Zum Beispiel der Flugplatz Les Eplatures: Er steht symbolisch für die Schweizer Regionalflughäfen.
Hier in La Chaux-de-Fonds starten und landen Geschäfts- und Privatflieger. Manchmal fliegt ein Charter nach Korsica.
Die Piste ist gerade mal 1’165 Meter lang, es gibt einen Tower, eine Feuerwehr und vier Fluglotsen. Nur Passagiere gibt es kaum.
Wer die aktuellen Passagierzahlen erfahren möchte, stochert zunächst im Dunklen. Auf Wikipedia wird 8’112 angegeben. Die Angabe stammt von 2011.
Das Bundesamt für Zivilfahrt teilt auf Anfrage die aktuelle Zahl mit: 1’848 (Jahr 2023).
Und auch die Subventionen für den kleinen Business-Flughafen erfährt man: 2,8 Millionen Franken. 1’515 Franken pro Passagier.
Bei den Schweizer Regionalflughäfen läuft es gar nicht rund. 1995 checkten noch 600’000 Passagiere in Lugano, Altenrhein und den anderen kleinen Airports ein; letztes Jahr waren es nur noch 100’000.
Das Geld fliesst trotzdem munter. Am Bern-Airport zeigt man sich dem wohligen Regen aus der Staatskasse nicht abgeneigt. 7 Millionen Franken Steuergelder gab es letztes Jahr.
Das mag 2001 noch unbestritten gewesen sein. Zumindest wurde der Mini-Flughafen damals rege benutzt, mit fast 200’000 Passagieren allein für Flüge nach London.
Davon sind letztes Jahr noch exakt 57’396 übriggeblieben. Flugbewegungen zählte man total 47’000, darunter viele Business- und Privatflieger.
Die Steuerzahler unterstützen deren Captains und die Insassen in den eleganten Kleinjets in ihrem Hobby und Pläsierchen.
Ganz schlimm hat es den Flughafen Lugano-Agno erwischt. Früher flog ihn die Swiss viermal in der Woche an. 2016 kamen so fast 180’000 Passagiere zustande.
Als die Swiss die Verbindung kappte, die Darwin Airline groundete und dann auch noch die Adria Airways 2019 Konkurs ging, war es um Agno geschehen.
Weniger als 9’000 Passagiere verzeichnete der kleine Flughafen bei der letzten Zählung. Der Bund unterstützt ihn trotz der Schwindsucht weiterhin mit 1.6 Millionen Franken.
Er ist halt wichtig für die Geschäftsflieger. Fast 19’000 Flugbewegungen zählte man letztes Jahr.
„No flight available , strahlt es auf der Homepage vom Flughafen Sitten. Hier fliegt man nur saisonal. Und sonst gerne mit dem Privatflieger.
Über 100 Mal am Tag starten und landen am Walliser Airport durchschnittlich kleine Flugzeuge. Vom Bund gibt’s dafür 2.4 Millionen Franken.
27.5 Millionen Franken insgesamt erhielten die hiesigen Flugfreunde letztes Jahr für ihr Hobby. Die Expertengruppe „Aufgaben- und Subventionsüberprüfung 2024 sagt es schonungslos:
„Auch bei der Finanzierung der Flugsicherung von Regionalflughäfen fehlt in vielen Fällen das Bundesinteresse.“
Die Gruppe schlägt eine Streichung von 25 Millionen Franken vor. Keine gute Nachricht für die Learjet-Fraktion.
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