Singapur, die Schweiz Südostasiens. Der Vergleich wird regelmässig bemüht. So auch schon mal von Sim Ann, Senior Ministerin im Aussenministerium Singapurs, wo sie für die nationale Entwicklung zuständig ist (und ihr Land an der Bürgenstock-Konferenz 2024 vertreten hat).
Die 49-Jährige zog die Parallelen primär auf die Bedeutung des Finanz-, Handels- und Industrieplatzes sowie die hohen Investitionen in Bildung und Forschung.
Kein Wunder, zählen Singapur und die Schweiz zu den innovativsten Staaten weltweit. Mit einem Lächeln quittierte sie das jüngste Ranking der weltweit besten Universitäten, in dem die Uni Singapurs (NUS) weiter vorgestossen ist, in Reichweite der ETH Zürich.
Zu den weiteren Gemeinsamkeiten zählten die Tatsachen, dass man über keine Bodenschätze verfüge, dafür über stabile politische Verhältnisse, so Sim Ann.
Übrigens, hüben wie drüben lebt man mit vier offiziellen Sprachen (hier Englisch, Malaiisch, Chinesisch und Tamil). Das friedliche Zusammenleben der multireligiösen Kulturen funktioniert im Stadtstaat.
Während die Schweiz am 1. August ihre Geburtstage kaum mehr zählen kann, feiert Singapur am kommenden 9. August erst den 60. Und das wird ausgiebig getan, der Countdown wird demnächst pompös eingeläutet.
So unterschiedlich die Geschichte der beiden Länder verlief, so ähnlich sind heute die Rahmenbedingungen. Singapur wie die Schweiz sind umgeben von grossen Staaten, die neidvoll auf die kleinen, erfolgreichen Nachbarn blicken und versuchen, Einfluss zu nehmen.
Die Unabhängigkeit Singapurs ist jedoch unverhandelbar. Jeden Dienstag donnern hier F16-Formationen über Land. Man demonstriert Stärke, China sei schliesslich nicht weit entfernt, kommentieren Einheimische diese Übungen.
In Singapur leben derzeit rund 2’600 Schweizer. Das sind gut 1’000 weniger als vor Corona. Dieser pandemiebedingte Schwund bedeutet jedoch nicht, dass das permanent vorwärtsstrebende Land, etwas grösser als der Kanton Glarus, in der Schweiz an Bedeutung und Reiz verloren hat.
Singapur ist weiterhin der wichtigste Handelspartner der Schweiz in Südostasien. Die CS-Banker wurden mittlerweile zwar abgezogen, verblieben sind jedoch nicht wenige UBSler.
Unter ihnen Iqbal Khan, der während seines Testlaufs für die Nachfolge von Sergio Ermotti zwischen Hongkong und Singapur hin- und herpendelt.
Singapur kann für den unbefangenen Schweizer Betrachter zuweilen eine echte Herausforderung sein. Hier tummeln sich unzählige Reiche. Selber machen sie im Alltag keinen Finger krumm, dafür gibt es genügend Helpers, also fleissige Geister aus armen Ländern.
Ohne die 1,4 Millionen ausländischen Wanderarbeiter würde der Alltag in Singapur nicht funktionieren. Sie stammen mehrheitlich aus Bangladesch, Myanmar, Südindien oder den Philippinen.
Sie arbeiten auf dem Bau, in einem der grössten Häfen der Welt oder in Haushalten. Wer den Job verliert, muss Singapur umgehend verlassen. Dies passiert auch westlichen Topmanagern, da kennt Singapur kein Pardon.
Abgesehen von den Bankinstituten fallen zudem prominente Schweizer Bildungsstätten auf, die hier einen Campus betreiben. Allen voran das Singapore Centre der ETH Zürich, die HSG St. Gallen sowie die Hotelfachschule Lausanne.
Vor über zehn Jahren eröffnet, beherbergt der Forschungs-Tower Create über 1’300 Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus aller Herren Länder. Rund 300 davon zählen zum Forschungszentrum der ETH Zürich, die hier ihre weltweit einzige Aussenstelle betreibt.
Ein Schwerpunkt ist die Entwicklung neuer Modelle für künftige Städte. Besonders interessant die Frage, wie reagiert eine Tropenstadt auf die zunehmenden Herausforderungen von Effekten durch Wärme-Insel.
Die ETH unterstützt damit die Vorgabe des Staates: Aus Singapur soll eine Stadt im Garten werden.
Die Beziehungen der beiden Länder sind jedoch weit geschichtsträchtiger. Herrlich, was Eidgenossen einst in die Wege leiteten.
Vertreter von Schweizer Handelsgesellschaften in Südostasien machten sich grosse Sorgen bezüglich des Abschneidens bei Schiesswettbewerben in ihrer alten Heimat. Sie gründeten in Singapur einen Club und kauften kurzerhand Land – sehr viel Land –, um ungestört üben und danach unbeobachtet etwas trinken zu können.
Das war vor mehr als hundert Jahren. Die damals weitab gelegenen Parzellen sind mittlerweile Teil der begehrtesten Wohngegend.
Der heutige Swiss Club ist dank der treffsicheren Vorfahren einer der grössten ausländischen Landbesitzer. Im Restaurant kann es schon vorkommen, dass man dem Staatspräsidenten Singapurs begegnet.
Zum Erfolgsrezept Singapurs gehört, dass man strategisch gross denkt, global und schnell. Generell werden Entscheidungen nicht auf die lange Bank geschoben.
Ein staatlicher Thinktank liefert Empfehlungen. Ist eine Strategie definiert, werden Milliarden aufgeworfen, sei es für eine Forschungsstadt Biomedizin oder als Hochburg für Start-ups.
Man betreibt rege Geschäfte mit allen. Basis sind Freihandelsabkommen. Die Souveränität wird stets betont und entsprechend verteidigt.
Verbale Anwürfe von aussen werden selbstbewusst gekontert. Die Migrationspolitik ist klar definiert. Sämtliche Regeln und Gesetze werden durchgesetzt.
Junge, alleinstehende Männer sind auch hier in der Mehrheit. Nein, kriminell werden die nicht, denn sie wissen, dass selbst leichteste Vergehen harte Konsequenzen haben.
Dieser Artikel erschien zuerst auf https://theossingapur.jimdofree.com/
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ist das ein ChatGPT-Blog ? Solche Primarschule-Bubeli-Texte schreibt eine Maschine.
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Hr Theodor beschreibt schön, wie 1,4 Mio ausländische Wanderarbeiter in Singapur arbeiten, auf dem Bau, im Hafen, in Haushalten. Sie stammen mehrheitlich aus Bangladesch, Myanmar, Südindien oder den Philippinen.
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In der Schweiz arbeiten auch viele ausländische Wanderarbeiter; sie arbeiten auf dem Bau, in Fabriken, in Haushalten, im Gesundheitswesen und in Hotels. Sie stammen mehrheitlich aus Italien, Portugal, den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien und Spanien.
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Dieser Vergleich ist reichlich einfach geschnitzt.
Bitte vergleichen Sie Gleiches mit Gleichem. -
Faelscher geht gar nicht. Praktisch alles ist fslsch. Angefangen das Kiffen ein nicht nicht ist. Und, buttom Line Ertrag: 6% pro Jahr ueber 25 Jahre, durchschnittlich, USD Basis. Es sind immer die gleichen Hirten die in einer Autokratie als Weisse Maenner leben, aufgewachsen im Freien Westen. Meist Schwizerlis und Deutsche.
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Danke für diese informative Übersicht. Wohltuend positiv im Vergleich zu vielen anderen Publikationen.
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Das Essen ist besser .
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Singapur hat gegenüber der Schweiz einen ganz wesentlichen Vorteil: Es ist kein Binnenland.Artikelnote 5, gut.
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Der englische Schriftsteller Somerset Maugham sagte einst von Singapur:’A first class destination for second class people, or, a sunny place for shady people.‘
Aber damit meinte er wohl ’seine‘ britischen Kolonialherren.
Indes, schlechte Gewohnheiten legt man nicht so schnell ab.🤭 -
Hallo Herr Eckert. Sie schreiben da: „Besonders interessant die Frage, wie reagiert eine Tropenstadt auf die zunehmenden Herausforderungen von Effekten durch Wärme-Insel.“ Sind Sie etwa einer dieser Klima-Hysteriker ?
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ernst, du bist ein Kandidat für den Darwin Award.
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Es ist super, dass ein staatlicher Thinktank Empfehlungen liefert.
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(…) Dann sollten Banker, Politiker und Journis Helvetien sogleich verlassen!🤭
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Primär mal alle Putinesen.
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Freiheitlich ist da nichts. Demokratisch, Partizipativ ebenso wenig. Es brauchte viele Jahre der Umerziehung bis man Verstand das persönlicher Dreck auf der Strasse und in Fahrstühlen dort nichts zu suchen hat. Die Menschen werden strikte im Zaum gehalten und mit extra eingeführten „Nationalen“ Feiertagen welche die 4 Ethnien zusammehalten sollen bedient. Alles fein säuberlich funktioniert auch gut, was praktisch ist. Sauberkeit und viel Grün im öffentliche Raum, da war die Schweiz einst Vorbild (der Chefgärtner war einst ein Schweizer), inzwischen hat man die Helvetier überholt oder diese sind zurück gefallen (es wird zuviel gespart). Ich fürchte die Eliten fürchten sich in beiden Orten vor dem Volk…
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Wie in den Emiraten auch. Deshalb funktionierts und bei uns geht es langsam bergab.
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Quatsch
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Bin Schweizer und in Singapopre geboren. Als ich vor mehr als 50 Jahren in die Schweiz zog, musste ich feststellen, dass der Lebensstandard und -qualität in Singapore damals schon bei weitem besser war. Sorry ihr Schwizerlis, wenn ihr konkurrenzfähig bleiben wollt, dann müsst ihr was TUN. Ein Beispiel: Swissair vs Singapore Airlines! Na, gibt’s noch was zu sagen? Good Luck!
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Ein Vergleich, der 20 Jahre zurück liegt. Die Swissair ist schon längstens Geschichte.
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Mann, wie Recht Du hast. Jedes Mal, wenn ich in Zürich ankomme, wird mir schlecht, denn jedes Mal ist es noch schlimmer als zuvor.
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Wenn ich in Sin geboren waere, wurlerde ich mich aber nie ..Schweizer bezeichen.
Ich bin in der CH geboren. Lehne aber strikt ab, als Schweizer betitelt xu werden.
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@ Peter S.: du hast es wohl noch nicht kapiert, oder?
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Der Artikel und einige Kommentare zeigen, dass einige hierzulande der Demokratie überdrüssig geworden sind und Clan Verhältnisse mit kurzen Wegen und kurzer Leine wünschen. Bon voyage.
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Was erwarten Sie wenn keiner fuer was kaempfen musste
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Vor etlichen Jahren hat mir ein Mister einmal wörtlich gesagt: „Die Schweiz und wir sind seelenverwandt. Die Schweiz ist nur etwas dreckiger.“
Etwas später habe ich einem anderen Beamten(nur halb) scherzhaft vorgeschlagen, ob wir nicht den/die Finanzministerin gegenseitig austauschen könnten..
Es folgte ein Lächeln und ein „nein Danke“.Singapur verwaltet sein Land extrem effizient (meistens wohl effizienter)- wie eine grosse Firma. Mit extrem kurzen Wegen und Entscheiden. Darum sind sie auch viel schneller und sehr viel konsequenter unterwegs als wir. Darauf bin ich wirklich neidisch.
Swiss Club: Da war sicher auch Glück dabei, aber eine Perle in Singapur.
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Singapur hat die 3te Welt besser im Griff. Das alleine macht schon sehr viel aus… besser man beschränkt sich auf die 4 Ethnien die hierher gehören und stärkt die eigene Herkunft und Brauchtum anstatt die aller anderen.
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Toller Vergleich! Man schaue mal die direktdemokratischen Strukturen an, Menschenrechte, Sozialsysteme, Vogelgezwitscher aus Lautsprechern, super schöne saubere Strände, herrliches Klima etc. Wirklich ein traumhafter Ort, um da zu Leben.
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Sind Sie bekifft? Dann aber sicher nicht in Singapur
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In der Privatwirtschaft wäre dies so klar, man müsste gar nicht darüber schreiben – Aufnahme in Klub:
Daher 3 unbedingt nötige Vorschläge:
1. Saisonnierstatus wieder einführen (zB so, wie Peclard dies in der Gastro macht – klipp und klar und win/win für alle)
2. Jeder Zuwanderer unterschreibt einen „Vertrag“/Statuten, worin er sich verpflichtet, hiesige Gesetze, (Rechte) und Pflichten einzuhalten
3. Konsequente staatliche Zwangsmassnahmen (Ausschaffung) bei Nichteinhalten-
… keinen Unterschied zwischen irgendwie legal und illegal den das schafft Raum für Populismus ändert am Ende aber gar nichts… in Nigeria leben um die 200 Mio. und da muss gefragt werden wie viele man den noch in Europa haben muss… aktuelle Umfragen aus F zeigen das um die 48% der Französinnen keine Migranten mehr wollen und die bestehenden gehen sollen. Die Frauen kriegen die Migranten wohl eher zu spüren als Männer…
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Ja, der Hauptunterschied ist, dass in Singapore die Ausländer zur Wertschöpfung beitragen und die Gesellschaft ein gewisses Anstandsniveau hat. Daher kann man sie nicht vergleichen, die Schweiz degeneriert, etwas langsamer als Deutschland und der Rest der US-Vasallenstaaten in Westeuropa.
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Sie sind also der Meinung, dass die CEOs von Novartis und Roche nichts zur Wertschöpfung beitragen ? Bitte zeigen Sie Ihre Berechnungen. Märssi denn, gell, und den na en schöne.
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Ja,immer wenn ich in Kloten die Alphörner und Kühe höre wird es mir Angst und Bange.
Wo bin ich da gelandet nach Monaten auf den 7777 Inseln
Mit 121 Mio friedliebenden freundlichen sozialen fleißigen Menschen.
In der Schweiz ist de facto jeder CH ein Ausländer auch wenn er dies nicht gerne hört.
Somit sind wir die Eiterbeule inmitten der EU und warten fatalistisch auf das Platzen.
Der rasante Niedergang wird mit schönen Zahlen vernebelt.
Über 60% leben schon in Asien.
Warum ist Asien so erfolgreich.
2012 standen in Cebu keine Wolkenkratzer nun Boom mit über 100 gebaut oder fix geplant.Wachstum 6-7.5%
Zürich die/das beste Stadt/Kaff der Welt? So lächerlich !
Wenn ich dort einen Beamten
beleidige komme ich sofort in Haft und nie wieder auf die Inseln.Es gibt dort keine Ausländer ausser ein paar Touris/Expat.Viel sicherer als in Züri obwohl keine Polizei zu sehen ist.Keine Unfälle, Besoffene,Obdachlosigkeit, Streit.
Dagegen ist die CH ein hoffnungsloses Entwicklungsland im Sturzflug.
Ich liebe die Schweiz aber auch.
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Na dann wird ja wohl die Schweiz rausgekickt (🇨🇭🦶).
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Natürlich bliebe zu erwähnen, dass Singapur eigentlich ein riesengrosser, privater Freizeitpark des Lee-Clans ist.
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Immerhin ein äusserst erfolgreicher Freizeitpark. Nicht nur für die Lee’s.
Ich würde mich mit Kritik am erfolgreichen Singapur-System sehr zurückhalten.
Durch die rot-grüne Brille gesehen ist Venezuela allerding sicher ein valables Gegenmodell. Gleichheit für alle.Für mich trotz 365 Tagen schwüler Hitze jedoch nicht.
Aber jedem das Seine… -
Das habe ich nach einiger Zeit dort unten auch festgestellt… es war mir dann am Ende doch zu ordentlich eingezäunt und zu viel „shopping“. Aber der erste Eindruck ist super…
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Erfolgreich? 3% Boersenkapitalwachstum und 3% Dividende? Durchscbnittlich pro Jahr, die letzten 25 Jahr. Und das ist USD Basis.
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Ja, der Hauptunterschied ist, dass in Singapore die Ausländer zur Wertschöpfung beitragen und die Gesellschaft ein gewisses Anstandsniveau hat. Daher…
In der Privatwirtschaft wäre dies so klar, man müsste gar nicht darüber schreiben - Aufnahme in Klub: Daher 3 unbedingt…
Bin Schweizer und in Singapopre geboren. Als ich vor mehr als 50 Jahren in die Schweiz zog, musste ich feststellen,…