Niemand weiss genau, seit wann es Sprache gibt – ob schon zu Zeiten des frühesten menschenähnlichen Wesens, des Homo rudolfensis (vor 2,5 bis 1,9 Millionen Jahre), oder erst mit der Ankunft des Homo sapiens vor über 300‘000 Jahren.
Sicher aber ist, dass Nachrichten und Informationen während nahezu des gesamten riesigen Zeitraums nur in mündlicher Form überliefert werden.
Gut, es gab schon früh Zeichnungen an Höhlenwänden, die auf eine erzählte Geschichte, die überliefert werden soll, hindeuten. Aber das effizienteste und somit eigentlich einzige Mittel war die Sprache.
Es wurde die allermeiste Zeit in unserer langen Geschichte von fast 2,5 Millionen Jahren nichts aufgeschrieben.
So waren ausnahmslos alle Hominiden Geschichtenerzähler.
Heute haben wir die modernsten Kommunikationsmittel, und die Informationen werden schon seit vielen hundert (aber nur wenigen tausend) Jahren schriftlich übermittelt.
Die Schriftsprache hat viel revolutioniert. Aber viel mehr als wir ahnen, ist eben auch gleich geblieben.
Die Geschichtenerzähler sind mitten unter uns. Alles, was wir nicht selbst gesehen und erlebt haben, ist für uns zwangsläufig eine Geschichte.
Je nach Geschichtenlieferant (Journalisten, persönliche Bekannte, Freunde, Familie) scheinen Ihnen die Geschichten mehr oder weniger glaubwürdig zu sein.
Gemessen an der Informationsflut sind eigentlich nur sehr wenige Geschichten unumstössliches Allgemeingut.
Dass die Sonne im Juli um etwa 05.30 Uhr aufgeht – vorausgesetzt, man wohnt in der Schweiz – ist ein Beispiel dafür.
Vieles andere kennen wir nur von Dritten. Und das betrifft auch ganz wichtige, die Menschheit insgesamt betreffende Themen. Klimawandel, Krankheiten, Kriege und weitere weltumspannende Problemstellungen sind für den Moment nichts anderes als – Geschichten.
Über deren Wahrheitsgehalt streitet sich unsere Generation wie keine andere jemals zuvor.
Wir leben in der Zeit der „Fake News“, wir leben in einer Zeit, in der die Deutungshoheit nicht mehr per se den Medien zugesprochen wird; im Gegenteil, die Kritik in weiten Teilen der Bevölkerung nimmt rasant zu.
Man mag nicht mehr einfach so glauben, was einem vorgesetzt wird.
Man glaubt, was man möchte
Es ist eben nicht nur so, dass Geschichtenerzähler das erzählen, was sie gerne möchten, ganz persönlich und zum Teil weit ab von der Realität und oft auch völlig in Nichtbeachtung ihres Publikums.
Es ist heute halt auch so, dass sich das Publikum seine Geschichten gut aussucht; es ist nicht mehr bereit, jede Geschichte zu glauben.
Es wurde noch nie so viel um (politische, vor allem) Ansichten gestritten wie heute. Geschichtenerzähler und ihr Publikum sind keine unbedingte Einheit mehr.
Ganz persönlich betrachte ich die ganze Welt als eine Geschichte. Sie wird von uns allen erzählt, Tag für Tag.
Wir erzählen sie einander, in den Familien und an Stammtischen dieser Welt. Wir erzählen sie aber auch uns selbst.
Ich gehe so weit zu sagen, dass für mich auch die Bibel eine wunderbare Geschichte ist. Ich bezeichne mich als einen gläubigen Menschen, ohne dass ich dabei sicher bin, ob das, was mir als Christ erzählt wird, auch wirklich so gewesen ist (auch die Bibel wurde von Geschichtenerzählern geschrieben).
Aber wissen Sie was? Es ist egal! Es ist eine ganz gute Geschichte, aus der ich viel lernen kann.
Ich treffe jeden Tag Menschen, die mir Geschichten erzählen, mal gute, mal weniger gute. Mal glaubwürdige, mal weniger glaubwürdige.
Oft denke ich, dass ich eine andere, vielleicht sogar bessere, Geschichte schreiben würde als mein Gegenüber. Aber immer bin ich mir gewiss:
Mein Leben ist eine Geschichte. Die niemand anders erzählen kann als ich selbst.
Ich bin in der Pflicht, dass ich eine gute Geschichte lebe und erzählen kann – denn ich habe nicht vor, mich selbst zu belügen.
Ich bin das meiner Tochter schuldig, und ich bin es mir vor allem selbst schuldig.
Würden wir ein bisschen kreativer sein, würden wir mehr Geschichten selbst erzählen, würden wir uns bewusst sein, dass es eben Geschichten sind, die erzählt werden, immer und immer wieder:
Dann würden wir vielleicht an der ganz grossen Geschichte, der Geschichte, die wir Welt nennen, besser partizipieren können. Wir wären dann tatsächlich in der Pflicht.
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Die beliebtesten Kommentare
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Mein Leben ist ein Drama.
Schlimm! Echt schlimm sag ich euch! -
„Ich bin in der Pflicht, dass ich eine gute Geschichte lebe und erzählen kann – denn ich habe nicht vor, mich selbst zu belügen.“
Das ist also ihre gute Geschichte? Du meine Güte, dann empfehle ich Ihnen dringlichst, kreativer und innovativer zu werden, denn diese, oben, erzählte „Geschichte“ reisst offenbar niemanden mit.
Nach diesem Beitrag glaube ich eher nicht, dass jetzt Firmen kommen und sagen: Was für ein toller Kommunikationsberater. Er wird uns einen Mehrwert an Kommunikation bringen, den wir nie hinbekommen.
Ich glaube, Sie wollten einfach auch mal Teil von IP sein und ein persönliches Namedropping machen, damit man auf Sie aufmerksam wird, zumal vorher noch nie jemand von Ihnen gehört hat.
Fazit: Fail.
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Und mit diesem unsäglichen Text, der auf dieser Plattform nichts zu suchen hat, endet mein Abo auf IP.
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Wenn der Schreiber ein gläubiger Mensch ist, dann empfehle ich, die Bibel auch ernst zu nehmen. Die Bibel ist Gottes inspiriertes Wort und wurd nicht einfach von Menschen geschrieben. Es ist die Wahrheit.
Anhand der Bibel lässt sich aufzeigen, dass es die Sprache seit knapp 6000 Jahren gibt, und nicht millionen von Jahren. Seitdem Gott den Menschen geschaffen hat, lebten sie in Gemeinschaft und hatten eine enge Beziehung. Aber weil der Mensch sich von Gott abgewandt hat, sind wir von ihm getrennt.
Back to the roots, Markus Presta, lies die Bibel und vertraue ihr, dann werden Ihnen die Augen geöffnet. -
Welch hochstehende, bahnbrechende und weltbewegende Lyrik.
Ich bin ganz bewegt..
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Mein Gott!!. Die Möbius Schlaufe wurde bereits erfunden. Besser das Original, als eine schlechte Kopie..
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Geschichte ist dann/immer wenn es vorbei ist.
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Gendern hast Du vergessen. Missbrauch der Sprache
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Absoluter Schwachsinn
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was ist das denn?
Aufsatz-Dünnpfiff der extraklasse-
Pffffffff
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Die Meinung von Sokrates zum Geschichten erzählen:
Es kam einer zum weisen Sokrates und sagte: „Höre Sokrates, das muss ich Dir erzählen!“ „Halte ein!“ unterbrach ihn Sokrates, „hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?“. „Drei Siebe?“, fragte der andere voller Verwunderung. „Ja, guter Freund! Lass sehen, ob das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe hindurchgeht: Das erste ist die Wahrheit. Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?“ „Nein, ich hörte es erzählen und….“ „So, so! Aber sicher hast du es im zweiten Sieb geprüft. Es ist das Sieb der Güte. Ist das, was du mir erzählen willst, gut‘“. Zögernd sagte der andere “Nein, im Gegenteil……“ „Hm“, unterbrauch ihn der Weise, „so lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden. Ist es notwendig, dass du mir das erzählst?“ „Notwendig nun gerade nicht….“ „Also“ sagte lächelnd Sokrates, „wenn es weder wahr noch gut noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit“.
Wenn wir nach diesem Prinzip handeln würden, wäre die Welt eine andere!!
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Fakt ist: West Politische Elite Rethorik!
Muss der kleine Mann ausbaden!
Der immer weniger im Portemonnaie hat!
Der Homo Rudolfensis hätte vor 2.5 Millionen Jahren schon lange den Häuptling ersetzt! wenn es am Lagerfeuer kein Fleisch mehr zu Essen gegeben hätte!??? 🤔😉-
Ja meinen Sie denn, dass die Ost Politische Elite Rhetorik aus Peking, PjöngYang, Moskau, Saigon, Manila etc etc so viel anders sei.
Auch dort muss das primär der kleine Mann und die kleine Frau ausbaden
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Herr Presta,
Es steht Ihnen nicht zu sich so geringschätzig über eine Religion und insbesondere über das Christentum zu äussern. Der Anstand verbietet es. Ich empfehle Ihnen in sich zu gehen und zu überlegen, ob sie Analoges auch über die Thora oder den Koran geäussert hätten. Ich bin davon überzeugt, dass Sie es nicht getan hätten und über jeden der es getan hätte zutiefst empört wären.
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In welchem Zusammenhang steht der Beitrag mit dem Kernthema „Innerhalb des Paradeplatzes“ Blogs ?
Oder anders: wie leer ist die Kasse des IP Herausgebers, deren Leere mutmaßlich aus den jüngsten Vergleichen resultiert wenn solche Texte veröffentlicht werden ?
Eigentlich können Sie, Hr. Hässig, sich rühmen: mit Ihrem Mikromedium, verglichen mit SRG SSR, haben Sie zum Untergang der schlecht geführten Bank CS beigetragen. Die Kosten/Nutzen Analyse zeigt dass eigentlich InsideParadeplatz die „Abgabe für Radio und Fernsehen“ kassieren soll. Auf keinen Fall die faule Horde der SRG SSR. Bis es irgendwann soweit ist könnten Sie vielleicht … recherchieren ? Bohren ? Ermitteln ?
Wer hat in Person den Entscheid über die Enteignung ohne Entschädigung beschlossen ? Damit ist die Zwangsumwandlung der CS Aktien zu UBS im Verhältnis 22.48 zu 1 gemeint. Das hat doch jemand vorgeschlagen, jemand bewilligt ? In welchem Einklang steht diese Aktion mit dem Art. 26 der Bundesverfassung, zitiert:
„Das Eigentum ist gewährleistet.
Enteignungen und Eigentumsbeschränkungen, die einer Enteignung gleichkommen, werden voll entschädigt.“Ermittelt die Staatsanwaltschaft schon ? Gegen wem ? Wissen Sie etwas ? Und wenn Sie nichts davon wissen: wer in diesem Lande soll als 4-te Macht den drei Ersten auf die Finger schauen ? SRG SSR etwa ?
Stattdessen lese ich hier über Lebensgeschichte des Herrn Presta …
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Artikel 26 BV greift in dem Fall nicht.
In dem Fall geht es um Anlage oder Investitionsrisiko.
Einfach Pech das Geld bei der falschen Bank angelegt.Niemand hat sie gezwungen Ihr Geld in CS Aktien oder anderen CS Wertpapieren anzulegen.
Anders liegen die Dinge bei was auch immer Konten für die haftet eine Bank mit dem Nominalwert .Geldwertminderungen sind ebenfalls
nicht ersetzbar, hier geht es um Kaufkraftminderung.
In dem Fall gilt das Insovenzrecht da wird und kann selten voll entschädigt werden, es müsste willkürlich bei anderen Enteignet werden, da wird nach Vorgabe oder Übereinkunft abgestuft verteilt was übrig ist.
Hier garantiert der Staat Bargeld resp.Geld auf Konten und oder Sparbüchern bis 100’000 Sfr.
Eine Enteignung, ist wenn man Ihr Geld oder Sachwerte willkürlich wegnimmt.
Eine Eigentumsbeschränkung ist, wenn man Ihnen vorschreibt wie viel Eigentum Sie besitzen dürfen.ZB wenn Ihnen Land enteignet wird, dann
muss das zum jeweiligen Handelswert entschädigt werden.
(Eigentumsbeschränkungen resp. Entschädigungslose Enteignungen waren in Kommunistischen Staaten die ,,Regel“.)
MfG
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Lieber Lukas, bitte lass solche Beiträge. Ich bin ein Fan von IP aber sowas, zur selbstbeweihräucherung, ist nun wirklich sehr unpassend.
Schuster bleib bei deinen Leisten – Die Finanzindustrie bringt genügend gute Geschichten, wie Du täglich beweist.
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Sprache und Schrift wird von unserer heutigen Disziplin die sich Wissenschaft nennt, als die Errungenschaften in der Entwicklung der Menschheit gedeutet.
Eigentlich ist das Gegenteil der Fall: in den alten Hochkulturen wie Atlantis, Hyperborea, Mu oder Lemuria hatten die Menschen der Enlil-Linie noch die Fähigkeit, telepathisch zu kommunizieren, zu was wir heute – als Vertreter der Enki-Linie – generell nicht mehr befähigt sind.
Fakenews, Lügen, Falschdarstellungen, Korruption, Betrug etc. benötigen alle die Hilfsmittel der Sprache und/oder der Schrift. Unser Bewusstsein war somit in der Vergangenheit definitiv mal weiterentwickelt als heute…
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Eine Geschichte der Banalitäten und Allgemeinplätze.
DAS mit einer Ausnahme.
Total richtig, die Bibel ist schlicht und einfach ein Geschichtsbuch!
Die Geschichte der Frühzeit, des Christentum.
Die Bibel ist soweit sich das auf die humanistischen Aussagen beschränkt der Wegbereiter der Aufklärung, des Liberal humanistischen Weltbildes. Damit ist die Bedeutung der Bibel voll ausgeschöpft!
Die Bibel als ultimativer Lebensleitfaden, in unserer Zeitgenösischen
Welt, sowie Zukunftsgestaltung???
Mit 2000 Jahre alten Rezepten, das 2100 Jahrhundert sinnvoll gestalten???
Daran können nur etwas naive Geschichtenerzähler glauben
wems hilft gut, Glaube macht bekanntlich seelig.
So nebenbei, lustig zutreffend, ist die Bergpredigt insbesondere die Aussage, seelig die Armen im Geiste den ihrer ist das Himmelreich
wenn ihr nicht werdet wie die Kinder dann werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen. Tja zu viele wollen heute ohne Anstrengung zum Nulltarif ins Himmelreich, ob das gut ausgeht??? -
Wenn ich nicht schlafen kann, denke ich immer an Markus Prestas tolle Geschichten, die hauen mich jedesmal gleich vom Hocker….😂
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Die Sprache haben wir Menschen entwickelt, um dem Recht des Stärkeren und der damit verbundenen Tyrannei zu entfliehen. Der Tyrannenmord ermöglichte es, dass sich mehr Männer Fortpflanzen und nicht nur das Asphaltier alle Frauen schwängert.
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@Habasch Habibi
Niemand (kein Mensch) hat die menschliche Sprache „entwickelt“. Das sind evolutionäre Vorgänge, die nicht jemand gesteuert hat und schon gar nicht die Säugetiere selber (zu denen Menschen gehören) : )
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Die Geschichtenerzähler sind mitten unter uns? Lieber Herr Presta, nicht zu vergessen sind die Märlitanten, die sind auch vermehrt mitten unter uns und dann wären da noch die Aliens….😂
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Was für ein belangloser Erguss ist dies ? Ist ja peinlich.
Eurer Panama Papers – das abhängige Original ein richtiger Beta halt
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Was sagt Dein Herrchen dazu, dass Du Dich ungefragt während der Arbeitszeit hier rumtreibst?
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ich gehe bei seinen mumpiz-artikeln direkt die kommentare lesen, geht schneller
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Ok und was soll dieser Artikel jetzt…
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Herr Hässig, bitte nicht schon wieder Presta, Ihre „Autoren“ machen mich täglich hässig.
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Mein, ich, selbst. Die wichtigsten drei Wörter aus dem Titel…
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Grüezi Herr Presta
Vielen Dank für Ihre stets interessanten Gedanken. Ja jedes Leben schreibt seine eigene Geschichte, doch wer hat noch Zeit und ist willens diese Geschichten zu hören? Alles muss hü hü gehen – tiktok ist in.
Grossmütter hätten Zeit, Geschichten zu erzählen, doch die Grosskinder leben im Ausland, hier sind sie mit Ballett, Sport, Musikunterricht gefordert und ausgebucht. Am Wochenende fahren sie ins Tessin um zu relaxen. Es macht mich nicht traurig, nein, ich schreibe meine Geschichten auf – einen Teil können Sie auf meiner Homepage lesen…:)
Freundliche Grüsse und danke!!!
Lydia Flachsmann, Ossingen -
Erzähle deine Geschichte jemandem, den es interessiert.
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Man muss nicht alles tun, was man kann.
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Oje…
Erzähle deine Geschichte jemandem, den es interessiert.
Wenn ich nicht schlafen kann, denke ich immer an Markus Prestas tolle Geschichten, die hauen mich jedesmal gleich vom Hocker....😂
Die Sprache haben wir Menschen entwickelt, um dem Recht des Stärkeren und der damit verbundenen Tyrannei zu entfliehen. Der Tyrannenmord…