Die Schweizerische Nationalbank machte letztes Jahr 49 Milliarden Franken Gewinn. Sie wurde zur Notenbank des Jahres gewählt.
Der Grund: Rund 800 Milliarden haben Thomas Jordan und seine Kollegen investiert, davon ein Fünftel in Aktien.
Also gegen 160 Milliarden. Ein grosser Teil dieses Aktien-Engagements ist in den USA. Dort besitzt die Notenbank Anteile an wichtigen Firmen.
Wie viel hat die SNB auf diesen Anlagen letzte Woche verloren? Weniger, als man vermuten könnte. Auf ausgewählten Tech-Aktien beträgt das Minus seit Anfang 2020 „nur“ 200 Millionen Dollar.
Dieses Minus bezieht sich auf die SNB-Investments in Facebook, Apple, Alphabet (Google), Amazon und Netflix.
Bei diesen bekannten und in den letzten Jahren erfolgreichen US-Firmen hat sich die SNB stark engagiert.
Deren Kurse sind vor Wochenfrist ebenfalls zurückgegangen. Aber nicht dramatisch.
Der Verlust auf die rund 11 Milliarden US-Dollar, welche die SNB in diesen Titeln in den Büchern hat, hält sich jedenfalls in Grenzen. Einzig bei Apple ist das Minus mit 300 Millionen US-Dollar eindrücklich.
Doch Amazon und Netflix liegen im Plus, die Google-Position hat sich seit Jahresbeginn nicht verändert, bei Facebook sitzt die SNB auf 100 Millionen Buchverlusten. Peanuts im Vergleich zu 800 Milliarden.
Alles halb so schlimm? Das bleibt abzuwarten. Die Asien-Börsen lagen heute Morgen im Plus, und die Futures für die europäischen und amerikanischen Börsen lassen ebenfalls eine Erholung erwarten.
Die nächsten Tage bleiben aber spannend. Dann entscheidet sich, ob der Fall an den Aktienmärkten weitergehen wird oder ob die Angst wegen des Corona-Virus und einer Welt-Rezession bei den Investoren nachlässt.
Die SNB hat bei den US-Aktien dank ihren Käufen über die Jahre noch einiges an Reserven. Nimmt man als Stichtag den 30. September 2018, sitzt die Notenbank weiter mit 600 Millionen bei den obigen Aktien im Plus.
Das Datum ist darum interessant, weil es vor dem scharfen Rückgang an den Börsen von Ende 2018 war. Erst im Dezember ging es damals vor gut einem Jahr richtig bergab.
Selbst wenn man also einen Moment nimmt, als die Märkte im 2018 noch hoch waren, weist die SNB derzeit weiterhin Gewinne auf die ausgewählten US-Tech-Aktien aus.
Wie letzte Woche gezeigt hat, muss das nicht viel heissen. Mehrere Tage mit Verlusten zwischen 3 und 5 Prozent lassen Reserven wie Schnee im Hochsommer schmelzen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Was machen all die Menschen, welche nun zu Hause bleiben? Facebook oder Netflix scheinen kein so schlechtes Investment zu sein…
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die blackrock boys hildebrand und jordan haben alles im griff….klar doch
speziell wenn es um deren persöhnliche belange und die der fed geht,
da darf dann z.b. eine swissair schonmal geopfert werdenein dummes spiel fürs noch dümmere volk von blackrock geimpften NB muppets
laut geschönten berichten wie diesem, ersäuft die eidgenossenschaft ja geradezu im cash aus mitnahmen im währungscasino & bluechips trades ….. und nebenbei werden die ahv/iv bezüge für die abgebuckelten eid. arbeitsesel osteuropäischen standarts und gepflogenheiten angepasst, dasselbe gilt für unsere banken medien neutralität und aussengrenzen.
wir sind mehr als eu reif ‚ringiert‘ der rote pass ist bald vergangenheit,
wie der rest der einstigen schweizer vorzeige unternehmungen. -
Schade. Diese Diskussion scheint am Mangel von streitbaren (echten) Experten nicht vom Fleck zu kommen. Nicht nur in IP.
Ich würde gerne noch dazu lernen.-
So viel gibts auch nicht zu diskutieren. Die Verschwörungstheoretiker haben ihr (Meinungs-)Material schon mehrfach verschossen und die Realität belehrt uns regelmässig, dass die SNB soweit alles richtig macht. Gibt dann halt keine Angriffsflächen mehr. Und die persönlichen Angriffe auf Herr Jordan (und Herr Hildebrand, der damit aber nichts mehr zu tun hat) gehen auch ins Leere. Ist gut so.
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Wenn Notenbanken als unserioese Spekulantenbuden auftreten, dann muss sich die Bevoelkerung selbst um serioeses Geld kuemmern.
Der Kauf von Aktien mittels Bankbilanzverlaengerung hat nchts mit der Herausgabe von serioesem Geld zu tun. Die SNB kuemmert sich um Dinge, die sie eigentlich gar nichts angehen wuerde.
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…es herrscht eine Investitionsgüter-Inflation.
Nur gibt dies niemand zu…. -
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Wie würde die Performance der SNB aussehen, wenn die SNB das FIAT Geld nicht gegen Aktien sondern für Gold eingetauscht hätte?
Das Gold hätte die SNB nicht auf dem Rohstoffmarkt zum aktuellen Tagespreis kaufen müssen. Die SNB hätte eine oder mehrer kleine und Mittelgrosse Gold Minen Firmen in sicheren Länder aufkaufen können und danach das geförderte Gold zu den aktuellen Förderkosten abkaufen können.
Wenn es richtig kracht, dann ist das physische Gold im eigenen Besitz die beste Versicherung.
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Genau… Goldminen in sicheren Ländern… Einzig Australien kann man einigermassen als sicher ansehen, aber die verkaufen ihre Goldminen auch nicht. Ausserdem besteht nicht nur das Länderrisiko, sondern man ist dann auch für die Förderbedingungen verantwortlich (Ausbeutung Arbeiter, Umweltverschmutzung). In den traditionellen Förderländern geht ausserdem nichts ohne Bestechung/Korruption. Ich will nicht, dass unsere Nationalbank sich da engagiert. Reicht schon, dass viele Rohstoffbuden ihren Hauptsitz in der Schweiz haben.
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Rechnen Sie mal 1000 Mia geteilt durch 50 TCHF und nochmal durch 1000, dann suchen Sie bitte diese Menge Tonnen an Gold!
Danke!
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Oder Rich war auch noch ein Chef Volkswirtschaft bei der SNB.
Chef Volkswirte gibt es bei der SNB keine mehr. Alles hat Jordan an sich gerissen.
Marc Meyer
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Noch etwas:
Die SNB hat jetzt ein Heer von Analysten, welche ausländische Unternehmen analysieren.
Das ist nie und nimmer die Aufgabe der SNB gemäss Bundesverfassung.
Dafür hat die SNB nicht einmal einen Chef Volkswirtschaft, wie früher ( z.B. Buomberger; oder andere Zentralbanken).
SNB-Jordan hat alles an sich gerissen. Niemand soll seinen Märchen widersprechen.
Marc Meyer
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Lieber Luki, es ist alles in Ordnung.
Die SNB hat 1a-Firmen in ihren Büchern.-
@Hubertus
Auch schon mal was von Makro-Analyse gehört?
Ist es die Aufgabe der SNB, sich mit Mikroanalyse auseinanderzusetzen und dann erst noch mit ausländischer Mikroökonomie?
Die SNB – eine Ansammlung von Banausen.
Gruss an Ihren Chef.
Marc Meyer
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Aber Herr Meyer
Wird nicht gemäss Index investiert?
Wenn dem so ist braucht es weder Makro noch Mikrodingsbums
Dann wäre es eine passive Strategie
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@Dr. Meyer: Die SNB betreibt keine Mikroanalyse. Zitat aus den Anlagerichtlinien: „Die Aktien werden ausschliesslich passiv bewirtschaftet, indem breite Marktindizes von Industrie- und Schwellenländern nachgebildet werden“
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Lieber Herr Meyer,
Reuters&.Co. schrieben soeben:
„Die Hoffnung auf Notenbank-Hilfen gegen die wirtschaftlichen Folgen der
Coronavirus-Epidemie hat zum Wochenauftakt für etwas bessere Stimmung am Aktienmarkt gesorgt“.Ergo: Man hofft auf Zinssenkungen die sich als kursstützend auswirken und niemand hinterfragt die Systemrisiken? Diese Menschen haben den Verstand verloren. Der kapitalistische Fortschritt produziert nicht nur Spaziergänger im abenteuerlichen Ausmass, sondern leider auch: Idioten.
Gegen diese offensichtliche Lernunfähigkeit hätte von den Zentralbanken schon längst was getan werden müssen, stattdessen lassen sie sich wie ein Kaminanzünder weiterhin missbrauchen…(Finanzbetrugskrise, Eurokrise, Franken-Rüttli usw. usf.). Eine Legitimationskrise steht kurz bevor…
Herzlich -
schonmal was von deutscher telecom, monasnto etc. gehört….
die schleichenden umschichtungen bekommt ottonormaldepp wie z.b. sie
einer sind doch gar nicht mit….aber egal, hauptsache mal kurz luft
geholt @ hubertus hirschwenn unser NB personal keine sicht für schweizer märkte entwickeln kann
ist es wohl besser man feuert jordan wie seinen vorgänger hildebrand(insideblowjob)…..sind eh beides nur miese blackrock agenten.
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Jordan macht seinen Job gut, nur die SVP macht immer blöde Sprüche gegen ihn. Aber das ist ja die Kernkompetenz dieser Partei gegen das Volk.
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@ Realist,
Vor 80 Jahren die Nichtarier
heute die SVP – für alles und jedes schuldig und verantwortlich
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Die SNB wird hier gelobt über den grünen Klee wegen ihrer Diversifikation in Aktien und weil sie in US-Aktien outperformte.
In den 90er Jahren investierte die SNB ausschliesslich in Gold und US-Government bonds.
Als ich 1996 vor die GV der SNB trat und forderte, dass die SNB ihr Portfolio beispielhaft diversifizieren und auch in Aktien investieren sollte, kostete mich das meinen Job als Strategist bei der UBS.
Der damalige Vize-Präsident bei der SNB, Jean-Pierre Roth, sagte „wir sind doch keine Portfolio Manager“.
Die SNB scheint also diesen Punkt begriffen zz haben.
Nicht begriffen hat sie jedoch immer noch nicht die beiden folgenden Hauptpunkte:
Erstens:
Mit ihren Auslandanlagen kurbelt die SNB die ausländischen Volkswirtschaften an und nicht die schweizerische.
Die SNB verstösst damit gegen die Bundesverfassung.Zweitens
Die ganze Lobhudelei der Zentralbanker basiert auf der Aktivseite der SNB.Die Schuldenseite der SNB wird vollkommen ausgeblendet. Die Zentralbanken übersehen, dass die SNB 100’000 Franken Schulden pro Schweizer gemacht hat und dieses Kapital ins Ausland exportiert.
Die SNB meint immer noch naiv, sie könne Geld aus dem Nichts schöpfen.
Und ihre Kapitalexporte schaden unserer Volkswirtschaft.
Die Zentralbanken verstehen ihr Kerngeschäft nicht. Die SNB ist zum grössten Systemrisiko geworden.
Marc Meyer
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Nicht nur SNB alle Zentralbanken sind am Aktienmarkt taetig. ALLE! Und darum aufpassen. Der Aktienmarkt ist ein manipulierter Markt.
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… schreibt einer, der noch immer nicht begriffen hat, bzw. nicht begreifen will, was passives Anlegen und Diversifikation bedeuten.
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SNB muss endlich aus den FANG Aktien raus, das ebdet sonst nicht gut.
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Auch hier der Auszug aus der Anlagepolitik der SNB: „Die Aktien werden ausschliesslich passiv bewirtschaftet, indem breite Marktindizes von Industrie- und Schwellenländern nachgebildet werden“.
Es wird also kein aktives Stock picking betrieben. -
Oder es endet super. Kapitalismus ist wie Monopoly, einer hat ganz am Ende ALLES (und nebenbei keine Kunden mehr aber das ist ein anderes Thema). Die Chancen stehen nicht schlecht, dass eine der FAANG’s diese eine Forma sein wird, die alles besitzt. Momentan würde ich auf Nvidia (Netflix ist fpr mich kein Faang), Amazon oder Apple wetten, neben Blackrock und Berkshire.
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Investoren, die mit hohem Risiko Aktien teilweise fremdfinanziert per Wertpapier – Lombardkredit erwerben reduzieren diese seit längerem und im unglücklichen Monat Februar hat voraussichtlich eine weitere Reduzierung stattgefunden:
https://www.finra.org/investors/learn-to-invest/advanced-investing/margin-statistics
https://ycharts.com/indicators/reports/finra_margin_statistics
Demnächst ist bereits April und dann heißt es „Sell-in-May“:
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Diese Titel gehören nicht ins Portefeuille der SNB. Umstrittene Aktien wie Facebook schon gar nicht. In CHF wird der Verlust noch höher sein.
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Ja ja, mein lieber PM. Richtig wäre Aktien von Appenzeller Eisenbahnen kaufen, dazu Toggenburger Molkerei als Nebenwert und Partizipationscheine der Genossenschaftlichen Wurstverein in Mettmenstetten als Diversifikation.
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Wieso sollte der Verlust in CHF noch grösser sein? der USD ist sehr stabil die letzten Monate und Jahre.
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Die SNB wird hier gelobt über den grünen Klee wegen ihrer Diversifikation in Aktien und weil sie in US-Aktien outperformte.…
@ Realist, Vor 80 Jahren die Nichtarier heute die SVP - für alles und jedes schuldig und verantwortlich
Diese Titel gehören nicht ins Portefeuille der SNB. Umstrittene Aktien wie Facebook schon gar nicht. In CHF wird der Verlust…