Noch kurz vor Neujahr ging mit der Signa Development der zweitwichtigsten Tochter im Reich von Kartenhaus-Bauer René Benko das Geld aus. Wie andere zuvor beantragte sie Gläubigerschutz.
Im Aktionariat der Signa Development taucht laut einem Bericht der österreichischen Zeitung „Der Standard“ eine bis dato kaum beachtete Finanz-Investorin mit Sitz in Lutry VD auf.
Sie trägt den Namen Longbow Finance und haust in einem kleinen Glaspalast direkt am Genfersee.
Spannend ist der Name des Kapitäns dieser Longbow Finanzgesellschaft: Raymond Bär.
Es handelt sich um den ehemaligen Präsidenten der Bank Julius Bär, die ihrerseits 600 Millionen bei René Benkos Signa offen hat.
Das Geld dürfte zum grössten Teil verloren sein. Soeben wurde bekannt, dass Benkos Traumvilla in seiner Heimat vom Staat gepfändet worden ist.
Die Longbow – englisch für Pfeilbogen – gehört der schwedischen Familie Rausing, die immens reich wurde dank der Tetra Pak für Milch und weiteres.
Forbes schätzte das Vermögen des „Clans“ schon 2019 auf 12 Milliarden US-Dollar.
„In meiner Funktion als VRP der Longbow Finance nehme ich keinen Einfluss auf einzelne Investments“, schrieb Raymond Bär in einer Email von letzter Woche.
„Bei der Ausübung meiner Mandate gibt es keinerlei Austausch von vertraulichen Informationen.“
Bisher gab’s in der Schweiz erst einmal grössere Headlines rund um das Investment-Vehikel der Rausings.
Dies, als die Longbow Finance den Schweizer Formel-1-Rennstall Sauber übernommen hatte. Das war vor bald 8 Jahren.
In der Zwischenzeit wurde das Engagement bei der Sauber Holding in eine andere Gesellschaft im Reich der Rausings verschoben.
Es kam zu einem Eklat mit dem Delegierten der Longbow Finance im VR der Sauber. Der schmiss vor zwei Jahren den Bettel hin.
Ramond Bär und die Bank Bär waren lange ein Herz und eine Seele. Auch nach dem offiziellen Rücktritt als VR-Präsident im 2012 blieb Bär verbunden mit der Bank, die seinen Namen trägt.
Er durfte nicht nur den Titel eines Ehrenpräsidenten tragen, sondern er blieb auch zuständig für die Pensionskasse des Geldhauses. Laut Handelsregister ist er das auch heute noch.
Weitere Mandate sind ein VR-Sitz bei der Amag, der Generalimporteurin von Audi und den übrigen Volkswagen-Marken, sowie einen bei der Crypto Finance in Zürich.
Auch sein Ehrenpräsidium hält Raymond Bär bis heute. Dafür kassierte er 2022 knapp 70’000 Franken, im Jahr davor waren es 13’000 Franken.
Die Honorierung erfolgte laut dem Geschäftsbericht der Bank „through a third-party agreement for his activities on behalf of Julius Baer“.
Die Honorierung ist interessant.
Nach seinem Ausscheiden als Präsident des VRs im 2012 erhielt Raymond Bär ein „Basissalär“ von 250’000 Franken im Jahr für seine Hilfe im US-Steuerstreit. Dieses wurde sukzessive reduziert.
Per 2015 stellte der VR die Honorierung dann gänzlich ein, danach erhielt der Ehrenpräsident der Bank gemäss den Geschäftsberichten nichts mehr.
Bis 2020, ab da kassierte er erneut – nun über das erwähnte „third-pary agreement“.
In den drei Jahren 2020 bis 2022 – also Phase 2 des Entschädigungsmodells nach der Aktivzeit – sackte Raymond Bär insgesamt knapp 150’000 Franken von seiner Ex-Bank ein.
Wofür genau, bleibt unklar. „The Honorary Chairman has no active function in the Board of Directors“, steht im Jahresbericht.
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Die beliebtesten Kommentare
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Seit Collardi sinkt der Ruf der Bären Bank immer tiefer und mit Rickenbacher wird es nicht besser. Raymond Bär schadet dem Ruf sehr stark.
Mir tun nur die Mitarbeiter*innen leid, die gute Arbeit leisten und auch im privaten Bereich angepflaumt werden. -
Hans Bär war gross. Raymond Bär hat das geerbte Geld von Hans nur gross ausgegeben. Villa in Zollikon, die einem Schlösschen ähnelt aber sonst ist das nichts. Eine graue Maus die kein Mensch zu sehen bekommt.
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Erstaunt mich nicht ……
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vrp und keine ahnung von einem 5 o/oo
investment von über 100 mio.
was soll man da noch sagen. -
Tja, so wie es aussieht könnte die Selbsthemmung des Gesamten Signa System eintreten!
…Alles muss auf den Tisch“: Chef von Österreichs Finanzprokuratur schließt Signa-Konkurs nicht aus…
Da dürften noch Hammer Dinge einschlagen was Signa System betrifft. Schadensersatzklagen werden dann Schneisen der Verwüstung schlagen.
Für die faktischen Geschäftsführer und Aufsichtsräte dürfte das ein Albtraum werden, wenn auf Privatvermögen mit Durchgriffshaftung zu geschlagen wird. Dritte wo involviert sind und womöglich Vermögen verschoben worden, dürfte gleiches wie schon erwähnt erwarten.
Das übersetzt sogar google richtig, Langbogen, was er auch ist!
…Die Longbow – englisch für Pfeilbogen…
Die Bezeichnung hat bestimmt einen tieferen Hintergrund.
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Korporal Bär!
SSehr gut! Seit dem Monte Ceneri 1980 wissen Si, dass immer der Korp(s)oral verantwortlich ist und niemals der Korp(s)kommandant!
Ruhn! Abtreten!
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Manchmal kann man gar nicht so dumm denken, wie andere leider bereits sind.
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Longbow oder die Pfeil-Spitze scheint dem Bankoschen Elixier ebenso verfallen zu sein wie Dutzende andere Investoren aus Helvetia?
Von Woche zu Woche trüben sich die Werthaltigkeiten mehr und mehr ein. Einfach nur noch unglaublich, wie hochtrabende, von Geld strotzende, Investoren und Bankiers dem Tiroler Virus (Holiudulidu) auf den Leim gingen.
Dass der Virus längstens weitere Kartenhaus-Bauer in der Schweiz befallen hat, ist kein Geheimnis nur nackte Tatsache.
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Nicht Geld ist das Problem, denn das gibt es ja offensichtlich nicht und fehlt an allen Ecken und Enden.
Das Problem sind die Falschgeldwährungen des Bankenkartells, die durch das betrügerische Mindestreservebankingsystem entstehen. Ungedeckte Währungen aus der Zaubertrickkiste gegen Zins, ist das Problem, nichts anderes!
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als ich dem Raymond vor ein paar Jahren das Aktienpaket von Signa Development wärmstens empfiehl, konnte ich doch nicht ahnen, dass der René so ein Haderlump ist! Sei’s drum, den Bonus habe ich für den 400 Mio. CHF-Deal jedenfalls fröhlich eingesteckt. Was der Raymond heute macht? Keine Ahnung! Er wird früh aufwachen, Zeitung lesen, Kaffee trinken, ordentlich scheissen – und dann aufstehen … wie jeder andere Honk halt auch.
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Primitiver Kommentar
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zumindest ist der Kommentar 1 Mio. Mal humoriger als dein primitives Gestammele, du Journalisten-Depp!
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Vielleicht taugt er (Raymond Bär) einfach nicht viel-
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der arme Hans Bär, der muss sich gerade im Grab umdrehen. Er war so ein toller Bankier, Korrekt und Visionär. Schade was die Geldgier alles anrichten kann.
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Auch bei der Bärenbank haben die schlauen Erben alles versaut.
Einer war schlauer, der Hilfschüler aus Tirol.
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Das Benk Debakel zeigt wie sehr die „Expertise“ der Züricher Banken einzuschätzen ist.
Die eine ging Pleite, die andere fiel auf einen Taschenspieler rein, die dritte wurde von einem Deutschen saniert.
Gute Nacht Finanzplatz Schweiz -
Einer von diesen vielen Kühlerfiguren, die sich Verwaltungsrat nennen. Wenn alles gut geht, braucht man sie nicht – wenn es nicht gut geht, kann man sie nicht gebrauchen. „Nehme keinen Einfluss“. Ja genau, wissen wir! Die nehmen nur Geld!
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Raymond J. Bär ist ein kompletter Versager. Aber Geld kassieren kann er. Wie seine Lebensgefährtin Carolina Müller-Möhl, die kurzzeitig NZZ-Verwaltungsrätin war, dort wenig kompetent war, aber das hohe VR-Honorar kassierte.
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Da hat einer seine Füdlifinger verbrannt
Einer von diesen vielen Kühlerfiguren, die sich Verwaltungsrat nennen. Wenn alles gut geht, braucht man sie nicht - wenn es…
der arme Hans Bär, der muss sich gerade im Grab umdrehen. Er war so ein toller Bankier, Korrekt und Visionär.…
Da hat einer seine Füdlifinger verbrannt