Der Meinungsbeitrag von Dr. Dietmar Luchmann auf Inside Paradeplatz hat hohe Wellen geschlagen – nicht zuletzt, weil er einen ganzen Berufsstand pauschal infrage stellt und Patient:innen unter Generalverdacht stellt.
Kritik an der psychotherapeutischen Versorgung darf und muss sein. Aber sie braucht Tiefe, Fakten und Verantwortung – besonders dann, wenn man sie einem breiten Publikum zumutet.
Dr. Luchmann wirbt für eine stark verkürzte, schriftbasierte Form der kognitiven Therapie – zehn Sitzungen, kein Praxisbesuch, kein persönlicher Kontakt. Das soll schneller und effizienter sein als herkömmliche Gesprächstherapie.
Für bestimmte Personen – hochfunktionale, reflektierte Menschen in akuten Entscheidungskrisen – mag das durchaus hilfreich sein.
Doch für viele andere ist dieser Ansatz unzureichend. Menschen mit komplexen psychischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen, Traumafolgestörungen, Persönlichkeits- oder Suchterkrankungen brauchen mehr als Denkprozessoptimierung.
Sie brauchen Beziehung, Stabilisierung, Begleitung – auf einem Weg, der oft nicht linear verläuft. Psychotherapie ist mehr als Technikeinsatz.
Sie ist ein professioneller Raum, in dem Vertrauen, Reflexion und Veränderung möglich werden – und zwar mit wissenschaftlich fundierten Methoden, individuell angepasst und klinisch geprüft.
Das bedeutet nicht Beliebigkeit, sondern strukturierte und erprobte Vielfalt.
Was Luchmanns Beitrag vermissen lässt, ist eben das, was er von anderen fordert: Evidenz.
Es gibt – soweit öffentlich ersichtlich – keine unabhängigen Studien, keine kritischen Fachbeiträge, keine überprüfbaren Erfolgsquoten zu seinem schriftbasierten Therapiekonzept.
Die wenigen positiven Rückmeldungen stammen ausschließlich von seiner eigenen Plattform. Was fehlt, ist die Bereitschaft zum offenen wissenschaftlichen Diskurs.
Wer sich so eindeutig gegen die etablierte psychotherapeutische Versorgung positioniert, sollte mehr liefern als Eigenwerbung.
Besonders problematisch ist der Ton: Patient:innen werden als bequem, therapieabhängig oder intellektuell träge dargestellt. Therapeut:innen als systemtreue Wohlfühlbegleiter:innen.
Solche Aussagen sind nicht nur unhaltbar – sie sind gefährlich. Sie befeuern Vorurteile, erschweren Zugänge zur Versorgung und fördern das Stigma, das so viele Betroffene ohnehin schon belastet.
Psychische Erkrankungen gehören zu den häufigsten und am stärksten leidverursachenden Gesundheitsproblemen weltweit. Sie sind keine Folge von Denkfehlern, sondern komplexe biopsychosoziale Prozesse – oft begleitet von Unsicherheit, Schmerz, Scham und einem langen Weg bis zur ersten Hilfe.
Wer das übersieht oder diskreditiert, trägt nicht zur Lösung bei, sondern zur Verhärtung des Problems.
Psychotherapie verdient eine informierte öffentliche Debatte. Ja, sie muss sich Kritik stellen. Ja, sie muss sich weiterentwickeln.
Aber das geht nur mit Redlichkeit, mit fachlichem Fundament – und mit einem Mindestmass an Respekt gegenüber jenen, die in diesem Feld arbeiten oder Hilfe suchen.
Kurzformate können sinnvoll sein. Sie sind kein Feindbild. Doch sie dürfen nicht als universelle Lösung verkauft werden.
Was wir brauchen, ist eine Versorgung, die der realen Vielfalt psychischer Belastungen gerecht wird – mit professioneller Vielfalt, verbindlicher Qualität und menschlicher Haltung.
Wer sich an dieser Debatte beteiligen will, ist willkommen – aber bitte mit offenem Visier, überprüfbaren Daten und ohne rhetorische Herabwürdigung.
Getroffene Hunde bellen. Wasem will offensichtlich wie bisher weitermachen, ohne Kosten- und Qualitätskontrolle. Vorschläge zur Verbesserung der jetzigen unhaltbaren Situation? Fehlanzeige
Nichts ist unhaltbar an der jetzigen Situation. Wandern Sie aus, Herr Klartexter, in Ländern, in welchen psychische Probleme mit Kriegen in Übersee, mit Clan-Kriegen, mit Schul-Schiessereien, mit Fentanyl-Massentod, mit Massentod im Strassenverkehr, mit staatlicher Folter, mit täglichen Raubüberfällen und Massenvergewaltigungen beantwortet werden. Dort können Sie auf jegliche fundierte Psychotherapie verzichten.
Bestimmt habe ich manches vergessen, so z. B. die Zwangsprostitution, die Blutrache, der religiöse Eifer, die Geschlechtsverstümmelungen, die Zwangsverheiratungen und und und. Hier, in der Schweiz, behandeln wir psychische Störungen, was Schaden von der Gesellschaft abwendet. Wir behandeln auch die Opfer jener Zustände. Es ist ein Hohn, zu glauben, ein Opfer solcher Zustände – und wir haben davon viele, die eingewandert sind und/oder in zweiter und dritter Generation leiden! – könne man mit 15 Stunden abfertigen.
Unkontrolliert sind nicht die Therapien, sondern die Vorurteile über sie.
Ich danke Ihnen herzlich für Ihren tiefen und fundierten Beitrag.
Es ist nun leider so, dass man psychische Erkrankungen wieder anfassen noch direkt sehen kann.
So bleibt mir nur gerade Ihnen viel Erfolg bei der Überzeugungsarbeit zu wünschen. Denn diese Arbeit führt mit Sicherheit dazu, dass mehr Menschen geholfen wird als deren Erkrankung zu verstärken und so zu großem Schaden zu führen, der sich auch volkswirtschaftlich auswirkt.
Die meisten „psychischen“ Probleme wären wirksam bekämpft mit:
– Ein bisschen Bewegung an der Sonne
– Weniger fressen & saufen
– Pro Woche einmal irgendwas sinnvolles mit Leuten machen (Spieleabend in Gemeinde, kleines Ehrenamt usw.)
– Vor allem bei Hausfrauen: Einen Job suchen (im Zweifel in der Migros Gestelle auffüllen)
Die volkswirtschaftliche Auswirkung der Tätigkeit der Shrinks besteht einzig darin, dass die Krankenkassen Prämien steigen. Leute, die einem Psychiater benötigen, sind grundsätzlich für eine produktive Arbeit nicht geeignet. Klar, es gibt Ausnahmen, aber wenige
Ich danke Ihnen.
Das Bild mit Sonnenbrille von Herrn Wasem spricht Bände.
Vielleicht wäre es auch mal an der Zeit seine Homepage zu überarbeiten.
Also ich würde meinen Psychotherapeuten nicht nach seiner Sonnenbrille oder Aussehen aussuchen 😎
Wenn die stärkste Kritik an einem Fachbeitrag die Sonnenbrille und die Homepage betrifft, dann spricht das vor allem Bände über die Substanz der Gegenargumente.
Natürlich wollen Psychologen weite sinnlose „Therapien“ (faktisch Kaffeekränzchen) durchführen, die den Patienten nichts bringen.
Ich musste selber mal zum Psychologen, bei der Scheidung der Eltern.
Als 14-jähriger habe ich schon gemerkt, was hier gespielt wird und dass der Psychologe eigentlich vor allem seine eigenen Probleme verarbeiten will.
Hier muss man radikal ausforsten.
Das tut mir leid zu hören, dass Sie nicht zufrieden waren mit ihrer Therapie. Darauf auf alle anderen Therapeuten und Patienten zu schliessen ist allerdings nicht richtig.
Eine „simple Scheidung“ hätte jeder ernsthafte Psychotherapeut in ein paar Sitzungen abgehandelt.
Wenn es darum geht, Vergewaltigungen, die Ermordung oder Verstümmelung eines Kindes, Zwangsehen, das Leiden nach Erpressung und Zwangsprostitution usw. usf. „auszubügeln“, reichen ein paar Sitzungen nie und nimmer.
Bei dir im oberstübchen müssen wir ausforsten, ich würde dich in die Ecke SVP Wähler Stammtischbruder stellen.
Wer Psychotherapie auf ein Kaffeekränzchen reduziert, verwechselt Vorurteil mit Wirklichkeit – und das ist das eigentliche Ausforstungsmaterial.
Viel bla, bla um mit schönen Worten zu verstecken, dass es wohl eher ums Geld geht. Immer muss das Wort Wissenschaft eingefügt werden. So stoppt man Kritik. Milliarden werden so von der arbeitenden Klasse geholt.
Die Patienten arbeiten auch. Den Schaden, den die Psychotherapeuten auch von der gesunden arbeitenden Bevölkerung abwenden, erkennen Sie nicht. Schaffen Sie mal die Polizei und die Feuerwehr ab und gucken Sie dann.
Billig ist nur die Polemik. Teuer wird es, wenn psychische Erkrankungen unbehandelt bleiben – das zahlt dann die arbeitende Klasse gleich doppelt.
Mir hat’s zuviele doppelpunkte in den wörtern. Da läuten bei mir sämtliche alarmglocken.
@Gendi: Das mit deiner Pavlov’schen Alarmglocke lässt sich bestimmt professionell therapieren.
@GrumpyOldGuy….glaub schon. Bei dir hat es ja auch geholfen, dass du nach 8 Jahren Therapie heute in der Lage bist, deinen Vornamen mit der Buchstaben Suppe fehlerfrei zu schreiben.
@GrumpOldGuy…abgemacht. ich warte aber noch mit dem Beginn, bis du es schaffst, deinen Vornamen fehlerfrei mit der servierten Buchstabensuppe zu buchstabieren…kann also noch ein Weilchen dauern.
Wenn schon Doppelpunkte Alarm auslösen, wie laut müssten dann wohl echte Probleme klingen?
Man sollte nicht auch noch vom Gaggo trinken, durch den man gezogen wird.
Eine Bekannte sagte mir, sie hätte Psychologie studiert vor allem um sich selber zu helfen. Sie arbeitete dann während 30 Jahren als Psychologin. Weil es ihr oft langweilig war den Leuten zuzuhören, zählte sie die Maschen am neu gestrickten Schal.
30 Jahre Maschenzählen klingt weniger nach Psychologie – mehr nach Strickkurs. Aber selbst die schönste Maschenprobe ersetzt keine Evidenz für Wirksamkeit.
Ich kenne genug Leute die ein Burnout beklagten und sich für sechs Wochen zum Malen oberhalb von Meilen verabschiedeten. Aus meiner Sicht ein PseufoSabbatical den andere bezahlen müssen und jeder der etwas auf sich gibt, meint mit einem Burnout seine Leistungsbereitschaft dokumentieren zu müssen. Gewisse Leute machen danach erst recht Karriere, gerade in der Politik. Es würde mich nicht so sehr kümmern, wenn auch nicht wieder hier die KK alles übernehmen müsste. Genau darum haben wir eine Psychoindustrie. Ansetzen muss man bei der KK, die bezahlt mit dem Portemonnaie von anderen.
Absolut. Diese ganzen Behandlungen gehören aus dem KK Katalog gestrichen. Wer so was möchte soll selber dafür sufkommen.
Vielen Dank Herr Luchmann für diesen konstruktiven Beitrag.
Zhd. Hr Wasem
Faktisch argumentieren ist fair.
Psychische „Krankheiten“ sind oft wie ein Fass ohne Boden. 👉 In den ca 10 Fällen, welche ich in meinem privaten/geschäftlichen Umfeld die letzten 20 Jahre erlebt habe, gab es nicht einen einzigen Fall, wo Psychotherapie zum Erfolg geführt hat. Dauertherapien -mit einigen- Beraterwechseln war die einzige Konstante. 👉Eher „schwammige Business-Basis“ mit sehr viel „GrauzonenPotential“
(Kunden wie auch beruflich).
Der Zeitenwandel mit AI verändert viele Berufe resp. deren Tätigkeiten. 👉Umgang mit Angst & Unsicherheit. (Selbsttraining).
Einzelfälle sind kein Massstab – die Wirksamkeit von Psychotherapie ist in hunderten Studien belegt und in allen Leitlinien verankert. Dauertherapien sind längst limitiert und kontrolliert. Und Ängste, Traumata und Depressionen lösen sich nicht durch ‚Selbsttraining‘ in Luft auf.
Ja es gibt psychische Erkrankungen und diese sollte man medizinisch Behandeln. Nicht bei Psychotherapeuten sondern beim Psychiater.
Aber die grosse Masse der „psychisch“ Kranken leidet einfach nur an einem zuviel an Social Media sowie einem zuviel an Freizeit in Kombination mit einem scheiss Leben. Das kann man alleine ohne Medikamente und Therapiegespräche behandeln.
Leider ist psychisch krank sein heute Mode und ermöglich Freizeit auf Kosten der Allgemeinheit.
Leider hat Dr. Luchmann trotzdem in Vielem recht was er sagt. Zu viele Psychotherapeuten verorten alle Probleme nur beim Patienten und diagnostizieren wild darauf los. Das Umfeld und viele möglichen Ursachen um Aussen werden einfach ausgeblendet. alles ist „nur“ auf den Patienten und „seine Krankheit“ oder Störung fixiert. Dabei gibt es genügend reale Auslöser für Trauma und/oder sog. Störungen im Umfeld. (Nicht nur Familie) Aber das wird nie angegangen oder auch nur mit einbezogen. Deshalb ist Psychotherapie bereits von Anfang an und seit Sigmund Freud „biased“ und viel zu einseitig.
Und es ist genau die feministische DNA: Schuld ist immer was anderes. Und das versucht man rauszufinden. Ich persönlich halte weibliche Psychotanten für das Problem. Lösen tun die nämlich gar nichts, ausser dem Patienten einreden, dass seine Eltern/Schwester/Gummistiefel/Zahnstocher an allem schuld ist. Das gibt vieeeele, viele weitere Gespräche. Der Patient ist völlig unwichtig in diesem Betrieb.
Da unterschätzen Sie die heutige Psychotherapie gewaltig: moderne Ansätze beziehen Umfeld, Beziehungen, Arbeit und Gesellschaft systematisch mit ein. ‚Alles beim Patienten‘ war gestern – genau deshalb spricht man längst von biopsychosozialen Modellen statt von Freuds Couch.
Es wäre dringend nötig, Fortschrittes-Kontrollen einzuführen. Im Moment läuft alles so, dass Therapien völlig unkontrolliert unendlich dauern können.
Seit dem Anordnungsmodell können PT nicht mehr länger als 30 Sitzungen dauern, danach braucht es einen umfangreichen Antrag bei der KK, die dann auch bestimmt wie viele Sitzungen noch durchgeführt werden dürfen 😉
Falsch. Schon nach wenigen Sitzungen muss man detailliert Auskunft erteilen gegenüber der Krankenkasse.
Wir tun immer so als würden wir alle Biologischen Prozesse verstehen und was im Körper alles so abgeht, dabei haben wir gerade mal den rudimentärem Bauplan entschlüsselt von verstehen wie ein Körper wirklich funktioniert ist der Mensch aber noch ziemlich weit weg, entsprechend sind derarige Kontrollen im besten Fall Pseudowissenschaftlich
Und sesselklebende Bürokraten entscheiden dann nach umfassendem Aktenstudium über das weitere Schicksal.
Echte psychische Erkrankungen gehören in die Psychiatrie. Die meisten von Dr. Luchmann genannten Erkrankungen sind Wohlstands Erkrankungen, und der Grund warum ich mir als Laie erlaube diese Aussage zu machen ist einfach: in weniger entwickelten Ländern gibt es weder diese Krankheiten in der Häufung, noch gibt es Psychologen die sich damit beschäftigen.
Seien wir doch ehrlich zu uns selber: wir leben in einer Gesellschaft in der Leute an Einsamkeit erkranken und zu viel Zeit haben sich ihre Wehwehchen zu pflegen. Die Nachfrage nach psychologischen Diensten ist damit das Kernproblem.
Dass Herr Luchmann mit seinen Beiträgen auf IP auf Kundenfang geht, sollte jedem klar sein. Es tummeln sich ohnehin auffallend viele ausländische Psychotherapeuten in unserem Land – so versucht man sich halt mit Provokation aus der Masse hervorzuheben.
Und Herr Wasem darf nun auch noch etwas Werbung in eigener Sache machen…
Mir gefällt der Artikel.
Zu Hr. Luchmanns Beiträgen ist zu sagen, dass er soziale Konstrukte, reale Sachzwänge und Dynamiken in festgefahrener Abkehr von sozio-individuellen Erkenntnissen komplett ignoriert. Ein Experte, der uns weismachen will, dass mit ein bisschen LMAA im Leben alles gut kommt. Eine fatale Überheblichkeit gegenüber dem Individuum, das sich in Kontexte eingebunden längst nicht immer ohne totale Selbstzerstörung aus lebensunfreundlichen Umständen befreien kann. Eine Einstellung jenseits von fremden Lebensrealitäten, empathiebefreit und leider auch nicht ganz unschweizerisch.
LOL @Hmm
Mir gefallen Ihre kreativen Formulierungen.
Das mit dem ‚in Kontexte eingebundene‘ Individuum müssten Sie mir bei Gelegenheit mal erklären…
Eigenwerbung war nicht meine Absicht. Mir geht es um eine sachliche Einordnung und darum, Vorurteile mit Fakten zu korrigieren. Wer öffentlich polarisiert, darf auch mit einer fundierten Replik rechnen.
Wer hat sich schon mal mit Betroffenen, also psychisch erkrankten Menschen konkret sich unterhalten, bevor er oder sie einen Kommentar schrieb? Jeder Mensch darf seine Meinung sagen, das ist klar und wichtig. Ich bin aber überzeugt, dass wir alle lernen sollten, auch zu reflektieren und nicht voreilig Meinungen zu bilden ohne mit Patienten zu sprechen.
Ich sehe zum Beispiel auch im Leistungssport, wie es dort oft zu psychischen Belastungen kommt, die eine eine qualifizierte psychologische Betreuung erfordert. Patienten, also psychisch erkrankte Menschen, sind dankbar über das Angebot.
Ich danke dir für diesen Kommentar.
Ich stimme dem voll zu – echte Meinungen entstehen im Gespräch mit Betroffenen, nicht im Vorurteil über sie. Gerade Leistungssport, aber auch viele andere Lebensbereiche, zeigen, wie wertvoll und dankbar psychologische Unterstützung aufgenommen wird.“
Wie wäre es, wenn der Staat jedem Bürger kurz vor Erreichen der Urteilsfähigkeit einen Psychiater als Lebensbegleiter zuteilen würde, quasi wie einen Sozialhund? Vorbeugen ist doch besser als Heilen, oder?
Das ist ironisch gemeint, oder?
Zu Luchmann und Wasem könnten wir wahrscheinlich noch zehn andere Persönlichkeiten dazunehmen. Mit zehn weiteren, differenzierten Betrachtungsweisen. Das gehört zu diesem Fachgebiet wie die Milch zur Kuh.
Wichtig scheint mir einfach die nötige Distanz und die Fähigkeit, aus mehreren Statements seine eigene Ansicht zu formieren.
Genau; 4 Experten, 8 Meinungen…
Wenn jemand gendert – gemäss Duden falsches Deutsch – wie dieser Autor, dann schwärzt mein Computer den Text sofort und automatisch.
Wenn bei Ihnen jeder Genderstern den Bildschirm verdunkelt, liegt das Problem wohl eher bei Ihrer Einstellung als bei der deutschen Sprache.
Psychologen bekommen pro Stunde 150 bis 200 Franken. Bei 7 Stunden am Tag gibt das ca 1200 täglich, gibt in 20 Tagen ca 24’000 Franken. Etwas gar viel muss der Patient da bluten.
Brutto, gell. Minus Miete, Mobiliar, vorgeschriebene jährliche Weiterbildungen, Verwaltungskosten (Abrechnung Ärztekasse o.ä). Und das für eine belastende, herausfordernde Arbeit. Gar viel? Find ich nicht.
Die Rechnung klingt hübsch, ist aber reine Fantasie: Psychotherapeuten arbeiten nicht 7 abrechenbare Stunden am Tag. Vor- und Nachbereitung, Dokumentation, Administration, Supervision und Ausfälle gehören dazu – und der Tarif ist fix gedeckelt bei 154.80 Franken pro 60 Minuten. Von ‚Patienten bluten lassen‘ kann keine Rede sein.
Vielen Dank für diese fundierte Antwort auf einen Post der mich sprachlos macht: es gibt zahlreiche Studien zum Erfolg von Psychotherapie im Zusammenhang mit einer empathischen therapeutischen Beziehung. Herr Luchmann scheint zudem keinerlei Erfahrung mit schwereren psychischen Erkrankungen zu haben…Und – würden Sie (auch viele der Kommentierenden hier)wenn Sie ernsthaft krank werden zu einem Therapeuten/Arzt gehen wollen der so über erkrankte Menschen denkt?
Studien sind nie billig und sollen in der Regel dem Auftraggeber entsprechen der dafür auch bezahlt.
Deshalb fiel meine Wahl schlussendlich auf Biochemie und klin. Pharmakologie. Rechtsmedizin (forensische Pathologie) interessierte mich auch: Kein Blabla mit aberranten Genträgern…
Herzlichen Dank für deine klare und fundierte Antwort – genau so wichtig ist es, die belegte Wirksamkeit von Psychotherapie und die Bedeutung von Empathie in der Beziehung hervorzuheben. Dem stimme ich voll und ganz zu.
Schon Gölä hat das richtig erkannt:
„Nummä mit redä lösini chäini Problem“.
Das Hauptproblem ist, dass sich da viel zu viele Frauen tummeln, die wahrscheinlich selber eine Psychotherapie bräuchten. Und weil die nicht weiterkommen mit ihrem Geschwätz, werden Medis verordnet. Und noch ein Kürschen dazu.
Und dann wöchentlich noch einmal „reden“, wobei es nur darum geht, dass die Patientin redet.
Habe viel zu viele Diagnosen gelesen, die sich – bis auf den Namen – buchstabengetreu spiegeln. Ist mein Beruf. Ich muss das (leider) tun. Ist mein Job.
Von den Medis will ich gar nicht erst anfangen
Gölä reicht nicht als Behandlungsmanual.
Da wo der Leistungserbringer auch den Umfang der Leistung bestimmt, da wird es immer zu teuer …….
Es gibt ein Produkt namens Klenico, dass bei allen Krankenkassen Pflicht sein sollte. Dort wird die Vor-Analyse gemacht, dann braucht es weniger Sitzungen. Ich habe gehört, die Psychologen finden das in der Regel gaaaaaar nicht schön…
Psychologen finden Kontrollen nie schön oder gut.
Ohne Sonnenbrille sähen Sie wohl klarer und wir Sie besser.
Fakt ist:
Je mehr Seelendoktoren, desto mehr Seelenpatienten. Das Angebot schafft sich seine eigene Nachfrage.
Diese unschöne Korrelation verfolgen die Krankenkassen mit Argusaugen.
Konsequenz: Leistungen an ausbildungsspezifische und berufsspezifische Anforderungen der Leistungserbringer koppeln.
Die Zeit des bezahlten passiven Zuhörens ohne therapeutische Massnahmen ist vorbei.
Wer mir unklares Sehen wegen einer Sonnenbrille unterstellt, übersieht selbst das Offensichtliche: Psychotherapie ist streng geregelt, methodengebunden und längst kein ‚bezahltes Zuhören‘ mehr.
„Universum 25“ war ein Tier Experiment von John B. Calhoun, bei dem Ratten sich auf engem Raum vermehrten. Je mehr Ratten sich in dem Käfig befanden, um so seltsamer und problematischer wurde das Verhalten der Ratten bis hin zu Kannibalismus. Das selbe sehen wir mit Menschen in Städten.
Spukhafigkeit festigen.
Die Spukhaftigkeit knallhart festigen.
Psychologen sind eine Gilde, die sich die Nachfrage selber schafft.
Wer mal in den Fängen dieser Zunft ist, der kommt nicht mehr raus.
Warum steigen die psychischen Problemen denn ständig an?
Weil es den Menschen an Sinn fehlt und sie auch schlicht zu viel Zeit zum nachdenken haben (z.B. Beamte im Bore-out).
Da kann auch ein Psychologe nicht helfen.
Die kaum fassbare oder messbare Psyche eines individuell einzigartigen Menschen garantiert Endlosbehandlungen – weil vieles nur auf Annahmen und Vermutungen basiert.
Interessanterweise nehmen die psychischen Probleme täglich exponentiell zu.
Vermutet wird hier vor allem von denen, die Psychotherapie als Vermutung abtun.
Seit die Krankenkasse auch noch Psychologen vergütet tummeln sich immer mehr „Seelendoktoren“ in diesem Markt.
Denn der Stundenansatz ist im Vergleich zu andern qualifizierten Gesundheitsberufen ausserordentlich hoch und durch die Krankenkassen „gesichert“.
Da werden gut und gerne Behandlungen unnötigerweise hinausgezögert und verlängert.
Notwendig ist eine bessere Kontrolle nicht nur der Abrechnungen, sondern auch der Behandlungsmethode und des Behandlungsverlaufs, um Missbrauch in den Griff zu bekommen.
Psychotherapie ist kein Selbstbedienungsladen, sondern längst streng reguliert: fixe Tarife, begrenzte Stundenkontingente, Verlängerungen nur mit ärztlicher Begründung und Kassenkontrolle. Wer da von ‚Hinausziehen‘ spricht, ignoriert die Realität – und den Schaden, den unbehandelte Erkrankungen anrichten.
Argumente finden sich immer überall – sonst ist Platzwechsel angesagt
Unheilbare Erkrankungen bleiben – meistens immer ohne weitere Behandlungen.
Beim ersten Gender-: war ich schon wieder raus, schade. Aber wie es scheint, kann die Kaste nicht anders und Dr. Luchmann hat eben doch Recht.
Soziologie und Psychologie sind dankbare Endlosschlaufen mit gesichertem Bedarf.
Aus tragischen Einzelfällen wird gerne allgemeine Massentauglichkeit kreiert.
Wer von :Innen schreibt, hat das Vertrauen eh schon verspielt.
Nachgedacht hat hier offensichtlich nur der Name, nicht die Person.
Sie schreiben von „Patient:innen“, „Therapeut:innen“, „Wohlfühlbegleiter:innen“ und outen sich Genderideologe.
In ideologischer Behinderung fantasieren als „Replik“: „Dr. Luchmann wirbt für eine stark verkürzte, schriftbasierte Form der kognitiven Therapie“.
In ideologisch basierter Abneigung gegen die Wirklichkeit ignorieren Sie, dass Dr. Luchmann korrekt Kritik an „zu viel Ineffizienz“ der Therapien auf Kosten der Krankenversicherung übte.
Nirgendwo nahm Dr. Luchmann Bezug auf ein eigenes Psychotherapie-Angebot!
Ihre Replik belegt, wie zutreffend die Kritik von Dr. Luchmann ist.
Super Text! Vielen Hobbyexperten in diversen Bereichen fehlt schon das rhetorische Rüstzeug, um mitzureden. Sie tun es dennoch, weil der Einäugige unter den Blinden König ist.
Ach ja? Kant vs. Hegel…
Der Ad-hominem-Angriff von Berhard Wasem ist eine unfaire, rhetorische Taktik, bei der eine Person direkt angegriffen wird, um von deren sachlich überzeugenden Argumenten abzulenken und die Person insgesamt zu diskreditieren.
Dr. Luchmann hat in seiner Kritik vom 17.09.2025 die Ineffizienz vieler Psychotherapeuten erklärt, die sich am Prämientopf laben. Mit keinem Wort hat er ein eigenes Therapieangebot erwähnt.
Diese Replik ist ein schönes Beispiel, ja, nachgerade die beste Bestätigung des Vorwurfs, dass viele Psychotherapeuten gar nicht selber denken.
Wie sollen sie da irgendwen helfen?
Herr Luchmann muss sein eigenes Therapieangebot nicht erwähnen – es steht gut sichtbar im Kästchen, gleich neben seinem Namen.
Analysieren müsste man zwingend auch einmal die Psyche der Entscheidungsträger die den Katalog der Kassenleistungen ständig ausweiten.
Und warum, Herr Wasem, hat die Schweiz mit grossem Abstand am meisten Berufsleute in dieser Branche pro Einwohner? Könnte es nicht doch sein, dass sich die Branche die Nachfrage selber generiert?
Es enttäuschend zu sehen, wie viele Kommentare hier Psychologie und Psychiatrie miteinander und ganze Berufsgruppen pauschal diffamieren. Wer den Unterschied zwischen einem Psychiater (Mediziner, der Medikamente verschreiben kann) und einem Psychologen (der ein wissenschaftliches Studium absolviert hat) nicht kennt, sollte sich mit solchen Urteilen zurückhalten.
Die Behauptung, Psychotherapien seien „Kaffeekränzchen“ oder würden unnötig in die Länge gezogen, zeugt von mangelnder Erfahrung und grossem Unverständnis. Der Erfolg einer Therapie hängt stark von der Beziehung zwischen Therapeut un
Was das nicht ernstnehmen von psychischer Gesundheit anrichtet, sieht man ja bestens in den U.S.A. Da werden psychisch kranke von der Gesellschaft nicht ernstgenommen. Folge: Meistens Amokläufe.
Dort entspricht aber auch Trump, seine Adlaten und Wähler Ihrer Definition…
Selber absolute Mimösen wurde mein gestriger Beitrag, zu diesem unstrittenen Psychotherapeuten, einfach gelöscht! Das zeigt, dass weder der Autor noch der Psychotherapeut kritikfähig sind und es wirft einmal mehr ein Bild auf dieses korrupte Medium!
Herr Wasem, gerade Sie haben es nötig, keine rhetorische Herabwürdigung zu fordern! Sie, der alles zensurieren, was Sie oder Ihren Kollegen, der mindestens gleich verrufen ist, zu kritisieren! Mit Ihren narzistischen Ausprägungen verweigern Sie jegliche Kritik. Vielleicht sollten Sie von Ihnen und Ihrem Kollegen einmal ein unabhängiges Psychogramm anfertigen lassen! Vermutlich würde dieses auch ergeben, dass Sie sich am äussersten rechten Rand, wie dieses Medium auch, bewegen. Ich finde es beschämend dass Sie beide, welche Sie an Ihren Patienten verdienen, sich so herablassend äussern.
Einige Kommentare hier sind auf einer geistigen Flughöhe, die keine Landung mehr erfordert.
Integritätsverletzungen werden zu
>90% durch Selbstschutzmechanismen abgefangen. Wenn das Individuum über Traumata, eine ungesunde Erziehungsumgebung oder systemisch erzwungene Um-Sozialisierung aber anhaltend dynamisch & ultimativ von sich selber weg nur mehr auf fremde Ziele fixiert wird, dann bricht das Ego irgendwann ein.
Wobei das Umgekehrte den Kreis auch nur wieder schliesst.
Die Gutmensch-Schweiz hätte viel zurückzulernen.
Echte Kriegstraumatisierte tragen in der CH kaum zur Statistik bei.
Stellt Euch vor, früher wurden der Doktor oder Heiler oder Therapeut nur bei Erfolg/Genesung bezahlt. Unser ganzes jetziges System würde vollständig kippen, „Gesundheit“ wieder bezahlbar…