Nicholas Davies, kurz Nick, heizte den Partnern der Schweizer Deloitte im März vor einem Jahr ein. „(…) our performance has markedly slowed over the last 12 months“, warnte Davies in einem Memo.
Und forderte die Partner der Nummer 4 unter den Beratungsunternehmen auf, sich endlich mehr anzustrengen.
Intern war das Mail des Chief Operating Officers und Mitglieds der Geschäftsleitung der Schweizer Deloitte eine Kriegserklärung. Davies, ein Vertreter der England-Fraktion, stellte die Schweizer in Frage.
Nun schlagen diese zurück. Unter der Führung von Schweiz-Chef Reto Savoia reissen sie das Kommando an sich.
Erstes und prominentes Opfer: Nick Davies. Ausgerechnet jener Topshot, der die Deloitte-Schweiz-Partner vor Jahresfrist frontal angegriffen hat, verlässt das Schiff.
Abgelöst wird der Engländer durch Markus Weber. Dieser gilt in der Branche als grosses Kaliber. Er ziehe wichtige Kunden mit lukrativen Aufträgen an Land.
Davies weg, bei ihm habe es Probleme gegeben rund um ein Grossprojekt der Börsenfirma Six; es herrsche Chaos.
Neuer Star und Chief Operating Officer wird „Wunderknabe“ Markus Weber.
Weitere neue Köpfe ganz oben bei Deloitte weisen ein interessantes Muster auf: Viele waren einst bei Konkurrentin Ernst&Young.
Auch Weber klopfte bei EY an, worauf laut einer Quelle Spitzenleute in Panik gerieten – aus Angst, der renommierte Umsatz-Bolzer Weber könnte ihnen das Wasser abgraben.
Nun gesellt sich Weber zu vielen Ex-EY-Chefs, die zu Deloitte Schweiz gesprungen waren.
Sie hätten die Beraterin nun faktisch übernommen, so der Gesprächspartner.
Die entscheidende Frage wird sein, wie die England-Bosse reagieren werden. Für sie gehörte die Deloitte Schweiz stets zur eigenen Machtsphäre.
Erstmals kommts zum Aufstand der „kleinen“ Helvetier.
Schweiz-CEO Savoia, sein neuer starker Mann Weber und die Ex-EY-Leute, die hauptsächlich aus dem Steuer-Bereich stammen, haben das Heft in die Hand genommen.
Ziel ist, sich von London zu emanzipieren. Fertig mit UK-Macht, lang lebe die Schweizer Unabhängigkeit – so der neue Schlachtruf am General Guisan-Quai in Zürich, wo die Deloitte ihren Swiss Hauptsitz hat.
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The best revenge is always to happily move on and let Karma do the rest.
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Nachdem Marcel Stalder bei EY gefeuert wurde muss nun natürlich Deloitte aufrüsten. Stausee allein hat bei Deloitte für Wachstum und Rekrutierungserfolge gesorgt. Finde alle Veränderungen positiv.
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Marcel Stalder ist bei Chain IQ, was hat das mit Deloitte zu tun?Zudem, Markus Weber war vor rund 12 Jahren bei EY….man könnte ja meinen er sei gerade gestern zu Deloitte gestossen wenn man Hässig glaubt. Mach mal sauberen Research Kollege.
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Dieser Fall sollte als Muster für andere grosse Unternehmen in der Schweiz Vorbild sein, vor allem auch UBS und CS.
Was haben all die Angelsachsen in den vergangenen Jahren mit unseren Unternehmen gemacht? Was gaben sie erreicht? Wenig, nichts, Verluste, Entlassungen und Arbeitslose!
Es wird Zeit, dass wir Schweizer uns wieder unserer Werte besinnen und die Führung zurück erobern.
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LIeber Ernst – ich gebe Ihnen zu 120% recht. Etwas mehr Selbstbewusstsein, etwas mehr Klartext und weniger Powerpoiont-gängige englische Floskeln wäre angebracht. Vielleicht löst CS, Deloitte & Co. bei uns ein Umdenken aus?
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Na endlich tut sich was in die richtige Richtung. Als hätte die Schweiz keine guten Berufsleute. Die fremden Spione im eigenen Betrieb, die im Auftrag geheimdienstlicher Hintermänner operieren, sind sicher nicht betriebs- und geschäftsfördernd.
Die Konzerne im europäischen Raum sollten sich alle von den anglo-amerikanischen Kräften emanzipieren und sich auch gegenseitig in dieser Angelegenheit – samt den dazugehörigen Regierungen – stützen.
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Lasst Euch die Selbstbeschreibungen der „Berater“ auf der Zunge zergehen: Nick Davis will heavily focus on market opportunities (ist schon mal ein geistiger Leerschlag. Wo würde der Idiot denn sonst fokussieren?), leveraging off his strong combined technology and finance related experience (soweit also die Behauptungen über Nick),commensurate with our strong strategic focus on technology market offerings (aha, auch Deloitte ist irgendwo strong).
Was denkt der Bauer, oder der Maurer, irgendein Handwerker über eine Branche, die sich so beschreibt? Verachtung ist das Mindeste, was dabei rauskäme.
Es geht um absolute Schmarotzer, die mit flockigen Behauptungen (in Englisch) ihre Auftraggeber auszunehmen. Man denke: sie sind nicht direkt in Arbeit involviert. Es ist die zweite Ableitung der Arbeit. Diese Loser beraten die erste Ableitung von Arbeit. Das wäre die Chefetage der berateten Firma. Und zuunterst sind dann diejenigen, die die echte Arbeit verrichten.
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Das sind gute Nachrichten! Markus ist ein super Typ. Das macht Deloitte endlich wieder zu einem Arbeitgeber für den man arbeiten möchte. Alles Gute!
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Grundsätzlich ja. Habe ihm allerdings vor Jahren gesagt, dass ich nicht bei ihm arbeiten möchte. Da müsste ich viel zu viel arbeiten…. Und ja – er ist ein super Typ!
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Dieses Vorgehen sollte man bei vielen anderen Firmen in der Schweiz auch anwenden, vor allem bei UBS und CS.
Was haben all die Angelsachsen in den letzten Jahren gebracht bei den Schweizer Firmen? Wenig, nichts, Verluste, Entlassungen, Arbeitslose!?
Es ist Zeit, sich von den Angelsachsen abzukoppeln. Schweizer an die Macht!
Lasst Euch die Selbstbeschreibungen der "Berater" auf der Zunge zergehen: Nick Davis will heavily focus on market opportunities (ist schon…
Dieses Vorgehen sollte man bei vielen anderen Firmen in der Schweiz auch anwenden, vor allem bei UBS und CS. Was…
Dieser Fall sollte als Muster für andere grosse Unternehmen in der Schweiz Vorbild sein, vor allem auch UBS und CS.…