Stefan Pfister hat alles richtig gemacht. Für sich. Und seine wichtigsten Buddys.
Der Chef der Schweizer KPMG drückte letzten Herbst die Fusion mit der UK-Schwester-Beraterin durch – mit Versüssung.
Der CEO offerierte den Schweizer Partnern nämlich einen Extra-Bonus in Cash – dann stimmten diese für den Schulterschluss.
Jetzt sitzen Pfister und zwei seiner engsten „Freunde“ in einem neuen Supergremium. Sie sehen sich 8 Engländern gegenüber.
Who cares? Hauptsache, wir Drei sind am Tisch.

Das Elfer-Team thront über dem neuen UK-Schweiz-KPMG-Reich. Es gilt als Blaupause für viele weitere Fusionen – „dozens of partnerships“ würden sich zusammenschliessen, so kürzlich die Financial Times.
Damit wird klar: Die Operation Schulterschluss von Herbst 2024 mit London und Zürich, wo die Stefan Pfister und seine Truppen zuhause sind, war der Eisbrecher.
Sie musste gelingen – gehauen oder gestochen.
Und das tat sie ja. With a little help from Pfister et al. Die Ober-Partner übten Druck auf ihre „Gspänli“ im Besitzergremium aus, sagt eine Quelle.
So soll die entscheidende Abstimmung mehr oder weniger offen gewesen sein – keiner konnte vermeiden, dass man sieht, was er oder sie auf den Zettel schreibt.
Stimmt nicht, meint eine Sprecherin. „Die Partner als Besitzer von KPMG CH wurden im Vorfeld der Abstimmung detailliert über die Fusion informiert und auch angehört.“
Die Cash-Zahlung, die den Deal für die Partner versüsste und welche aufgrund der unterschiedlichen Firmen-Werten nur den Schweizern zukam, sei auf der Hand gelegen.
Sowohl KPMG UK als auch KPMG Schweiz hätte klare Vorstellungen, was der Merger bringen würde – gerade auch für die Schweiz.
„Einer der Hauptgründe für die Fusion ist, Kapital für Investitionen in den Schweizer Markt sicherzustellen, um unsere Position im Schweizer Heimmarkt weiter zu stärken und auszubauen.“
„Der Grossteil dieses Investitionskapitals fliesst deshalb in den Ausbau des operativen Geschäft von KPMG Schweiz.“
Die hiesige Berater-, Revisions- und Steuer-Firma als grosse Nutzniesserin des Mergers? Oder doch eher Pfister – ein Name, der heute sowieso die Runde macht -, der sich zum Karriere-Ende persönlich optimiert?
Unter den KPMG-Partnern in Zürich rumort es jedenfalls. Viele sind zwar reich geworden – Cash-Bonus, erst noch steuerfrei, sei Dank.
Doch sie befürchten, dass die Engländer jetzt das Sagen haben. Im erwähnten Super-Gremium ist das auch so: 8 von 11 – die UK-Mehrheit ist erdrückend.
Hauptsorge ist neben mehr Near- und Offshoring, was dann vor allem die Leute im KPMG-Maschinenraum treffen würde, der zukünftige Aufstieg in den erlauchten Partnerkreis.
Nur der „schenkt“ nämlich monetär richtig ein.
Neu hat es in Zürich bei der KPMG eine Zwischenstufe in der Hierarchie. Sie heisst „non-Equity Partner“ und verlängert den Weg in den Olymp, wo man Teilhaber „seiner“ Firma wird.
Die Kaderleute mit Ehrgeiz und Können landen zunächst im „Trainingslager“, wo man zwar das Wort Partner auf dem Visitenkärtchen tragen darf.
Aber nur am Katzentisch sitzt. Die Weichen werden im richtigen Partner-Gremium gestellt.
„Um eine Ungleichbehandlung zu vermeiden hat die Schweiz eine Partnerstufe aus UK übernommen“, sagt die Sprecherin.
„Diese neue Partnerstufe hält keine Partizipationsanteile und hat folglich auch kein Stimmrecht, weshalb die Anforderungen zur Erreichung dieser Partnerstufe geringer sind.“
Kommentare
Die beliebtesten Kommentare
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Wie lange dauert es, bis KPMG Leute wie Gerber und Savoia an die Spitze stellt, die ein hohes Gehalt dafür bekommen, alle Kunden in das Londoner Büro zu transferieren? Und dann das Schweizer Geschäft in ein Verkaufsbüro umwandeln, wobei die ganze eigentliche Arbeit in Mumbai erledigt wird und es in der Schweiz keine Arbeitsplätze gibt?
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Hier kommen Geld und Macht zusammen. Die unten schuften für die oben. Wegen der möglichen Aussicht, selbst mal dorthin zu gelangen. Über 99% scheitern zwar daran. Aber die Hoffnung lässt sie es in der Zwischenzeit trotzdem tun.
Die leicht Frustrierten gehen sonst zur Finma und die total Frustrierten zur RAB (Revisionsaufsichtsbehörde). So kann man immerhin den ehemaligen Kollegen das Leben schwer machen.
Bringen tut die Revision eigentlich nichts. Sonst hätte es weder einen Fall Swissair, noch einen Fall CS gegeben. Aber weil sie Pflicht ist, leben die Partner der Revisionsgesellschaften sehr gut davon.
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Ein vernünftiger Cash-Bonus hat in den seltensten Fällen davon abgehalten etwas nicht zu machen, und so wird es auch im Falle der Schweizer KPMG Niederlassung gewesen sein. Da nutzen auch die Presseerklärungen nichts mehr.
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Dankbar- sehr sogar, nicht auf solche durchtriebenen Prüfungsgesellschaften angewiesen zu sein!
Und doch, diese Partner-Gremium’s sind das Jaucheloch für exakt diese Machenschaften.
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Es gab beim ersten Merger mit UK, RU, DE (und weiteren) bereits Non-Equity-Partner. Dieser Merger wurde dann wieder rückgängig gemacht. Ebenfalls die Stufe Non-Equity.
Nun wurde die CH von UK „gekauft“. Die CH bräuchte weder Geld für Investitionen noch das UK-Netzwerk. Die KPMG-CH ist oder war einfach eine Perle, die man kaufen musste. Und wie machen das Ökonomen? Sie kaufen, was es zu kaufen gibt – das sind die Partner.
Alles ganz einfach.
Und das beste daran? Es ist alles privat. Nichts staatlich, kein Steuergeld. Es geht uns somit schlicht gar nichts an. -
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Alles richtig gemacht! Zu viele neue Partner verwässern die Gewinnausschüttung. Eine oder zwei neue Stufen einzuführen sichert den Besitzstand.
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K….. denk da grad an die gute alte MIGROS die angebliches alles falsch machte. Aber, war das wirklich so?
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Die Einführung der Stufe Non-Equity Partner ist aus Sicht des Unternehmens clever. Für ambitionierte Mitarbeiter bedeutet dies jedoch: Noch mehr Schleimspuren absondern, bis man als richtiger Partner endlich abkassieren kann.
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bringt endlich mal was neues über unseren vincenz!
das ist echte unterhaltung.-
Pierin wird bald dem unsäglichen „Loomit“ in Pöschwies Gesellschaft leisten.
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Frag mal in der Rosteisenbank nach, vielleicht wissen die was.
Ansonsten warten er und die Richter mit verschränkten Armen einfach die Verjährung. Weisst Du doch selber, wie das in der Firma Eidgenossenschaft abläuft.
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War bei denen auch mal im Backoffice tätig, bis die mir ohne Begründung kurz vor Beendigung meiner Probezeit gekündigt haben.
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Jetzt haben Sie wenigstens eine IV-Vollrente samt steuerfreien Ergänzungsleistungen.
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Was jetzt, IV oder Sozialhilfe?
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@ Beda: So wie ich die kenne, höchstwahrscheinlich beides..😂
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Die Einführung der Stufe Non-Equity Partner ist aus Sicht des Unternehmens clever. Für ambitionierte Mitarbeiter bedeutet dies jedoch: Noch mehr…
Alles richtig gemacht! Zu viele neue Partner verwässern die Gewinnausschüttung. Eine oder zwei neue Stufen einzuführen sichert den Besitzstand.
Es gab beim ersten Merger mit UK, RU, DE (und weiteren) bereits Non-Equity-Partner. Dieser Merger wurde dann wieder rückgängig gemacht.…