Ein alter Freund bat Dr. Friedrich Weihenruh als lebenserfahrenen Psychotherapeuten, seiner Nichte Flurina bei der Suche nach neuem Lebenssinn zu helfen.
Der Übertritt vom Medizinstudium in den Medizinalltag hatte die junge Ärztin traumatisiert. Dr. Weihenruh hatte sich den Nachmittag freigehalten, als die Türglocke der Praxis läutete.
„Ihr Onkel hat mir erzählt, dass Sie einen Neustart suchen“, begrüsste Dr. Weihenruh die junge Ärztin.
„Ja“, erwiderte sie, „jedes Jahr überlegen sich mehr Ärzte, den Beruf nach der Eidgenössischen Prüfung Humanmedizin gar nicht erst anzutreten. Jetzt reicht es auch mir. Ich habe die Ausbeutung satt.“
„Das ist in Ordnung, Flurina“, quittierte Dr. Weihenruh ihre Problembeschreibung mit einem verständnisvollen Lächeln. „Lassen Sie sich von mir zu einem Waldgang einladen?“
„Wir können dabei nachdenken, wie Sie die Investition in sechs Jahre Ihrer Lebenszeit und 750’000 Franken Steuergeld glücklicher amortisieren können.“
„Gern“, stimmte sie zu. So traten Dr. Weihenruh und die junge Frau aus der Praxis und schritten zum Waldweg.
Der schmale Pfad, bedeckt von einem weichen Teppich aus Laub und Nadeln, führte sie schnell unter das schützende Blätterdach alter Buchen und Eichen. Das Sonnenlicht fiel in schrägen Säulen durch die Kronen und malte flirrende Muster auf den Boden.
„Ich werde Sie nicht fragen, warum Sie aufgeben“, eröffnete Dr. Weihenruh das Gespräch, als sie den harzigen Duft der Föhren einatmeten, „weil ich fast alle guten Gründe kenne.“
„Leider wollen diejenigen, die diese Situation zu verantworten haben, nicht die Ursachen beheben, sondern sind so töricht, wie ich in der Neuen Zürcher Zeitung las, die Aussteiger aus der ärztlichen Versklavung mit der Rückzahlung der Studienkosten erpressen zu wollen.“
„Ja“, nickte Flurina, ihre Stimme klang erleichtert, verstanden zu werden.
„Dann überlassen wir das kranke Gesundheitssystem“, nickte auch Dr. Weihenruh, „das wir nicht ändern können, seinem Siechtum und blicken auf Ihre Talente für einen alternativen Lebensplan.“
Er blieb kurz stehen und deutete auf eine winzige, leuchtend rote Kappe eines Fliegenpilzes, die aus dem Moos blitzte. „Schönheit findet sich oft abseits der ausgetretenen Pfade.“
„Wie war Ihr Prüfungsergebnis“, fragte Dr. Weihenruh, während sie weitergingen. „Ich war im zehnten Dezil“, antwortete Flurina. „Sie waren besser als 90 Prozent aller anderen?“ „Ja, das ist richtig.“
„Und als was wollten Sie arbeiten?“ „Als Kinderärztin.“
„Dann ist vielen Kindern eine Perle der Kinderheilkunde verloren gegangen?“ Dr. Weihenruh wartete, wie Flurina reagierte.
„Nicht wirklich“, lächelte sie, und zum ersten Mal wirkte ihr Lächeln unbeschwert. „Ich will auch eigene Kinder haben“.
„Kinder?“ Dr. Weihenruh betonte den Plural.
„Na, mindestens fünf.“
Dr. Weihenruh lachte leise und herzlich. Das Geräusch schien sich mit dem Rascheln der Blätter zu vermischen.
„Fünf. Das ist kein Plan, das ist ein Statement. Eine eigene kleine Völkerwanderung. Ich bin beeindruckt.“
Sie kamen an eine Lichtung, auf der junge Birken im Wind tanzten.
„Wenn Sie eine so anspruchsvolle Expedition planen, dann ist die erste Frage nicht, wohin die Reise geht, sondern wer Ihr Co-Pilot ist. Haben Sie schon ein Anforderungsprofil für den Vater dieser fünf Kinder erstellt?“
Flurina kicherte. „Ein Anforderungsprofil? Das klingt so technisch.“
„Ein Projekt dieser Grössenordnung verlangt nach exzellentem Personal“, erwiderte er mit einem Augenzwinkern.
„Ihre Fähigkeit zur Diagnostik ist erstklassig. Wenden wir sie doch einmal auf die Männersuche an. Welche Eigenschaften müsste dieser Mann haben, damit das Projekt ‚Zukunft‘ nicht schon beim Start scheitert?“
Sie dachte nach, während sie einen steileren Anstieg nahmen. Ihr Atem ging schneller.
„Also … er dürfte kein Karrierist sein, der abends nur noch erschöpft auf die Couch fällt. Er müsste Kinder wirklich mögen, nicht nur als Konzept. Humor wäre überlebenswichtig.“
„Und er müsste die Idee einer Frau, die ihr Arzt-Diplom an den Nagel hängt, um eine Familie zu gründen, nicht als Scheitern, sondern als das grösste nur denkbare Kompliment verstehen.“
Sie hielt inne. „Und er sollte handwerklich begabt sein. Bei fünf Kindern geht immer was kaputt.“
„Eine sehr präzise Diagnose“, lobte Dr. Weihenruh. „Humor, Präsenz, Wertschätzung und ein Talent für Reparaturen. Das klingt nach einem seltenen Exemplar.“
„Wo, glauben Sie, findet man einen solchen Mann? Vermutlich nicht in den Notaufnahmen der Krankenhäuser oder auf den Golfplätzen der Chefärzte.“
„Sicher nicht“, lachte Flurina. „Vielleicht beim Klettern? Oder in einem Verein, der alte Fachwerkhäuser restauriert? Oder bei einem Kurs für Selbstverteidigung, weil er sich für Sicherheit interessiert?“
„Sehen Sie?“, sagte Dr. Weihenruh und blieb vor einer mächtigen, alten Eiche stehen, deren Rinde wie die faltige Haut eines weisen Gesichts aussah.
„Sie denken bereits wie eine Waldgängerin. Sie suchen nicht dort, wo die Masse sucht, sondern dort, wo die Wahrscheinlichkeit für Qualität am höchsten ist.“
„Sie legen einen Köder aus, der nur von der richtigen Art Wild gebissen wird. Ihre Jagdgebiete sind nicht die lauten Märkte, sondern die stillen Refugien, in denen Charakter wächst.“
Sie gingen weiter, der Pfad wurde weicher. „Gut, nehmen wir an, der passende Co-Pilot ist gefunden“, fuhr der Therapeut fort. „Jetzt kommt die nächste grosse Frage.“
„Sie wollen diese fünf jungen Menschen in einer Welt aufziehen, die, wie wir feststellten, brüchig wird. Wie machen Sie das?“
„Schaffen Sie ihnen ein Gewächshaus, um sie vor jedem Sturm zu schützen? Oder pflanzen Sie sie wie diese Eiche hier, die jedem Wetter trotzen musste, um so stark zu werden?“
Flurina blickte sich im Wald um. Sie sah junge Buchen, die im Schutz der Älteren rank und schmal in die Höhe schossen, aber auch knorrige Kiefern, die allein auf einem Felsvorsprung standen.
„Weder noch“, sagte sie langsam, als sich die Erkenntnis formte. „Ein Gewächshaus erzeugt schwache Pflanzen, die beim ersten Frost eingehen. Aber ein Baum, der nur Stürme kennt, wird vielleicht hart und verbittert.“
„Man braucht beides. Man braucht ein Zuhause, das so sicher ist wie ein Gewächshaus, in dem sie bedingungslose Liebe, Wärme und Nahrung für die Seele bekommen.“
„Aber von dort aus muss man sie immer wieder nach draussen schicken – in den Wind. Man lässt sie auf Bäume klettern und mit aufgeschlagenen Knien nach Hause kommen.“
„Man lässt sie streiten und sich selbst vertragen. Man gibt ihnen Wurzeln und Flügel.“
„Wunderbar formuliert“, sagte Dr. Weihenruh. „Und jetzt kommt die entscheidende Frage, Flurina. Die Frage nach den 750’000 Franken und Ihren sechs Jahren Studium. Sind die verloren?“
„Nein“, sagte sie sofort und mit einer neuen Festigkeit in der Stimme. „Nein, überhaupt nicht. Wer, wenn nicht eine ausgebildete Ärztin, könnte besser die Gesundheitsministerin ihrer eigenen Familie sein?“
„Ich kann echtes Fieber von einer Lappalie unterscheiden. Ich erkenne eine Lungenentzündung am Husten, bevor andere überhaupt zum Arzt gehen würden.“
„Ich kann die psychische Gesundheit meiner Kinder viel besser einschätzen. Mein Wissen ist keine verlorene Investition. Es ist die beste Lebensversicherung, die ich meiner Familie geben kann. Es ist eine Superkraft.“
„Eine Superkraft“, wiederholte Dr. Weihenruh leise und lächelte zufrieden. „Sie tauschen also nicht eine Karriere gegen nichts.“
„Sie tauschen eine fremdbestimmte Karriere als Lohnsklavin gegen die selbstbestimmte Berufung als Gründerin, CEO, Gesundheitsministerin und Sicherheitschefin eines kleinen, widerstandsfähigen Stammes.“
Ein Gefühl von unbändiger Freude durchströmte Flurina. Die Last, die sie seit Monaten mit sich herumgetragen hatte, war wie von Zauberhand verschwunden. Sie war keine Versagerin. Sie war eine Pionierin. Eine Waldgängerin.
Als sie wieder zur Praxis zurückgekommen waren, von der aus sie die Wanderung zu ihrem Selbst begann, schaute eine glückliche Flurina zu Dr. Weihenruh.
„Sie haben die richtigen Fragen gestellt, die mich zu den Antworten führten, die ich suchte. Ich danke Ihnen“, und sie umarmte Dr. Weihenruh, der sich seine Rührung nicht anmerken liess.
Auf ihre Frage, wie viel sie für diese Wanderung zu zahlen habe, erwiderte er: „Nichts. Wirklich, gar nichts. Bewahren Sie das Geld und nehmen es als meine bescheidene Investition in die Zukunft der Schweiz.“
„Bezahlen Sie davon die ersten Strampler.“
Flurina und Tell beleben und erneuern die schweizerischen Eidgenossenschaft!
Ehrlich gesagt hätte ich einen anderen Ausgang erwartet. Nämlich das sie es einsieht und weiterhin ihren Beruf ausübt. Ich war ein bisschen enttäuscht, als ich den Artikel zu Ende gelesen hatte.
Die Ärztin hat den Steuerzahler um 6 Jahre teures Studium betrogen und nun betrügt sie sich selbst um viele multi-Millionen, welche sie in den nächsten Jahren dank idiotischen Taxpunkt-Systemen (z.B. „Aktenstudium in Abwesenheit des Patienten“ ist immer auf der Rechnung und der Arzt hat NIE auch nur eine einzige Sekunde vor der Sitzung hineingeschaut), hirnverbrannten Fall-Pauschalen, etc. verdienen würde.
Herrlich!
Ich möchte ein Kind von ihr – adoptieren. Den Waldmar, weil es im Walde war. Von Herrn Dr. Weihenruh.
Kinder an die Macht! Aber ohne Herabsetzung des Stimm- und Wahlrechtes auf 16.
Sehr schön, weiter so, danke.
Menschen zerstören die Umwelt, die sauberen Seen, Flüsse und unberührte Landschaften.
Und das fängt bei den Kindern an.
Was kommt die Strafgebühr je Kind, um die Aufräumkosten der Landschaftszerstörung (Beton, Zement überall, und auch vertriebene Tiere) zu bezahlen?
Und die Moral der Geschicht ist, dass Flurina noch immer auf der Suche ist nach dem Sugar Daddy…
Der macht ihr keine fünf Kinder. Sie sucht den Sohn des Sugardaddies, der sich dank des Familienvermögens ein Leben zwischen Jiu-Jitsu, Dreiradzurechtbiegen und Waldspaziergängen mit der traumatisierten, aber superkräftigen Mutter seiner fünf Kinder leisten kann.
Habe den Artikel nicht gelesen. Aber wenn die Frau genug Geld hat um sich den Kindern zu widmmen und um mit ihnen Spass zu heben, und wenn sie nicht nacht dem Geld ruft von der Gemeide. Dann ist alles in ordnung und ich wünsche dem Vater, der Mutter und den Kindern alles Gute
Menschen zerstören die Umwelt, die sauberen Seen, Flüsse und unberührte Landschaften.
Und das fängt bei den Kindern an.
Wann kommt die Strafgebühr je Kind, um die Aufräumkosten der Landschaftszerstörung (Beton, Zement überall, und auch vertriebene Tiere) zu bezahlen?
Russland räumt grad auf.
Findest du das gut?
Total intakte Natur i dr Schwiiz! – es stören allein die Windräder auf dem Gotthardpass.
Spot on. Allerdings leben wir in einem veritablen Dilemma: Einerseits ist (Bevölkerungs-) Wachstum in vielen existenziellen Bereichen unabdingbar, wie etwa in der Wirtschaft oder den Sozialversicherungen, andererseits bringt es uns über kurz oder lang um: als Staat,Gesellschaft und Spezies.
Praktisch alle gesellschaftlichen und politischen Probleme lassen sich auf diesen 100%igen Zielkonflikt eindampfen.
Das wär doch mal was für eine Waldspaziergangrübelei.
Ein als Gesundheitssystem kaschiertes, real aber korruptes $ konkursites Matrixsystem mit dem einzigen Ziel, Geld abzuschöpfen. Wer schon möchte da aktiv mitmachen? Bsp: corona-fake; immuntherapien etc etc
Luchmanns Geschwurbel!
Die effektiven Studienkosten sollten nicht auf falschen Zahlen beruhen. Rechnen Sie irgendwelche Studienkosten zB heraus, danke.
Es lebe die Work life balance. No work, viel balance.
Schliesslich gibt es genug Ausländer, die in der Schweiz für uns arbeiten wollen und mit ihren Steuern und Lohnabgaben für das Kindergeld, die Ausbildung, unsere Balance und später für die Rente unserer Kinder aufkommen können.
Schön lebt es sich doch im Honigtopf!
Die Gebärmaschinen Geschichte ist nicht zu Ende gedacht.
Warum?
Die 5-6 Kinderlein der nicht sehr motivierten Spitzenärztin werden innerlich nicht anders werden. Sie werden ein Summa cum Laude heimbringen, aber danach lieber „nicht arbeiten“. Da ja Mami es auch nicht machte, da irgendwie sinnlos.
Tja.
Dem Wald ist es egal, wer in seinem Schatten wandert. Möge der Lebensweg der Leserbriefschreibenden immer öde geradeaus gehen, nie Zweifel entstehen, auch als junger Mensch (!) nicht, perfekt bürgerlich alles bezahlen (in Franken und Rappen), was kostenlos als „Externe Kosten“ bezogen wird und nie, NIE, frustriert nur auf andere Lebensentwürfe schauen, mit dem Zeigefinger nach vorne zeigend und drei anderen zu sich selbst (der Stinkefinger ist dort auch dabei).
Jesses, was für ein pubertäres Gschichtli. Offensichtlich ist die Gute selber noch ein Kind, das fernab des wirklichen Lebens im akademischen Elfenbeinturm gelebt hat. Gegen fünf Kinder ist der Arztberuf ein Waldspaziergang(!). Traumatisiert nach dem ersten Arbeitstag aber superkräftig? Erstmal erwachsen werden, ist die Devise. Gilt auch für den Therapeuten.
Spoiler:Elternschaft kann man nicht nach ein paar Tagen „nicht antreten“, weil man merkt, dass man davon traumatisiert ist.
Egoismus pur? So klar wie die Dame denken und handeln kann, musste sie wissen, was nach dem Studium und in der Berufswelt auf sie zukommt.
Da hat jemand sein privates Business-Modell perfekt geplant und durchgezogen. Wenn sich jede künftige Mutter zum Preis von 3/4 Millionen auf ihr Mamisein vorbereitet – phüet mi Gott vor all dènè Chöschte.
So ein langes, billiges Geschreibsel ist ein absoluter Affront.
Ist es die für einen Finanzblog unerhörte doppelte Botschaft von Flurina und Dr. Weihenruh, dass Geld nicht der wichtigste Wert ist? Ist es die für Jünger des Mammons unglaubliche Entscheidung der Jungärztin, „Freiheit wie das Leben“ zu wählen?
Das ist in einer Welt, in der der Geldsack angebetet wird, freilich inakzeptabel. Lassen Sie Ihren Hass heraus, das erleichtert. Goethe schrieb im Faust II:
„Da rase draußen Flut bis auf zum Rand,
Und wie sie nascht, gewaltsam einzuschießen,
Gemeindrang eilt, die Lücke zu verschließen.
Ja! diesem Sinne bin ich ganz ergeben,
Das ist der Weisheit letzter Schluß:
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
Der täglich sie erobern muß.
Und so verbringt, umrungen von Gefahr,
Hier Kindheit, Mann und Greis sein tüchtig Jahr.
Solch ein Gewimmel möcht‘ ich sehn,
Auf freiem Grund mit freiem Volke stehn.“
Kein Geld kann „Freiheit wie das Leben“ ersetzen.
Na ja … man kann ja alles schön reden . Wahrscheinlich ist die Liebe Flurin’s nach einem Kind überfordert, trennt sich von ihrem Handwerker und bezieht Sozialleistungen als nicht erwerbstätige alleinerziehende Mutter ..
Gar nicht soweit hergeholt. Bei einigen Kolleg/innen war die Studienwahl Jus oder Medizin = Hauptsache Kohle. Der IQ Test ähniche Aufnahmetest fürs Medizinstudium sollte angepasst und die menschliche Eignung geprüft werden. Am besten Ausbildung nur noch auf Kredit. Dann überlegt man sich’s vorher.
Ein weiterer Beitrag, erstellt in der Annahme, die Leser wollten die Botschaft nicht verstehen.
Nun, in jeder der bisher fünf Geschichten wiederholt sich der irreführende Beschrieb, worin erfahrbare und institutionell installierte Widersacher des Individuums gezielt ausgeblendet werden. Wenn der Analytiker plötzlich in die Überstunden abrutscht, dann müsste bei redlichem Vorgehen ja auch der weite Umgebungsbereich der verwirrten Hilfesuchenden auf strukturelle Veränderungen, die sich gegen die Integrität jedes Daseins richten, gescannt werden.
Denn der Rückzug aus koordinierter Manipulation und orchestrierter Massenhysterie und einer religös aufdoktrinierten Selbsteinschränkung kommt mittlerweile gleichermassen zum Preis der Selbstaufgabe, nicht mehr bloss der Selbstüberwindung.
Und deshalb bleibt dem Schreibenden angeraten, den Ängsten seiner Gesprächssuchenden Raum einzuräumen, denn solche sind Teil jeder existentiellen Erfahrung des Lebens im Hier.
Vielleicht würde man Sie besser auf Englisch verstehen @Leuchtgas
der in seinem Essay „Der Waldgang“ schrieb:
„Im Waldgang betrachten wir die Freiheit des Einzelnen in dieser Welt. Dazu ist auch die Schwierigkeit, ja das Verdienst zu schildern, das darin liegt, in dieser Welt ein Einzelner zu sein.“
„Waldgänger ist also jener, der ein ursprüngliches Verhältnis zur Freiheit besitzt, das sich, zeitlich gesehen, darin äußert, daß er dem Automatismus sich zu widersetzen und dessen ethische Konsequenz, den Fatalismus, nicht zu ziehen gedenkt.“
„Die Grundfrage in diesen Wirbeln lautet, ob man den Menschen von der Furcht befreien kann. Das ist weit wichtiger, als ihn zu bewaffnen oder mit Medikamenten zu versehen. Macht und Gesundheit sind beim Furchtlosen.“
Die verhinderte Kinderärztin befreit sich als Waldgängerin von ihrer Furcht. Sie hat den Mut, zu sich selbst zu finden, den viele versklavte Ärztinnen und Ärzte nicht haben und sich mit Drogen betäuben. Gott beschütze sie.
Passt. Hoffen wir, dass die Ärztin bei aller neu erlernten Leichtigkeit des Seins die Waldeintritte ihrer fünf Kids plus mindestens einer erwachsenen Person dereinst berappen kann und wird. Zwar sind die Gebühren vorerst vom Tisch, aber wir alle wissen, was einst zum Abgriff angedacht war, kommt definitiv irgendwann erneut auf’s Tapet. Solange, bis es durch ist.
Die Welt wäre besser, wenn die Menschen mehr Ernst Jünger und dessen Waldgang lesen würden.
Übrigens, betreffend Kinder, The Science TM hat herausgefunden – oh Wunder! – dass die Anzahl Jahre Ausbildung negativ mit der Anzahl Kinder korreliert.
Wie kaum ein anderer eint heute die Huldigung Ernst Jüngers, „Der III. Weg“ mit NPD, AfD, rechtsextremer und Teilen der konservativen Intelligenz.
Er ist einer der wirksamsten Mittel für das, was Rechtsextremisten „Metapolitik“ nennen, weil vordergründig vieles bei ihm dagegen spricht.
Jüngers Liebe zu Frankreich, sein neugieriger Konsum von LSD und anderen Drogen- eher Dandy, als ein Fanatiker? „Auf den Marmorklippen“, 1939 veröffentlicht, möglicherweise bis in die „Weisse Rose“ hinein als codierter Aufruf zum Widerstand gelesen. Die „Friedensschrift“ von 1943 vielleicht ein Appell für ein vereintes Europa. Die Verehrung durch den Sozialisten Francois Mitterand.
Seine Distanzierung vom Regime, hinreichend damit Demokraten sein literarisches Werk schätzen können, knapp genug um sich bei Rechtsextremisten als Referenz zu eignen. Sein Werk so umfassend, vielfach redigiert und mehrdeutig formuliert, dass für jeden etwas dabei ist.
@Dein Literaturkritiker
Was veranlasst Sie so eine Replik zu verfassen?
Und was wollen sie uns damit sagen?
Sie sollten sich lieber mit den Inhalten befassen anstatt in Schubladen zu denken.
Schrecklich. Billiger Heftli-Roman.
Leider harte Realität. Fragen Sie den VSAO…
Auch dieser Artikel zeugt wieder einmal mehr von der offenbaren Dauerüberforderung und Traumatisierung unserer Berufseinsteiger.
Werdet mal zuerst erwachsen und fängt an der Lebensrealität ins Auge zu schauen.
Die beschriebene Person ist Ärztin. Nach über 20 Jahren Dauerbeschulung und Arbeitsbedingungen wie beim Pflegepersonal wäre ich ein Wrack…
Wer heutzutage alles so traumatisiert ist.
Der Vater meines Nachbarn war traumatisiert weil er im 2. WK ein Bein und teilweise Innereien verloren hatte und im Schützengraben neben sich seine Kameraden elendig krepieren sah und nach 7 Jahren Kriegsgefangenschaft in der Sowjetunion mit schlimmsten Entbehrungen ausgemergelt und spindeldürr nach Hause kommen durfte.
Er bekam eine kleine Invalidenrente und wurde den Rest seines Lebens
nimmermehr froh.
@FuturesTrader
Ja, der Begriff der Traumatisierung mag im Vergleich zu Ihrer Schilderung übertrieben wirken, wenn man nicht beachtet, dass die Erscheinungsformen des Krieges sich gewandelt haben. Die Verletzungen des Vaters Ihres Nachbarn erfolgten durch Explosivstoffe, heute verletzen Biowaffen und Impfstoffe. Ich brauche das Thema hier nicht zu erklären. Wer es wissen wollte, weiss es – auch aus der Beobachtung in seinem Umfeld aus den letzten vier Jahren. Kann es sein, dass diese Erkenntnisse die Jungärztin traumatisiert haben und sie nicht Mittäterin werden wollte?
Hermann , lieben Dank für Ihre Meinung.
Meinerseits habe ich hier den Vergleich gezogen zwischen körperlichen Schäden und dahergehend auch mit seelischen Zerstörungen eines Menschen welcher wie viele hunderttausend Andere auch an den Folgen von Kriegen oftmals sein ganzes Leben lang zu leiden hat im Verhältnis zu den heute oftmals „lediglich“ psychischen Problemen um eine Relation darzustellen.
Selbstverständlich ist jeder Fall anders und daher nicht vergleichbar.
Der Link kam vom Kollegen: Guck mal, ein Gschichtli über Deine Tochter.
Meine Tochter sah bei mir die guten Jahre des befriedigenden Arztseins: Behandlungsfreiheit, Respekt und Einkommen. Also studierte Sie Medizin und erfuhr eine neue Realität: Bevormundung ärztlichen Handelns (z.B. Impfen, Masken, Impfschaden-Tabu), Respektlosigkeit, Bürokratie, Ausbeutung. Auch sie war schockiert wie die Jungärztin dieser Geschichte: Das befriedigende Arztsein im Sinne des Helfers und Heilers ist tot, Profit und Macht dominieren alles. Sie ging nicht zum Psychotherapeuten und zwei Kinder waren für sie genug, aber sie wechselte konsequent den Beruf.
@Hubertus
Die Menschen wissen nicht, wie das Gesundheitssystem sie umbringt, und jene, die Medizin studieren wollen, wissen meistens nicht, welche Versklavung im medizinisch-industriellen Komplex sie heute erwartet. Viele Leser, das zeigen die Kommentare, erkennen diese traurige Wahrheit nicht.
Würden die Menschen das Gesundheitssystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh.