Beim Grand Resort Bad Ragaz, wo Luxus und medizinische Spitzenleistung Hand in Hand gehen sollen, gehts drunter und drüber.
Die Schlagzeilen reissen nicht ab: Erst ein Verlust von 834’000 Franken im Jahr 2023, dann die abrupte Kündigung eines Teils der im Resort tätigen Ärzte.
Und jetzt hat auch noch die halbe Geschäftsleitung das Weite gesucht.
Sowohl der General Manager als auch die HR-Chefin haben ihre Kündigung eingereicht – nach gerade einmal anderthalb Jahren im Amt.
Die Medienstelle des Resorts gibt sich gelassen: „Berufliche Veränderungen sind vor allem in der Hotellerie ein natürlicher Teil einer dynamischen und von Weiterentwicklung geprägten Branche.”
Ob dies ein Fall branchenüblicher Fluktuation ist oder eher ein weiteres Merkmal tieferliegender struktureller Probleme im bekannten Resort, das dem berühmten Milliardär Thomas Schmidheiny gehört, ist unklar.
Das operative Sagen hat ein Duo: CEO Klaus Tschütscher, der nebenbei auch noch als Verwaltungsratspräsident des Bad Ragazer Vorzeigehotels agiert, und sein Finanzchef, ein Manager namens Lukas Kreienbühl.
Die Verstärkung fürs Tagesgeschäft stehe bereits in den Startlöchern, wird im Bündner Ort betont.
Simon Spiller, jetziger General Manager des Hotel Eden Roc Ascona, würde seine Position als neuer General Manager der Grand Resorts im März 2025 antreten.
Mit seiner Verpflichtung könne das Hotel „einen nahezu nahtlosen Übergang“ sicherstellen. Das bleibt abzuwarten. Sicher ist: Jetzt steht die Geschäftsleitung im Fokus.
Tschütscher, ehemaliger Regierungschef und Finanzminister von Liechtenstein sowie Verwaltungsratsmitglied bei Swiss Life, führt das Resort seit März dieses Jahres.
Seine Ernennung erfolgte „auf ausdrücklichen Wunsch des Hauptaktionärs sowie des gesamten Verwaltungsrates“, so die Medienstelle.
Sprich Thomas Schmidheiny.
Dessen Anteil am Resort sind matchentscheidende 85 Prozent. Schmidheinys Ziel: Das Familienvermögen mit seinem 3,5 Milliarden Private Equity-Vehikel Spectrum Entrepreneurial Ownership für die Ewigkeit sichern.
Es ist das grosse Prestigeprojekt des einflussreichen Schweizer Patrons mit dem historischen Namen der grossen Unternehmerfamilie. Die Spectrum Entrepreneurial soll dereinst Schmidheiny Vermächtnis sein.
Laut einer Quelle gingen teure Berater, die CEO Tschütscher nahestehen würden, im Resort ein und aus. Ihr Auftrag: Hotellerie und Medizin „neu denken“.
Auf Nachfrage bestreitet die Medienstelle des Resorts, dass diese Consultants aus dem privaten Umfeld des CEOs stammten, und betont:
„Die Strategie für die Grandhotels wird unverändert in Eigenregie festgelegt, ebenso wie die Neuausrichtung des medizinischen Bereichs.“
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