Die Ad-hoc-Headline klingt super: „Leonteq und Raiffeisen verlängern Kooperation bis 2030“.
Im Kleingedruckten wird klar, dass es sich um alles andere als eine Frohbotschaft handelt.
Leonteq und Raiffeisen gehen weitgehend getrennte Wege.
So würde die Partnerin „in Zukunft Emission, Absicherung und Vertrieb eines Teils ihrer strukturierten Produkte über ihre eigene Plattform“ vornehmen, schreibt Leonteq.
Für „fortgesetzte Serviceleistungen“ bleibe Raiffeisen „an die bestehende Technologieplattform von Leonteq angeschlossen“.
Laut der Zürcher Finanzfirma keine Tragödie. Der jetzt wegfallende Teil mit Raiffeisen mache nur wenig der generierten Umsätze aus.
Klar ist: Die Exklusiv-Partnerschaft geht zu Ende. Sie stammt aus der Zeit von Pierin Vincenz und Jan Schoch.
Die Raiffeisen hält seither fast 30 Prozent an der Leonteq. Trotz dieses enormen Investments zog die Genossenschaftsbank kürzlich ihren Vertreter aus dem VR der Leonteq zurück.
Eine Scheidung in Raten. Heute wird sie faktisch vollzogen. Leonteq muss froh sein, dass sie noch technische Zulieferin spielen darf.
Neu strukturiert Raiffeisen selber Produkte und sackt die Marge ein. Halb so wild, findet Leonteq:
„Leonteq wird zudem weiterhin die von Raiffeisen emittierten Produkte über ihren eigenen Vertriebskanal in der Schweiz, in Europa und in Asien vertreiben.“
Wie deren Führung zum Jubeltitel in ihrer Mitteilung gekommen ist, wissen die Götter. Man habe wiederholt zum Thema informiert, heisst es aus der Leonteq-Zentrale, die Überschrift sei akurat.
Vielleicht drehen die Leonteq-Chefs auch einfach im roten Bereich. Diese Woche ging um, dass der Chef „Financial Engineering“ die Firma verlassen würde.
Der Hauptgrund für Nervosität würde mit den sich ausweitenden Ermittlungen europäischer Behörden rund um Vorwürfe zu Steuerhinterziehung und Geldwäscherei zusammenhängen.
Die deutsche Bankenaufsicht BaFin hat vor einigen Monaten Compliance-Schwächen bei der Leoneq offengelegt. Sodann holten die französischen Finanzstrafbehörden zu einem schweren Schlag aus.
Sie deponierten rund um Leonteq-Deals Informationen bei einem Pariser Gericht, berichtete Les Echos, ein renommiertes Wirtschaftsblatt.
Auslöser der breiten Ermittlungen war eine Story in der Financial Times von Oktober 2022.
Laut Whistleblowern seien Deals zwischen dem französischen Käufer zweier Leonteq-Produkte dem Schein nach über eine Karibik-Briefkastenfirma gelaufen, schrieb das Blatt vor anderthalb Jahren.
Die Leonteq geriet unter Druck. Sie kündigte den Vertrag mit ihrem Vertriebspartner auf den British Virgin Islands und betonte, sie sei für das Tun ihrer Distributoren nicht verantwortlich.
EY lieferte mit einem Gutachten Schützenhilfe.
Die Aktie der Leonteq hat sich seit dem Wirbel trotzdem nie mehr erholt. Sie zeigt stetig nach unten.
Vor 2 Jahren kostete ein Titel der Struki-„Bude“ über 75 Franken. Gestern Abend waren es noch gut 25 Stützli – ein Drittel. Heute früh gings dann schnell nach oben – die Anleger sind offenbar froh, dass Partnerin Raiffeisen nicht ganz verloren geht.
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Die beliebtesten Kommentare
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Raiffeisen ist tatsächlich kein großer Verlust.
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Die Bauernbank kann doch nichts selbst, auch Vontobel musste in der Vermögensverwaltung einspringen!
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Der nächste sinnvolle für Raiffeisen wäre die Übernahme von LTQ durch Vontobel einzuleiten um das beste aus den Verträgen mit den beiden Strukibuden rauszuholen.
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Langsam werd ich das Gefühl nicht mehr los die Leonteq sei eine seelenlose Geldmaschine gewesen
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Wie kommt man bei der Raiffeisen eigentlich zu 30% an Leonteq? Ich hätte jetzt gesagt, die Raiffeisen soll doch ihren Anteil verkaufen, aber vermutlich wird der Einstandskurs recht hoch liegen was wiederum nicht unerhebliche Verluste bedeuten würde.
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Zum Glück für die Leonteq hat die Raiffeisen vorerst kein nennenswertes exo trading, ist aber nur eine Frage der Zeit bis sie gute traders einstellen and dann..
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Ich habe den Eindruck IP will Leonteq zerstören!
Als langjähriger Kunde habe ich mit Leonteq gute Erfahrung gemacht!-
IP versucht überall, Dreck zu streuen und es wird immer schlimmer.
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Leonteq hat sich mit seinen undurchsichtigen Eskapaden selbst ins abseits befördert.
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IP’s Geschäftsmodell ist es Firmen zu schaden, er kauft sicher vor jedem Artikel den er veröffentlich Short Produkte auf die jeweilige Firma. Analog hindenburgresearch
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Raiffeisen will BUMM in Zukunft Emission, Absicherung ZACK und Vertrieb PÄNG eines Teils ihrer strukturierten Produkte PÄTSCH über ihre eigene Plattform vornehmen PAFF. Die Raiffeisen BOING bleibt jedoch an die bestehende Technologieplattform PADABUMM von Leonteq angeschlossen.
Das ist ja PAFF grossartig PÄNG!
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Es zeigt – bei Strukis ist die Marge/Verdienst von ca. 4% extrem hoch, darum lohnt eine eigene Abteilung um ebend diese Marge selber in den Büchern zu haben.
Das Risiko ist allerdings angemessen „zurückzustellen“, wie es auch z.B. andere mittelgrosse KaBes erfahren mussten – nur die besten gewinnen längerfristig!-
Aus welchen Stinkefingern ziehen sie die 4% Marge; belegen sie das bitte mit Fakten, m.W. gibt es neben den Kryptoprodukten von Vontobel (welche zugegebenermassen überteuert sind) nichts anderes in dieser Preiskategorie!
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@ “Supermario”: Der Klugscheißer zeichnet sich durch hochtrabendes, besserwisserisches Geschwafel aus, um zu zeigen, dass er sich in allen Themen besser auskennt als alle anderen. Dabei ist es egal, ob er nach seiner Meinung gefragt wurde oder nicht.
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Das war schon lange absehbar, die Aktivität wurde über Jahre aufgebaut. Was aber was für LTQ überraschender ist, ist dass EFG sich an Vontobel annähert: https://www.vontobel.com/en-ch/about-vontobel/media/communications/vontobels-deritrade-platform-expands-offering/
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Was heisst das für Vontobel? Nächste Vertragsauflösung. Dann aber gute Nacht Vontobel.
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Wohl eher gute Nachrichten. Viele RMs drücken heute noch gerne mit Vontobel ab, die vergangene Kopperation blieb vielen positiv in Erinnerung.
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Vontobel ist letzten Monat eine White Labelling Partnerschaft mit der EFG eingegangen, also mit der Mitbegründerin der Leonteq! Schlimmer geht’s für die Leonteq nicht…
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Wenn eine Raiffeisenbank immernoch über Vontobel Struki‘s abschliesst, sind da echte Blindgänger am Werk. Jedes Raiffeisen-Produkt übet Leonteq war und ist viel besser gepriced!
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Wo zum Teufel geht es in diesem Artikel um Vontobel???
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„VreniSG“
Naja, das liegt ja wohl an den tieferen Ratings der zur Auswahl stehenden Emittenten.
Die Plattformen schenken sich alle nicht viel, wenn man „Äpfel mit Äpfel“ vergleicht. Das kommt dann zu tragen, wenn die abzuschliessenden Kundenberater/Advisors anfangen, die Produkte in den Portfolios auch nach Emittenten zu diversifizieren. Am Ende hat man halt dann nur EFG und Corner der Gegenseite seiner Kunden. Will man das?
Je mehr L nun auch dritt-gepreiste Strukturen auf der Plattform anbietet, kommt das noch wesentlich stärker in den Vordergrund.Ansonsten bietet Vontobel eine breitere Titelauswahl,eine breitere Bandbreite an Lösungen an und hat nach wie vor die besseren Credit-Ratings. Am Ende zählt auch die Qualität der Struktur. Ich will mir nicht auch noch Gedanken darüber machen müssen, dass mir ein Emittent abrutscht.
Ansonsten ist Leonteq relativ solide für das Retail positioniert und der Service stimmt grundsätzlich auch.
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Ob Strukis oder Vermögensverwaltung, die Raiffeisen kann absolut nichts, muss immer die Hilfe von Profis in Anspruch nehmen, ein echtes Armutszeugnis. Wenigstens läuft der Zahlungsverkehr bisher noch einwandfrei.
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@ VreniSG; Wo kann ich mich piercen lassen?
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Der Verwaltungsrat verfügt über kein Rückgrat, endlich das Management auszuwechseln. Die Aktionäre stimmen mit den Füssen ab. Und das Management kam nur mit Special Trades auf einen Gewinn im 2023.
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25 Franken für Leonteq? Das sind mindestens 20 Franken zu viel.
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Ist so oder so nicht rentabel. Was solls. Finanzprodukte welche nicht mal die Emitenten verstehen.
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Herr Palfner, Ihr Kommentar hat derzeit am meisten Likes. Zeigt mir, dass fast keine Finänzler/Bänkler mehr IP lesen. 1. Wer die verschiedenen Produktarten nicht versteht, kann auch keine Strukis emittieren, sonst VERLIERT er Geld. 2. Rate jedem Interessierten die SVSP Swiss Derivative Map anzusehen. Die „Bildli“ sind selbsterklärend. 3. Mit welchen Bausteinen die meistverkauften Strukis (Warrant, MiniFuture, RC, BRC, Outperformance Zertifikat / Tracker“ zusammengebaut werden können,erkläre ich jeder interessierten Person mit Mathe-Kenntnissen in einem Tag. 4. Welche Risiken diese beinhalten und welche Kosten wo anfallen steht in Fact- bzw. Termsheets. Aber lesen sollte man die natürlich schon. 5. Die Mär, dass strukturierte Produkte von niemandem verstanden würden, wird auch nach der 1’000sten Wiederholung nicht wahrer. Zudem kann mit geschicktem Einsatz derselben zweifellos die Rendite von Depots verbessert – bzw. die Volatilität reduziert werden. Also bei mir funktioniert es.
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Ist so oder so nicht rentabel. Was solls. Finanzprodukte welche nicht mal die Emitenten verstehen.
25 Franken für Leonteq? Das sind mindestens 20 Franken zu viel.
Was heisst das für Vontobel? Nächste Vertragsauflösung. Dann aber gute Nacht Vontobel.