Zeno Staub wollte Axel Schwarzer loswerden. Das gelang dem „Breschnew“ von Swiss Banking vor 2 Jahren. Ciao Axel, hoi Neu-Bau.
Der CEO zerlegte die alte Organisation, riss die Zügel an sich. Vor allem das Asset Management von Schwarzer, die Gewinn-Maschine der Familienbank, lag neu direkt unter Staubs Fittichen.
Heute zeigt sich das Ergebnis von Operation „The Boss Is Me“. Gewinn-Einbruch um 15 Prozent, von 290 auf noch 247 Millionen Vorsteuergewinn für die Zeit von Januar bis Juni 2022.
Der Rückgang ist für die erfolgsverwöhnte Vontobel und ihren ewigen Chef Staub ein Schock. Die Aktie, die stets um 70 Franken oder höher tendierte, sackte gegen 60 Franken ab.
Der Crash beim Titel ist die Konsequenz aus dem Niedergang des Asset Managements. Zwar ist auch das hochgelobte „Digital Banking“ unter Toby Triebel abgestürzt, mit einem Minus um 27 Prozent sogar noch stärker.
Doch Vontobel ist Asset Management: Es ist das Geschäft mit den Profi-Investoren wie den Pensionskassen und sonstigen Cracks, welches der Bank seit langem ihre Existenz-Berechtigung gibt.
Und das wollte Zeno Staub selber führen. Deshalb die eigenartige Zerschlagung vor bald 2 Jahren, die es dem CEO erlaubte, den privat umstrittenen Schwarzer in die Wüste zu schicken.
Das Problem für die Vontobel dürfte zäh sein, schnelle Abhilfe ist kaum möglich. Zu schlecht entwickelt sich die Performance bei den vermeintlichen Star-Anlage-Vehikeln unter der Führung hochbezahlter Anlage-Chefs.
Die TwentyFour Asset Management, welche die Vontobel vor Jahresfrist definitiv übernommen hatte, kommt nicht auf Touren.
Roger Merz, der grosse Zampano unter den Fonds-Managern am Zürcher Hauptsitz der Vontobel, kommt nicht mehr an die Performance von früher heran.
Am schlimmsten steht es um Matthew Benkendorf. Es ist jener „Topshot“, der die grosse Lücke von Rajiv Jain füllen musste. Jain brachte der Vontobel mit seinem Vehikel in New York Jahr für Jahr stolze Ergebnisse.
Selber verdiente Jain bis zu 80 Millionen – im Jahr. Mit seinem Weggang drohte ein Absturz, den Nachfolger Benkendorf abwenden sollte.
Nun zeigt sich, dass dies nicht gelungen ist. Laut einer Quelle nehmen unter Benkendorf die Kunden Reissaus. Diese sollen bereits 20 Milliarden an Vermögen abgezogen haben.
Axel Schwarzer hatte laut der Quelle die Fonds-Manager im eisernen Griff. „Nun tanzen sie Staub auf der Nase herum“, so dessen Befund.
Gefragt ist der neue Präsident der Vontobel. Er heisst Andreas Utermann, ein Name, den keiner kennt.
Utermann stammt wie Schwarzer aus Deutschland, hat einen englischen Zweitpass und gilt als Profi im Asset Management. Zuletzt war er CEO der Allianz Global Investors.
Schaut Utermann zum Rechten in der zentralen Vontobel-Division Asset Management? Sorgt er dafür, dass die Leistungen wieder ins Lot kommen?
Bisher sei nichts von Utermann zu spüren, heisst es aus dem Innern der Zürcher Familienbank. Deren Hauptaktionäre von der alten Familie schweigen meist – solange die Dividende stimmt.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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jain raises $94 billion in 6 years!!
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Vontobel News interessieren die Leser nicht so sehr. So spannend und gut ist Zeno Staub einfach nicht. Kann ich gut verstehen.
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Dafür ist die Aktie, Dividende und Generalversammlung gut bei Vontobel.
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Jain musste weg, weil es die GL-Mitglieder nicht ertragen konnten, dass es da einen gab mit dem 30fachen Einkommen. Obwohl er das 100fache und mehr an Revenues der Geschäftsleitung produziert hat – konservativ geschätzt !
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Mir ist auch egal, wenn jemand das 20fache verdient als der Rest. Wenn der Umsatz/Ergebnis unterm Strich kommt. Solche Leute behält man einfach, wenn es keine Skandale (me too) und/oder illegale Aktivitäten usw. gibt. Zahlung nach Leistung bei Leuten, welche am Erfolg beteiligt sind und die Gehälter von einfachen Angestellten finanzieren. Aber kein Neid. Woanders klatschen Personen für erfolgreiche Menschen, andere sind neidisch.
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Jetzt muss Zeno Staub beweisen, wir gut er wirklich ist als CEO oder ob er nur gut ist, wenn die Börse nach oben geht.
Ich erwarte in diesem Jahr einige Margin Calls für Banken und dann krachts richtig. Wird aber primär in den USA passieren. Banken scheinen eben doch nur erfolgreich zu sein, wenn die Börsen hoch gehen. Sonst haben sie keinen Plan.
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Es ist ein Wandel im Gange im Finanzsystem und damit natürlich im gesamten Bankensystem.
Was mal war wird allmählich aber stetig unwiederkehrbar umgepflügt werden.
In einiger Zeit wird die gesamte Welt komplett anders aussehen und was es mal gegeben hat wird es nicht mehr geben können, die Zeiten ändern sich das Finanzsystem mit endloser Kreditvergabe und immer noch grösseren unbezahlbaren Schuldenbergen führt in die Sackgasse aus der es kein heraus mehr gibt, auch nicht mit angeblicher „Weginflationierung“ der Schuldenberge, denn wer kauft noch Anleihen und Aktien, wenn alle Zinsen, Dividenden und Währungen zerstört werden, mit denen alles bewertet wird.
Bankgebühren, Courtagen, „Verwaltungskosten“ fressen dann den Rest noch weg.
Das System zerstört sich selbst und die Schuldigen sind auch die Banker selbst. -
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Zeno Staub mutiert langsam aber sicher zum Auslaufmodell. Wieder mal einer, der den richtigen Zeitpunkt was Neues in Angriff zu nehmen, verpasst hat. Schade, den besser wird‘s nimmer.
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Die Dauerwelle ist aus der Zeit gefallen.
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Bullshit Artikel. Gewinnrückgang wegen schwacher Märkte. Korrelation ist nicht Kausalität Mr. Hässig.
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Falsche Analyse. Profit ging rauf.
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Ein Primeur: Für einmal keine Bemerkung zu Zenos Frisur / Coiffeur! Sonst das übliche Vontobel-Bashing.
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In der schweiz spielt asset management nicht so eine grosse rolle. Sonst hätte man gemerkt dass alle grossen asset manager dieses jahr abgestürzt sind. Pimco, Schroders, Pictet etc haben viel grössere Einbrüche als Vontobel. Anleihen und Aktien haben die grössten Abflüsse weltweit seit 30 Jahren. Wie solle dem ein Asset Manager entgehen. Zudem hat es vontobel sehr gut im PB gemacht. Das muss man schon anerkennen
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Kennen Sie den Unterschied zwischen „marktbedingten“ und „performancebedingten“ Mittelflüssen? Erstere sind die von Ihnen erwähnten Mittelflüsse, letztere sind jene, für welche Vontobel’s Portfoliomanager verantwortlich sind.
Ein guter Kunde, weiss wieviel der (Aktien-/Anleihen-)Markt verloren hat und wie viel der Portfoliomanager zusätzlich dazu verloren hat. Ist die Differenz zu gross, ist das Mandat weg.
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Hat das alles noch mit seriösen Asset Management zu tun oder ist es Finanz-Casino? Seit Krypto-anlagen boomen, der Goldmarkt und CFD’s zur Perversion neigend manipuliert werden, zudem Twitter Mitteilungen von Einzelpersonen den Markt mehr bewegen als historische Fed 0.75 Zinsentscheide (27.7.2022) dann darf man sich diese berechtigte Frage stellen. Dieser Blick Artikel gestern über Insiderhandel in der Schweiz ist sicher nur die Spitze vom Eisberg. https://www.blick.ch/politik/er-soll-illegal-millionen-gemacht-haben-st-galler-ex-beamter-wegen-insiderhandel-angeklagt-id17705568.html
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Das IP Bashing gegen Vontobel hört nicht mehr auf.
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Vontobel Bashing? Ich denk ich hör da eine CS im Hintergrund lachen
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Nicht zu vergessen dass Jain IPO gegangen ist mit einer Bewertung die höher als von der Vontobel ist. Welch eine Fehlentscheidung ihn gehen zu lassen.
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Egal wie sehr es auf der See stürmt, das Toupet sitzt
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Die Banken sind die Stahlindustrie der 90er Jahre.
Ulrich Cartellieri
Jain musste weg, weil es die GL-Mitglieder nicht ertragen konnten, dass es da einen gab mit dem 30fachen Einkommen. Obwohl…
Nicht zu vergessen dass Jain IPO gegangen ist mit einer Bewertung die höher als von der Vontobel ist. Welch eine…
In der schweiz spielt asset management nicht so eine grosse rolle. Sonst hätte man gemerkt dass alle grossen asset manager…