Auf Tauchstation. Dabei redet er sonst so gern. Peter Schüpbach, von der NZZ als „Serial Entrepreneur“ geadelt: Er macht sich rar.
Grund dürfte eine Pleite sein. Eine weitere.
Die SwissCommerce ist in „Nachlassstundung“. Seit Anfang Februar geniesst sie richterlichen Schutz vor Gläubigern, die ihr Geld wollen.
Die SwissCommerce war Schüpbachs grosses Comeback. Mit „Miracle“ hatte der Schweizer um die Jahrtausendwende Investoren ins Tech-Unternehmen gelockt.

Die Bewertung ging durch die Decke: Milliarden, die Zeitungen waren voll des Lobes.
Dann crashte es – und wie. Im absoluten Sturzflug krachte die Miracle zusammen.
Die Anleger verloren praktisch ihren ganzen Einsatz.
Schüpbach liess sich nicht entmutigen. Scheitern gehört zum Unternehmerleben.
Mit SwissCommerce wollte er eine Art Digitec oder Brack werden. Für viele Kleinfirmen, die selbst mit Ecommerce nicht auf Touren kommen würden.
Eine heisst Fischen.ch. Die verkaufte über Schüpbachs Plattform alles rund ums Angelvergnügen.
Man sei jetzt weg von der SwissCommerce und neu bei der Nishcom AG, so die Fischen-Leute.
„Nach über zehn Jahren voller Herzblut schmerzt es uns, diesen Weg gehen zu müssen“, schreiben sie in den sozialen Medien.
Doch sei „aufgrund unüberbrückbarer Differenzen zwischen uns als Shopteam und der Führung – bestehend aus Teilen der alten und neuen Leitung“ nichts anderes übriggeblieben.
Die Fischen-Leute wollten „unseren Werten treu“ bleiben, deshalb habe man SwissCommerce „per Ende Februar“ verlassen.
Hinter der neuen Plattform Nishcom würden Leute stecken, die mit Schüpbach verbandelt seien, meinte gestern eine Quelle.
Schüpbach reagierte nicht auf Kontaktversuche. Er ist bei Carvolution der oberste Kopf. Auch ein hoch gehandeltes Start-up mit Digitaltouch. Es vermietet Autos.
Als ob es das nicht schon wie Sand am Meer gäbe.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Anscheinend hat es schon anno 2022 bei Swiss-Commerce geknallt. Gemäss Handelsregister hat sich damals Investorin Friederike Christiane, Freiin von Waldenfels, zurückgezogen.
Dass sie bereits seit 2020 beim der Competec Holding AG in Mägenwil im Verwaltungsrat sitzt, ist meiner Meinung nach kein gutes Omen für Competec.
Sicher ist sicher: Ich halte für alle Fälle eine Schwimmweste und eine Rettungsinsel inkl. Notsignal einsatzbereit.
-
So stand der Slogan mal auf einem alten Werbeblock von Miracle Software.
Ironie am Rande: Auch heute will man uns wieder denkende Software verkaufen. Diesbezüglich war Peter Schüpbach tatsächlich seiner Zeit voraus.
Zudem ist er ein talentierter Befreiungskünstler. Aus den Fesseln des Miracle-Konkurses hat er sich herauswinden können, indem er seinerzeit mit dem zuständigen Konkursrichter (der mit ihm befreundet war) Tennis spielen gegangen ist.
Viele Gläubiger konnten sich damals ihr Geld an’s Bein streichen. Sogar das SECO liess sich damals zum Kommentar hinreissen, dass das nie so hätte laufen dürfen.
-
Wer Peter Schüpbach und seine Entourage kennt (ich hatte leider mal beruflich mit denen zu tun), der weiss auch, dass er zeitlebens sehr gut vom Geld anderer Leute gelebt hat.
Darf ich IP fragen, ob man vernommen hat, was die letzte grosse Schüpbach-Investorin gerade so macht? Es ist eine gewisse Friederike von Waldenfels. Ihre adligen deutschen Urahnen hatten ab dem Mittelalter mit Brandschatzen und Frauenraub (ja, so steht es in den Geschichtsbüchern!) ein Vermögen aufgebaut.
Als Pferdenärrin mit viel Geld hatte sie auch den Pferdebedarfshandel von hauptner.ch gekauft und online gebracht. Ohne Friederike ging bei Swiss-Commerce rein gar nichts. Da musste auch Peter Schüpbach immer brav kuschen.
BTW: Bei Carvolution tickt jetzt der Countdown! Rette sich wer kann, solange man noch kann!
-
Ich habe nie in so kurzer Zeit so viel Geld verdient wie seinerzeit mit „Miracle“ ….. darum, immer wieder gerne.
-
Seit wann wohnt Schüpbach in Langenthal? Ist keiner von uns. Unternehmer und Unternehmen sind zweierlei.
-
-
Ist enjoy356.ch bzw der Vertriebskanal der CSS Versicherungen auch betroffen?
-
Dran bleiben Herr Hässig… da ist noch mehr Fleisch am Knochen.
Die Nishcom hat 1:1 alle Shops (u.a. reitsport.ch, hauptner.ch usw.) und das dazugehörige System übernommen. Auf der Website wurde nur der Name des Betreibers in Nishcom AG geändert.. interessant wäre zu wissen, wer dahinter steht. Denn die Schulden sind bei der Swisscommerce geblieben. Die Deutsche Tochter Swisscommerce Germany ist übrigens Insolvent…. -
Peter Schüpbach ist auch so ein Hadardeur und Blender.
Wer Geschäfte mit ihm tätigt, verliert Geld, man kann fast darauf wetten.-
Vielleicht sollte man sogar auf seine nächste Pleite wetten. Der Erfolg wäre garantiert.
Nur mit der „Einzelfirma“ Peter Schüpbach war er erfolgreich. Der ging es immer blendend. Seinen Gläubigern aber nicht.
-
-
„Scheitern gehört zum Unternehmerleben.“ …. schreibt der LH. Verstehen tut er es aber nicht.
Immer diese Hater-Artikel in IP ….. ich mag’s nicht mehr lesen!
-
Existenzgefährdend dürfte das scheitern der betreffenden Firma für den Glamour-Unternehmer nicht wirklich sein. Zumal es ja offensichtlich massive Differenzen mit den Anglerfreunden gegeben haben soll, wie man dem Artikel entnehmen kann.
-
Ein Schlaumeier mehr halt….wie viele Leute werden wohl ihr Geld verlieren! Nur, es sind vermutlich ähnliche Menschentypen die stets gierig nach Geld schielen!
-
Ein Fischer erkennt einen anderen Fischer. Und beide haben das Ziel, DEIN Geld zu fischen!
Mit Schüppach hatten und werden alle Investoren ihr Geld verlieren, Punkt.
-
Immerhin probiert er was, im Gegensatz zu den ganzen Banken-Weichspülern hier. Das grosse Heulen wird bei denen noch kommen, wenn sie beim RAV merken, dass sie für die heutige Zeit keine relevanten Skills mehr haben.
-
Miracle war beim IPO schon vor sehr langer Zeit ein Traumschloss. Die Software hatte damals nie richtig funktioniert. Viele Anleger hatten damals viel Geld verloren. Verantwortlichkeiten gab es damals nie.
-
Fashionfriends, ein Online-Outlet für Designerkleidung war auch eine seiner grossen Pleiten.
Fashionfriends, ein Online-Outlet für Designerkleidung war auch eine seiner grossen Pleiten.
Miracle war beim IPO schon vor sehr langer Zeit ein Traumschloss. Die Software hatte damals nie richtig funktioniert. Viele Anleger…
Immerhin probiert er was, im Gegensatz zu den ganzen Banken-Weichspülern hier. Das grosse Heulen wird bei denen noch kommen, wenn…