Während der Rest der Welt an uns vorbeizieht, steckt Europa fest im Würgegriff der Austerität – gefangen in einem selbst auferlegten System.
Eines, das vor allem den Hütern der Schuldenbremse und einer überholten Vorstellung von wirtschaftlicher Disziplin dient.
Die Zerrissenheit und das Scheitern der deutschen Ampel-Koalition mitten in Europas grösster Volkswirtschaft sind nur Symptome eines tieferen Problems.
Festgefahren an überholten Prinzipien blockiert sich Europa selbst und versäumt die dringend notwendigen Reformen für ein modernes Wirtschaftssystem.
Statt in Energie, Infrastruktur, Bildung, grüne Technologien, Digitalisierung, Gesundheit, Verkehr, Forschung und Entwicklung zu investieren, verrennt sich Europa in ideologischen Grabenkämpfen und steht am Ende mit leeren Händen da.
Auch der europäische Mittelstand, das Rückgrat der Wirtschaft, gerät zunehmend unter Druck und leidet unter einer der schwersten Kreditklemmen der letzten Jahrzehnte.
Nicht auszudenken, welche sozialen Krisen entstehen, wenn das gesamte mittelständische Ökosystem rund um die grossen deutschen Automobilkonzerne aus den Fugen gerät und der deutsche Mittelstand der gut bezahlten Ingenieure wegbricht.
Arbeitslosigkeit, Einkommensverluste und die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte würden dann nicht nur die betroffenen Familien, sondern die gesamte wirtschaftliche Stabilität in Deutschland und Europa erschüttern.
Der Zusammenbruch der Koalition zeigt dies auf einer höheren Ebene: Das europäische Modell ist träge, reformresistent und dringend überholungsbedürftig.
Die europäische Austeritätspolitik erstickt aber jeden Fortschritt und blockiert Wachstum, gleichzeitig wird Donald Trump, sobald er wieder im Amt ist, die Geldschleusen öffnen – und damit Europas Probleme weiter verschärfen.
Wie in seiner ersten Amtszeit plant Trump eine massive Kapitaloffensive, diesmal noch entschlossener. Gemeinsam mit der Federal Reserve und der Investmentgesellschaft Blackrock wird er fröhlich frisches Geld in die US-Wirtschaft pumpen.
Diese aggressive Wirtschaftspolitik untermauert das Versprechen „America First“ mit globalen Machtansprüchen.
Europa lähmt sich mit Schuldenobergrenzen, gleichzeitig treibt Amerika Wachstum und Gestaltungsmacht unbeirrt voran – und distanziert die „alte Welt“ um Lichtjahre.
Die stärkste Waffe der USA im wirtschaftlichen und politischen Konkurrenzkampf ist die gezielt erzeugte Illusion der Geldknappheit.
Während Europas Politiker immer noch an die Intermediations-Theorie glauben und sich einreden, dass Banken nur das verleihen können, was vorher eingezahlt wurde – was angesichts der Fakten so glaubwürdig ist wie der Glaube an den Osterhasen -, wissen die USA, dass Geld kein knappes Gut ist.
Es wird von ihren Banken ex nihilo, aus dem Nichts, geschaffen.
Die Illusion der Geldknappheit ist das strategische Narrativ – die unsichtbare Fessel, mit der die USA die europäischen Politiker in Schach halten.
Seit 1980 haben die USA die Geldmenge M2 von 1,5 Billionen Dollar auf über 21 Billionen Dollar im Jahr 2022 aufgebläht – ein unübersehbares Signal ihrer expansiven Geldpolitik.
M2 umfasst neben Bargeld und Sichteinlagen auch kurzfristige Spar- und Termineinlagen und zeigt damit das im Finanzsystem verfügbare Kapital.
Zum Vergleich: In der EU beträgt die Geldmenge M2 aktuell 16 Billionen Euro.
Noch grösser ist der Abstand bei der Geldmenge M3. M3 enthält neben M2 auch langfristige Einlagen und grosse Einlagenzertifikate, die das gesamte liquide und weniger liquide Kapital im Wirtschaftssystem widerspiegeln.
Allerdings schweigen sich die USA seit 2006 über die Entwicklung von M3 aus, was einen klaren Blick auf die tatsächliche Ausweitung ihrer Geldmenge bewusst verhindert.
Dieser Unterschied in der Geldpolitik zeigt, wie die USA im Gegensatz zu Europa die Knappheit des Geldes als strategisches Instrument behandeln und die unbegrenzte Geldschöpfung gezielt einsetzen.
Diese Erzählung von der Knappheit des Geldes zementiert den Glauben an begrenzte Mittel, während in Wirklichkeit Geld praktisch unbegrenzt geschaffen werden kann.
Eng verbunden mit dieser Illusion ist der Mythos der Inflation.
Europa begeht hier Selbstmord aus Angst vor dem Tod, wenn es spart, um Inflation um den Preis des wirtschaftlichen Zusammenbruchs zu vermeiden.
Denn entscheidend für die Inflation ist nicht die absolute Geldmenge, sondern die Verwendung der Kredite.
Wenn die Kredite in produktive Investitionen fliessen, wächst die Wirtschaft ohne zusätzliche Inflation, weil das erhöhte Angebot die erhöhte Nachfrage befriedigt.
Solange die politischen Entscheidungsträger in Europa an der Illusion der Geldknappheit festhalten, wird sich die europäische Innovations- und Investitionspolitik weiter in ideologischen Debatten über die Verteilung vermeintlich knapper Mittel aufreiben.
Stattdessen sollten sie sich auf das konzentrieren, worauf es wirklich ankommt: die Zukunftsfähigkeit ihrer Volkswirtschaften und die Sicherung ihres Wohlstands.
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Die beliebtesten Kommentare
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Zu 100% spot on. Ohne Schulden kein Wachstum.
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Oliver Fiechter hat absolut recht. Wer mehr fiat-Geld kreiert und/oder auf Pump/Kredit lebt, der gewinnt im aktuellen System.
Es gibt ja den bekannten Spruch: „Würde das Volk das Geldsystem verstehen, so hätten wir noch am gleichen Tag einen Aufstand!“ -
Zimbabwe lässt grüssen…
Hier eine gute Analyse war es Deutschland so erwischt hat:
https://www.nzz.ch/meinung/der-euro-ist-mitschuldig-an-der-krise-in-deutschland-die-abschaffung-der-d-mark-war-ein-fehler-ld.1854161 -
Der Grund für die Schwäche Europas liegt tiefer.
Lange her schon beginnend mit dem Diebstahl der deutschen Patenten durch die USA.
Dann mit platzierten Feindagenten in Europa welche gegen die Interessen der europäischen Bevölkerung und Industrie günstige Energie sanktioniert und dafür für den zigfachen Preis u.A. aus den USA einkauft.
Die gleichen Agenten resp. die angehörigen Lobbyisten von denselben Kreisen bürokratisieren die Wirtschaft weiter kaputt.Ein völliges Verpassen des Aufbaus eines eigenen Technologie-Hubs und Data. Dieses Feld überlässt man vollständig den USA und China.
Dazu eine völlig verfehlte Invasionspolitik mit absurden Pullfaktoren welche unseren „Sozialstaat“ aufblähen.
Ein weiterer Aspekt ist juristische Kriegsführung. Als Beispiele VW (man Vergleiche dazu Verfehlungen von GM), Bayer das durch amerikanisches Aktionariat gedrängt Monsanto übernimmt, unsere Schweizer Banken mit Strafzahlungen und völlig überteuerten Akquisitionen von US PB Entitäten.
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Visionen und deren effektive und auf Kundennutzen im umfassendsten Sinn fokussierte Umsetzung bringen die Welt, Staatsgebilde und risikooffene Unternehmen weiter. Das müssen uns nicht Banker, per se keine Unternehmer, sagen, sondern dynamische Einzelpersonen, deren visionäres Entwicklungsbild uns einen Wettbewerbsvorteil, einen nachhaltigen Kundennutzen bringt. Leider sind darunter keine Europäer und schon gar nicht Schweizer zu finden. Wir sind zu oft und bleiben selfishe Bergler und politisch rückwärtsgerichtete Einsiedler, Aepler.
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Völlig falscher Ansatz. Die EU ist zu einem sozialistischen Komplex geworden und die enden immer gleich: In der Verarmung!
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Geld soll angeblich kein knappes Gut sein? Mag ja sein, aber dann scheint eine Menge davon irgendwo zwischen den Gelddruckmaschinen und dem typischen Salärkonto zu versickern. Vielleicht sollte man mal anfangen, die Löcher im System zu stopfen, aber da wären wir wieder bei der Austerität.
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Geld mit konstanter Kaufkraft ist knapp, das ist unbestritten. Der Grund ist ganz einfach, die echten Ressourcen auf der Erde sind begrenzt, also muss auch die Kaufkraft des universellen Tauschmittels für diese Ressourcen begrenzt sein.
Natürlich kann man viel Geld drucken oder genauer die Banken kreieren es aus dem Nichts im Computer. Dadurch haben viele oder alle mehr Geld, man erhält dafür aber weniger Güter. Das merken nicht alle sofort und man kann natürlich andere Faktoren (Krise X, Krieg Y) dafür verantwortlich machen. Aber früher oder später geht es der Mehrheit der Menschen in Ländern, die viel Geld kreieren schlechter als in Ländern, die weniger Geld drucken oder kreieren.
Zudem ist das Kreieren von Geld ein Anreiz für schlechte und ineffiziente Politik, was den Lebensstandard in solchen Ländern zusätzlich verschlechtert.
Warum scheint das Drucken oder Kreieren von Geld in den USA zu funktionieren?
1. Da der USD die globale Reservewährung ist, können die USA den Kaufkraftverlust ihrer Währung zum Teil an andere Länder übertragen, die den USD nutzen müssen. Andere Länder wie die Schweiz können so eine Strategie nicht umsetzen.
2. Es ist eine elegante Methode zur versteckten Umverteilung von Vermögen von Arm zu Reich. Den Reichen geht es besser, die Mehrheit der Bevölkerung hat aber real weniger trotz der Überwälzung des Kaufkraftverlusts auf andere Länder.
3. Die Politik in den USA spricht über grosse Investitionen in Infrastruktur. In der Realität ist die Infrastruktur in der Schweiz aber in einem bedeutend besseren Zustand, trotz oder gerade wegen der Schuldenbremse. -
Knappes Geld mit M2 von 16 Billionen EUR und Realzinsen nur knapp über null? Come on!
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Joowaaaahhh …
Denkt und schreibt über Oekonomie. Also beim ersten wär ich mir da also nicht so sicher. Aber, wieso nicht. Viel dümmer als bei Habeck ist es ja auch nicht.
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Fix und Foxi meinen dazu…. Blödsinn stirbt niemals aus.
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Sorry, aber selten etwas idiotischeres gelesen. Warum glauben Sie, startet Trump ein beispielloses Programm zur Reduzierung der Staatsausgaben (DOGE – Department Of Gouvernment Efficiency)? IP scheint zur Sozialisten-Plattform zu verkommen…
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Geld alleine wird die Probleme nicht lösen wenn soviel in der Bürokratie versickert.
Alte Bauwerke können kaum renoviert werden wegen langsamen Denkmalschutz. Neue Investitionen haben völlig abgefahrene Planungs und Bauzeiten. Viele Wege zu Ämter dauern ewig bis sich etwas bewegt. Krankenhäuser werden kaputt gespart. Und die Rente ist am Rande des Ruins. Erneuerbare Energy braucht teilweise ewige Baugenehmigungen. Geld hilft aber es muss auch effizienter werden. -
Trump wird mit Musk Kryptowährungen einführen, die keinen realen Wert aufweisen und dann Amerika ins Elend führen. Musk hat schon Milliarden verdient, indem er über die Firma Tesla verlauten liess, man müsse Bitcoins kaufen. Das Volk glaubte ihm und nach 2 Monaten hat er gesagt, es müsse eine andere Kryptobude sein und nicht Bitcoins. in der Zwischenzeit hat Musk Bitcoins verkauft und die andere gekauft. Das Volk wieder beschissen und Milliarden verdient. Jetzt nimmt Trump diesen Kriminellen und weitere Verbrecher in seinen Stab und Amerika in den Abgrund führen. Sie wollen Oekonomie studiert haben und rühmen die USA, da stimmt auch etwas nicht. Die Welt ist bald nicht mehr zu retten.
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Die Schweiz sollte 1.5 Billionen Schulden haben — Private Haushalte Maximum 0.5 Billionen – Leider ist es Umgekehrt !
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Dem Artikel gebe ich die Note 3, ungenügend.
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Dieser Artikel ins minderwertig, ein weiterer Affront auf IP
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BitCoin fixes this.
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Es gab bereits einmal eine Zeit, wo die Leute mit der Schubkarre voll Banknoten zum Bäcker gingen um ein Brot zu kaufen. Das brauchen wir nicht mehr.
Auch unsere Alten, die ein Leben lang gespart haben, wollen nicht die ganze Pension verlieren weil sie nichts mehr wert ist.
In der Schweiz sind wir dank der Schuldenbremse relativ gut dran. Vor 50 Jahren mussten wir für einen Dollar 4.30 Franken hinblättern. Heute 88 Rappen. Gegenüber uns hat ein Ami etwa 5 Mal weniger als damals, wenn man die Zinsunterschiede einrechnet steht er nicht ganz so schlecht da.
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Schwachsinn. Nötig wäre eine bessere Geldverwendung, die wirklich das Unternehmertum fördert und Mehrwerte bringt – nicht einfach mit der Giesskanne Geld verteilen und alles verpufft. Auch wird in Europa inkl. Schweiz viel zu viel eingeschränkt. Es braucht mehr Freiheiten.
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Nils, bist du das?
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Sehr guter Beitrag zur Debatte. Das ewige Klein-Klein bringt uns nicht weiter.
Geld ist das Blut unserer Wirtschaft. Es muss ausreichend vorhanden sein und es muss schnell fliessen.
Mein Vertrauen in den Staat effizient Kapital zu verteilen ist limitiert, aber noch nie hat sich eine Volkswirtschaft langfristig gesund gespart.
Im Mittelalter wurde auch mit Aderlass geheilt. Hat ja prima funktioniert…
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Genetisch sind die Amerikaner Europäer. Wenigstens der Grossteil davon.
Was früher mal da war, wurde durch Krankheiten, Krieg und Hunger vernichtet.
Faktisch sind wir in Euorpa und sie in Amerika Brüder. Genetisch übrigens auch. Im 19ten Jahrhundert war die Schweiz das Armenhaus Europas. Und jeder echte Schweizer (!) hat Gene in Amerika.
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„…2020 initiierte Fiechter mit der Schweizer Klimaschutzaktivistin Marie-Claire Graf…“ Quelle: Wikipedia
Bedarf keinen weiteren Kommentar
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Als ehemalige Führungskraft einer international tätigen Großbank kann ich die Aussagen des Autors Oliver Fiechter nur bestätigen. Die Notwendigkeit zu dramatischen Massnahmen zur Finanzierung Europas zu diesem Zeitpunkt liegt auf der Hand. Für vertiefte Informationen zu diesem Thema empfehlen wir Veröffentlichungen von Professor Richard Werner
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Sicher bei der CS
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‚Ehemalige Führungskraft‘: Schon klar. Hoffe, sie kommen gut nach Hause und finden was passendes in Berlin.
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Ja was den nun: Ich oder wir, alter Ego oder gespaltene Persönlichkeit? Ex-CS Führungskraft?
Wie auch immer, einer Führungskraft einer Grossbank würde ich ökonomische Intelligenz zuerst immer einmal absprechen, vor allem wenn Sie Fiechters absurdem Blödsinn den Segen erteilt.
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Bitte bitte Herr Fiechter: Träumen und denken Sie Ihren pseudoökonomischen Schrott bitte alleine auf Ihrem WC oder sonst wo. Jedoch alleine. Aber verseuchen Sie bitte Ihre Umwelt nicht weiter mit solchem Unsinn.
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Sie müssen den Herr Fiechter nicht mögen, doch schreiben Sie bitte, wo er unrecht hat. Persönlich habe ich im Text nichts davon gelesen. Sie dürfen an ein grosses und starkes Europa glauben und weiterhin „Träumen“ dass hier im Westen fähige Politiker regieren. Doch vielleicht ist für Sie ein kollektives Versagen ein Gewinn für Europa ..
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Bitte bitte Werner, sachkundig argumentieren und darlegen, in welchen Punkten sie nicht einverstanden sind.
Ansonsten erwecken Sie den Eindruck, dass Sie von den Überlegungen des Autors total überfordert sind.
WC-Assoziationen lassen das befürchten.
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Bitte bitte Herr Fiechter: Träumen und denken Sie Ihren pseudoökonomischen Schrott bitte alleine auf Ihrem WC oder sonst wo. Jedoch…
„…2020 initiierte Fiechter mit der Schweizer Klimaschutzaktivistin Marie-Claire Graf…“ Quelle: Wikipedia Bedarf keinen weiteren Kommentar
Als ehemalige Führungskraft einer international tätigen Großbank kann ich die Aussagen des Autors Oliver Fiechter nur bestätigen. Die Notwendigkeit zu…