Als die Post Johannes Cramer vor zweieinhalb Jahren als ihren neuen Post-Logistik-Chef und Mitglied der obersten Führung vorstellte, gab sich der Staats-Koloss überschwänglich.
Mit ihm als Chief Operating Officer sei die Digitec-Galaxus als „Marktführer im Schweizer Onlinehandel“ durchgestartet.
Dieses Knowhow habe bei der Wahl von Cramer zum neuen Hoffnungsträger der Post „sowohl für den Konzernleiter als auch für den Verwaltungsrat eine ganz wichtige Rolle gespielt“.
Mit solchen Vorschusslorbeeren machte sich der „junge“ Cramer, er ist erst Anfang 40, am 1. Januar 2021 in der Berner Post-Zentrale ans Werk.
Parallel zum Startschuss für die nächste Strategieperiode, mit der die Post „gezielt“ wachsen und „auch in der Grundversorgung (…) eigenwirtschaftlich“ arbeiten wollte.
Alle waren happy: Cramer galt als der richtige Mann, um den wichtigen neuen Bereich „Logistik-Services“ zum Fliegen zu bringen – mit dem Auftrag, die „letzte Meile“ vor der Haustür der Kunden zu optimieren.
Noch diesen Sommer herrschte bei Logistik-Services eitel Sonnenschein. Johannes Cramer hatte die ganze Zeit gegenüber der Crew zu verstehen gegeben, dass seine Division auf Kurs sei.
Umso grösser der Schock diese Woche. Da hiess es von der Brücke plötzlich, man befände sich in der Krise, müsse auf die Kostenbremse treten.
„Logistik-Services hat die Mitarbeitenden im Verwaltungsbereich Mitte Dezember über ein Effizienzprogramm informiert“, bestätigte gestern eine Sprecherin der Post.
„Das Ziel ist, 10% der Verwaltungskosten einzusparen. Wir wollen mit der Umsetzung im kommenden Jahr starten, so dass erste Auswirkungen 2024 spürbar sind.“
„Operation Sanierung“ haben der „Zauberlehrling“ Cramer und seine Mitstreiter an der Spitze des neu geschaffenen Bereichs offenbar überhastet lanciert.
Jedenfalls weiss die Leitung der Division selbst noch nicht genau, was zu tun wäre.
„Ein Stellenabbau ist nur eine von verschiedenen Optionen. Wir bitten Sie daher um Verständnis, wenn wir noch gar keine konkreten Angaben zu Zahlen machen können“, heisst es aus Bern.
Und weiter: „Was wir aber sagen können: Es ist kein Einstellungsstopp geplant (…).“ Es folgt, was immer folgt:
„Wir gehen den Prozess mit aller Sorgfalt an (…), die Post nimmt in jedem Fall ihre soziale Verantwortung wahr und wird eine sozialverträgliche Lösung suchen.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Digitec Galaxus TV Reklame spricht für sich. Primitiver geht es nicht.
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Kein Problem wir schmeissen die, welche am härtesten arbeiten, raussss.
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Blender, Taugenichtse, „Fachkräfte“ und Lehrlinge… wo sind die Profis geblieben?
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Corona ist vorbei und damit auch der Päckli – Boom.
Schaut euch mal den Zalando – Aktienkurs an, dann
wisst ihr Bescheid. Also muss Johannes Cramer reagieren und
das tut er ja….. Mir ist der Postladen lieber
als solche Buden wie Planzer.-
Laut Kassensturz ist Planzer ein schlimmer Laden und scheinbar arbeiten viele ohne Arbeitsbewilligung, ich hoffe, das wird bald vom Staat kontrolliert.
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Alles Blender und Taugenichtse in unseren Staatsbetrieben, den Moloch ausmisten und privatisieren.
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Johannes Cramer ist doch ein ehemaliger MC Kinsey-Manager.
Da sollten 10 % Kosten runter zufahren kein Thema sein. Man
könnte auch 20 % runterfahren… Wenn man die Planzer – Methoden im
Kassensturz gesehen hat, wird es nötig sein im gemütlichen
Postverein. -
McCirillo hätte dem Zauberlehrling in gut kinseyanisch mal sagen müssen „no top line growth no bottom line batzeli“
10% Sparen bei ner Staatsbude wird ja wohl keine Hexerei sein, ihr Weicheier 🤡
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Die Frage ist ganz einfach, will der Kunde seine Versorgung durch Paket-Zustellung organisieren oder will er die in einem Laden abholen. Das erstere ist immer volkswirtschaftlich das teurere gegenüber dem zweiten.
Im Geschäftsverkehr ist die Kosten-Differenz wegen des Volumens zwischen den beiden Lösungen geringer, im Konsumenten-Verkehr grösser. Ebenso ist die Differenz zwischen hochwertiger oder verderblicher und billigerer Ware in der Lieferung zu unterscheiden. Wer die ganze Lieferkette kontrolliert wie Amazon, der verkauft und liefert beides. Die Kosten einer solchen Strategie kann Amazon besser dem Konsumenten verkaufen als die Post, die alle bedienen muss und nicht nur in einer Marktnische tätig ist. -
Ich erinnere mich an den eher peinlichen Auftritt von Ueli Maurer bei seinem Trump Besuch.
Leider werden manche Schweizer Politiker und CEO’s in der Welt ausserhalb des Zwergengärtchens medial und auch durch „Ausländer“ so wahrgenommen.
Kommt hinzu, dass doch eine ansehnliche Anzahl von Bundesparlamentariern auch heute noch weder Französisch, noch Itaienisch sprechen im Gegensatz zb zum Deutsch der Romands.https://www.spiegel.de/video/ueli-maurer-tut-sich-schwer-video-99027195.html
Diese ganzen Auftritte kommen hilflos rüber und das „Ausland“ fragt sich, wie diese Leute mithelfen wollen, internationale Probleme zu lösen. Ausser mit der Übermittlung von Geldzusagen. Peinlich, peinlich…
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Kosten sparen ist doch Bünz-Scheiss und gehört gehörigst vermieden.
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Endlich. Postverwaltung da sind auch 20% Einsparung möglich ohne dass irgendjemand was davon merkt.
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Die Post unter dem Ex-Sozi-Fürst Levrat und der Flasche Cirillo – oder wie dieser Quoten-Tessiner heisst – bringt halt einfach nichts Vernünftiges zustande!
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Nun ja es wird die totale Privatisierung schon seit Jahren vorbereitet, nicht immer nur einzelne Filestücke und das wird eben auch so vorbereitet. Auf dem Buckel der Kunden, Anegstellten und überhaupt… auch der angebliche verbleibende Service Public, die Briefpost ist eine trügerische Sache den in diesem Bereich sind die grössten Investitionen und das meiste Personal nötig und das wollte kein privater Investor anfassen. So oder so sind die Löhne & Gehälter & Arbeitsbedingungen nach neoliberalen Reformen nur noch als Armengenössig einzustufen und echt, die Sparerei ist das Gegenteil von Verteilungsgerechtigkeit.
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Ein Heissluftföhn mehr aus dem grossen Kanton.
Die Post unter dem Ex-Sozi-Fürst Levrat und der Flasche Cirillo - oder wie dieser Quoten-Tessiner heisst - bringt halt einfach…
Endlich. Postverwaltung da sind auch 20% Einsparung möglich ohne dass irgendjemand was davon merkt.
McCirillo hätte dem Zauberlehrling in gut kinseyanisch mal sagen müssen "no top line growth no bottom line batzeli" 10% Sparen…