Wenn der FC Basel kommende Saison in rotblauen Trikots aufläuft, prangt vorne nicht etwa ein Pharmakonzern oder eine Bank, sondern:
Bitpanda.
Ein Krypto-Händler aus Wien, gegründet 2014, mit Tech-Glamour und Einhorn-Status, aber – und jetzt kommts: ohne Schweizer Lizenz.
Ja, richtig gelesen. Keine Finma-Bewilligung, dafür eine MiCAR-Lizenz aus der EU.
Frisch eingeführt, schön und gut, nur leider in der Schweiz so wirkungsvoll wie ein österreichischer Führerausweis beim Strassenverkehrsamt Zürich.
Bitpanda macht laut öffentlichen Angaben rund 150 Millionen US-Dollar Umsatz im Jahr, also ungefähr gleich viel wie der FC Basel selbst, wenn es gut läuft.
Der Unterschied: Bitpanda verkauft digitalen Goldstaub und Tokens, während Basel mit Talenten auf dem Platz handelt.
Die MiCAR-Lizenz, die Bitpanda in Österreich erhalten hat, erlaubt es ihr, innerhalb der EU Krypto-Dienstleistungen anzubieten.
Also Handel, Verwahrung, sogar Tokenisierung.
Doch die Schweiz gehört bekanntlich nicht zur EU, und hierzulande wacht die Finma über alles, was nach Geld aussieht, ob in Franken oder Bitcoins.
Wer in der Alpenrepublik Finanzdienstleistungen anbietet, braucht eine Lizenz, Punkt.
Auch wenn Sponsoring juristisch nicht automatisch als Dienstleistung gilt, wird es dann heikel, wenn man Werbung schaltet, Kunden anspricht oder gar Apps aktiv vermarktet.
Genau das passiert, wenn man auf dem Leibchen eines Fussballklubs prangt, der wöchentlich im SRF aufläuft und auch mal europäisch spielt.
Das sieht auch Swissquote-CEO Marc Bürki so. In einer Printausgabe der NZZ gab er sich erstaunt. Nicht über den Sponsoring-Deal selbst, sondern über dessen Implikationen.
„Da wird ein unregulierter Anbieter im Schweizer Fernsehen als vertrauenswürdige Plattform präsentiert“, so Bürki sinngemäss.
Eine Spitze, aber auch eine Warnung:
Regulierte Anbieter wie Swissquote, die Millionen für ihre Finma-Lizenzen und Compliance-Systeme ausgeben, dürften sich zu Recht fragen, wie fair der Wettbewerb noch ist.
Basel ist nicht der erste Verein, der sich auf eine Krypto-Allianz einlässt.
Der FC Zürich stürzte 2021 in ein PR-Desaster, als sein damaliger Trikotsponsor AntePay sich als Teil eines dubiosen Glücksspiel-Netzwerks herausstellte.
Damals war vieles nebulös, die Lizenzen fragwürdig. Am Ende musste der Klub zurückrudern, das Sponsoring beenden und peinliche Fragen beantworten.
Das will man in Basel sicher vermeiden. Aber die Konstellation ist nicht ohne:
Sollte der FCB sich für die Champions League qualifizieren, schaut nicht nur die Finma hin, sondern auch die Uefa
Und die ist bei Trikotsponsoren deutlich strenger.
Die Uefa mag keine Grauzonen. Ohne Schweizer Lizenz und nur mit EU-Zulassung könnte Bitpanda bei Champions-Leaque-Spielen vom Trikot verschwinden.
Juristisch ist der Deal vertretbar, solange Bitpanda nicht aktiv in der Schweiz Dienstleistungen vertreibt.
Aber: Sponsoring ist keine stille Partnerschaft. Es ist Markenarbeit im Hochglanzmodus.
Wenn Bitpanda morgen mit dem Claim „Jetzt über Basel investieren“ aufwartet, könnte die Finma sich plötzlich sehr für Trikots interessieren.
Basel riskiert damit weniger eine Strafe als einen Imageschaden. Die Erinnerung an AntePay ist noch frisch, und die Medien sind aufmerksamer geworden.
Der FC Basel spielt mit einem Panda auf der Brust, süss, aber rechtlich ungebürstet.
Während Swissquote in Genf weiter Compliance-Schulungen absolviert, tanzt Bitpanda durch das Schweizer Sponsoring wie ein Tourist ohne Visum.
Ob das gutgeht? Wir bleiben am Ball. Oder besser: am Token.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Lächerlich der Artikel ist der Schreiberling yb fan?
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„der wöchentlich im SRF aufläuft“.. Herr Schellenbaum, recherchieren Sie bitte besser. Sehr schlechte Arbeit von Ihnen.
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Famtastischer Schreibstil und kurzweiliger Content – merci 🙏
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Firma was für ein Desaster dazu ist Plus500 von YB im Vergleich dazu krass schlimmer
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Hier mal wieder ein Text mit sehr wenig Ahnung geschrieben. Tragisch.
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Diese Winer Schnitzel wollen noch eins auf die Schnitzel.
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„Unregulierte Börse“ wer Bitpanda kennt weiss sie ist sehr wohl streng reguliert. PS:Das Wort Bitcoin gibt es nur im Singular. 1 Bitcoin, 10 Bitcoin.
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Also nur so zur Info. Der Krypto „Untweltvernichter“ sollte eigentlich schnellstens verboten werden. In einem Jahr bitcoin verbraucht doppelt so viel CO2 wie die ganze Schweiz.
Also nur um eine Fantasie Währung im Leben zu erhalten welche sowieso zum grössten Teil von Steuerhinterzieher und Geldwäscher gebraucht wird vernichtet den ERDBALL mit jedem jahr 2 x CO2 wie die Schweiz
Sorry kein Verständnis das da Weltweit die „Grünen“ noch nicht aufschreien. Aber es ist die Gier welche das ausblendet. To the moon. -
Was genau hat Revolut? Aber klar: weil Hässig das nutzt, ist Revolut mit ihrer EU-Lizenz heilig.
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Lächerlicher Beitrag.
Ich (schweizer) handle bereits seit 2017 auf Bitpanda. Bin seit beginn sehr zufrieden mit Bitpanda. Und auch die MiCA Lizenz für die Schweiz werden sie noch bekommen. Nur ein wenig Geduld. -
einfach mal google AI anfragen : Mit einer EU MiCA Lizenz (Market in Crypto-Assets Regulation) können Dienstleister ihre Produkte auch in der Schweiz anbieten, da die MiCA-Verordnung einen einheitlichen Rechtsrahmen für Kryptowerte in der EU schafft. Obwohl die Schweiz nicht Mitglied der EU ist, müssen Schweizer Kryptodienstleister, die in der EU tätig sein wollen, die MiCA-Regeln beachten. Die MiCA-Lizenz dient als europäischer „Reisepass“ und ermöglicht es Unternehmen, in der gesamten EU und potenziell auch in der Schweiz, ihre Dienstleistungen anzubieten
Immerhin ist Bidpanda noch einer der seriöseren. Ich habe eher ein Augenbrauen-Zucken bei STAKE, der Formel 1 Sponsor, mit Gaming lizenz Curacao macht ja auch gross Werbung auf dem Stake F1 Team Kick Sauber , und instagram welche selbst CH Personen betrifft, wird überall ausgestrahlt auch mit Zielpublikum in deren Länder gar keine Lizenz vorhanden ist.
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Wie war das mit krypto Regulierung in CH? Verpflichtung zur Selbstregulierung? Das ist sicher ganz sicher.
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„Juristisch ist der Deal vertretbar, solange Bitpanda nicht aktiv in der Schweiz Dienstleistungen vertreibt.“
Macht Bitpanda aber.
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Für Krypto Einsteiger oder Sorglospaket wählt man Swissquote, Schweizer Banklizenz und grosses Angebot inklusive Staking.
Profis und Kenner traden via Kraken oder OKX und machen selfstorage mit einem Hardwarewallet wie Ledger oder Bitbox oder Trezor.
Alle anderen Anbieter kann man rauchen. Zu teuer, zu unprofessionell, zu shiny oder zu bünzlig.-
Etwas gar viele Behauptungen. Swissquote-Mitarbeiter?
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Der Inhaber ’spielt‘ gerne. So auch Bitpanda. Das passt doch zur Kultur des Vereins. Das Joggeli ist eine Krypto Mine? Wer weiss..
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Ich habe vor ca. 4-5 Jahren ein Wallet bei bitpanda angelegt. Damals hatte ich keine Ahnung und es war ein grosser Fehler. Ich habe kaum mein Geld zurück bekommen. Der Support war mehr oder weniger inexistent. Man musste sich alles mit mühsamen FAQ’s zusammensuchen. Seit Anfang Jahr konnte ich mich endlich loseisen und meine Wert übertragen. bitpanda nie wieder!
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„Da wird ein unregulierter Anbieter im Schweizer Fernsehen als vertrauenswürdige Plattform präsentiert“ …
… ist ja schon der perfekte Widerspruch in sich: Allein aus dem Umstand, dass SRF – worüber auch immer – berichtet, lässt sich noch keinerlei Anspruch auf Seriosität ableiten. Das vergessen die indoktrinierten SRF-Gläubigen leider permanent.
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Dass Bitpanda keine Lizenz in der Schweiz hat überrascht.
Die schalten schon über ein Jahr Werbung an Schweizer Bahnhöfen mit den Motiven von Schweizer Städten im Hintergrund und spielen ihre Ads an Schweizer Nutzer über NZZ und co. aus.
Dann publizieren sie noch stolz wer da alles in der Schweiz gesponsert wird: https://www.bitpanda.com/en/partnership
Die EU hätte ein Schweizer Unternehmen mit solchem Verhalten schon längst in Grund und Boden gerügt.
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Ach, war Dadvan Youssuf nicht Sponsor beim FC Schaffhausen? Mit seinem ominösen Coin, der heute ein absoluter Nonvaleur ist?
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Wieviel hat Swissquote für diesen Artikel gezahlt?
Und wozu soll eine FINMA-Lizenz notwendig oder gut sein? Hat es was gebracht bei den kriminellen Machenschaften der CS? -
Fussballvereine sind Geldgeneratoren für Spieler, Funktionäre und (manchmal) Investoren. Woher das Geld kommt interessiert doch keinen. Geld stinkt nicht. Und für (genug) Geld macht man gerne (fast) alles.
Die Fussball-Fans sind zu bedauern: Sie glauben die Märchen noch und stehen als Cheerleader Spalier beim Absahnen der Leute, welche sie als Götter verehren.
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Ja man blende zurück vor vielen Jahren war Fussball und Spielerhandel ein gutes Geschäft um Schwarz Geld ……
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David Degen hat dieses Jahr – Shaqiri sei Dank – mehr erreicht als ich ihm zugetraut habe. Dazu gratuliere ich ihm. Aber … Schuster bleib bei deinem Leisten ! Ich halte nichts, aber auch gar nichts vom neuen Sponsor. In Basel hat es genug Geld im Umfeld des Daiggs. Warum nur halten sich Banken und Chemie da raus? Es wäre schade, wenn der wieder auferstandene FCB wieder abstürzt. Also David, lass dich in Sachen Geld und Sponsoring von einem Profi beraten und konzentriere dich auf den Fussball !
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Auch KLARNA hat bei uns in der Schweiz keine Bankenlizenz.
Mein Guthaben über €67.- aus einer Lieferantenretoure, haben sie bei KLARNA einfach eingesackt. Ich verkrafte es, Gegenleistung ist negative Presse, für 67€. ja momoll.
In der Geldindustrie muss man inzwischen höllisch aufpassen mit wem man eine Fahrgemeinschaft bilden will. Egal wie hip, cool, konservativ, da lauern Tretminen noch und noch.
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Wie ist dies bei YB mit Plus+500? Ist diese Firma seriös?
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Plus500
Ist reguliert durch „The Cyprus Securities and Exchange Commission“……
Abers die sind ja vielleicht noch aufmerksam als die schlafende FINMA.
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Immerhin hat Bitpanda eine MiCARA Lizenz und in anderen Europäischen Ländern ebenfalls eine Lizenz. Am Flughafen Zürixh wirbt Bitcoin Suisse gross… mit einer VQF Lizenz. Diese Lizenz ist eine sehr viel tiefere Flughöhe.
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Nichts was aus Österreich kommt ist im Finanzwesen vertrauenswürdig. Darum lassen so viele Österreicher, trotz AIA, ihr Vermögen noch immer in der Schweiz verwalten. Wer schon einmal in Wien durch eine Privat Banking Abteilung lief weiss auch warum 😉
In diesem Fall hier muss man noch viel genauer drauf schauen.
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Wer beim FC Basel national denkt stammt aus Tsüri 🤷🏻♂️
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herrscht nur noch willkür!
Mein volles Vertrauen in physisches … ist keine Werbung! -
Wer nimmt die Finma noch ernst?
Reine Ressourcen-Verschwendung.
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Solche Krypto-Broker mit MiCAR Lizenzen gibt es wie Sand am Meer. Sie alle machen Online Werbung, die selbstverständlich auch Schweizer ins Visier nehmen. Nichts neues also.
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Als ich dieses Jahr am WEF war musste ich zwei mal hinsehen was da genau auf der Eishalle leuchtet. Irgend eine Crypto Broker aus Osteuropa… Cringe
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Bitte, meine Herren
Nomen est Omen:
F ür
C ash
B ereit-
Für
Chaos
Zahle
!
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Man könnte auch noch YB erwähnen, die mit Plus500 auch einen fragwürdigen Trikotsponsor in dieser Saison hatten.
Wer nimmt die Finma noch ernst? Reine Ressourcen-Verschwendung.
Nichts was aus Österreich kommt ist im Finanzwesen vertrauenswürdig. Darum lassen so viele Österreicher, trotz AIA, ihr Vermögen noch immer…
Man könnte auch noch YB erwähnen, die mit Plus500 auch einen fragwürdigen Trikotsponsor in dieser Saison hatten.