Die Mövenpick Wein-Bar, die mehr Restaurant als ein kommune Bar ist, befindet sich im Epizentrum der Bankenwelt. Entsprechend sieht das Publikum mittags aus:
Es setzt sich mehrheitlich aus männlichen Finanzfachleuten zusammen, Frauen sind hier eher untervertreten, ja sehr dünn gesät.
Die Preise, die das Überbleibsel von Ueli Pragers Imperium bietet, sind äusserst vernünftig. Das zeigt sich auch beim Konsum. Da und dort steht auf den Tischen ein Weinglas oder eine ganze Flasche.
Gründe: Faire Preise. Auf den Listen-Flaschenpreis werden lediglich 25 Franken für den Konsum im Restaurant draufgeschlagen.
Wie aber sieht es beim Essen aus? Der Klassiker ist weiterhin das Tatar in verschiedenen Variationen, das mit Butter, Gurken, Zwiebeln und Toast für 29 Franken bei 120 Gramm serviert wird.
Gegen einen Zuschlag von sechs Franken wird Cognac, Whisky oder Calvados zum Daruntermischen oder Selbertrinken aufgetischt.
Was uns zu einem entscheidenden Punkt bringt. Wenn wir von Tatar sprechen, ist die Rede von eher klein gewürfeltem, von geübter Hand geschnittenem und danach leicht gehacktem Fleisch.
Im französischen Raum wird das „au Couteau“ genannt. Im Mövenpick ist das Tatar maschinell verarbeitet, darum weist es weniger Biss auf.
Geschmacklich ist es trotzdem gut, aber eben – mit etwas weniger Biss.
Unter den Mittags-Angeboten finden sich das Cordon bleu für 26 Franken oder eine vegetarische Variante zum selben Preis. Ein Zwei-Gang Mittags-Menu gibt es für 34 Franken, und der Wochenhit „Kalbs Saltimbocca auf Kürbis Risotto“ ist für 52 Franken zu haben.
Weitere Mövenpick Klassiker wie „Cesar Salad“ oder Flammkuchen starten bei 23.50. Kurz: Eine komprimierte Karte mit verschiedenen Angeboten, die gut ankommen.
Das zeigt auch die tägliche Belegung über Mittag, die bereits kurz nach zwölf Uhr hundert Prozent erreicht. Eine Reservation ist ein Muss.
Der Service ist nicht aufdringlich, doch immer präsent. So müssen wir beim Tatar keinen Toast nachbestellen. Er kommt frisch geröstet automatisch nach, trotz ausgebuchtem Restaurant.
Bewertung:
Essen: 8/10 gut
Service: 9/10 effizient, zuvorkommend
Tschumpeli-Preis: ab 10 Franken
Kultfaktor: 8/10, typische Business-Kantine über Mittag
Diskrete Gespräche: gut möglich
Banker-Vibe: sehr hoch
Frauenquote: mit 15 Prozent eher dünn gesät
Diesen Artikel kann ich als langjähriger Besucher gerne so bestätigen. Das jedoch mit der Frauenquote stimmt am Abend sicher nicht, besonders am Di. Abend – Cüpli sei Dank 🙂 😉