Das Internetportal „Watson“ brachte vor kurzer Zeit einen interessanten Text über den deutschen Maler Emil Nolde und seine Begeisterung für die Berge in der Schweiz.
Nolde kam nach seiner Ausbildung zum Holzbildhauer und Zeichner 1892 nach St. Gallen, um technisches Zeichnen noch unter seinem eigentlichen Namen Emil Hansen zu unterrichten.
Das Kunsthaus Zürich hat vor einigen Jahren folgende Pressemitteilung zu Nolde verschickt:
„Aus Anlass des Jubiläums 100 Jahre Kunsthaus Zürich haben die Mitglieder der Zürcher Kunstgesellschaft das Gemälde „Herbstmeer XI“ von Emil Nolde (1867-1956) für die Ausstellung „Bilderwahl!“ gewählt.“
„Das Bild entstand im Eröffnungsjahr des Kunsthauses (1910) und fand später Eingang in dessen Sammlung.“
„Vom 20. November 2009 bis 7. Februar 2010 wird es unter dem Titel „Aufbruch zu neuen Ufern“ im Dialog mit motivisch ähnlichen Werken zeitgenössischer Künstler wie Monet, Munch, Ensor, Vlaminck u.a. gezeigt.“
Wo sich dieses Gemälde im Moment im Kunsthaus Zürich befindet, weiss ich nicht. Was ich aber weiss ist, dass in der Merzbacher-Sammlung ein Nolde-Gemälde ausgestellt ist.
Diese Sammlung liegt im neuen Kunsthaus pikanterweise direkt neben der Bührle-Ausstellung.
Als der Mäzen Werner Merzbacher 2024 starb, veröffentlichte das Kunsthaus einen ausführlichen Text unter „Das Kunsthaus trauert um Werner Merzbacher“. Später liest man von einem „Hochkarätigen Ensemble moderner Malerei“.
Dort steht wörtlich der ominöse Satz „im Dritten Reich verfolgte Deutsche wie Nolde, Barlach und Beckmann“.
Es fehlte jeglicher Hinweis auf Noldes aggressiven Antisemitismus und seine Mitgliedschaft in der nationalsozialistischen Partei von 1933 bis 1945 als glühender Hitlerverehrer.
Im Sommer 2019 gab es eine berühmte Ausstellung im „Hamburger Bahnhof“ innerhalb der Staatlichen Museen in Berlin.
Unter „Emil Nolde. Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus“ zog sie 150’000 Zuschauer an.
Spätestens seit dieser Ausstellung wusste jeder Kunstinteressierte, wessen Geistes Kind Nolde war. Und dass man Nolde entweder nicht mehr ausstellen kann oder dann nur mit ausdrücklichem Hinweis auf seinen aggressiven Antisemitismus und als Bewunderer von Adolf Hitler.
Angela Merkel liess nach dieser ominösen Nolde-Ausstellung zwei Gemälde im Kanzleramt in Berlin sofort abhängen, obwohl sie die Kunst von Nolde liebt und schätzt.
Im Kunsthaus Zürich schläft man derweil den Schlaf der Gerechten. Der Text des verfolgten Nolde ist geradezu absurd vor dem Hintergrund der historisch belegten Fakten.
Kein Wort über den eingefleischten Nazi-Nolde und seinen ekelhaften Antisemitismus.
Das Kunsthaus übernimmt noch heute das wohlfeile Narrativ von Verfolgung und Widerstand gegen das System der Nazis durch Nolde – von ihm selbst raffiniert und verlogen in die Welt gesetzt.
Wie sind die Fakten?
1937 wurde Nolde als entartet eingestuft und in der berühmt gewordenen Ausstellung von 1937 über die entartete Kunst prominent ausgestellt.
Im Jahre 1941 wurden seine Werke aus der Reichskunstkammer ausgeschlossen. Er durfte nicht mehr öffentlich ausstellen, und in den Museen wurden seine Bilder konfisziert.
Ansonsten liess man Nolde und seine Frau Ada in Ruhe, sie konnten ihren Reichtum geniessen. Der Künstler konnte in seinem Landhaus weitermalen, es gab auch private Ausstellungen ohne Beanstandungen.
Kontrollen und Verfolgungen durch die Gestapo gab es keine. Auch existierte kein Malverbot, wie Nolde meinte, seiner naiven Umwelt nach dem Krieg suggerieren zu können.
Hitler gefiel die Gesinnung von Nolde, aber nicht sein Malstil. Warum?
Weil sich der verhinderte „Kunstsachverständige“ Adolf Hitler mit seinem Malstil nicht anfreunden konnte.
Wie wir wissen, ob Hitler Künstler werden wollte. 1907 und 1908 hatte ihn die Kunstakademie in Wien als Schüler abgelehnt.
Der folgenreichste Negativbescheid einer Bildungsanstalt der Weltgeschichte. Hitler malte Ölgemälde, Aquarelle und Skizzen.
Erstaunlich gut sogar. Zwei Juden namens Morgenstern und Feingold waren zu dieser Zeit diejenigen, die am meisten Kunst von Hitler kauften und ihm damit den Lebensunterhalt von 1907 bis 1912 in Wien ermöglichten.
Feingold starb in Auschwitz und Morgenstern im Ghetto in Lodz.
Anfänglich war Nolde bei den Nationalsozialisten ab 1933 als Künstler gut gelitten. Als einer der erfolgreichsten Künstler Deutschlands. Er verkehrte mit Nazigrössen wie Baldur von Schirach oder Heinrich Himmler.
Bilder von ihm hingen bei Goebbels, Speer und bei Göring.
Es gab innerhalb der Nazigrössen einen Disput über Emil Nolde, wobei sich Alfred Rosenberg als Gründer des „Kampfbundes für deutsche Kultur“ durchsetzte.
Nolde war während der gesamten Naziperiode ein fanatisches Parteimitglied. 1933 wollte er Adolf Hitler seinen Plan zur Entjudung von Deutschland vorstellen.
Um seine Linientreue zum Nazi-Regime zu unterstreichen, denunzierte er den Maler Max Pechstein.
Nolde schwärzte ihn beim Propaganda-Ministerium als angeblicher Jude an. Mit dieser Denunziation gefährdete er das Leben von Pechstein und seiner Familie.
An Joseph Goebbels schrieb er: „(D)en Nationalsozialismus verehre ich als die besondere und jüngste Staatsform“.
In einem weiteren Brief vom 2. Juli 1938, der sich im Bundesarchiv in Berlin befindet, schrieb Nolde, seine Werke seien „deutsch, stark, herb und innig“.
Er habe „als fast einzigster deutscher Künstler in offenem Kampf gegen die Überfremdung der deutschen Kunst“ gekämpft. Unterschrieben mit „Heil Hitler“.
Im Noldes Landhaus Seebüll ist auch die Stiftung beherbergt. Nolde war einer der reichsten Künstler Deutschlands in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er besass auch eine Wohnung in Berlin.
Seine unstillbare Wut auf die Juden begann früh. Sein erster Galerist Paul Cassirer war Jude. Nolde fühlte sich durch ihn nicht ernst genommen.
Dann Max Liebermann, der ein Bild von Nolde 1910 bei einer Ausstellung der „Secession“ nicht akzeptierte. Nolde schäumte gewissermassen vor Wut.
Den Impressionismus von Max Liebermann bezeichnete Nolde als „süsslich, schwach und kitschig“.
Und er meinte: Die Führer der Secession, Liebermann, Corinth, Pechstein, Segal, seien Juden, ebenso die Kunsthändler und die führenden Kunstschriftsteller und Kritiker.
Noldes Lebenserinnerungen mit dem Titel „Jahre der Kämpfe“ sind voller Invektiven gegen die Juden. Nach dem Krieg liess er dann die inkriminierenden Textpassagen entfernen.
Die Originalausgabe war nur noch bei Antiquaren erhältlich.
Nur der 2013 neuen Leitung der Ada und Emil Nolde Stiftung in Seebüll ist es zu verdanken, dass Licht in das düstere Dunkel der Nazi-Vergangenheit von Nolde kam.
Direktor Dr. Christian Ring begann, das Archiv mit dem Motto „Alles muss auf den Tisch“ zu öffnen, und die Ausstellung in Berlin 2019 war das Ergebnis dieser Untersuchungen.
Der Mythos Nolde platzte, und die „Süddeutsche Zeitung“ fragte zu Recht: „Emil Nolde. Wohin mit den Bildern?“
Dies ist tatsächlich heute die Frage. Wie geht man damit um? Gute Kunst und ein furchtbarer Charakter mit unsäglichen Abgründen.
Ein Bildersturm auf Nolde-Gemälde und seine Verbannung in Depots wären falsch. Man sollte sich offensiv mit Nolde in den Museen beschäftigen.
Auf jeden Fall nicht wie das Kunsthaus Zürich.
Es ist peinlich und peinsam, dass eine solche Institution noch heute die Mär der verfolgten Unschuld namens Nolde verbreitet und nicht in der Lage ist, schonungslose Aufklärung zu leisten.
Wir als Kunstfreunde werden an der Nase herumgeführt und für dumm verkauft.
Im Kontext der kontaminierten Bührle-Sammlung und der jüdischen Merzbacher-Stiftung ist dies ein Skandal im Skandal.
Auch äusserst fragwürdig ist, wie das Kunsthaus im Museumsshop „Energy Drops“ und „Allergy relief Drops“ von Marina Abramovic verkauft.
Zum Horrorpreis von 149 Franken für 100ml. Die aufs Geld fixierte, selbsternannte Schamanin zieht dem Kunst-Jetset schamlos das Ersparte aus der Tasche.
Bei den Allergietropfen gibt es Süssholzwurzel als Inhaltsstoff, derweil die begabte Vermarkterin aus Serbien mit ihrer „Longevity Methode“ Süssholz raspelt, auf dass die Kasse klingelt.
Und wieder einmal hat ein dahergelaufener Möchtegern Journi pardon Konsulent das Gefühl, er müsse als moralische Überinstanz Anderen vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben.
Was hat den Bitteschön die politische Gesinnung mit der Beurteilung seiner Bilder zu tun? Und wieso gilt eigentlich das in der europäischen Menschenrechtskonvention festgehaltene Diskriminierungsverbot aufgrund der politischen Haltung, nicht für den rechten Teil?
Wieder das ellenlange, schlimme Gefasel von Herrn Neff. IP ist wirklich nur noch ein Trauerspiel auf tiefstem Niveau.
geh arbeiten bro👍