Anfang September stand bei der Nummer 4 des Landes die grosse Jahreskonferenz des ganzen Managements auf dem Programm.
Diesmal lag Spannung in der Luft. Der neue Boss, Nachfolger von Ewig-CEO Martin Scholl an der Spitze der Zürcher Kantonalbank, hatte seinen ersten Auftritt vor der ganzen Truppe.
Zur Einstimmung sorgte Urs Baumann, wie der Frischling heisst, für eine Überraschung. Er und seine Kollegen in der Generaldirektion der ZKB legten sich als „Band“ ins Zeug.
„I Love ZKB“ sangen die sieben Männer plus eine Frau aus voller Kehle, hauten dabei in die Saiten ihrer Guitarren, unterstützt von Drummer und Background-Vocals.
Beim Song handelt es sich um eine Adaption des Jahrhundertlieds „I Love Rock’n’Roll“ von 1975. Er ist für die Ü50, die im oberen Kader der Staatsbank prominent vertreten sind, ein Ohrwurm.
Neo-Chef Baumann, der via die kleine Bank am Bellevue und die grosse Partners Group, wo er allerdings nur auf einem Nebenschauplatz „spielte“, wollte zum Start eine frische Note setzen.
Wir machen die ZKB sexy, so Ursli & the Gang. Ihre Gig wollten die ZKB-Kapitäne dann nicht nur den Kaderleuten präsentieren. Es landete als Video im Intranet der Bank.
„Der von der Geschäftsleitung eingeübte Song wurde zur Begrüssung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlich stattfindenden Management-Konferenz gespielt“, so eine Sprecherin der grössten Kantonalbank des Landes.
Das Lied stehe „für das Motto der Konferenz ‚zäme ZKB’“.
Baumann tritt in grosse Schuhe. Martin Scholl verabschiedete sich Ende August mit Topzahlen. In seinen 15 Jahren an der Spitze hat er die ZKB im Asset Management und in Teilen des Investment Bankings zu einer Konkurrenz der Paradeplatz-Platzhirsche gemacht.
Etwas, was keine andere Kantonalbank auch nur im Entferntesten von sich behaupten kann. Im Millionen-Zürich kommt man an der Bank des Kantons nicht vorbei.
War Scholl ein ZKB-Gewächs, mit Aufstieg vom Stift zum Boss, verkörpert Baumann den Manager von Welt. McKinsey, Barclays London, Privat Banking Zürich, Big Finance Zug: Aufbrecher statt Stubenhocker.
Mit „I Love Rock’n’Roll“ machte das der frische Chef der grössten KB zum Start klar. Jetzt warten alle, was auf die erste Show-Einlage folgt.
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Die beliebtesten Kommentare
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würde ich sagen und Millionen abkassieren für nichts machen….
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Und mitten drin Daniel Previdoli im weissen unbefleckten Anzug und gelber Krawatte als Chorleiter.
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Eine Bank mit Staatsgarantie und sektenhaften Zügen. Die ZKB Followers sollten sich hoffentlich nicht zu stark blenden lassen, insbesondere die Frauen um ihn herum. Es ist typisch für einen Narzissten, dass er nach aussen hin einen modernen und scheinbar mitarbeiterfreundichen Führungsstil praktiziert.
In Wahrheit wird er nach Wegen suchen, um seine Ziele und Interessen möglichst rasch umsetzen und sich alle Störenfriede unauffällig vom Hals zu schaffen. – Garantiert. – Und diese seelenlose Roboter singen bestimmt noch alle mit: „We love ZKB“ Yeah, let’s rock!!
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auch ich singe; oh sole mio oh lago mio.. und denke
dabei an das gesamte Bankenpersonal!! -
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Wow was für eine Story! Danke Lukas, da ist Dir wieder mal ein echter Primeur gelungen!
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Isch jetzt dä Ürsel Sänger und nümä CEO vo dä ZKB, chumm nöd druss.
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Genug ist genug. Ab sofort mache ich mir den gesunden Gefallen – inside paradeplatz – nicht mehr zu lesen.
Egal was jemand macht nur – negativ – Spott- Häme – Praktisch nie etwas positives aufmunterndes.
Soll ich mir das, in sonst schon tendenziell schwierigeren Zeiten, antun ?
Nein danke -
Mit der Wahl eines Songs aus den 70er Jahren beweisen sie ja gleich wieder, dass sie nach wie vot altbacken und verstaubt sind und kein Gespür für Progression, Innovation und Neues haben. Eine Bank für Alte, Ewiggestrige und Boomer. Die junge Generation geht zu Revolut und Neon.
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So verhalten sich Sekten. Alles was es braucht ist eine Erzählung von Wachstum, ein schwachsinniges Narrativ, etwas Merkantilismus und als letzte Zugabe jetzt auch noch ein Lied.
Ein Lied aus den guten alten Zeiten der Weltwirtschaftskrise nach deren Ende sich die Welt dem Neoliberalismus zuwendete. Jetzt nur ca. 45 Jahre später muss wieder eine neue Dummheit her. Mein Tipp ist eine Mischung aus einer Art kleptokratischem Neofeudalismus und Merkantilismus, die auf dem Altar der Demokratie errichtet wird. Es muss erst schlimmer kommen bevor es dann noch schlimmer wird. Das ist die traurige Geschichte der kollektiven Dummheit der Menschheit und ihrer schwachsinnigen Eliten.
Kein Wunder wollen wir immer nur zurück in die Vergangenheit. Da war es einfach nur weniger schlimm. So lässt sich jede Hoffnung in die Zukunft im Keim ersticken. Andernfalls könnten die Schwachköpfe noch verstehen, dass sie ihre Zukunft selber gestalten könnten.
Deshalb. Das Verhalten dieser Manager wäre lächerlich, wäre es nicht so gefährlich. Sind diese singenden Sektenführer doch verantwortlich für tausende von Menschen. Da es praktisch keine Vorgaben oder Kontrollen des Staates mehr gibt (durch Korruption), können diese Manager auch tun was sie wollen.
Es ist klar was kommt. Noch mehr Dummheit, noch mehr Ungleichheit, in dem Reiche zu Geldsäcken geformt werden und mit steigenden Vermögen der 1% noch mehr Korruption, die all DAS Menschenpack in die Hurentempel in Bern lockt, welche die Lobby dort haben möchte. Die Lobby ist die feste Konstante in Bern. Sie steht ausserhalb demokratischer Prozesse und wird durch die Verkommenheit der Protagonisten in der merkantilistischen Wirtschaft gelenkt.
Jetzt haben wir in Bern übrigens den von der Lobby angerichteten Salat. Jetzt sind plötzlich Musiklehrer, Anwälte und Ökonomen verantwortlich für paradoxe Energie-, Gesellschaftskrisen und müssen sich der Klimakatastrophe entgegen stellen, die sie partout nicht begreifen wollen/können/dürfen. Während die Konzerne und ihre verkommenen Lobbyisten Fake News produzieren, um so weiterzumachen wie bisher.
Wie dumm kann eine Gesellschaft sein, die Trickle-Down als eine Form des Zusammenlebens akzeptiert? Wie kann eine Gesellschaft offene Korruption akzeptieren? Wie erträgt eine Gesellschaft solche singenden Schwachköpfe? Wie können wir solchen Menschen so viel Verantwortung übertragen – ohne jeden Schritt mit Argusaugen zu beobachten?
Erbärmlich das Ganze, einfach nur erbärmlich. Wenn ich diese Homo Oeconomicus/Idioticus auf der Bühne singen höre bekomme ich das Kotzen.
Niemand
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Da fragte ich mich als ZKB Kunde schon, was diese Coverversion insgesamt gekostet hat, wenn man die Löhne der Protagonisten mit einrechnet.
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Auf die erste Showeinlage folgt der Besuch von Elon Musk, der sein Waschbecken auch gerne am Paradeplatz öffentlich präsentiert 😉
Ist diese Welt nicht wunderschön, wenn erst mal alle Krampen geh’n?
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I love the total compensation from ZKB. Das klingt besser.
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I Love Staatsgarantie wäre passender!
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War auch mal eine gute Bank, viel ist davon nicht übrig geblieben!
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Ich dachte während dem lesen:
Irgendwann kommt etwas negatives – anders bin ich es nicht gewohnt von LH. Lustiger Artikel, Danke das es nicht ins negative gezogen wird. -
Mein Gott wie peinlich. Zum Fremdschämen sowas.
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Peinlicher Kinderkram da hätte ich die Konferenz verlassen …
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Ou Jemineh! ♫
Mir mached Zettkabeh! ♪
Das tuet so schampar weh! ♯
Ich bruuch Kamilletee! 𝄞Jaja die Zettkabeh 𝅘𝅥𝅱
ghört is Schöminee, 🎝
oder is Decolletee, 𝅗𝅥
tschüss und adee! 𝆔 -
während sich IP mit den nichtsnutzigen Schweizer Witzfiguren und Losern beschäftigt tut sich in San Francisco (Heiliger Franziskus!) wesentliches:
Let that sink in!
watch: https://www.youtube.com/watch?v=eTiXrj3hK38
Das ist etwas weltbewegendes.
Nicht wenn in Zürich ein Sack Reis umfällt!
Also Käsbohrer, immer über den Tellerrand hinweg sehen wäre wichtig. -
Wie Ueli Maurer die Nationalhymne versucht zu Singen.
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Ach Du Scheisse. Wird Zeit die Bank zu wechseln. Wer berät den die?
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und wenn chunt Seilbähnli, Urs ?
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Echt? Nichts anderes mehr zu berichten?? Armselig
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Wo bleibt der Hetzer Bericht zur CS? Selbst 20min und Blick sind schneller! Will endlich so richtig ablästern, los!
I Love Staatsgarantie wäre passender!
Mein Gott wie peinlich. Zum Fremdschämen sowas.
Peinlicher Kinderkram da hätte ich die Konferenz verlassen ...