Mit 35 an die Spitze: Das gelingt Claudio Zihlmann. Claudio Who?
Die Frage geht in der Zürcher Politszene um. Es handelt sich um den neuen Fraktionschef der Freisinnigen im Kantonsrat.
Dort räumt der UBS-Direktor André Müller den Stuhl – weil er bei der Superbank eine nächste Stufe erklimmt.

Zihlmanns Kür, die kommenden Montag vollzogen wird, ist das Werk von Filippo Leutenegger.
Den kennt im Unterschied zu seinem neuen Zögling jeder.
TV-Arena-Dompteur, Verlags-CEO, FDP-Nationalrat, Schulvorstand Stadt Zürich. Und seit einer gewonnenen Kampfwahl letzten November mächtiger Parteipräsident der Kantonalzürcher FDP.
Filippo, wie ihn in der Zwinglistadt alle nennen, schart ausschliesslich Jung-Türken um sich.
Raffaele Fehr, 39, Vizepräsidentin, zieht für Filippo die Strippen im Kantonsrat, Matthias Müller, 31, zweiter Vize und Anwalt, soll so schnell wie möglich den Sprung nach Bern schaffen.
Jetzt also obendrauf Claudio Zihlmann. Ein Lobbyist durch und durch. In der einflussreichen Zürcher Handelskammer amtet er seit kurzem als „Leiter Wirtschaftspolitik“.
Zihlmanns Kür zum Fraktionschef gibt zu reden in der FDP.
Wie soll einer das können, der erst Ende 2023 auf den frei werdenden Sitz einer frisch gewählten Nationalrätin nachrückte?
Zihlmanns Schwester Corina Gredig politisiert zudem für die „direkte Konkurrenz“, die Grün-Liberalen, im Nationalrat.
Unterwanderung durch GLP-Familieneinfluss?
Wie stark Zihlmann in der einst stolzen Zürcher FDP polarisiert, die ihren Sinkflug stoppen muss, will sie nicht in der Bedeutungslosigkeit versinken, zeigte sich vor 2 Wochen.
Da wäre eigentlich die Wahl des Hauptmanns der Schweizer Armee und vormaligen ZKB- und UBS-Bankers zum neuen Fraktionschef geplant gewesen.
Orchestriert von „Filippo“.

Doch ein Trupp aus „alten“ Kantonsräten stemmte sich dagegen. Man solle Alternativ-Kandidaten prüfen.
Zwei Kantonsräte wurden ins Spiel gebracht. Am Montag dieser Woche nahmen sich im Rahmen des wöchentlichen Fraktionstreffens beide aus dem Rennen.
Damit ist der Weg frei für Zihlmann.
An Vorgänger André Müllers letztem Tag im Rat übernimmt der Shootingstar aus dem Kreis 7 und 8, dem wohlhabenden Zürichberg, das Steuer.
Das Murren der Hinterbänkler ist gewiss. Mehr als die Faust im Sack werden sie nicht machen.
Filippo schwingt das Zepter, er bildet seine Crew aus Nachwuchsstars, die er formen und führen kann.
Der Murat Yakin von Zürich.
Nur ist Filippo etwas älter. 71. Doch da er gegen den Willen der alten Parteiführung das Präsidium eroberte, kann er schalten und walten, wie er will.
Einmal Dompteur, immer Dompteur – jetzt in der grossen Zürcher Polit-Arena.
Senden Sie Ihren Hinweis hier oder an +41 79 605 39 52. Lieber per Post?
Kommentare
Kommentar zu wie im alten rom? Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
-
Die FDP kann installieren wen sie will, der Untergang (Fusion) ist vorprogrammiert.
Kommentar melden-
Für SCP Wähler ist alles – ausser sie – dem Untergang geweiht.
So einfach ist das, gell.Kommentar melden
-
-
Habe ‚Claudio Who?‘ recherchiert. Macht offenbar auf Berufspolitiker. Wer sonst will schon so einen Job?
Kommentar melden -
Und was bitte soll hier falsch sein?
Die FDP ist in einem Formtief. Ein „altes Schlachtross“ wie Filippo nimmt die Zügel an sich und zieht Nachwuchskräfte nach. Sieht für mich eher nach einer richtigen Strategie aus. Danke, Filippo!
Kommentar melden -
Luki macht auf Inside Partei und wird auch damit seinen Ruf noch mehr versauen.
Kommentar melden-
Luki lässt sich in Hetzkampagnen einspannen.
Warum?Kommentar melden
-
-
Die einst staatstragende Partei ist schon lange nicht mehr wählbar. Nur haben dies noch lange nicht alle gemerkt.
Kommentar melden -
-
Hete hat LH einiges aufgeschnappt, das er hier verzapft.
Mit dem IP hat das wirklich nichts mehr zu tun.Kommentar melden -
Vor dem Zusammenbruch rumort es immer …
Kommentar melden -
Spannend auch: Claudio Zihlmann ist Mitglied in der altehrwürdigen und noblen Zunft zur Schneidern. Filipo wollte dort einst Mitglied werden, wurde aber abgelehnt. Schliesst sich nun der Kreis, und die FDP-nahe Schneider-Zunft kann schlussendlich doch noch Einfluss walten lassen auf die lokale, freisinnige Politik?
Kommentar melden -
Partei-Karriereplanung ja – Karrieristen-Egozentriker nein. Das falsche Rezept für die angeschlagene FDP!
Kommentar melden -
Es ist ja wohl sinnvoll, jüngere Politiker nachzuziehen. Die „ältere Garde“ der FDP hat in der Stadt Zürich ja nicht wirklich viele Stricke zerrissen. Gruss von einem FDP Mitglied.
Kommentar melden -
echt mega-geil-erfolgreich eure politik-boomers, wie crinch is das denn
Kommentar melden-
Das KV-Englisch ist ein wenig her, oder? Da kannte man „cringe“ wohl noch nicht… Also auf zum Löntsch in den Pöb!
Kommentar melden
-
-
Die FDP hat Leutenegger im Griff, das Schulamt nicht!
Kommentar melden-
Dem ist so… so musste an der Schule meiner Tochter eine Englisch Lehrerin, aus UK stammend, gehen, weil ihr ein „Zettel“ fehlt. Die Lehrerin unterrichtet aber seit Jahren schon erfolgreich an Privatschule. Sie war allseits super beliebt und äusserst kompetent. Filipos Büro interessierte dies nicht. Lieber trinkt er im Boulevard Kaffee seinen Kaffee und pläuschlet..
Kommentar melden -
Geht es etwas konkreter oder sind es leere Worte?
Kommentar melden
-
-
Immer wenn ich etwas über Politiker lese, komme ich aus dem Lachen nicht mehr heraus. Solche überflüssigen und nichtsnutzigen Gestalten glauben immer noch, etwas leisten zu können. Allesamt lediglich Mutanten vom grossen Zambalo Olaf „Multifettnäpfchengate“ Scholz. Zum Glück habe ich in meinem Leben einen schönen grossen Abstand von Religion, Politik, Wissenschaft und Bildung genommen und mir mein eigenes Königreich aufgebaut!
Kommentar melden-
ich habe in der Schweiz keinen einzigen Politiker kennengelernt,
alles nur Banker. Und die hatten es alle voll drauf, ey!Kommentar melden -
Man merkt’s… an Wissenschaft und Bildung fehlt’s dir. Was hast denn du so alles geleistet?
Kommentar melden -
Der Hauptnutzen liegt immer bei den betroffenen Personen selbst – deshalb auch Drang in die Politik.
Kommentar melden
-
-
alter niemand muss diese partei wählen
Kommentar melden -
ziehsohn?
echt jetzt?
wie im alten rom?
fdp?
ist doch wie in deutschland
nur noch einen schatten
von sich selber.Kommentar melden
Immer wenn ich etwas über Politiker lese, komme ich aus dem Lachen nicht mehr heraus. Solche überflüssigen und nichtsnutzigen Gestalten…
Es ist ja wohl sinnvoll, jüngere Politiker nachzuziehen. Die "ältere Garde" der FDP hat in der Stadt Zürich ja nicht…
ziehsohn? echt jetzt? wie im alten rom? fdp? ist doch wie in deutschland nur noch einen schatten von sich selber.