Die Nummer 1 der Schweiz, PwC, macht Zweite. New UBS hält ihrer langjährigen Revisorin EY die Treue, der Auditor der Credit Suisse, seit Juni eine Tochter der UBS, landet im Abseits.
Dies berichtete soeben die Financial Times.
Auch wenn die Nachricht nicht gross überrascht, so ist sie doch ein Hammerschlag für die PwC. Diese erlebt gerade einen GAU in Australien.
In Down Under verrieten PwC-Partner lukrativen Kunden vorzeitig Steuerpläne der Regierung, welche sie beraten hatten. Insider vom Feinsten.
Der Skandal weitet sich ständig aus, die PwC steht vor ihrem Stresstest.
In der fernen Schweiz schien die Welt für die grösste Revisorin des Landes aber weiterhin in Ordnung.
Nun bedeutet die Niederlage im Rennen mit der EY um das UBS-Mandat ein Rückschlag der historischen Sorte.
PwC hatte lange darauf hingearbeitet, bei einer der zwei Schweizer Grossbanken zum Zug zu kommen. Dies umso mehr, als sich bei der drittgrössten Kraft im Bankenland ein Ende abzeichnete.
Bei der Raiffeisen spielte die PwC in der ganzen Vincenz-Affäre teils eine wenig überzeugende Rolle. Dort hat dann auch die EY das Rennen gemacht.
Deshalb war für die PwC zentral, dass sie am Paradeplatz in die Fussstapfen der KPMG treten konnte. Diese hatte nach vielen Jahren das CS-Mandat abgeben müssen.
Als die PwC die Bücher der Paradeplatz-Bank zu testieren begann, schob sie einen Mann weit weg von Zürich: Yousuf Khan. Der Bruder von Iqbal Khan, der damals fliegend von der CS zur UBS gewechselt hatte, landete neu in Asien.
Die PwC machte sich an die Arbeit. Fürs „heisse“ CS-Jahr 2022 lieferte sie das Erwartete: lange Erklärungen. Damit stellte sie der Bank das Zeugnis aus, dass ihre Bücher in Ordnung seien – trotz den Flammen, die bereits aus dem Dachstock schlugen.
Sprich, die PwC befand die ausgewiesenen Werte der Aktiven und des Kapitals für korrekt. Kaum wurde dieses Testat im Jahresbericht Anfang März offengelegt, schon kippte die CS.
Sie landete im Bauch der grossen UBS. Nun muss auch die PwC abtreten.
Laut FT bleibe ihr das laufende Jahr 2023 zum Testieren der CS-Bücher – jetzt noch als Tochter der letzten übrigbleibenden Schweizer Grossbank.
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Die beliebtesten Kommentare
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Julie F als Nachfolgerin? Das passt zur neuen „people first“ Strategie. Für HR Marketing das neue Aushängeschild, intern wie extern, aber in der Realität und v.a. im Audit Bereicht werden Mitarbeiter unmenschlich behandelt. Einige Beispiele in letzter Zeit: MA wird im Krankenhaus dazu genötigt am Laptop zu arbeiten… Urlaub (mit eigener Hochzeit) soll wg einer Audit Deadline verschoben werden… keine Rücksicht auf Urlaubsabwesenheiten, egal auf welchem Level.
Die Realität ist leider, dass die KPIs nur auf Zahlen schauen und Mgr and above
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Die Rolle der PwC als Revisionsstelle muss genau untersucht werden; und zwar strafrechtlich. Es stellt sich die Frage der Urkundenfälschung/Falschbeurkundung im Testat 2022 sowie in der vorhergenden Abschlüssen. Diese Revisionsstelle hat total versagt.
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Sie haben ja sehr viel Ahnung vom (Straf)Recht zu haben. Vor allem, was Urkundenfälschung konstituiert.
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Bei PwC prüfen irgendwelche barely Minderjährige, die nicht wissen was Soll und Haben bedeutet. Der Mandatsleiter kommt dann am Freitag und trinkt Kaffee.
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Alle Bi4s sind permanent involviert in Skandale.
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PwC erstaunt mich nicht. Das wäre doch auch ein Job für Ermotti, die PwC aus dem Dreck zu ziehen. Bei den Auftritten vor Journalisten macht er ja auch keinen kompetenten Eindruck.
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ey, ey, ey… ==> ‚wEYrecard‘
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Das war auch mein erster Gedanke: mit EY hat die UBS sich ja einen hochkompetenten Prüfer mit exquisiten Referenzen ausgesucht! Bei „wEYrcard“ waren auch ganz grosse EY Experten zu Gange. Expertise hilft halt nicht, wenn man nicht sehen kann oder will. Die nächste Überraschung ist schon unterwegs. Wir kennen sie noch nicht, wir sehen sie noch nicht, aber sie kommt.
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Fressen und gefressen werden. Das sollten Krähen wie EY oder PwC gut kennen – sie geben ja selbst gerne solche Tipps ab.
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Ehrlich gesagt, es kommt nicht drauf an, wer das Mandat hat – beide helfen dabei, das Geld so darzustellen, wie es nicht effektiv ist. Und das gilt für alle jenen Betriebe.
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Das ganze Prüfbusiness gibt sich den Anschein grösster Objektivität, welche mit ausufernden Prüfmethodologien untermauert wird. Eigentlich spielt es aber keine Rolle welche der Big4 prüft. Gibt zwar ein paar smarte Typen bei den Big4s, im Endeffekt unterschreibt der Prüfleiter, manchmal mit der Klinge am Hals vom Engagement Partner und Kunden dann das Testat sowieso. Es würde Prüfgesellschaften nie in den Sinn kommen, die Jahresrechnung nicht zu attestieren, da der Kunde sonst zu einem anderen Prüfer wechselt. Soviel dann zur Unabhängigkeit.
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Sie – wie die meisten anderen Leser – scheinen nicht viel vom Prüfbusiness zu verstehen! Aber klar, kommentieren, kommentieren, kommentieren!!!
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@Seti
Doch, ich das tut er.
Entweder live intern dabei oder nahe dran. -
@Seti. Wieso sollte er es nicht verstehen? Das entspricht genau auch dem was ich über viele Jahre als WP erlebt habe.
Es gab kein nicht unterschriebenes Testat. Sehr selten mal einen Hinweis und auch diesen nur mit viel viel Absprache sowie Fingerspitzengefühl. Egal wie miserabel das IKS war, Fraud entdeckt wurde oder auch die ein oder andere Buchung ohne Beleg dabei war. Völlig überbewertete Assets? Testate von Prüfern anderer Länder nicht rechtzeitig fertig oder auch mal die ganze IFRS Überleitung als Prüfer für den Kunden machen? Alles kein Problem.
So war das bei der PwC und nicht einem kleinen Wald&Wiesen Prüfer.
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Als Dipl WP und CIA kann ich das bestätigen. Nichts unabhängig, alles für Fee.
Fasch wie a de Langstrass…
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Logisch. Man arbeitet mit dem, dem man vertraut. Besonders dann wenns ab und zu auch was zu verstecken gibt.
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Abgeschriebenes aus der FT, vermischt mit einem Skandälchen vom anderen Ende der Welt und angereichert mit aufgewärmten Raiffeisen-Resten. Fertig ist der nächste IP-Artikel. „Arbeiten“ kann so einfach sein …
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EY ist natürlich super. Der Kahn war ja auch mal dort. Man kennt sich also und kann auf Vertrauen bauen. Das vereinfacht die Kontrollen immens.
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Bekommt Lukas eigentlich Geld für die Nacherzählungen aus der Financial Times? Für den IP Leser ist der added value gleich 0. Aber seit wann soll sich Lukas auch noch für seine Leser interessieren?
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Nicht doch. Überlege mir ernsthaft das FT-Abo zu künden und das gesparte Geld in Ellexx zu investieren. Danke Lukas für diese Möglichkeit …
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Der IP Leser zahlt aber auch nix.
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Abgeschriebenes aus der FT, vermischt mit einem Skandälchen vom anderen Ende der Welt und angereichert mit aufgewärmten Raiffeisen-Resten. Fertig ist…
Bekommt Lukas eigentlich Geld für die Nacherzählungen aus der Financial Times? Für den IP Leser ist der added value gleich…
Das ganze Prüfbusiness gibt sich den Anschein grösster Objektivität, welche mit ausufernden Prüfmethodologien untermauert wird. Eigentlich spielt es aber keine…