Sonntagnachmittag, am Gate im Terminal 2 des Flughafens Zürich: Die Passagiere für Swiss-Flug Lx2032 schrecken auf.
Ein etwa 7-jähriger Bube einer spanischen Familie bricht zusammen.
Ohnmächtig. Help.
Das Personal der Swissport, das ist die zuständige Firma für die Abfertigung am Fingerdock, ist überfordert.
Nur einer fragt nach dem Befinden des Jungen, doch seine Hauptsorge ist das Gepäck der Familie, das aus dem Jet ausgeladen werden müsste.
Die anderen? Keine Bewegung. Es gibt im Flughafen Herzschock-Geräte, sogeannte Defibrillatoren, um bei Infarkten sofort zu helfen.
Rennt einer der Swissport-Leute dorthin? Nein.
Glücklicherweise hat es unter den wartenden Passagieren eine Fachperson. Der Mann übernimmt, macht Mund-zu-Mund-Beatmung.
Der Bube kommt wieder zu sich. Sein Retter bleibt bei ihm.
Die Ambulanz? Sie erscheint nach 20 Minuten Wartezeit. 20 Minuten, im besten Flughafen der Welt?
Eine Ewigkeit.
„Unsere Mitarbeiterin vom Terminal Management begab sich unmittelbar nach Auslösung des Alarms zum Gate“, sagt eine Sprecherin der Flughafen Zürich AG.
„Zum Zeitpunkt ihres Eintreffens am Gate waren bereits Rettungssanitäter vor Ort.“
Bei der Swissport meint eine Sprecherin: „Schnelles und überlegtes Handeln ist in einem Notfall entscheidend.“
„Unsere Mitarbeitenden absolvieren regelmässig Online-Schulungen, um sicherzustellen, dass sie genau wissen, wie sie im Ernstfall zu reagieren haben.“
„In solchen Situationen werden sofort die Sanität und die zuständige Führungskraft (Duty Manager) informiert – so auch in diesem Fall.“
Dann wird sie konkret: „Die Duty Managerin begab sich umgehend zum Gate und suchte in der Passagiergruppe gezielt nach medizinischem Fachpersonal.“
„Ein Arzt meldete sich und leistete die Erstversorgung des Kindes bis zum Eintreffen der Sanität.“
Ein Augenzeuge sagt anderes. Der Hilfeleistende habe von sich aus die Initiative ergriffen. „Das Personal am Gate blieb komplett passiv, wusste nicht, was tun.“
Einzig der eine Angestellte, dem es aber um die Koffer ging, habe sich bewegt.
Schutz und Rettung, die für die Ambulanz zuständige Organisation, reagierte gestern Abend zunächst nicht auf eine Anfrage. Heute morgen dann schrieb eine Sprecherin:
„Aufgrund der eingegangenen Meldung in der Einsatzleitzentrale 144/118 von Schutz & Rettung Zürich musste im von Ihnen genannten Fall nicht von einem lebensbedrohlichen Zustand ausgegangen werden.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Es wäre üblich über die Nase zu beatmen, aber gut wenn jemand geholfen hat und nicht alle nur gaffen wie leider oftmals…
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Wirklich eine merkwürdig langsame Reaktion des Personals und der gesamten Organisation.
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Alles Gute für den Jungen.
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Man kann nicht einfach mit einem Defibrillator darauf los fuhrwerken. Der Bub hatte vielleicht weder einen Herzstillstand noch eine Arrhythmie. In so einem Fall will man als Laie nichts falsch machen und hält sich draus. Die 20 Minuten für die Platzsanität sind allerdings relativ lang. Zum Glück war eine Medizinalperson in der Nähe.
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Eine Entschuldigung kann als Schuldeingeständnis gewertet werden…. Im Hinblick auf eine mögliche Klage wird beschwichtig…
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Warum immer auf dem Flughafen oder dem Personal rumhacken? Wenn man in der Stadt zusammenbricht, dauert es auch lange bis eine Ambulanz kommt. Warum soll denn am Flughafen oder einem Bahnhof 24/7 eine Ambulanz auf Platz sein? Wer soll das bezahlen?
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Erst die Katastrophe mit einer undichten Maske im Swiss Flieger und dann nicht in der Lage Leben zu retten am Flughafen. Bravo
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Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen? Keiner? Alles klar.
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Erst die Katastrophe mit einer undichten Maske im Swiss Flieger und dann nicht in der Lage Leben zu retten am Flughafen. Bravo
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Irgendwie bezeichnend für der Schlendrian der sich in der Schweizerische Luftfahrt installiert hat allem voran bei der Swiss (Service Qualität und Pünktlichkeit),und beim Flughafen Zürich (Pünktlichkeit, astronomische Gebühren, operationeller Hürdenlauf). Gern benützt man immer wieder PR Kunststücke um das Gegenteil zu behaupten, Tatsache bleibt, der Flughafen Kloten ist sau teuer und besonders ineffizient…🥴
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Was ist den das für ein fachlich fehlerhafter Bericht. 7 jähriger wurde Ohnmächtig. Da braucht es keine Mund zu Mund Beatmung und schon gar keinen Defibrilator. Zweiteres würde wohl eher zum Herzstillstand sorgen. Ersteres ist bei einer Ohnmacht nicht notwendig. Ein Ohmächtiger atmet immer noch selbständig. Herr Hässig bitte recherchieren und nicht einfach irgendetwas schreiben. Vom Hörensagen lernt man …..
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144 rufen 🚨
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Safe and effective
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Hallo Herr Hässig, wie lange dauerte es vom abgesetzten Notruf bis zum Eintreffen der Sanität? (Dies ist nicht die Zeit wenn der Notfall beginnt, sondern jemand 144 wählt) Da Sie ja gut informiert scheinen, was hatte der Junge jetzt genau? Epilepsie, war Bewusstlos oder hat er nicht geatmet? Scheint mir ein ziemlicher Unterschied zu sein. Aber ein bisschen auf allen Herumhaken ist halt einfacher als seriös Fakten zu checken…
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Herr Hässig setzt den Fokus immer mal auf den Flughafen. 😉 Scheint eine Lieblingsbeschäftigung zu sein, dabei gäbe es wesentlich spannendere Themen. Aber ja, muss jeder selber wissen.
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Es gibt Länder in denen der Hilfeleistende per Gesetz vor den Schadenersatzansprüchen und Anklagen geschützt ist, sollte er der eigenen Unwissenheit wegen Schaden am Zustand des Hilfebedürftigen anrichten, sofern ein Notzustand aufgetreten ist.
Wie ist es in dem Loch Europas ?
Der Reaktion der Mitarbeiter am Flughafen Kloten nach haften sie für die Folgen der Hilfe die sie anbieten. Also tun sie das Richtige, nämlich nichts.
Menschlichkeit ist das Eine, die Rechnungen, die Schadenersatzansprüche der Anwälte der Opfer und die Anklagen der Staatsanwälte das Andere. Staatsanwälte setzen sich durch, die Leute leisten in Folge keine erste Hilfe mehr.
Bravo die Schweiz, bravo die hiesige Jurisprudenz.
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Es hätte jede Person erste Hilfe leisten müssen, nicht nur das Personal:
“Wer einem Menschen, den er verletzt hat, oder einem Menschen, der in unmittelbarer Lebensgefahr schwebt, nicht hilft, obwohl es ihm den Umständen nach zugemutet werden könnte, wer andere davon abhält, Nothilfe zu leisten, oder sie dabei behindert, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.“Quelle: Artikel 128, Schweizerisches Strafgesetzbuch.
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Die Schweiz arbeitet optimiert. Jeder Handgriff ist zeitlich vermessen und optimiert.
‚Nach dem Befinden fragen‘ oder ‚Defibrillatoren holen‘ ist im Leistungsauftrag der Swissport weder enthalten, noch kann dies verrechnet werden. Die Swissport Leute haben also kostengünstig und effizient reagiert.
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Aber sicher hat der Flughafen tausende Abläufe, Prozesse, Notfall Konzepte wo sich das ganze Jahr x Personen drum kümmern wie diese zu verbessern sind, jedoch passiert was hat keiner eine Ahnung! Hauptsache viel Papier produziert.
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Sicher will ich die Passivität (wenn sie denn so stattgefunden hat) nicht relativieren, aber trotz intensivem Trainings oder Erste Hilfe Ausbildung ist die reale Situation wenn sie wirklich da und man mittendrin ist, immer nochmal was ganz anderes.
Bedenklich ist definitiv, dass der Flughafen offenbar keine dauerhaft stationierte Rettungswache hat.
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Jetz isch gnue Heu dunde.
Die GL der Flughafen AG muss erneuert werden. Banker weg und Flugprofis rein. Die staatliche Aufsicht kann einfach kein Airport.
Zurück zu den Kernleistungen. -
Das ist unser zeitgeist: passive befehlsempfänger. Eigeniniative ist passe, deshalb wissen sie gar nicht wie reagieren: es fehlte ein befehl
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@Esther: Der richtige Zeitgeist geht so: Die Leute bilden einen Kreis um den bewusstlosen Jungen und die verzweifelten Eltern. Mindestens 10 Leute filmen das mit dem Handy. Einige machen Selfies von sich und dem Jungen. Ein „Journalist“ beobachtet alles und macht sich Notizen. Nach 10 Min. hat jemand gegoogelt, was zu tun ist: 144 anrufen.
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Das klappt besser in Migroseinkaufcenter, innerhalb von ein paar Minuten ist der Defibrillator an jedem Punkt vom Center.
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Nun ist es so, dass wir alle unsere Erwartungen entsprechend anpassen müssen. Wenn man erwartet, dass das Bodenpersonal am Flughafen besonders ausgewählt, ausgebildet und für alle Fälle vorbereitet ist, liegt man schlicht falsch. Das sind normale Leute, wie alle anderen, die meistens gar keine Ahnung haben, was zu tun ist. Sie machen ihren Job bei der Abfertigung der Passagiere und that’s it. Zu erwarten, dass diese Menschen besondere Fähigkeiten haben und in einer brisanten Situation kühlen Kopf bewahren und einem helfen, ist völlig falsch.
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Wie immer wird es in den Medien heissen „trotz sofortigem Eingreifen der Rettungs- und Sicherheitskräfte“. Dieser Standardfloskel wird den Mainsteam-Dubbelis schon in der ersten Ausbildungswoche eingetrichtert.
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Letzthin gab es in Martigny eine Schiesserei, die Polizei war 45 Minuten nach dem Notruf vor Ort und wurde für ihr beherztes Eingreifen gelobt.😒
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Wer für den Flug nach London nicht mehrals 50 Stutz bezahlen will, soll nicht mehr erwarten.
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Die Spritzen wirken.
Auch bei Kindern. -
wie immer der allgemeine
pr bla bla als ausrede!!!!
wir können es nicht mehr hören. -
Bei Swissport werden keine Schulungen diesbezüglich gemacht und angeboten. Das personal mit Minimallohn wird maximal geschult auf die 23 kg beim Gepäck und die grösse beim Handgepäck zu achten. Kundenunfreundlichkeit wird maximal gelebt. Ist aber such kein Wunder bei dieser Vergütung gutes Personal zu finden. Ich spreche aus Erfahrung hatte da auch mal kurz gearbeitet.
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Nun gutes Personal haben sie grundsätzlich schon, aber wie Sie aus ihrer eigenen Erfahrung wissen, gibt es bei diesen Vergütungen keinen einzigen Grund freudig und freundlich zur Arbeit zu erscheinen.
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Ein Arzt macht Mund zu Mund-Beatmung und es handelt sich nicht um einen lebenbedrohlichen Vorfall??
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Schon krass wie sich hier Experten für Alles tummeln. Ganz geili Sieche die IP Jünger. Nur im realen Leben reicht es für nix…
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Solch geile Sieche wie sie einer sind, fehlt dem Flughafen Personal noch. Also, melden sie sich und machen sich nützlich, zum Kommentare schreiben haben sie auch Zeit!
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@Aha
Ich habe auch jeden Tag Aha-Erlebnisse bei der Arbeit, und sie, schon einmal etwas geleistet im Leben oder nur eine grosse Experten Schnauze?
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@Aha
Übrigens, die Stiftung Aha ist ein Allergiezentrum und engagiert sich für über drei Millionen Menschen in der Schweiz, die von einer Aha Allergie oder einer Aha Intoleranz betroffen sind, na dann…🤣
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Da steht Aussage gegen Aussage und Hässig schreibt ohne genaueres Nachforschen gerade das, was ihm besser in den Kram passt. Journalisten geniessen Narrenfreiheit, verurteilen Alles und Jeden und müssen selbst nicht für ihre Märlis gerade stehen. Sie können ungestraft Hetze betreiben und Personen diffamieren. Ganz gefährliche Entwicklung.
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Da steht Aussage gegen Aussage und Hässig schreibt ohne genaueres Nachforschen gerade das, was ihm besser in den Kram passt. Journalisten geniessen Narrenfreiheit, verurteilen Alles und Jeden und müssen selbst nicht für ihre Märlis gerade stehen. Sie können ungestraft Hetze betreiben und Personen diffamieren. Ganz gefährliche Entwicklung.
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Es wurde geholfen. Punkt.
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Es war Glück im Unglück.
Kein Punkt. Siehe Los Angeles.
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Offenbar ist es schon so, dass das Image und die Reputation der Schweizer Luftfahrt nicht zu unrecht in eine gefährliche Negativspirale geraten ist…
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Seid Ihr Hysteriker?
Arbeitet mal zwei bis vier Jahre im Gesundheitswesen. -
„im besten Flughafen der Welt“. Hässig, was für Substanzen nehmen Sie?
Können Sie etwas über die Bezugsquellen schreiben – das will ich auch!
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alle am Airport verdienen viel zu viel ….
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Ein Flughafen ohne Medpoint? Kaum zu glauben!
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Der kleine Bub hatte Glück gehabt, dass
nicht schlimmeres passiert ist. -
In einer Stadt dauert es auch lange, bis eine Ambulanz kommt. Da hat es auch nicht an jeder Ecke ein Medpoint.
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Ein Arzt macht Mund zu Mund-Beatmung und es handelt sich nicht um einen lebenbedrohlichen Vorfall??
Bei Swissport werden keine Schulungen diesbezüglich gemacht und angeboten. Das personal mit Minimallohn wird maximal geschult auf die 23 kg…
Ein Flughafen ohne Medpoint? Kaum zu glauben!