Zum Glück stiegen die Zinsen. Das hat der CIC, die in einen riesigen Immobilien-Skandal in der Ostschweiz verwickelt war, das Jahr gerettet.
Dank einem kräftigen Plus beim Zinsresultat stieg der Reingewinn für 2023 auf über 40 Millionen. Historisch, jubelte die CIC-Spitze gestern.
Effektiv sieht die Lage anders aus. Düster.
Die CIC, eine Tocher der französischen Crédit Mutuel, musste nämlich tief in den Notvorrat greifen.
„Im Berichtsjahr wurden stille Reserven in der Höhe von CHF 30 Mio. aufgelöst“, so die CIC im Anhang zu ihrer Erfolgsrechung 2023.
Einzig damit konnte die Leitung ein stolzes Plus ausweisen. Ohne das Anzapfen des versteckten Schatzes läge der Gewinn bei mickrigen 10 Millionen.
Das wäre dann kein „historisches Ergebnis“ mit einem Gewinnanstieg um über 55 Prozent mehr, wie das die neue Chefin der CIC Livia Moretti und ihre Vorgesetzten im Verwaltungsrat der Bank mit Sitz in Basel hervorstreichen.
Sondern ein „einbrechendes“. 2022 betrug der Gewinn 26 Millionen Franken.
Was ist da los? Die Frage bleibt offen: Die CIC führt die Gründe für die massive Auflösung ihrer stillen Reserven nicht weiter aus.
Klar ist, dass das Geschäft dort, wo die Bank dem harten Wettbewerb ausgesetzt ist, nicht läuft. Mit ihren Services rund ums Geldanlegen verdiente die CIC nur unwesentlich mehr als im Vorjahr.
Der „Erfolg aus dem Handelsgeschäft“ brach gar von 40 auf noch 26 Millionen ein – Crash total.
Dass sich Moretti und ihre Mannen zuoberst in der CIC trotzdem auf die Schultern klopfen, liegt an den Zinsen. Das Ergebnis im Geschäft zwischen Soll- und Haben-Zinsen schoss um 33 Millionen auf fast 150 Millionen hoch.
Fantastisch. Doch auch hier sieht das gezeigte Bild rosiger aus, als es in der Realität ist.
Es handelt sich nämlich um den Bruttoertrag mit den Zinsen. Nach „Wertberichtigungen“ auf Krediten sowie Verlusten „aus dem Zinsengeschäft“ blieb nur noch ein Plus von knapp 9 Millionen.
St.Gallen lässt grüssen.
Das alles zeigt: Die CIC steckt in argen Schwierigkeiten. Doch in ihrem Communiqué von gestern erweckten ihre Bosse den Eindruck, sie hätten soeben das Ei des Bankings entdeckt.
„In einem von Inflation, steigenden Zinsen und einem historisch starken Schweizer Franken geprägten Umfeld ist es uns gelungen, die komplexen makroökonomischen Rahmenbedingungen mit einem hervorragend gesteuerten Kosten- und Risikomanagement sowie einem qualitativ hochwertigen Kundenservice für uns zu nutzen“, so CEO Moretti.
Showtime vom Feinsten. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. So plane man, „die internen Kompetenzen bis Ende 2027 mit 80 neuen Mitarbeitenden“ zu verstärken.
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Die beliebtesten Kommentare
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Warum wird denn die Jahresrechnung von IP nicht offen gelegt, wenn man so laut überall nach Transparenz schreit?
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CIC hat für Kunden exzellente Konditionen, u.a. bei Callgeld. Es gibt praktisch niemand, der besser ist.
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Der Trick mit der Auflösung geht nur ein mal.
Thomas Müller ist halt trotzdem der besser CEO als die Besetzung jetzt.
Er versteht was vom Banking… und die Cramer ist happy darüber
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Schlimmer wie Raiffeisen
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Die eLounge Spezialisten der Bank CIC sind einfach nur TOP!!
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Diese Meldung geht runter wie ein in Chardonnay gebadetes Baguette!
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Überhebliche Banker dort
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Die Bank CIC war bis Ende 2022 eine kundenorientierte Bank, mit welcher man Projekte auf Augenhöhe realisieren konnte. Die Bank hatte das Flair einer Privatbank.
Seit Ende 2022, wo man Franz Osterwalder (Filialleiter St. Gallen) von heute auf morgen vor die Türe gestellt hat, ist das KEINE Bank mehr. Viele Kunden der ostschweizer Filiale, die im Übrigen ursächlich nichts mit dem in der Presse kolportierten Skandal des Bauunternehmers in Walzenhausen zu tun haben, werden seit anfangs 2023 von Bank CIC gegängelt und als Kunden rausgeekelt. Der Umgang ist höchst befremdlich und wirkt semiprofessionell.
Für mich ist das keine Bank mehr, die Mitarbeiter treten arrogant (lächerlich) auf. Voll unprofessionell wirkt die Recovery-Abteilung in Basel. Statt lösungsorientiert mit den nunmehr gekündigten Bankkunden die Bankablösung anzustreben, wird den Hypothekarschuldnern das finanzielle Messer an den Hals gesetzt (Zinsen von 5% bis gegen 10%).
Was ist nur aus Bank CIC geworden?-
Skandalös! Was lernen wir daraus? Eine Firma, und mag diese noch so gross sein, steht und fällt mit guten Führungskräften und guten Mitarbeitern.
Ich hoffe, Herr Osterwalder hat einen guten Job gefunden, und dass seine Arbeit dort im höchsten Masse geschätzt wird.
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Bin mit der Bank CIC rundum zufrieden, unter anderem 1.40% Zins auf das Vorsorgekonto der Säule 3a.
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Gebe zu, tolle Eigenwerbung, ändert aber nichts an dem obsoleten Saftladen.
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Vielleicht werden nicht alle Kunden gleich behandelt… Ich selbst bin zwar nicht bei der Bank CIC, aber habe die negative Stimmung rundum durchwegs wahrgenommen. Ich lasse daher die Finger von dieser Bank.
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Der unzufriedene Mensch findet keinen bequemen Stuhl.
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Zitat: Ich selbst bin zwar nicht bei der Bank CIC, aber hier trotzdem auf dicke Hose machen..😂
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@ TS: Wie man wieder einmal deutlich sieht, gibt es überall eifersüchtige Neider,Habe-und Taugenichtse welche einem den Zins von 1,40% nicht gönnen.
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Übernehmen Sie nicht mein Pseudonym für Ihre persönlichen und dümmlichen Ergüsse.
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@Schland: Ich habe damit nur kundgetan, dass ich schon vieles gehört habe, und zwar viel negatives. Das hat nichts mit dicke Hose machen zu tun 😉 Das hat mehr mit, ich habe meine Meinung geäussert, zu tun. Dass ich geschrieben habe, dass ich kein Kunde bei der Bank bin, sollte implizieren, dass ich mir kein finales Urteil bilden kann. Aber dass ich in den letzten Monaten viele negative Stimmen gehört habe, das ist nun einmal fakt. Ob ich nun Kunde bin oder nicht. 🙂
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Gut wurde dann endlich auch entsprechend ausgemisted!
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Namhafte Wissenschaftler wollen nun festgestellt haben, dass der Mensch eher ein nutzloses und überflüssiges Stück „Gagga“ 🐖 🐴 🐒 🦗 🪰 🪲 🐷 ist, so der renommierte Professor Jens-Walter Raffzahn vom ETH in Zürich, wohl der Heimatstadt der ZuRich, den „zu Reichen“.
Was die Honks nun mit dieser phänomenalen Feststellung anfangen bleibt abzuwarten!
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Häääh?!?
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Die Bank CIC war bis Ende 2022 eine kundenorientierte Bank, mit welcher man Projekte auf Augenhöhe realisieren konnte. Die Bank…
Gebe zu, tolle Eigenwerbung, ändert aber nichts an dem obsoleten Saftladen.
Der Trick mit der Auflösung geht nur ein mal. Thomas Müller ist halt trotzdem der besser CEO als die Besetzung…