Daniel Fust kennt in Zürich keiner. In Chur? Vielleicht bald jeder – Superkampagne sei Dank. Fust ist CEO der Graubündner Kantonalbank (GKB), verdiente 917’000 Franken im 2020.
Und macht auf Clooney. In einem Filmli spielt er sich selbst – als grosser Chef im getäferten Büro seiner Bank, im Gegenschnitt als Mitarbeiter im Heimbüro.
Es geht ums Arbeiten bei der Staatsbank. Das soll eine Mischform werden. „Wir arbeiten an der besten Zukunft aller Zeiten“, so der Slogan im Spot.
Der Auftritt des Chefs ist Teil der grössten Werbe- und Imagekampagne in der Geschichte der Traditionsbank. Unter dem Oberkommando von Präsident Peter Fanconi gibt die GKB Millionen aus für den Auftritt.
„Beim angesprochenen Video handelte es sich um eine interne Botschaft vom Sommer 2021 zum verantwortungsvollen Umgang mit Homeoffice“, sagt ein Bank-Sprecher.
Warum so aufwändig? Kommt das vom Präsident selbst? Nein, so der GKB-Medienmann. „Die Marketing-/Werbekampagnen entstehen im Bereich Marketing & Kommunikation im Dialog mit dem operativen Management.“
Die GKB-Spitze will ihren Sinn neu definieren. „Purpose“ nennt sich das, auch der UBS-Chef, Ralph Hamers, zieht als Wanderprediger mit dieser Botschaft durch sein Institut. Immerhin Weltkonzern.
Umgekehrt Chur: Im Fall der Bündner wirkt der Aufwand, die Wahl einer hoch dekorierten und entsprechend teuren Agentur aus Deutschland, die pompösen Anlässe fürs Personal und die Förderung junger, adretter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen fragwürdig.
Besonders im Fokus ist das Private Banking. Dort will die GKB mit ihrem frischen Image neue Kunden gewinnen. Hypotheken und Spargelder sind passé, nun will man wie UBS, CS, Bär und Co. im Business mit den Leuten im feinen Tuch punkten.
Im Herbst luden die Chefs ihre Kundenberater ins Kino. „Purpose Event“ lautete der Anlass, laute Musik sollte alle aus den Sesseln hauen und ins Jubelgeheul einstimmen.
Sind wir etwa im Showbiz? Keiner bewegte sich.
So glamourös die Bank-Spitze zum Aufbruch bläst, so brüchig präsentiert sich die Lage hinter den Kulissen. Die Informatik holpert. Wer ein Fehler-Ticket absendet, wartet und wartet. Irgendwann landet die Anfrage im Eimer.
Gute Leute im Private Banking haben die Lust auf die GKB verloren. Sie verlassen die Bank, für die sie zum Teil seit Jahren arbeiten, heuern bei der Konkurrenz an.
So what, scheint die Haltung bei der KB zu sein. Eh Zeit für eine Blutauffrischung – so der Eindruck aufgrund der Stellungnahme ihres Sprechers.
„Das Private Banking der GKB hat sich über die letzten Jahre sehr stabil und erfolgreich entwickelt. Mit dem im November lancierten GKB Purpose Programm ‚für die beste Zukunft aller Zeiten‘ mobilisieren wir die Bank zur verstärkten Kundenorientierung aus Überzeugung.“
„Die Sinnhaftigkeit in der eigenen Arbeit gewinnt an Bedeutung, gerade auch für junge Menschen.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Das Video zeigt eher, dass die CEOs vollkommen verblendet sind von den sozialen Medien. Und von Marketing nichts verstehen.
Marketing im Bankwesen: Tiefe Gebühren und Rendite – keine Showeinlagen! -
Wieso berichtet die unabhängige und monopolistische Südostschweiz nicht darüber?
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Na es funktioniert doch prächtig, sogar IP berichtet darüber, schon zum 2.mal – und um das gehts ja bei der Werbung & PR, dass man drüber redet – unter dem Strich ist es egal ob die Kampagne etwas peinlich wirkt oder nicht – darum kostete sie vermutlich auch soviel, weil die Werbefuzzis schon à priori wussten, dass da sogar der Lukas Hässig drüber schreiben wird….
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Es macht den Anschein, als ob dem guten Herrn Hässig langsam die Themen ausgehen. Verzweifelte Suche nach „Skandal“??
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Das ist wie Covid, jetzt ist der Virus von der CS, UBS und Raffeleisen im Pündnerland bei den Steinböcken und Murmelis eingetroffen.
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Da ist ein erfolgloser Schreiberling zwanghaft auf Klicks aus. Nur, weil er mal früher einen Glückstreffer hatte, hält er sich für den Messi der Schreiber. Ziel ist es nicht einen ausgewogenen Artikel zu schreiben, sondern Mitneider zu finden. Wenn der CEO direkt mitspielt, ist es dekadent. Wenn der CEO nicht selber die Botschaft überbringt, dann wären die Angestellten nicht wichtig genug und er sich zu fein. Fakt ist: es wird sowieso dreingehauen für ein paar Klicks. Zudem: Filmen in den eigenen Räumlichkeiten und ohne Schauspieler wird nicht die Hölle kosten. Erfolgloser Hässig sucht Anerkennung um jeden Preis. Nichts ist zu peinlich dafür. Normalerweise sind die Großbanken des Teufels und nun in diesem Artikel werden sie fast auf den Altar gehoben
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Ich verstehe absolut nicht, dass diejenigen Banken, die sich bisher konservativ und bescheiden gegeben haben, nun auch auf Grossbanken-Allüren gehen. Die grosse Chance, sich abzuheben von den „bösen“ Grossbanken wäre das Motto „Schuster, bleib bei Deinen Leisten!“.
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Oberpeinlich, die grauen Mäuse wollen bekannter werden. Das ist so ziemlich der falsche Weg und der arme Mann ist sehr schlecht beraten von seinem Kommunikationsteam.
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Warum nicht? In den USA wurde ein Schauspieler ja sogar Präsident 🤷♂️
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oh wow jetzt aber! Raus aus dem miefigen Kleid. Wird auch Zeit, dass mal einige Sesself….den Stuhl räumen. Schaut man sich das Organigramm an, hocken seit mehr als 20 Jahren praktisch die gleichen Leute in den Kästchen. Die bewegen doch rein gar nichts mehr. Nur noch in die Pension hinein retten und die Stellung halten. Naja, warum auch: der Dieselmotor läuft ja.
IT: ok gut, aber was will man mit dieser Inventx für einen Pokal gewinnen? Schnell geht da gar nix. Naja, habe gehört, dass auch da langsam ein Sesselrücken stattfindet. GKBler ihr könnt also nur hoffen.Und ja: Daniel Fust ist ein Guter. Er hat in seinem Laden zwar viel zu tun, aber lasst ihn arbeiten.
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Find ich gut, in Amerika wurde ein Schauspieler sogar Präsident 🤷♂️
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schon wieder ein Vincenz…..
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Wenn die GKB ihren ‚Purpose‘ erstmal aufwendig suchen muss, ist es allerhöchste Zeit zu gehen.
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Millionen für: „Wir arbeiten an der besten Zukunft aller Zeiten.“
Lightversion von Bundespräsident Steinmeiers
„Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat.“
Für Spartipps zur Überbrückung des Januarlochs sind Fanconi und seine GKB die falsche Adresse. -
Fr. 917’000.– u.a. für ein Werbevideo. Ein Schelm, der die Frage stellt, warum nicht ein absoluter Profi – Fanconi’s Muse – Börsenkurs-Ableserin P. Laeri mit der Aufgabe betraut wurde.
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Der Wandel muss von innen kommen und nicht von Glanzprospekten und schoenen Werbefilmen. Die eigene Kultur kann nicht schöngefärbt werden. Besonders nicht in einer KB, die mit dem Kanton verbunden ist und nahe bei den Knden stehen sollte. Grossblenderei und Schorrer haben wir in den Grossbanken. Nur solide Arbeit und gutes Können wird längerfristig Bestand haben.
Diese Kampagne ist ein Srohfeuer die nichts bringt und nur kostet.-
Wieso nichts bringt? Sie und andere Reden über die Bank und nehmen sie wahr. Zeitungen schreiben (gratis) darüber. Wenn das keine Werbung ist…
Und noch ein Fakt: Die GKB zahlt mehr Steuern als jede andere Firma im Kanton. Das schont die Geldbeutel jeden Bürgers. Schon mal darüber nachgedacht, als nur Neid auszusäen? -
So hohe Werbeausgaben wirken eher verzweifelt.
Im Negativzinsumfeld funktioniert der alte Businesscase nicht mehr.
Die KB’s sind vollgepumpt mit Hypokrediten.
Das „Privat Banking“ ist doch nur Verzweiflung.
Schade um die Photonen des Beamers für die .ppt am Strategiemeeting.
Eigentlich sollten sie Rücklagen bilden für die kommende Stagflation.
Der letzte löscht das Licht.
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Im Unterland ist man bisweilen etwas vorsichtig geworden mit Exponenten aus dem Bündnerland…
Daniel Fust kennen wir als ruhigen und umsichtigen (und ausgewiesenen) Banker. Es täte der Raiffeisen und der CS, der SZKB und der UBS gut, mehr von dieser Sorte…. Bitte lasst ihn in Ruhe seinen Job machen!-
In Ruhe lassen und srinen Job lassen machen? Das haben wir beim Oberschnorrer und Blender Vinzens auch gemacht. Sie wissen, wo das hinführen kann. Eine Million fuer ein Filmchen aus der Mottenkiste. Was stimmt mit der GRKB nicht?
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Hätte man doch lieber den echten George Clooney genommen – und den weiblichen Bankangestellten eine kleine Freude bereitet…
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Vorschlag für „Coolen“ Actor:
Pierin Vincenz
Der scheint ja momentan auf Job Suche zu sein.
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Habe gestern von der GKB via SMS ein log-in Passwort fürs e-Banking erhalten obwohl ich bei der GKB kein Konto habe!? Bin ich der Einzige?
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Das ist Werbung. Nun haben Sie das Passwort und brauchen nur noch ein Konto dazu. Nix wie los.
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„Gute Leute im Private Banking haben die Lust auf die GKB verloren. Sie verlassen die Bank.“
FALSCH, denn GUTE Leute verlassen das Unternehmen nicht beim ersten Gegenwind sondern bringen das Schiff wieder gemeinsam auf Kurs. Alles andere sind Opportunisten und Powerpointpinsler, auf die ein Unternehmen ohnehin besser verzichtet.
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@Simon
Wenn in einem Negativzinsumfeld der CEO einer kleinen KB als (Staats)-Angestellter über 900k verdient und für ein Video nochmal soviel Geld verbrannt, hat dies nichts mit Gegenwind zu tun, sondern mit einem Eisberg und die Ratten tun gut daran die Beine in die Hand zu nehmen.
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Tolle Idee, ganz nach dem Motto « Fust und es funktioniert «
Der Wandel muss von innen kommen und nicht von Glanzprospekten und schoenen Werbefilmen. Die eigene Kultur kann nicht schöngefärbt werden.…
Fr. 917'000.-- u.a. für ein Werbevideo. Ein Schelm, der die Frage stellt, warum nicht ein absoluter Profi - Fanconi's Muse…
Im Unterland ist man bisweilen etwas vorsichtig geworden mit Exponenten aus dem Bündnerland... Daniel Fust kennen wir als ruhigen und…