Nach etlichen Versuchen über die letzten Jahre, das Geschäft zu sanieren, steht die Hochdorf Swiss Nutrition nun schlussendlich zum Verkauf.
Die Firma sucht händeringend nach einem potenziellen Investor. Es ist vielleicht der letzte Versuch, die Zukunft des Unternehmens zu sichern.
Wie konnte es nur so weit kommen? Ist der Hochdorf-Verwaltungsrat mit der Führung überfordert?
Das Thema Führung scheint schon länger ein „Touchy subject“ für das Unternehmen zu sein.
Als der jetzige VR-Delegierte Ralph Siegl ad hoc das Steuer übernehmen musste, war er schon der dritte operative Leiter in nur vier Jahren.
Das war im Januar 2022, und jetzt, zwei Jahre später, läuft das Geschäft immer noch nicht rund. Woran es wohl liegt?
Vielleicht fehlt dem Hochdorf-CEO der Fokus. Siegl ist nämlich ein gefragter Mann in Schweizer Verwaltungsräten.
Zusätzlich zu seiner nicht ganz unwichtigen Funktion als CEO ist er Mitglied in diversen Verwaltungsräten: der Gübelin Holding AG, der Bank Linth AG, der W. Kündig & Cie G, der Laflor AG.
Dann Präsident des Verwaltungsrates der Zibatra Beteiligung AG – und Präsident des Vereins SwissBoardForum ist er auch noch.
Wie da noch die Zeit bleibt, sein Kernauftrag zu erfüllen, nämlich die Hochdorf Nutrition durch die schwierige Phase zu begleiten, ist nicht klar.
Denn „on top“ von all den Mandaten ist Siegl seit 2018 auch noch als selbständiger Unternehmensberater tätig.
Er hält Vorträge über „gute Unternehmensführung“, „Wachstum“ und „Innovation“.
Seine Experts for Leaders AG berät Firmen, man würde „gemeinsam geeignete Lösungen (erarbeiten), um den Erfolg nachhaltig zu sichern“.
Von nachhaltigem Erfolg kann man bei Hochdorf nur von träumen. Lautet Siegls Motto beim Beraten „Do as I say, not as I do“?
Die Hochdorf Medienstelle erklärt, dass Tätigkeiten in mehreren Verwaltungsräten neben einem operativen Mandat ganz übliche Praxis wäre. Siegl sei da nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Das mag sein, doch hoffentlich steht in den meisten Fällen das operative Mandat nicht kurz vor dem Aus.
Siegl habe die Transformation sehr erfolgreich umgesetzt. Die Vorab-Resultate 2023 zeigten eine positiven EBITDA im zweistelligen Millionenbereich.
Wie beurteilt Ralph Siegl selber seine Fähigkeiten, all den unterschiedlichen Tätigkeiten gerecht zu werden?
Eine freundliche Rückmeldung, dass er die gestellten Fragen gerne beantwortet, danach – Stille. Schade.
Es scheint, dass anstatt sich auf seine wichtigste und anspruchsvollste Aufgabe zu konzentrieren, Siegl mit Beratung vollauf beschäftigt zu sein.
Der Rat kommt ganz ohne Gewähr, versteht sich.
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Die beliebtesten Kommentare
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Oh Gott, wie schlecht das recherchiert wurde. Was vor Ralph Siegls Zeit geschah, war katastrophal. Das Unternehmen damals faktisch insolvent und für die Zukunft falsch aufgestellt. Ein derartig marodes Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, ist nicht jedermanns Sache, eine Herkulesaufgabe, ein 24/7-Job. Dass man sich damit nicht nur Freunde macht (auch in den Kommentarspalten) ist logisch. Ich hoffe, Herr Siegl zeiht seinen Kurs durch, damit Hochdorf eine Überlebenschance hat.
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Überall die Finger drin ($$$$$) und nirgends wirklich prägend. Meines Erachtens sind solche Typen ein Auslaufmodell, oder sollten es zumindest sein. Unerhört, wie leichtfertig traditionelle Schweizer Firmen wie die Hochdorf aufs Spiel gesetzt werden.
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Verkauf des Tafelsilbers verhilft kurzfristig zu positivem EBIT!
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Dieser Artikel ist populistischer Unsinn.
Man merkt, dass Frau Moore sich gar nicht oder nur sehr oberflächlich mit Hochdorf befasst hat.-
Ich finde, Frau Moore hat sehr gut recherchiert und ein detailliertes Bild über das Wesen des dortigen Geschäftsführers Siegel abgegeben, der als notorischer Ämtli-Sammler auf allen Hochzeiten tanzt. Statt seine Hauptaufgabe, einen Turn-around der Hochdorf erfolgreich zu bewerkstelligen, anzugehen. Vorzüglich!
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Das Siechtum der Hochdorf Nutrition Gruppe reicht über 20 Jahre zurück!
Die katastrophalen Fehlentscheidungen gehen auf die Investitionen in Lettland, Nordafrika und Fehlbesetzungen im Verw.-Rat zurück.
Ich habe wiederholt an den GV in Hochdorf teilgenommen, wo der Aderlass finanziell und personell von Jahr zu Jahr grotesker wurden.
Vor 14 Jahren entschloss ich, die 20.000 Aktien zu verkaufen, weil ich Böses ahnte.
Die viel später aufgelegten Wandel-Anleihen mit der Helvetischen Bank waren der nächste Verlustbringer f. Investoren.
Siegl hat nur fortgeführt was er angetreten hat!
Dieser Klüngel von Misswirtschaft, im besten NahrungsmittelUmfeld, ist buchstäblich himmelschreiend.
Unfähige Hanswurste mit HSG Attribut. -
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Da es sich da um eine AG handelt, gibt es einen VR, vermutlich willfährig, der das Gebaren des Herrn Siegl abgesegnet hat und es gibt Aktionäre, die nichts sagen, z.B. an der GV. Das kann nicht gut kommen, der CEO Siegl kann seine Milch-Pflichten so gar nicht wahrnehmen. Er kassiert aber recht schön mit all den Mandaten und nur das wird für ihn zählen.
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Ein typischer Mandatejäger dieser Ralph Siegl … viel warme Luft verbreiten und den Grossen spielen … keine Resultate liefern oder nur negative … Hammer, dass dies 2024 noch immer möglich ist. Wo schauen die Leute nur hin?
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Vermehrt und immer wieder unfähige Führungspersonen in Schweizer Unternehmungen: Bei Ex Credit Suisse, bei Ex Swissair, bei Julius Bär, bei Graubündner Kantonalbank und jetzt der Siegel bei Hochdorf.
Wenn man so viel VR Mandate hat und vom Milchgeschäft nichts versteht, muss die Sache ja schiefgehen. -
Dieser Typ hat geschafft, was nur ganz wenige Geschäftsführer (CEO) und Manager in ihrer Karriere hinkriegen: 75 % Verlust des Firmenwertes in zwei Jahren (Siegl-Kurve). Bei vollem Lohn und Bonus notabene, wie ein Blick in den letzten Geschäftsbericht zeigt. Auuutsch!
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Verwaltungsräte und Aktionäre scheinen alles Pfeifen zu sei da sie so einen Mandatejäger als CEO akzeptieren. Sehenden Auges an die Wand. Man kann es nicht glauben. Arme Mitarbeiter !
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so einer wie den Ralph Siegel (der war übrigens in früherem Leben mal deutscher Musiker, Komponist und Musikproduzent! „Ein bisschen Frieden“ von Nicole …) haben Schweizer Unternehmen praktisch in jedem Kader sitzen, wenn nicht sogar mehrere.
Der Staat muss seine Hampelmänner auf Elite-Einrichtungen ordentlich trainieren und schulen, damit sie die Unternehmen mit Karracho in die Pleite führen können. Da müssen sie gar nicht für teures Geld Experten aus dem Ausland rekrutieren!
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und schon wieder der Original-Kommentar kastriert!
ich sprach von MILCHBUBIS wie den Ralph Siegel!
Warum können Medien nur nicht die Wahrheit vertragen?
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Viele Konzerne in der Innerschweiz zeichnen sich durch schlechtes und inkompetentes Management aus. Ob Hochdorf oder Calida, Möchtegerne Manager in der Provinz.
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Dafür sind sie in Tsüri, Bern, Basel extrem kompetent, mittels Woke, ESG und Klima Bullshit ihre Läden „nachhaltig“ an die Wand zu fahren. Migros ist ein sehr guter Show-Case, welcher den wahren Abgrund der Probleme nur erahnen lässt.
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Guter Kommentar. Sie haben Swiss Steel vergessen. Dort sorgt der
Germane Frank Koch zusammen mit Jens Alder für das perfekte Chaos. -
Sie haben Stadler Rail vergessen und On „Schuhe“, nicht nur in der Innerschweiz herrscht Inkompetenz und Geldgier.
Und das Schlimmste ist die Erfindung der Kryptowährungen. Die Welt geht bald zu Grunde und die Regierungen verbieten diese wertlosen Schrott immer noch nicht. Nur schon der irrsinnige Stromverbrauch wird die Welt
ruinieren.
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Zwischen Theorie und Praxis besteht ein grosser Unterschied: Der Theorie fehlt der Puls und das Fieber der Realität. Wenn jemand krank ist, nützen dem die Vorlesungen eines Hochschulprofessors nichts. Es braucht den praktizierenden Arzt.
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Diese Geschichte passt perfekt zum schleichenden Untergang der HOCHDORF-Gruppe. Tatsächlich findet sich im Internet ein nächster Vortrag von CEO Ralph Siegl zum Thema „gute Unternehmensführung“ (Corporate Governance) Mitte Mai 2024 im KKL Luzern. Besser würde er wohl seine knappe Zeit nutzen, seine glorreichen Erkenntnisse (!) direkt bei seiner kriselnden HOCHDORF-Gruppe einzubringen und die Firma vor dem Untergang zu retten, statt andere gut laufende Firmen zu belehren. Was hat er überhaupt gemacht die letzten Jahre?
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Unglaublich, was die HOCHDORF Swiss Nutrition AG und deren CEO Ralph Siegl hier veranstalten und ihren Aktionären seit Jahren zumuten. Wäre noch interessant zu wissen, wieviel Salär der CEO Ralph Siegl für sein CEO-Ämtli bezieht … unglaublich. Katastrophale Unternehmensführung!!!
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Geschäftsbericht 2022:
Vergütung als CEO: CHF 650’820
Vergütung als VR: CHF 106’199
total Hochdorf: CHF 757’019
ein super bezahltes 100 %-Mandat
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Guter Beitrag, vielen Dank für die Recherche. Gibt ja einige so Multi-verwaltungsräte. Bei der aktuellen CS Aufarbeitung in den Medien nach dem Jahrestag habe ich noch keinen einzigen Artikel mit Kritik an Herrn Schwan gelesen. Ist meiner Meinung nach
auch so ein Kandidat welcher sich mit dem VR-Mandat übernommen hat. -
Ralph Siegl lizenzierte als Staatswissenschafter an der Universität St. Gallen und als politischer Ökonom an der London School of Economics and Political Science.
Heute leitet er die drittgrösste Molkerei in der Schweiz. Was ist ein politischer Ökonom? Ein Mann vom Fach. -
Na ja ein Unternehmen mehr das an die Wand gefahren wird.Wo ist der Verwaltungsrat der diesen Zampano in die Schranken weißt.
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MM ist auf dem gleich tiefen Niveau wie KJS und gehärt nicht ins IP.
Die Wochenenden lasse ich mir nicht mehr verderben. Ich finde es nur traurig, wie oft die Schweiz durch IP primitiv dargestellt wird.
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Mathilde Moore ist auch auf dem tiefen Niveau von IP.
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Da kann er in hunderten VRs sitzen aber wenn du überhaupt NICHTS von der Materie Milchpulver etc. hast, bist du verloren.
Diese Firma sollte in unserem Intresse (SCHWEIZ) bestehen bleiben. Ich erinnere nur an Tschernobil !!!
Einen Fachmann braucht man für dieses Amt und keinen Schaumschläger mit vielen VRs im trockenen!
Das ist der beste Mann den ich kenne und der heisst UR und ist viel beschäftigt.
Vielleicht kann ich etwas bewegen mit Kontakten.-
Food-Experte, vielleicht hat‘s ja im AMP noch einen Resten SMP aus dem kalten Krieg. Mit dem kannst du schon mal das Anrühren üben. Ich sage dir, das braucht Können!
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Milch: Enthält Spuren von HSG Ausbildung & Nestlé & Confiseur Läderach AG ;-)) …
Verwaltungsrat der HOCHDORF Holding AG : https://www.hochdorf.com/unternehmen/ueber-uns/organisation/verwaltungsrat/
RALPH SIEGL: Link: https://www.expertsforleaders.com
1966, Schweizer Staatsbürger; Beruf: lic. rer. publ. HSG, M. Sc. (Econ.);
Wohnort: Wolfhausen, ZH;
Erstwahl in den Verwaltungsrat: 2020;Ausbildung / Abschluss: Lizenziat in Staatswissenschaften / Internationale Beziehungen an der Universität St. Gallen (HSG) und Master Degree in Economics der London School of Economics and Political Science;
Beruflicher Werdegang: 1993 bis 1995 wissenschaftlicher Mitarbeiter Warenverkehr im Integrationsbüro EDA / EVD, Bern und Brüssel, 1995 bis 2006 tätig für Nestlé Suisse SA, Vevey und Nestlé Australia Ltd, Sydney, zuletzt als Vice President Exports; 2006 bis 2016 CEO der Confiseur Läderach AG, Ennenda; 2016 bis 2018 Managing Director, Group Management & Operations, Läderach Group, Ennenda;
Berufliche Tätigkeit: seit 2018 selbständiger Unternehmensberater und Managing Partner der Experts for Leaders AG, Zürich; Weitere Tätigkeiten: seit 2010 im Verwaltungsrat der Gübelin Holding AG, Luzern; seit 2013 im Verwaltungsrat (Präsident 2016 bis 2020) der Bank Linth LLB AG, Uznach; seit 2019 Delegierter des Verwaltungsrates der Ylex AG, Aarau; seit 2020 Präsident des Verwaltungsrates der Zibatra Beteilungen AG, Rickenbach SO.
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Die Fokusbereiche dieses Überfliegers sind gemäss der Website:
Turnaround, Refinanzierung, Eignerstrategie, Unternehmensstrategie, Markenbildung/Kommunikation/PR, Governance … alles Themen, wo er grad kläglich versagt hat … eigentlich unglaublich, was da abgeht …
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Luzern: Milchverarbeiter Hochdorf setzt vermehrt auf pflanzenbasierte Produkte.
1. Video schauen und Du kannst dir eignes Bild von Ralph P. Siegel machen.
2. Interview: Ralph Siegl, CEO Hochdorf Swiss Nutrition AG, im https://www.luzernerzeitung.ch/wirtschaft/zentralschweiz/luzern-milchverarbeiter-hochdorf-setzt-vermehrt-auf-pflanzenbasierte-produkte-ld.2347126
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..veröffentlicht werden.
Einfach mal abwarten ob es dann vielleicht blitzt und donnert⚡💥 ⚡😁.
Jedes Gewitter⚡💨⚡🌧 reinigt die Luft,insbesondere wenn die Lunte schon brennt💣😁. -
Meine Sicht ist immer: Will jemand bezahlte Mandate nebenbei haben?
Dann entweder das Geld zu 100% abgeben oder aber auf Teilzeit reduzieren.
Mit dem Ansatz bin ich immer gut gefahren, meistens hat sich das Thema dann erledigt.-
Also wenn jemand am Abend oder Wochenende noch als Dozent arbeitet dann soll er diesen Nebeverdienst abgeben?
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@Peter
Exakt. Wenn er 100% einen Top-Job hat, dann hat er auch 100% dafür zu arbeiten.
Weil: Wir wissen ja alle, wie das läuft: Wann wird die Präsentation denn vorbereitet? Wann werden die Prüfungen denn korrigiert? Das erfolgt doch gerne im warmen Büro.
Wir haben bei uns in der Firma auch im Kader und der GL diese Regelung: Jede bezahlte Tätigkeit ist genehmigungspflichtig durch mich. Und werden 1:1 am Lohn abgezogen. Und hier wird nicht unterschieden zwischen Drittmandaten oder Mandaten im Zusammenhang mit der Berufstätigkeit (zB ein AR-Mandat bei einer Tochter in Deutschland).
Dieses Modell hat sich gut bewährt und niemand beklagt sich darüber.
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Na ja ein Unternehmen mehr das an die Wand gefahren wird.Wo ist der Verwaltungsrat der diesen Zampano in die Schranken…
Diese Geschichte passt perfekt zum schleichenden Untergang der HOCHDORF-Gruppe. Tatsächlich findet sich im Internet ein nächster Vortrag von CEO Ralph…
Dieser Typ hat geschafft, was nur ganz wenige Geschäftsführer (CEO) und Manager in ihrer Karriere hinkriegen: 75 % Verlust des…