solothurner Kantonalbank (SKB):
1992: McKinsey empfahl der SKB Wachstum durch Übernahmen, da die optimale Grösse der SKB nicht aus internem Wachstum erreicht werden kann.
1992: Arthur Andersen wurde von der SKB mit einer Substanzbewertung der BiK beauftragt: geschätzter Rückstellungsbedarf der 10 grössten Kredite bei der BiK von 13,4 Mio. CHF.
Arthur Andersen und der Bankrat der SKB sahen ein mögliches Nichtzustandekommen der Übernahme nicht wegen des Kreditportfolios der BiK, vielmehr war die Finanzierung der Übernahme ein mögliches Risiko. Gänzliche Fehleinschätzung.
Der Anfang vom Ende der SKB nimmt seinen Lauf.
(1992: der Schweizerische Bankverein (SBV) war ebenfalls an einer Übernahme interessiert. Zwischenzeitlich schätzte der SBV intern den Wert der BiK bei Null (0) Franken. So unbestätigte interne Aussagen.)
1993: Arthur Andersen AG nun auch Revisor der BiK, prüfte das Kreditportfolio: Blanko-Ausleihungen in der Höhe von 62 Mio. CHF liegen vor ohne vorhandene Wertberechtigungen.
1994: die nun hinzugezogene Revisuisse Price Waterhouse schätzte einen Rückstellungsbedarf von 600 Mio. CHF auf notleidende Kredite von insgesamt 1,2 Mrd. CHF.
„Die Situation der BiK war somit aussichtslos, da sie die Eigenmittel für die zu bildenden Rückstellungen nicht hatte und nun auch die gesetzlichen Eigenmittelvorschriften nicht mehr einhalten konnte.“, so der spätere Bericht der Bankenkommission zu den Ereignissen im 1993/1994.
Angeklagt wurden 1997 und 1998 die beteiligten Revisionsfirmen Coopers & Lybrand und Arthur Andersen in der Höhe von 210 Mio. Franken. 2001 einigte man sich aussergerichtlich: 18 Mio. Franken.
Gesamtschaden für die Steuerzahler des Kt. Solothurn: 400 Mio. Franken.
Dazumal u.a. im Bankrat der SKB:
Doris Aebi – «Sie war für die Misswirtschaft mit fatalen Folgen bei der SKB mitverantwortlich», so die Solothurner Zeitung.
Ihr Bankratsmandat bei der SKB wird in ihrem aktuellen Lebenslauf nicht aufgelistet.
Pirmin Bischof, Ständerat Kt. Solothurn – «Beim Debakel der Solothurner Kantonalbank überzeugte der Ständeratskandidat Pirmin Bischof (CVP) nicht.» so die Basler Zeitung.
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Au ja, die Aebi, ein ganz grosses Hülseli. Aber immer wieder prominent in den Medien.
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Wir leben in einem Land wo es z.B.: keine offiziellen statistischen Erhebungen über die Korruption in der 2. Säule gibt, und das ist politisch gewollt da deren Natur und Verbreitung pandemisch ist. Dass Korruption in der 2. Säule (oder wie im o.g. Fall) bis heute kaum in Erscheinung getreten und bisher auch nicht thematisiert wird, beweist nicht, dass Korruption in der Schweiz selten ist – ganz im Gegenteil.
Fragen wir uns:
Weshalb es nicht eine präventive, risikobasierte und integrierte Aufsicht gibt? Bitte nicht vergessen wenn es in den nächsten Jahren darum gehen wird eine AHV-Volkspension einzuführen und die Fehlkonstruktion 2. Säule aufzulösen.
Bleiben wir bei den Revisoren. Welche Rolle spielt die Revisionsstelle bei der Bekämpfung der Korruptionsgefahr? Ist die Revisionsstelle selber systematisch einer Korruptionsgefahr ausgeliefert? Ein Dankeschön an die Kommentatoren die aus Erfahrungen in der Praxis berichtet haben. Sobald der erste „Whistleblower“ in der 2. Säule „auspackt“ wird das die politische Landschaft der Schweiz erschüttern und nachhaltig verändern. Die Gutverdienenden werden die Kürzungen im Überobligatischen Teil des UWS nicht länger hinnehmen. Es formieren sich bereist erste Gruppen in der Romandie und Tessin.
Wir benötigen ein Systemwechsel.
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Man erhält zunehmend den Eindruck, die Revisoren würden dafür bezahlt, diese Dinge abzusegnen und nicht dafür, wirklich zu kontrollieren. Damit könnte das Managemente das rechtliche Risiko auf die Revisoren abschieben. Aber ich verstehe davon natürlich nichts, ist alles sicher ganz anders.
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Bin selbst Wirtschaftsprüfer und habe 5 Jahre bei KPMG gearbeitet – arbeite nun jedoch in der Industrie. Bin einer der grössten Kritiker von Revisionsgesellschaften und der Meinung, dass deren Geschäftsmodell bzw. die Revision per se dringender Veränderungen bedarf. Aber was hier zum Teil für Stuss über die Revision herausgelassen wird ist schon krass. Wenn man keine Ahnung von etwas hat, sollte man das Kommentieren lieber anderen überlassen.
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Ich verstehe nichts von Re – Vision, ergo bin ich! Aber ich kann logisch denken….und zwar, nehmen wir an als Industrielle habe eine Maschine, die immer wieder sehr viele defekte Produkte mir fertigt. Was mache ich damit?
Um einfach zu erzählen: ich brauche gar nicht viel zu wissen um etwas zu beurteilen. Oder ich beobachte nur was rein kommt und was drauskommt und wenn output immer schlechter ist, dann ist meine Black Box nicht optimal, ergo muss ich etwas verbessern…man verbessert nichts, wenn man meint immer “ alles ist ok und ihr versteht sowieso nichts!“ Das Heisst für mich die Revision ist nur eine “ Farse“ geworden in a “ Fake System.“ Jetzt ist es klar? -
Haha, deshalb lieb ich diese Kommentarsektion. Just in dem Moment als man denkt, dass der Tiefpunkt erreicht worden ist kommt „Star Philosoph — Mitte Dreissig –“ und lässt was vom Band, was jeden nach dem Lesen mindestens 10 IQ-Punkte dümmer gemacht hat. Well done 😉
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Deine Aussagen über EY und die EY-intern Untersuchungen sind falsch! Ja, es gab eine Untersuchung, die Untersuchung ist aber abgeschlossen! EY London hat EY ZH lediglich (wie auch alle anderen repetitiven Firmen) bzgl Raiffeisen/Aduno untersucht. Eine CEO-Untersuchung gab es nie, da der Stalder nie etwas mit dem Aduno Fall zu tun hatte.
Das weisst du Lukas, das wissen mittlerweile alle Insiders! Sehr, sehr enttäuschend sind die Bashing-Berichte hier. Geht es hier um Clicks oder Journalismus?
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Und was war das Ergebnis der Untersuchung? Ich weiss von nichts!
Herr Hässig, bitte ermitteln Sie weiter! -
@Insider: Gab es nun Gemauschel um Aduno oder nicht? Was waren die Untersuchungsergebnisse? Was wurde untersucht? Ihr Kommentar wirft mehr Fragen auf als welche zu beantworten. Stimme @Hardbrücke zu: Details wären spannend!
Wenn es da auch nur Anzeichen eines „Deals“ gab gehört das drakonisch bestraft!
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revisoren sind wie it. die verstehen die kunden gar nicht. die machen einfach und stellen viele dumme fragen.
sie sind ganz einfach zu theoretisch und haben kaum praktische erfahrungen. uni futzis halt.
zeit, praktiker reinzunehmen, die wissen, auf was man schauen muss. -
Lieber Lukas, solche Aussagen sind gefährlich und noch schlimmer sehr verwirrend:
„Zudem läuft EY-intern eine Untersuchung der Londoner Zentrale gegen den Schweizer EY-Chef. Was dahinter steckt, dazu gibt es keine genauen Informationen.“
Wo sind die Fakten? Inhaltlich hast du bis an hin ZERO Fakten geliefert, sondern Annahmen sowie auch Angriffe auf Persönlichkeiten und Firmenkulturen getätigt.
Aus vertraulichen Quellen kann ich Dir versichern, dass die Untersuchung abgeschlossung und erledigt ist. Hinzu kommt dass es bei der Untersuchung nicht um den Raiffeisen/Aduno Skandal ging! Darf ich bitten, deine Recherchen gründlich zu machen!
Mit People/Firmen-Bashing bist du bekanntlicherweise sehr gut, das wissen wir bereits. Langweilig!!!!
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Aha. Sie scheinen mehr zu Wissen!
Um was ging es denn bei der Untersuchung gegen Herrn Stalder genau? Was war das Ergebnis? Was war der Anfangsverdacht? Gab es Konsequenzen?
Wir sind gespannt auf nähere Informationen.
Wie bei Raiffeisen: Immer diese verdammte Intransparenz.
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Eure Mithilfe ist verlangt, denn Ihre Spende macht den Unterschied. Spenden können Sie auf unterschiedlichste Weise, IBAN, Postkonto, Postauto-Tochergesellschaften-Fahrtickets oder mit Insider Wissen.
Eine Initative zur Unterstzützung notleidender Prüfer.
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Ich habe selber einmal für PwC und KPMG gearbeitet. Mir wurde klar verboten, Aktien von Revisionskunden zu halten (dies betraf auch meine Familienangehörigen). Im Klartext bedeutet dies, dass ein Revisor einer Big4 praktisch keine börsengehandelten Aktien in seinem Depot haben darf (nur Fonds / ETFs waren erlaubt). Wir wurden sogar stichprobenartig überprüft (Steuererklärung offenlegen). Dass nun eine ehemals grosse „Nummer der Bankenrevisoren“ (für diese Person habe ich auch einmal gearbeitet) wegen Insiderhandel angeklagt wird, enttäuscht mich sehr. Es zeigt aber auch auf, dass die Kleinen gegängelt werden, während die Grossen absahnen.
Ich habe schon vor 15 Jahren festgestellt, dass die Qualität der Big4 unzulänglich ist. Da werden immer noch Listen „abgetickt“ und ein paar Stichproben genommen. Die Digitalisierung ist bei den Revisoren noch nicht angekommen. Zudem verstehen die Revisoren meistens nicht einmal das Business, das ihre Kunden tätigen.-
>Ich habe schon vor 15 Jahren festgestellt, dass die Qualität der Big4 unzulänglich ist. Da werden immer noch Listen „abgetickt“ und ein paar Stichproben genommen. Die Digitalisierung ist bei den Revisoren noch nicht angekommen. Zudem verstehen die Revisoren meistens nicht einmal das Business, das ihre Kunden tätigen.
Stimmt !
Bei uns heisst es immer:
K inder P rüfen M eine G esellschaft
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Ohne Praxiserfahrung in der Linie zu horrenden Stundensätzen testieren, was einem die Füchse von der Front vorlegen. Und dann noch jegliche Haftung ausbedingen.
Revision: eine institutionalisierte Lachnummer, um Aktionäre und andere Geldgeber durch Schönschreiben bei Laune zu halten.-
Siehe die Bewertungen der big four und andere in den bekannten Arbeitgeberbewertungsportalen – auch im Vergleich zu den Bewertungen der börsennotierten Treuhand – Mandanten.
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Man sollte hier vielleicht auch noch zum Thema machen, dass die Finanzmarktaufsicht unter Direktor Mark Branson selber Deals mit Wirtschaftsprüfern abschliesst, die diese vor Strafanzeigen schützt. Dabei arbeitet die FINMA aktiv im Hintergrund mit, dass Gläubiger, also eigentlich jene Partei deren interessen die FINMA zu vertreten hätte, zu solchen Vereinbarungen geradezu ‚genötigt‘ werden, während andere Gläubiger einfach im Regen stehen gelassen werden. Eines der Probleme ist dabei auch, es bestehen viel zu enge Verknüpfungen der FINMA mit den Wirtschaftsprüfern, die FINMA glänzt mit Falschaussagen, die FINMA spielt teilweise ein doppeltes Spiel und bringt obwohl Aufsichtsbehörde strafrechtliche Sachverhalte nicht zur Anzeige, die u.a. da FINMA-Angestellte bwz. ehemalige FINMA-Angestellte selber in Mauscheleien und Betrügereien involviert sind.
Dazu kommt noch der Sachverhalt, dass die FINMA sich analog Postauto AG auch Sonderprüfungen entzieht bzw. der EFK verweigert. Auch hier, in Bern ein bekannter Sachverhalt, trotzdem bleib die Politik als Oberaufsicht untätig! Ich werfe den Damen und Herren Politikern heute sogar Unglaubwürdigkeit vor, denn die Probleme sind bekannt, trotzdem gibt man sich im Nachgang überrascht!
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als da wären:
– Bank Bär/Collardi: „too many (examples) to list“
– Credit Suisse mit den stinkenden Thunfischen aus Mosambik
– Bank Vontobel mit Swapspezialist Uli Hoeness und anschliessendem Prozessbetrug am OLG München
– weitere (z.B. „Devisen- bzw. Pferde- bzw. Bilder-Händler“)
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Ich habe in meinen fast 20 Jahren Tätigkeit in der internen Revision bei Banken noch nie erlebt, dass die externen Revisionsfirmen ausser Belanglosigkeiten und hohen Rechnungen einen konkreten Mehrwert erbracht hätten. Dazu jedes Jahr wechselnde Juniors und die immergleichen Prüfungen. Die ganze Branche wird massiv überschätzt. Konkrete Ergebnisse können nur von der internen Revision gemacht werden.
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yawn.
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Selbstlob stinkt nicht!
Ich hoffe, nach 20 Jahren wissen Sie den Unterschied zwischen der internen und externen Revision und die Aufgaben jeder Partei. -
Das nenn ich mal so ne richtige Bankerattitude – riiesen Klappe. Aber ganz Unrecht haben Sie nicht. Blöd ist nur, dass sämtliche grossen Buden in welchen es Buchführungsskandale gab, über eine Interne Revision verfügt haben.
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@Revisor: das hat nichts mit Riesenklappe oder Selbstlob zu tun, sondern mit der Realität. Es ist wohl auch logisch, dass die externen Prüfer, welche dann gerade mal zwei Wochen in einer Firma sind und dann nie mehr, nicht viel von den wirklichen Zuständen verstehen können. Es geht nur darum, dass sie den beliebten Persilschein gegen Unsummen von Geld abliefern und alle zufrieden sind.
Ja, Sie haben recht, natürlich gab und gibt es da überall interne Revisionen. Nur leider werden auch die heutzutage so aufgestellt, dass sie möglichst mundtot gemacht werden können und ja nichts an die Oberfläche gelangt.
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PWC: Aus eigener Ehrfahrung. Hauptziel der operativen Angestellten ist Partner zu werden. Nach einer gewissen arbeitsintensiven Arbeitszeit zählt nur noch zu lukrativen Mandaten zu kommen, egal wie.
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Wer sich ueber Jahre mit vielen Ueberstunden von Monatssalaer zu Monatssalaer hangelt, wird in dieser Zeit derart seelisch deformiert, dass ihm gar nichts anderes uebrig bleibt.
Apropos: was haben Sie 2009 gemacht?
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Wes Brot ich ess, des Lied ich pfeif….
Ein gewollter Systemfehler.-
In meinen Augen das Hauptproblem. „Don’t shit where you eat…“
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Wer war der erste strafrechtlich verurteilte Insiderhändler in der Schweiz? Marcel Maglock, CEO der Ernst & Young (EY). Er nutzte Informationen aus, welche eine Mitarbeiterin irrtümlicherweise an einen falschen Empfängerkreis verschickte.
Wo bleibt die Glaubwürdigkeit dieser big four audit firms? Was läuft dort alles sonst noch?-
„irrtümlich“ 😂😂😂
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KPMG, die Abkürzung für
Keiner Prüft Mehr Genau
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O, und ich meinte das steht für
K_eep P_artners‘ M_oney G_rowing 🙂
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Nicht nur Post und Raiffeisen. Bär sollte man auch nicht vergessen. Dass die Compliance von Bär miserabel war ist bekannt. Ebenso zu welcher Art von Kunden und Deals das geführt hat. Das hätte den Kollegen Revisoren mehr als nur eine Fussnote Wert sein müssen.
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Die heutigen sog. Bank Manager sind die Säuhäfeli und deren externen „Berater“ die Säudeckeli.
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Nicht zu vergessen, der Duschskandal bei KPMG. IP berichtete.
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…, ja echt, das war vielleicht ein heisser Scheiss!
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Well done!
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…ach wie gern wären diese Revisoren und Berater doch grosse Unternehmer und Industriekapitäne mit echt grosser Kohle. – Stattdessen machen sie als Zuschauer und Kommentatoren finanzielle Geschichtsaufbereitung und dürfen – im adretten Anzüglein daherkommend – von der Seitenlinie vielleicht mal einen Ratschlag zu etwas erteilen, von dem Sie nicht vertieft eine wirkliche Ahnung haben. Dafür dürfen sie Stunden abrechnen zu überrissenen Tarifen, womit sie zwar immer auf ein grünes Zweiglein kommen, es aber nie zur Baumschule oder gar zum Tropenwald bringen. – Da setzt dann einer 100k ein, um mit Insiderwissen vielleicht 30k-50k zu verdienen und dafür im Trade-Off möglicherweise (bei Senn de facto) eine strafrechtliche Verurteilung zu kassieren und die sichere Position (das grüne Zweiglein) zu verlieren. – Wie blöd ist das denn! Kann so einer beraten oder nur verraten bzw. missraten?
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…deshalb auch der fliegende Wechsel von Khan zur CS, der damit sein Einkommen brutto – all included – wohl rund verzehnfachte.
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Gäbe eine einfache Lösung. In Bern ein Gesetz verabschieden, dass Firmen alle 5 Jahre die Revisionsstelle wechseln müssen. Somit wäre auch die Motivation der Revisionsstellen grösser, innerhalb der Verjährungsfristen Fehler bei der Konkurrenz in den Vorjahren zu finden. Derzeit ist der ganze Auditbereich nur eine Farce.
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Das nuetzt nichts, denn dieser turnusmaessige wechsel geschieht bereits……
Was passiert dann?
Wenn es von einem auditor zum anderen wechselt, dann kauft der neue auditor den alten partner samt team vom competitor ab, da man sich so muehsame einarbeitung spart und man zeitnah ueber prozesse etc bescheid weiss…….und die gepruefte firma dies unterstuetzt, da mehraufwand auf kundenseite durch neue ansaetze minimiert werden.
Genau dies ist absolut kontraproduktiv, ist aber die gaengige regel……..
Hier muesste nicht nur der auditor, sondern partner und die zwei level darunter mit einbezogen werden, wenn ein solcher wechsel funktionieren soll, so dass ein komplett neues team ALLES mal wieder neu unter die lupe nimmt.
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Absolut vernünftige Idee. Zudem finanziert über einen gemeinsamen Pool um auch die letzten finanziellen Intressenkonflikte auszubügeln. Auf Gesetzesebene sollte zudem eine Meldepflicht für Feststellungen von Verfehlungen/Versäumnissen früherer Revisionen eingeführt werden, so könnte die Qualität hoch gehalten werden.
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Ich habe Daniel Senn selber erleben dürfen, ein arrogantes Individum, nun holt ihn dieses Auftreten ein. Wegen angeblich 30k Gewinn tätigt er Insiderhandel (auf den Namen seiner Kinder!!) und fällt tief. Tja Hochmut kommt vor dem Fall
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Ihre Schilderung deckt sich mit meinen Erfahrungen hinsichtlich Persönlichkeit und Auftreten von Führungskräften im Beratungs- und Treuhandwesen.
Die Branche deformiert die in ihr Tätigen – beruflich wie privat.
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Vielen Dank, Herr Hässig, dass Sie etwas Licht auf diese höchst problematische – aber enorm einflussreiche – Branche werfen.
Ich fordere schon lange:
1. Vollständiges Verbot von Beratungsleistungen (egal ob Wirtschafts-, Steuer- oder Rechtsberatung) an Revisionskunden.
2. Kein Einsatz von mir Revision befassten Leuten ausserhalb der Revsion (Informationsflüsse!)
3. Zwingende Ausschreibung Aufträge alle 4 Jahre
4. Wechsel leitender Revisior nach 4 Jahren
5. Allenfalls Zwangsrotation nach spätestens 12 Jahren
6. Drakonische Strafen bei Vergehen, inklusive Gefängnis!
Aber trotz der ständigen Skandale ändert sich gar nichts. Es scheint einfach kein Mensch zu interessieren!-
Fünf kleine Prüferlein,
Die gingen mal zum Bier,
Das eine hat zu viel getrunken,
Da waren es nur noch vier. -
Sehr geehrter Herr Adalbert Adalbertson
Bei Ihren Forderungen haben Sie eines vergessen:
Das Prüfhonorar ist von der Revisionsaufsichtsbehörde (RAB) festzulegen, da mit den aktuellen Honoraren keine Prüfgesellschaft dem öffentlichen Anspruch auf vollständige Prüfung aller Buchungssätzen gerecht werden kann. Auch in dieser Branche ist „Geiz ist Geil“ eingekehrt und es darf nichts mehr Kosten aber im Skandalfall werden die Revisionsgesellschaften vorgeführt.Wäre es nicht bessern, wenn die RAB direkt die Revisionen selber durchführt und Haftung für Fehler quasi als Staatshaftung übernimmt?
Eine ständige Rotation vernichtet viel Wissen!
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Das ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Da wurden und werden Sachen akzeptiert und unter den Teppich gewischt, von welchen die RAB und die Öffentlichkeit nie etwas erfahren wird. Am schlimmsten steht’s um die Unabhängigkeit zwischen Audit Mandaten und Beratungstätigkeit. Eine Abspaltung des Beratungsgeschäfts würde Sinn machen – aber die Audit Partner wehren sich dagegen – weil Audit heutzutage nur noch eine Commodity ist und die Preise und Margen im Keller sind. Das wrude bewusst in Kauf genommen um mit x-selling im Margen trächtigen Beratungsgeschäft zu wachsen.
Die RAB macht wahrscheinlich einen, den Umständen entsprechend guten Job, nur fehlen ihr von Gesetzes wegen die Zähne und zum vermeintlichen Schutz von Privatsphäre und Vertraulichkeit wird oder kann nicht kommuniziert werden. So fällt es natürlich schwer, Vertrauen in der Bevölkerung zu schaffen.
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Endlich wird die erbaermliche Entlohnung im Bereich Pruefungs- und Treuhandwesen oeffentlich, so dass wie hier geschehen ein Partner (und Familienvater) fuer 30’000 Franken seine Karriere opfert und in einen todsicheren Tip mit 30% Rendite in kurzer Frist nur 2 x 50’000 Franken total 100’000 Franken investieren kann, weil nicht andersweitig fluessig bzw. alle Kreditaufnahmemoeglichkeiten bereits ausgeschoepft sind.
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Danke „K einer P rueft M ehr G enau“, darum sollte die Resonanz nicht in Richtung Aufspaltung Audit-Advisory gehen, sondern in Mindestprüffees, damit endlich das Nagen-am-Hungertuch wegfällt!
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Ich habe Daniel Senn selber erleben dürfen, ein arrogantes Individum, nun holt ihn dieses Auftreten ein. Wegen angeblich 30k Gewinn…
Ich habe selber einmal für PwC und KPMG gearbeitet. Mir wurde klar verboten, Aktien von Revisionskunden zu halten (dies betraf…
...ach wie gern wären diese Revisoren und Berater doch grosse Unternehmer und Industriekapitäne mit echt grosser Kohle. - Stattdessen machen…