Das Persönlichkeitsprofil, das oft mit Spitzenpositionen korreliert, zeichnet sich durch eine Reihe von Eigenschaften aus, die im Wettbewerb enorme Vorteile bieten.
Visionäre Kraft: Die Fähigkeit, Möglichkeiten zu erkennen, wo andere Probleme sehen, und eine überzeugende Zukunftsvision zu entwerfen.
Diese Persönlichkeiten sind Meister der grossen Erzählung – für ihr Unternehmen und für sich selbst.
Eiserne Resilienz: Kritik und Niederlagen werden nicht nur ausgehalten, sondern oft als Treibstoff für noch grössere Anstrengungen genutzt.
Eine emotionale Panzerung erlaubt es, auch in Krisen einen kühlen Kopf zu bewahren und unpopuläre Entscheidungen zu treffen.
Unbedingter Fokus: Unwesentliches wird ausgeblendet, um sich mit laserscharfer Präzision auf das Ziel zu konzentrieren.
Persönliche Bedürfnisse, soziale Verpflichtungen und Erschöpfung werden dem Erfolg untergeordnet.
Natürliches Dominanzstreben: Diese Menschen betreten einen Raum und nehmen ihn ein. Ihre Präsenz, ihr Selbstbewusstsein und ihre rhetorische Gewandtheit sichern ihnen oft die Führungsrolle.
Wer diese Eigenschaften in sich vereint, besitzt beste Voraussetzungen für eine steile Karriere.
In einer Welt, die auf Kennzahlen und Wettbewerbsvorteilen fusst, ist diese Mentalität hochfunktional.
Doch sie hat eine Kehrseite.
Der unaufhörliche Drang, der Beste zu sein, zu glänzen und niemals Schwäche zu zeigen, fordert einen Tribut.
Dieser wird oft erst bemerkt, wenn der Schaden bereits eingetreten ist – gesundheitlich, sozial und psychisch.
Der körperliche Verschleiss: Der innere Antriebsmotor läuft permanent im Hochleistungsmodus, ohne in den Leerlauf zu schalten.
Der menschliche Organismus reagiert auf diesen chronischen Alarmzustand mit dauerhaft erhöhten Cortisolspiegeln, Schlafstörungen und Bluthochdruck.
Dies sind bekannte medizinische Fakten. Der Herzinfarkt eines Managers Anfang 50 ist kein Einzelfall, sondern ein statistisches Muster.
Die Konsequenz jahrelanger Selbstausbeutung, bei der der Geist den Körper zwingt, seine Grenzen zu ignorieren, bis dieser mit einem Systemabsturz reagiert.
Die soziale Verödung: Der unbedingte Fokus auf die eigene Performance kann zu einer Art Tunnelblick führen, der für die Bedürfnisse von Kollegen, Mitarbeitern und nahestehenden Personen blind macht.
Beziehungen werden zunehmend transaktional. Das Paradox des Erfolgs ist oft die Einsamkeit an der Spitze.
Man ist umgeben von Bewunderern, aber der Mensch hinter der Fassade fühlt sich nicht gesehen und verkümmert.
Der Thron, für den alles geopfert wurde, entpuppt sich als kalter, isolierter Ort.
Die psychische Fragilität: Die grösste Ironie liegt in der Psyche. Das nach aussen getragene, unerschütterliche Selbstbewusstsein ist oft keine stabile, aus sich selbst heraus ruhende Kraft.
Es ist ein fragiles Konstrukt, das permanent von externer Bestätigung abhängig ist – wie ein Süchtiger von der nächsten Dosis.
Bleibt die Zufuhr von Lob und Erfolgsmeldungen aus, durch einen geplatzten Deal, öffentliche Kritik oder eine berufliche Zurücksetzung, droht der innere Kollaps.
Eine solche Kränkung wird nicht als einfache Enttäuschung erlebt, sondern als existenzielle Bedrohung, als Angriff auf den gesamten Selbstwert.
Der Panzer, der nach aussen unzerstörbar wirkt, ist nach innen hauchdünn.
Ein in der Wirtschaftswelt bekanntes Beispiel verdeutlicht diese innere Bruchstelle: der Suizid eines deutschen Familienunternehmers vor einigen Jahren.
Nach einer fatalen Spekulation stand der Patriarch, ein Symbol für unternehmerische Solidität, vor dem Verlust seines Lebenswerks.
Der Auslöser für seine Entscheidung war wahrscheinlich weniger der finanzielle Verlust – erhebliche Werte blieben erhalten –, sondern der Zusammenbruch seiner Identität.
Sein Selbstbild als unfehlbarer, kontrollierender Patriarch zerbarst. Die öffentliche Demütigung, der Kontrollverlust und die Scham wogen schwerer als jeder materielle Schaden.
Aus kognitiver Perspektive liegt hier die eigentliche Tragödie.
Der finanzielle Ruin wäre reparabel gewesen. Der gefühlte Tod des Selbstbildes hingegen schien endgültig und unerträglich.
Dieses Beispiel zeigt: Nicht der objektive Verlust an sich ist zerstörerisch, sondern die subjektive Überzeugung, dass mit dem Verlust von Status und Ansehen auch der eigene Wert als Mensch vernichtet ist.
Es ist die fatale Gleichung „Mein Erfolg = Mein Wert“.
Woher kommt dieser unstillbare Hunger nach Erfolg?
Die moderne Psychologie liefert hierzu nachvollziehbare Erklärungsmodelle. Oft liegt der Ursprung in der frühen Erfahrung, nicht um seiner selbst willen anerkannt worden zu sein.
Viele der erfolgreichsten Menschen lernten früh, dass Anerkennung und Zuneigung an Leistung geknüpft sind.
Das Kind entwickelte daraus eine brillante Überlebensstrategie. „Wenn ich der Beste bin, gewinne und bewundert werde, erhalte ich die Aufmerksamkeit, die ich brauche. Dann bin ich sicher und wertvoll.“
Diese Strategie förderte Stärke und Ehrgeiz. Im Erwachsenenalter wird dieses alte Programm jedoch zur Belastung.
Das endlose Jagen nach externer Bestätigung – dem nächsten Bonus, dem nächsten Titel – dient dem Versuch, eine innere Leere zu füllen, die durch äussere Erfolge niemals dauerhaft gefüllt werden kann:
Das Gefühl eines soliden, unverrückbaren Eigenwerts.
Dieses Streben ist im Kern kein Ausdruck von Arroganz, sondern der Versuch, eine alte Verletzung zu kompensieren.
Jeder Triumph ist nur eine kurze Linderung. Das macht verletzlich. Wenn die externe Bestätigung wegbricht, bricht eine Welt zusammen.
Es ist empirisch zu beobachten, dass die Kosten dieses Persönlichkeitsprofils innerhalb der Unternehmenshierarchie ungleich verteilt sind.
An der absoluten Spitze – beim CEO oder im Vorstand – finden sich oft die Meister der Delegation.
Ihr Bedürfnis nach Bestätigung wird täglich durch ihre Position gestillt.
Obwohl ihr Stresslevel hoch ist, schaffen die Belohnungen und die Souveränität ihrer Stellung einen Puffer.
Als weitaus gefährdeter gilt die Führungsebene direkt darunter: Bereichsleiter, Direktoren, Senior Manager.
Sie sind das Getriebe im Motor des Unternehmens. Sie stehen unter dem doppelten Druck von der Konzernspitze und der operativen Umsetzung.
Diese Manager beuten sich oft bis zur Erschöpfung selbst aus, angetrieben von der Hoffnung auf Anerkennung von oben und den nächsten Karriereschritt.
Die Früchte des Erfolgs erntet jedoch sichtbar die Unternehmensspitze.
Diese „zweite Reihe“ zahlt oft den höchsten Preis, weil die Belohnung unsicher bleibt. Überproportional oft sind es Menschen aus dieser Ebene, deren System bei einer Kränkung kollabiert.
Die entscheidende Frage ist nicht, ob dieses Persönlichkeitsprofil „schlecht“ ist, sondern ob die damit verbundene Lebensstrategie langfristig noch nützlich ist oder mehr schadet.
Die Lösung kann nicht darin bestehen, den Antrieb zu verlieren, denn Ehrgeiz und Gestaltungswille sind wertvolle Ressourcen.
Sondern sie liegt darin, diesen Antrieb von seiner zwanghaften, selbstzerstörerischen Komponente zu befreien.
Es geht darum, das Fundament des eigenen Selbstwertgefühls zu sanieren, damit die Karriere auf einem soliden Felsen und nicht auf Sand gebaut ist.
Etablierte kognitive Ansätze bieten hierfür pragmatische Werkzeuge, die für analytische, ergebnisorientierte Menschen gut geeignet sind. Sie fokussieren auf eine Art „Optimierung der mentalen Software“.
Identifikation dysfunktionaler Denkmuster: Zuerst werden jene Grundüberzeugungen identifiziert, die in den Teufelskreis aus Überforderung und Stress führen.
Beispiele sind: „Wenn ich nicht in allem perfekt bin, bin ich ein Versager“ oder „Ich muss von allen bewundert werden, um wertvoll zu sein“.
Systematische Neubewertung: Dann werden diese schädlichen Gedanken rational hinterfragt und durch realistischere, robustere Überzeugungen ersetzt.
Aus „Ich bin ein Versager“ wird „Ich habe einen Fehler gemacht, aus dem ich lerne“. Aus „Ich brauche die Bewunderung aller“ wird „Die Anerkennung durch jene, die ich respektiere, ist wertvoll; die Meinung aller ist irrelevant“.
Das Ziel ist die Entkopplung des Selbstwerts von äusseren Erfolgen.
Ein solcher Prozess ermöglicht es, den Antrieb zu behalten, aber die nagende Angst vor dem Scheitern und die verletzende Kränkbarkeit zu verlieren.
Dieser Weg erfordert den Mut, die eigene, perfekt inszenierte Fassade für einen Moment zu hinterfragen.
Der Gewinn ist jedoch unschätzbar. Die Auseinandersetzung mit diesen Dynamiken ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Akt höchster strategischer Intelligenz.
Die Investition in die bewusste Steuerung der eigenen mentalen Muster ist vielleicht die wichtigste, die eine Führungskraft tätigen kann.
Es geht nicht darum, die Identität als Leistungsträger aufzugeben, sondern sie zu vervollkommnen.
Ein Motor, der nicht ständig im roten Bereich läuft, hält länger und bringt seine Leistung souveräner auf die Strasse.
Wahre Souveränität bedeutet nicht, niemals zu fallen. Sie bedeutet, eine innere Stärke zu besitzen, die von äusseren Umständen unberührt bleibt.
Diese zeigt sich nicht darin, den Gipfel um jeden Preis zu erreichen, sondern darin, die Aussicht von dort auch geniessen zu können – ohne unter dem Druck zusammenzubrechen, der einen dorthin gebracht hat.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Spätestens seit der vierfachen Wurzel des Satzes zum zureichenden Grunde wissen wir was Sache ist!
Gestationsperiode kurz, Erleuchtung post-mortem… -
Kurzum: Der gesunde Menschenverstand wird zugunsten anderem geopfert.
Wen wundert`s, im LP21 nicht berücksichtigt und ALLE Beteiligte heillos überfordert… -
Luki sammelt solche Psychoonkel und liebt die Klicks, der sollte sich auch mal untersuchen lassen.
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Zuviel zur Therapie gegangen und dem Psychologen geglaubt oder irgendwas mit Sozio- studiert? Den „Patriarchen“ an einem Einzelschicksal abzuhandeln, damit er ad acta gelegt werden kann? Was heisst denn Patriarch? Es heisst „Erzvater“. Der Schöpfer und Zeuger am Anfang.
Die Welt wird dereinst herausfinden, dass die stärkste Figur dieser liebende Vater ist, der mit Güte Disziplin verlangt und Freiheit lässt, der streng sein muss und wortlos rühmen kann. Weil er mit seinem Werk und nicht mit sich selbst identifiziert ist und weiss, dass seine Ehre die Aufrichtigkeit ist.Das Ego-Gestrabel der gegenwärtigen Männer und das „Ich-wett-au“ der Frauen und was sich daraus ergibt, kündigen jetzt schon die grosse Rückkehr des Patriarchat an. Nur muss es oft erst schlimmer werden, bevor es besser wird.
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Die weichgespülte Gegenwart hat dem „Patriarchen“ das Rückgrat amputiert mit Therapie, Sozio-Sprech und Identitätspalaver. Dabei war er ursprünglich der schöpferische Erzvater: streng, gütig, still groß. Jetzt taumelt das Ego-Geflecht beider Geschlechter orientierungslos durch die Moderne und ahnt nicht, dass das „verpönte“ Vaterprinzip längst zum Comeback ansetzt. Vor dem Aufräumen kommt halt oft erst das Chaos.
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Der typische Velofahrer: Den Buckel nach oben und nach unten treten. Die Gebeutelten sind letztlich die, welche im Maschinenraum das Angeordnete umsetzen sollen. Befehlstaktik statt Auftragstaktik, gepaart mit Kontrollsyndrom ohne Verantwortung zu übernehmen. Das ist die Bankenwelt. Selber schuld, wer dort arbeitet.
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Ein treffendes Bild, leider spiegelt das nicht nur die Bankenwelt wider solche Strukturen gibt’s in vielen Branchen.
Immerhin, weiß man gleich, woran man ist Radeln mit Rückgrat ist wohl nicht vorgesehen.
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Strategie beinhaltet nicht nur Produkte, Leistungen und Marktattraktivität sichern, sondern auch nicht zu hoch verschulden um die Zinslast des Unternehmens tragen und abtragen zu können. Die Paradeplätzler Banken haben oft tendenziell die Neigung erfolgreiche Geschäftsleute mit Kreditevergaben erdrücken zu wollen. Sorgen gibt’s.
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Strategie bedeutet heute nicht mehr nur „Wie wachsen wir“, sondern auch „Wie überleben wir unsere eigene Finanzierung. 😏
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@Tom
Bravo, sauber Text gelesen und minimalstisch ergänzt.
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@Tom
Falls du auf vernünftige Lösung oder Lösungen hoffst, vergiss es.
Hoffnungslosigkeit herrscht.
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In einer GL herrschen veränderte Spielregeln, Verantwortungen und Sichtbarkeiten. Für die anderen, welche ihre Aufträge, gerade im Grosskundenbereich, ernstnehmen und Marktanteile erschliessen oder täglich von neuem verteidigen, wirkt das Geschreibsel naiv, denn jedes gewonnene, bewältigte oder verlorene Kundenprojekt wird ausserhalb der Gschpürschmiabteilung schnell einmal zum kritischen Faktor mit teilweise weitreichenden Konsequenzen.
Und im Artikel wird ja ausdrücklich von der Seniorstufe+ geschrieben.
Unmöglich wird die Situation – in der CH unzählige Male erlebt und beobachtet – wenn die Komplexität überhand nimmt und langweilig wird und die Linie deshalb lieber auf die Suche nach Hundetagesstätten, die nachmittägliche Wagenwäsche oder Diskussionen über die saisonale Schnittweite von Anzugshosen ausweicht. Die Bundesbetriebe machen’s 1:1 vor.
Dass diese Realitäten im Psychologiestudium nicht gelehrt werden, ist schade.-
Wer Marktanteile mit Wellness verwechselt und operative Verantwortung gegen Lifestyle tauscht, zeigt eindrucksvoll, dass Seniorität nicht automatisch mit Leadership korreliert.
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Absolut einverstanden. Und genau darin liegt die Unkenntnis des Schreibers ja auch begründet.
Inhaltliche und führende Seniorität, von mir aus mit internen Titeln und Titelchen zur stufengerechten Einordnung versehen, wird in der Schweizer Unternehmenslandschaft über die ausseracht gelassene Wahrnehmung von Marktdynamiken – und mind. einen Markt, in dem es sich zu behaupten gilt, hat jeder Laden – von den Mitrednern in der straff strukturierten Headcount-Planung und dafür uniformierten Ponyhofgestaltung übersehen. Viele derzeitige Seniors – zumeist Gen Xler, übrigens, – werden zwischen den Stufen auf diese Weise ohne umsetzbare Möglichkeiten zur persönlichen Abgrenzung nur aufgerieben und verbrannt. Und dies mittelfristig definitiv eben auch zum Nachteil der Unternehmen. -
In vielen Schweizer Unternehmen zählt der Rang oft mehr als die Wirkung. Titel und interne Stufungen dienen mehr der hierarchischen Ordnung als der realen Marktfähigkeit. Dabei wird verkannt, dass jeder Betrieb sich in mindestens einem Markt behaupten muss und genau dafür bräuchte es strategisch denkende und inhaltlich führende Seniors. Stattdessen jedoch dominieren starre Headcount-Planung und eine beinahe ponyhofartige Strukturliebe. Besonders die Gen X wird dabei oft zwischen den Stufen zerrieben, erfahren, aber ohne Hebel, sichtbar, aber ohne Spielraum. Der langfristige Schaden, verlorenes Know-how, Demotivation – und Organisationen, die ihre Zukunft intern auf Verschleiß fahren.
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Danke für diesen Artikel, danke für diesen Kommentar, und danke für diese Aussage: „ Viele derzeitige Seniors – zumeist Gen Xler, übrigens, – werden zwischen den Stufen auf diese Weise ohne umsetzbare Möglichkeiten zur persönlichen Abgrenzung nur aufgerieben und verbrannt“
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Sehr gute und spannende Analyse. Danke.
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Und gehts schief, ist man selbstverständlich Teil der Lösung! Wie auch sonst! Ist man sich und anderen gegenüber doch schuldig!
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Ich bin nicht überqualifiziert ich bin bloß eine Realitätsstörung mit Lebenslauf.
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„Natürlich hab ich Zeit. Ich hab nur keine Lust.“
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Sehr geehrter Herr Luchmann
Wie erklären Sie sich die enge Korrelation zwischen laufend neu geschaffenen Psychologen- und Psychiaterstellen/Praxen und der Zunahme der Patienten mit psychischer Behandlung? Ursache-Wirkung?
Wie erklären Sie sich die Tatsache, das die jugendpsychologischen Dienste heillos mit der Anzahl Fälle überfordert sind?
Was sind die Gründe? Ist einfach an allem der Pandemie-Lock-down schuld?
Oder weil die Krankenkassen diese Kosten übernehmen? Dieser Kostenblock belastet das Gesundheitswesen, insbesondere die Krankenkassen, immer mehr und ist mitverantwortlich für die ständig steigenden Krankenkassenprämien.Und bei den Arbeitnehmern über Fünfzig:
Wieso haben „Burn-outs“ exponentiell zugenommen in der Altersklasse zwischen 45 und 60? Liegt das nur an der Arbeitswelt? Oder daran, dass dies durch zu „softe“ Psychologie und Psychiatrie bewirtschaftet wird mit entsprechendem Auszeit-Zeugnis zur Behandlung in Wohlfühloasen? Resilienz?-
🔥 Burn-out bei 45–60-Jährigen Modeerscheinung oder strukturelles Problem?
Die Zunahme von Burn-outs in dieser Altersgruppe ist kein Zufall,
doppelte Belastung, beruflich oft in Führungsrollen, privat mit Pflege von Angehörigen oder „Sandwich-Position“ zwischen Generationen.
Wertewandel & Sinnkrisen: Viele stellen mit 50+ fest, dass sie sich jahrelang aufgerieben haben ohne Erfüllung.
Arbeitswelt 4.0: Permanente Erreichbarkeit, Umstrukturierungen, Altersdiskriminierung das alles trifft Ältere besonders.
Keine „Wohlfühloasen“: Burn-out ist ein ernstzunehmender Erschöpfungszustand. Die Vorstellung, dass man sich „krankfeiert“, ist ein Mythos die meisten Betroffenen leiden massiv. -
Burn-out ist kein Zeichen von Schwäche oder ein Produkt überfürsorglicher Psychologie, sondern Ausdruck einer tiefgreifenden Erschöpfung in einer Lebensphase mit besonderen Herausforderungen. Die Zunahme ist real und sie verlangt nach ernsthafter Auseinandersetzung, nicht nach Zynismus.
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@ Psychiater
Einverstanden.
Wie können Sie sich die Zunahme der Burn-outs der letzten 20 Jahre erklären?
Bitte um Stellungnahme. Sie sind Fachmann.(Ich frage. Mich würden die Ursachen interessieren. Meine Frage ist nicht zynisch, gemeint, sondern entsteht durch Neugierde. Hoffe nicht, dass dies als zynisch beurteilt wird.)
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@ UBS-Aussteiger, 60 jährig
Ich habe volles Verständnis.
Meinen beruflichen Einstieg hatte ich – ebenfalls in einer Grossbank – 1975. Damals war das Wort „Burn-out“ nicht bekannt.
Erst um die Jahrtausendwende wurde dieses Phänomen so benannt. Und die Krankheit nahm laufend zu.Ich suche nach Gründen:
Ist es ein rein berufliches Problem. Oder sollte man weiter analysieren und auch unsere Werte-Haltung hinterfragen sowie das gesellschaftliche Umfeld.
Hängt es mit unserer Bewertung von Status und gesellschaftlichem Stellenwert auch zusammen?
Da hätte ich gerne Antworten, die über die Diagnose (als Endergebnis) hinausgehen. -
Die Nachfrage nach Psychotherapie ist eine Reaktion auf realen Leidensdruck durch veränderte gesellschaftliche Bedingungen: Soziale Medien, Leistungsdruck, kaputtes Wertesystem, Zukunftsängste überfordern die Jugend – der Lockdown war nur Brandbeschleuniger. Bei über 45-Jährigen führt die verdichtete, entgrenzte Arbeitswelt zu Erschöpfung und Burnout.
Es geht nicht um mangelnde Resilienz, sondern um eine gesunde Reaktion auf ungesunde Systeme. Wirksame Therapie setzt genau hier an: Sie stärkt die Fähigkeit, mit diesem externen Druck umzugehen und gesunde Grenzen zu setzen. Aber: Die Qualität der Behandlung ist dabei entscheidend! Steigende Kosten sind Spiegelbild wachsender gesellschaftlicher Fehlentwicklungen, nicht deren Ursache.
Sie fragen, ob der «Kostenblock» Psychotherapie wächst, «weil die Krankenkassen diese Kosten übernehmen». Mit 40 Berufsjahren kann ich bestätigen, dass Eigenverantwortung den therapeutischen Zeitbedarf signifikant verkürzt.
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In den letzten zwanzig Jahren ist die Zahl der Burn-out-Fälle deutlich gestiegen ein Phänomen, das eng mit tiefgreifenden gesellschaftlichen und beruflichen Veränderungen zusammenhängt. Die moderne Arbeitswelt ist geprägt von Digitalisierung, ständiger Erreichbarkeit und wachsendem Leistungsdruck. Viele Menschen sehen sich mit hohen Anforderungen konfrontiert, denen sie nicht nur von außen, sondern auch durch eigene Ansprüche gerecht werden wollen. Perfektionismus, ein starker Wunsch nach Kontrolle und das Streben nach Anerkennung führen oft zu einem Zustand chronischer Überforderung.
Gleichzeitig sorgen unsichere Arbeitsverhältnisse, wirtschaftliche Instabilität und Zukunftsängste für eine zusätzliche psychische Belastung. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen zusehends, und Erholungsphasen werden seltener. -
Danke, Herr Luchmann
Ihr Hinweis auf Eigenverantwortlichkeit irritiert mich etwas.
Ihren Ausführungen entnehme ich, dass es sich vor allem und ursächlich um ein gesellschaftliches Problem handelt.
Oder sehe ich das falsch?
Die Wechselwirkungen zwischen individueller Wahrnehmung und Umfeld unterscheide ich dabei. Oder ist das falsch?
Vielen Dank.
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@Beobachter: Die Ursachen für berufliche Unzufriedenheit sind oft komplex und reichen über das rein Berufliche hinaus. Es lohnt sich, auch die persönliche Werthaltung, gesellschaftliche Erwartungen und unser Selbstbild zu hinterfragen. Vergleichskultur, Statusdenken und innere Wertkonflikte können ebenso Einfluss nehmen wie die Rolle, die man in Beruf und Leben spielt. Statt nur eine Diagnose zu suchen, ist eine tiefere Reflexion über das eigene Leben, die eigenen Prioritäten und das Umfeld entscheidend für echtes Verständnis und Veränderung.
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Wie überzogen die Erwartungen der Gesellschaft und zentralen Propagandamedienlandschaft sind, war mir schon klar als ich noch nicht mal wusste wieviele Hindernisse im Weg sind. Folglich began ich das keine Lust auf mehr zu tun als nötig ist um meiner Vorstellung des Verbringens der Zeit auf dieser Kugel der Wahnsinnigen.
Burn out ???
Kontrolle über sich selbst Verlorene, die vor lauter schuften für das Münz, den Betrieb und ihr Umfeld die eigene Kompaßnadel nicht mehr fanden. -
@Beobachter
Was irritiert an Eigenverantwortung? Woraus besteht die Gesellschaft? Aus eigenverantwortlichen Individuen? Wenn «es sich vor allem und ursächlich um ein gesellschaftliches Problem handelt», wie Sie fragen, handelt es sich dann nicht um ein Problem, wie die einzelnen Individuen der Gesellschaft ihre Eigenverantwortung wahrnehmen? Ist es denn nicht «vor allem und ursächlich» ihre eigene Gesellschaft? Haben Sie und alle Mitglieder Ihrer Gesellschaft keine Verantwortung für sich und Ihre Gesellschaft? Nichts anderes meint der Begriff «Eigenverantwortung» – auch in Bezug auf Gesundheit.
Korrekt bemerken Sie, dass «Wechselwirkungen zwischen individueller Wahrnehmung und Umfeld» zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können. Je grösser die Abweichung der Wahrnehmung der Wirklichkeit von der Realität ist, umso grösser wird der Kollisionsschaden, der dann bei fünf verschiedenen Experten fünf verschiedene Diagnosen erhalten kann.
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Du beschreibst das Gefühl, sich in einer Welt zu bewegen, in der Erwartungen, Leistung und gesellschaftlicher Druck übermächtig scheinen lange bevor einem bewusst ist, wie viele innere Hindernisse noch dazukommen. Aus dieser Klarheit heraus hast du entschieden, nur so viel zu leisten, wie nötig ein stiller Akt des Widerstands gegen das kollektive Hamsterrad. Kein Burnout im klassischen Sinne, sondern ein bewusster Rückzug, um den eigenen Kompass nicht zu verlieren in einer Welt, die oft zu laut ist, um die eigene Stimme zu hören.
Thomas S. (Aussteiger&Ex-Banker)
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@ Dieter Luchmann
Ich verstehe Eigenverantwortung in einer regelbasierten Gesellschaft idealerweise wohl ähnlich wie Sie.
Nur wird der Begriff heute – auch durch politische Parteien – insofern pervertiert als diese mit Eigenverantwortung immer die „Andern“, jedoch nie sich selbst, meinen.
Das zeigt sich oft auch in Unternehmen, wo sich Chefs so verhalten wie Sie es bei den Mitarbeitern oder Unterstellten nicht tolerieren.
Als Antwort höre ich dann oft: Jeder sei eigenverantwortlich.
Daher meine Vorbehalte zum Wort „eigenverantwortlich“. Denn auch Gier ist eine eigenverantwortliche Attitüde…sodass sich jeder in diesem System dann – eben eigenverantwortlich – der Nächste ist. Das wird dann meist auch so gelebt, wenn’s um die pekuniäre Seite geht.
So appellieren zb all die Sorgfaltspflichtvereinbarungen im Bankwesen an die „Eigenverantwortlichkeit“. Was daraus geworden ist sehen wir; aber darauf möchte ich hier nicht weiter darauf eingehen.
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Man sagt in Deutschland „Ambulanz“, nicht bei uns. Bei uns sagt man „Ambulatorium“. Danke.
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Danke für die äußerst zahlreichen “Kommentare”. Sie zeigt eindrucksvoll, wie man mit viel Selbstbewusstsein und null Substanz Eindruck zu schinden versucht.
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Apropos Sörgeli alias Mörgeli:
Ich bewundere Menschen, die es schaffen, ohne Hirn zu denken.
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Die Menge der Psychotherapeuten in einer Gesellschaft, misst den Grad ihrer Schwäche.
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Wer Therapien verteufelt, fürchtet vielleicht weniger den Therapeuten als den Spiegel, den er ihm vorhält.
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Nach dieser Logik wäre eine große Anzahl von Feuerwehrleuten ja auch ein Hinweis auf übermäßige Brandstiftung.
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Wer viele Ärzte hat, ist nicht krank, sondern klug genug, sich helfen zu lassen.
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@all:
Carmen: Ich verteufle keine Therapien. Bieten für viele eine wesentliche Hilfestellung, wie auch der Glauben etc.
Feuerwehr: Tatsächlich gibt es dort wo es viel Feuerwehr hat auch mehr Brände. Denn die Feuerwehr ist ja die Reaktion auf viele Brände.
Kopfschüttler: Wenn er nicht krank ist warum braucht er dann viele Aerzte? Hypochonder?
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Sie misst den Grad der Kostenübernahme durch die Krankenkassen.
Sie haben in ein Wespennest gestochen @MarcelPalfner. Die Leute sind ja völlig aus dem Häuschen heute.
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Wespennest oder Honigtopf manchmal liegt beides erschreckend nah beieinander im Schweizer Gesundheitssystem 🐝😉
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@ U.M.Huber: Krankenkassenlogik, ganz einfach, erst drei Gutachten, eine Séance mit dem Wahrsage-Komitee und ein Blutopfer bei Neumond dann vielleicht, ganz vielleicht, gibt’s eine anteilige Kostenübernahme für den Pflasterverbrauch. Aber bitte nur, wenn das Einhorn auf einem mit Paragrafen bedruckten Regenbogen rittlings hereingeschwebt kommt mit dem Stempel des Bundesorakels im Huf.
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Wenn jemand regelmäßig zur Vorsorge geht, ist er bestimmt ein Hypochonder ebenso wie jemand, der Rauchmelder installiert, klar ein Pyromane sein muss. Und wer beim Zahnarzt war, plant ganz sicher ein Karies-Festival.
Der Vergleich mit der Feuerwehr ist übrigens herrlich schief da könnte man glatt behaupten, Regenschirme verursachen Regen. Oder vielleicht sind es die Krankenhäuser, die erst Menschen krank machen.
Wer sich Therapie, Glauben oder ärztlicher Unterstützung zuwendet, entscheidet sich nicht für Schwäche sondern für Verantwortung. Und das ist nichts zum Kopfschütteln, sondern eher zum Verneigen. -
😏 Interessanter Versuch, Kausalität mit Korrelation zu verwechseln aber das ist ungefähr so, als würde man behaupten, Krankenhäuser verursachen Krankheiten, weil dort viele Kranke sind.
🔥 Tatsache ist: Feuerwehrstationen werden dort gebaut, wo bereits ein erhöhtes Risiko besteht sei es durch Bevölkerungsdichte, industrielle Nutzung oder vergangene Schadensereignisse. Die Feuerwehr folgt den Bränden nicht im Sinne eines Verursachers, sondern als Schutzmaßnahme.
Würden wir diesem Logikfehler folgen, müsste man auch sagen: „Je mehr Polizei, desto mehr Kriminalität“ was ähnlich gefährlich und unsachlich ist.
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Grandios: Psychologisierung zwecks Monetarisierung.
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Dumm ist, wer im Hamsterrad vollgas gibt!
Hab noch nie einen Hamster gesehen, der dadurch seinen Käfig verlassen hat.
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Klar, im Hamsterrad Vollgas geben… Wer braucht schon Ausstiegsmöglichkeiten, wenn man täglich neue Runden drehen kann.
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@ Palfner: Ach, du beziehst Sozialhilfe und meinst, anderen ihre Lebensleistung bewerten zu müssen. Mutig… oder einfach nur peinlich.
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Faszinierend, wie du es schaffst, aus so wenig Lebenserfahrung so viel Arroganz zu ziehen.
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@Larissa: Schön wärs. Nein ich bin einer der aussterbenden Leistungsträger, welche als Unternehmer, Arbeitsplätze schaffen und jeden morgen als erster den Laden aufmacht.
Man könnte mich sogar googeln mit meinem Namen da ich mich nicht hinter Phantasienamen verstecken will. Aber auch das ist für viele zu viel.
Aber ja. Das Märchen mit der Sozialhilfe hält sich hartnäckig.
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Ach, wieder dieser Klassiker aus der Rubrik, Held meiner eigenen Autobiografie.
Natürlich, der letzte seiner Art Unternehmer, Visionär, früher Vogel, Retter des Abendlandes. Googlebar, kennt keine Müdigkeit, keine Fehler, keine Decknamen. Nur Licht, kein Schatten. Bravo.
Und das Sozialhilfe-Märchen, ja, das ist wie Bigfoot oft gesehen, nie bewiesen, lebt angeblich ganz hervorragend vom Steuergeld anderer Leute.
Aber gut, dass Sie die Wirtschaft im Alleingang schultern. Da können sich Millionen Mitläufer mit 08/15-Leben und Mindestlohn mal schön warm anziehen. Und was wären wir bloß ohne jemanden, der uns regelmäßig daran erinnert, wie anstrengend Leistung wirklich ist vor allem, wenn man sie ständig betonen muss. -
Sie sind doch ein kleines bemitleidendes W ü r s t c h e n mit M i n d e r w e t i g k e i t s
K o m p l e x, ihre lieben Kollegen „Sörgeli alias Mörgeli lassen Grüssen! -
@ Pfaffner: Mein Patient meint auch immer er sei Milliardär Rockefeller…
Aber netter Versuch..😂 -
Welche Laden machen Sie den Morgens den auf, den zum Betreuten Wohnen oder zur
geschlossenen? -
Sitzt du mit Loomit in Pöschwies ?!
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Lasst doch diesen Pfaffner in Ruhe, der hat doch nicht alle Latten am Zaun.
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@all: Wow wie kreativ diese Kommentare. Da hat man wieder was losgetreten.
Bei mir könnt Ihre Euren Frust abladen und spart den Psychodoktor.
„Wenn Jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Es ist ja schliesslich seins“
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Du bringst das Niveau wirklich auf ein neues Tief.
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@ MPalfner:
Schön, dass du mir deine Meinung sagst interessiert nur leider niemand. -
@Larissa. Reciproc. Danke
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Was für ein wunderbarer Artikel! So viel klarer Inhalt! Danke für diesen Schatz!
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Schade fehlt bei dir der entsprechende I Q !
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Interessanter Artikel, vielen Dank. Herr René Zeyer (seine HP ist wieder am „Laufen“) hat auch schon zu diesem Thema verfasst. Ich mag Herrn Zeyer und dessen feinen Humor, der gepaart ist mit Wissen, Tiefgründigkeit und eben nicht „20 minuten“ (oder sollte man Sekunden schreiben 😀). Weiter so, Herr Zeyer
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Überhaupt gelesen? Der Artikel stammt von Dietmar Luchmann, Psychotherapeut und Inhaber der Angstambulanz am Zürichsee.
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bro bester artikel ever🔥feiere dich voll ab❤️
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Ja, wenn das der ü11 sagt…😂
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Psychotherapeuten, Psychiater, Psychologen, meist selber angeknackt sind die Wegelagerer der „modernen“ Gesellschaft!
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@ Brunner: Interessant, wie du genau das Verhalten zeigst, für das man manchmal therapeutische Hilfe bräuchte und dann ausgerechnet die angreifst, die dafür ausgebildet sind.
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Es ist faszinierend, wie laut Menschen gegen Psychologie wettern, sobald sie sich darin spiegeln könnten als hätte der Spiegel Schuld an der Fratze.
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Psychiater ertragen einfach keine Kritik.
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Interessant,dass Sie das sagen.
Darf ich fragen, was Sie zu dieser Einschätzung bringt? -
An den Psychiater: Sie fordern jemanden heraus, der argumentativ eher mit Schwimmflügeln unterwegs ist. ( U. M. Huber )
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Typisch Europäischer Psycho-Ansatz. Wie wär‘s mit: Ziele erreichen macht Spass und motiviert sich laufend neue erreichbare – aber fordernde – Ziele vorzunehmen.
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Ziele geben dem Leben Struktur. Fast wie Tupperdosen im Kühlschrank alles schön geordnet, auch wenn innen manchmal nur heiße Luft ist.
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Ziele erreichen ist das neue Ausruhen. Wer Pausen braucht, hat einfach das falsche Mindset. Und wer beim morgendlichen Journaling nicht mindestens zehn neue Herausforderungen niederschreibt, lebt unter seinen Möglichkeiten.
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Wie hat die Menschheit bloss zehntausende von Jahren ohne Psychotherapeuten überlebt?
Ihre Analyse in Ehren, Herr Luchmann: Psychologen können nur Defizite aufzählen. Pädagogisch wertvoller wäre es aber, ein Vorbild zu präsentieren (oder noch besser: Selber eins zu sein); den sog. Goldstandard eines psychologisch gesunden Menschen.
Damit wir alle wissen, in welche Richtung wir uns entwickeln sollen…
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Ohne Psychotherapeuten überleben? Klar mit Generationen voll emotionaler Verdrängung, dysfunktionaler Familienkonstrukte und der unsterblichen Weisheit: “Da musst du halt durch.” Psychologie kam, sah und hat uns endlich erklärt, warum das alles nicht normal ist.
Und ein Goldstandard für psychische Gesundheit. Klingt wie ein Diätplan für die Seele. Schön wär’s aber die Psyche ist kein Fitnessstudio. Sie braucht Reflexion, nicht Rezept. Und wer glaubt, ein einzelnes Vorbild ersetzt echte Selbsterkenntnis, hat vermutlich noch nie unter die eigene Fassade geguckt. -
@ Tom Sievers: Auffallend ist aber, dass die allermeisten Psychologen und Psychotherapeuten wegen Lebensuntüchtigkeit selbst am meisten Beratung benötigen würden. Mir kommt auch der Eindruck auf, eine Psychotherapie nur dazu, billige Ausreden für eigenes Versagen zu finden. Das erklärt auch, dass praktisch alle Psychologen und Psychotherapeuten politisch weit links stehen.
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Man kann alles sezieren @Tom Sievers – den Körper und die Seele. Die Kunst ist es, den Menschen heil wieder zusammenzusetzen. Und das kann die Psychologie (leider) nicht. Sie kann bestenfalls ein Pflaster über die Wunde kleben, nachdem sie darin rumgestochert hat.
Im Übrigen orientieren sich Menschen instinktiv an Vorbildern – aus diesem Grund sind Influencer bei jungen Menschen so beliebt.
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@ Klartexter: Klar, und Ärzte sollten am besten nie krank werden, sonst sind sie ja auch gleich unglaubwürdig. Die Idee, dass Therapeuten selbst Menschen sind, scheint ganz schön revolutionär zu sein.
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@ Huber: Du klingst, als wärst du mit Skalpell und Zynismus auf Menschenjagd. Psychologie ist kein sadistisches Experimentierfeld, sondern der Versuch, im menschlichen Scherbenhaufen Sinn zu finden. Sie klebt kein Pflaster über Wunden sie hilft, zu verstehen, woher die Wunde stammt. Wer das als Stochern abtut, hat entweder nie hingesehen oder hat Angst vor dem Blick in den Spiegel.
Und zu den Vorbildern: Klar orientieren sich Menschen instinktiv aber wenn die Orientierung Richtung Instagram-Fassade geht, sollten wir uns fragen, ob wir gerade Vorbilder verehren oder nur geschickt inszenierte Projektionsflächen.
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Der Weg zur Selbstakzeptanz ist kein Sprint er ist ein stiller, langsamer Tanz mit sich selbst.
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Wie wahr und berührend. Der Weg zur Selbstakzeptanz ist tatsächlich kein Wettlauf, sondern ein leiser, achtsamer Tanz mit unserem Innersten. Ich gratuliere Ihnen zu dieser Erkenntnis sie zeugt von großer Reife und Selbstreflexion.
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Es ist faszinierend, wie manche glauben, ihr Titel sei eine Persönlichkeit.
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Die Zeiten haben sich geändert. Beruflicher Aufstieg und Erfolg haben nichts mit Kompetenz, Erfahrung oder gar Leistung zu tun. Entscheidend sind ausschliesslich Quoten bzw. die Zugehörigkeit zu gewissen Gruppen. Dafür sorgen wir im HR!
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Wenn das die offizielle HR-Philosophie ist, wundert mich plötzlich gar nichts mehr. Dann ist Inkompetenz offenbar Einstellungskriterium Nr. 1.
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“Spannend”, dass HR sich nun als soziale Ingenieurskunst versteht. Da bin ich fast dankbar, nicht Teil dieses selbstgerechten gesellschaftlichen Umerziehungsprogramms zu sein.
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Gewisse Gruppen organisieren sich selbst! HR nickt ab.
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Muss aus dem ZKB-HR kommen …
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Herzig, wie man zu jedem Thema DEI reinscheissen kann.
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Das mag auf grosse Finanzdienstleister wie Banken, Versicherungen mit quasi Marktmonopol betreffend Preise und Gebühren zutreffen. Bestimmt aber nicht für KMU, wo ausschliesslich über Kompetenz, Engagement, Committment Innovation und Wettbewerbsfähigkeit fast täglich unter Beweis gestellt werden müssen. Diese Dame hat solch ein Umfeld NIE erlebt; lebt auf einem anderen Stern.
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Die intellektuelle Fallhöhe dieser Nachricht ist beeindruckend allerdings nur, wenn man sie als Warnung betrachtet.
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Ironie off vergessen?
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Die Zeiten haben sich geändert. Beruflicher Aufstieg und Erfolg haben nichts mit Kompetenz, Erfahrung oder gar Leistung zu tun. Entscheidend…
Wenn das die offizielle HR-Philosophie ist, wundert mich plötzlich gar nichts mehr. Dann ist Inkompetenz offenbar Einstellungskriterium Nr. 1.
Muss aus dem ZKB-HR kommen …