Martin Saidler spielte den Steve Jobs der Schweizer Fintech-Branche. Schwarzer Pullover, ernste Miene, wichtige Sätze. Von Unicorn war die Rede: einem Tech-Startup mit Milliardenwert.
Marcel Ospel selig und Joe „Victory“ Ackermann glauben dem Wiener. Als sich dann aber dessen teure Büros mehr und mehr zu lichten begannen, stiegen bei ihnen wohl die Zweifel.
Nun zeigt sich, dass aus Saidlers Fintech-Traum anderes geworden ist. Statt die Finanzwelt mit einer App zu erstürmen, die Bank-übergreifend das eigene Geld managt, ist Saidlers Numbrs jetzt vor allem … ein Krypto-Wallet.
Für die hoch dekorierten Investoren eine Ernüchterung, meint eine Auskunftsperson. Diese könnten ihre vielen Millionen vermutlich zu einem stolzen Teil vergessen.
Die letzten Finanzierungsrunden zeigten in diese Richtung. Ein grosser Teil des frischen Geldes kam von einem Mann: Saidler selbst.
Das neue „Swiss Wallet“, das Saidlers Numbrs auf der Homepage anbietet, sei 0815, so der Insider weiter. „Das hat ein Informatikstudent in kurzer Zeit programmiert“, meint er.
Saidlers operativer Numbrs-Chef, Fynn Kreuz, der einst für Puma das Marketing geleitet hat, sieht das anders. Auf eine Anfrage, warum Numbrs neuerdings eine Krypto-Firma und was aus der ursprünglichen Idee eines grossen Fintechs geworden sei, reagiert er wenig amüsiert.
Man soll schreiben, was man wolle. Und dann: „Kleiner Hinweis: wenn man als ‚FinTech‘ eine Crypto-Funktion hinzufügt, ist man noch lange keine ‚Krypto-Firma‘. Ihre Frage zeugt nicht besonders von grosser Kompetenz.“
Lange versuchten Saidler und seine Leute, Numbrs als Erfolgsstory darzustellen. Noch vor drei Jahren kündigten die Macher einen israelischen Milliardär als neuen Investoren an.
Danach wurde es mehr und mehr ruhig um die App. Saidlers Mann fürs Operative verschickte zwar gut klingende Communiques über neue Märkte. Umso mehr überraschte dann aber der Weg Richtung Krypto.
Wählt man einen solchen, wenn die Richtung fürs die Original-Idee stimmt?
Die grosse Frage dürfte sein, wie lange Saidler über sein Family Office in der Zuger Innenstadt noch Geld in sein Numbrs-Baby investieren will.
Dort propagiert Saidler einen eigenen Newsletter über die neue Finanzwelt mit ihren Kryptos und den Blockchains – exklusiv für seine Mit-Investoren. Ein Millionen-Investment für einen Newsletter? Ein eigenwilliges Geschäfts-Vorhaben.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wiener auf Englisch… Schw@nz zutreffend
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Der Herr gibts, der Herr nimmts… Schön dass es immer wieder auch diese vermeintlichen Masters of the Universe trifft die scheinbar alles haben außer Menschenkenntnis. Ospel und Ackermann konnten damals schon nichts außer in jede Kamera grinsen.
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traue keinem Wiener,
selbst er ist nur ein Diener …-
Ja was ist eigentlich mit dem Sacko Blender passiert? Weiss jemand wo er ist? Er könnte ev. im Schwabenland anheuern.
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Fynn Kreuz ist Saidlers persönlicher Verwalter des Niedergangs.
Saidlers unternehmerische Aktivitäten sind und bleiben Luftnummern.
Mehr gibt‘s dazu nicht zu sagen.
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Wenn diese Leute nie Erfolg haben machen sie mit Krypto. Dieser Schrott findet nur bei Hirnlosen und Steuerbetrügern Anklang. Der reale Wert ist und bleibt null, verschmutzt die Umwelt und hoffe bald ist das Spiel aus. Dann geht das Gejammer los und alle wollen Hilfe vom Staat .
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Das nervt. Es gibt viele Projekte die nicht ans Laufen kommen, bei vielen sieht man das bereits von Beginn an. Mich stört, dass die Investoren denen das Geld hinterher werfen, die am Lautesten schreien. Ich habe sowohl im Internet als auch in der Elektrotechnik zwei geniale Ideengeber mit Konzept, Kaskadierung und nachhaltigem Geschäftsmodell. Beide sind Macher und können sich selbst nicht verkaufen sowie keine Folien malen – Ergebnis: Geniale Marktlücken die nicht auf den Markt kommen, da sie keine Investoren für wirklich langfristige und gewinnbringende Projekte finden. Andere – Folienmaler und Selbstdarsteller hingegen, bekommen das Geld hinterher geworfen, verbraten es und glänzen danach noch. Ich verstehe das alles nicht mehr – vor 25 Jahren war das alles irgendwie noch anders.
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Es ist so wie immer… da wo mindestens zwei Bildschirme auf dem Tisch stehen ist meist nie mehr als heisse Luft zu finden…. Teure Büros, Apple Geräte, Visitenkarten (mit vielen Titeln) und Prospekte aber noch kein Franken verdient… geschweige denn ein Geschäftsmodell das je ein Franken verdient… Geld mit beiden Händen ausgeben also nicht für das Produkt sondern für Glanz und Gloria… Und dann nicht mal die Eier haben und hinstehen wenn es abraucht…
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Ich habe das Team in der Schweiz und in Luxembourg mehrfach erlebt. Es hatte nicht die Kultur eines FinTechs und dazu kam eine absolut unangebrachte Arroganz der Schweizer Vertreter sondergleichen.
Statt z.B. auf die jeweilige Aufsicht zu hören und mit ihr zu kooperieren, wollte man gerne die Aufsicht von vorne bis hinten belehren – wohin das führt, war klar, war voraussehbar und ist auch dort geendet – im Abgang aus Lux.
Dann nach Deutschland und dort mit der gleichen Arroganz erneut gescheitert.
Geld wurde mit vollen Händen raus geworfen – die jeweiligen Offices waren im Vergleich mega teuer. In Luxembourg hätte man gar im hyper-modernen LHoFT – Luxembourg House of Financial Technologies bleiben können, aber man entschied sich für sehr teure & grossspurige „Rent-a-Office“ Lösung zwei Gebäude weiter – Entscheidung aus der Schweiz!
Diese Einstellung, gepaart mit der Arroganz und dann noch Gelder rauswerfen – dann sollte man sich nicht wundern!
Das nun auch noch gut zu verkaufen – ein weiterer Witz!
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Es scheint mir, diese Krypto-Welt
kreiert nicht, sie kremiert das Geld. -
„Accredited investors may join as co-investors of Saidler & Co. with a minimum investment amount of CHF 5m (to be paid in CHF or Bitcoin). For more information, please contact us at enquiries@saidler.com.“
Lachnummer.
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Es ist einfach herrlich dass solche Luftblasen wie Ospel oder Ackermann immer wieder selber an einen Luftibus geraten.
Aber wen wundert es.
Man ist schliesslich „unter sich“.
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Wo er recht hat, hat er recht, der gute Mann: „wenn man als ‚FinTech‘ eine Crypto-Funktion hinzufügt, ist man noch lange keine ‚Krypto-Firma‘. Ihre Frage zeugt nicht besonders von grosser Kompetenz“.
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Viele Gleichgesinnte treffen sich früher oder später wieder,auch der Notenstein Sacko Blender stellte damals andere auf die Strasse, damit er Kundenassets auf sich ummutieren konnte, steckt indirekt im Strudel der Numbrs. Der neue Besitzer Vontobel roch den Braten und stellte den Sacko Blender 2018 frei, seit dann haben es diese Dreiwetter Taft Blender schwer einen Job zu finden, fragt sich ob der Mr. Sacko Blender immer noch mit dem S-Mercedes herumfährt.
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Lieber Meier Max, leider haben Sie vollkommen RECHT, wenn es um den sogenannten „Sacko-Blender“ geht. Einmal mehr zeigt sich, dass mit ihm auf lange Frist kein Blumentopf zu holen ist, von oben herab behandelt es seine Angestellte, um Sie nachher gnadenlos zu versenken. Sorry, aufgepasst, wenn dieser Herr irgendwo auftritt.
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Gut gesagt genau. Dieser Sacko Blender ist sowas von daneben.
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Es ist einfach herrlich dass solche Luftblasen wie Ospel oder Ackermann immer wieder selber an einen Luftibus geraten. Aber wen…
Viele Gleichgesinnte treffen sich früher oder später wieder,auch der Notenstein Sacko Blender stellte damals andere auf die Strasse, damit er…
Es scheint mir, diese Krypto-Welt kreiert nicht, sie kremiert das Geld.