Für die 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kam das Aus zum Weekend-Start per Whats App.
Die Limmatbeck AG mit sechs Standorten, zwei Kaffees und zahlreichen Kunden aus der Gastronomie und dem Handel stellt den Betrieb ein und meldet Konkurs an.
Für die Gastronomie- und Handelskunden wird auf die Stiftung St. Jakob, verwiesen. Nach dem Motto „wir sind für Sie da“, will die Lebensmittel-Manifaktur der Stiftung ab dem 8. September eine Anschlusslösung anbieten.
Um die Angestellten soll sich das RAV kümmern, einige davon wollen auf eigene Faust weitermachen.
Der Konkurs kommt überraschend. Die Limmatbeck AG ist bekannt für seine handgefertigten Butter- und Laugengipfel.
Auch für den weit über Zürich hinaus fabelhaften Butterzopf und das tägliche Brot. Die Qualität ist einmalig, doch vermutlich waren die Preise zu tief.

Ein Beispiel: Im Gegensatz zum in die Schlagzeilen geratenen Zürcher Zopf-Beck Hausammann kosteten die Köstlichkeiten nur einen Viertel.
Doch daran, so meinen die betroffenen Mitarbeiter, kann es nicht gelegen haben. Eher an der ungestümen Expansionspolitik des Chefs und VR-Präsidenten Patrick Binder, der in den letzten Jahren ein Standort nach dem anderen eröffnete.
So wurden neben dem früheren Sitz in Spreitenbach eine neue Produktionsstätte in Oberengstringen samt Kaffee in Betrieb genommen, dazu kamen Filialen in Neuenhof, Dietikon, Embrach, Embrach Migros Shopping-Center.
Mit Kaffee, Verkaufspunkt am Schlieremärt und eine in der Region beliebte Znünitour mit Verkaufswagen.

Viel Geld verschlang offenbar die Miete der neuen Standorte. Darum blieb vermutlich zu wenig Geld für eine einwandfreie Infrastruktur und mehr, so einer der betroffenen Bäcker.
Einige Produktionsmaschinen seien hoffnungslos veraltet oder würden gar nicht mehr funktionieren.

Trotzdem will eine Handvoll Bäcker versuchen den guten Teil der Einrichtungen zu übernehmen, um auf eigene Rechnung weiterzumachen.
Mit der Limmatbeck AG verschwindet ein mehr als zwanzig Jahre altes Bäckereiunternehmen.
„Damit die Firmen weiterbeliefert werden können“, hat sich die Stiftung St. Jakob ab 8. September 2025 bereit erklärt, alle Aufträge anzunehmen“, heisst es in der Kundenmitteilung.
Offenbar soll St. Jakob auch einige Bäcker übernehmen, doch offiziell ist noch nichts bekannt. Nur so viel:
Die Engagierten Handwerker wollen den Betrieb auf eigene Rechnung in eigener Regie weiterführen, ohne die erst vor kurzem dazugekommenen teuren Laden- und Verkaufsflächen.
Ob und wie das gelingen kann, wird wohl das Betreibungsamt entscheiden.
Dass die Preise im Limmattal nur einen Viertel von denjenigen in Zürich sind, heisst noch lange nicht, dass sie zu tief sind. Ich finde, die Aargauer Bäcker langen auch schon ganz schön zu (die Teuerung liegt seit einigen Jahren schon bei 10 bis 20% pro Jahr).
Das kommt eben, wenn McKinsey in der Backstube sitzt.
In jedem Lehrbuch der Unternehmensführung steht:
Die Strategie der Kostenführerschaft ist risikoreich. Insbesondere die Gestaltung des Betriebs, um Economies of Scale (Grösseneffekte) nutzen zu können, muss sorgfältig realisiert und kontrolliert werden. Sonst droht ein zeitnaher Kollaps.
@Hans Bleuer. Lehrbücher sind eine tolle Sache. Nur der Markt, der Staat und die Mitwettbewerber nehmen auf all die Weisheiten die darin stehen, keine Rücksicht.
Unternehmertum ist Risiko. Kann enorm Spass machen, aber manchmal geht es halt daneben.
…machen und das Inventar unsichtbar “rüberschieben“. Auf dem Bau läuft’s auch so. Eine AG geht, eine neue kommt.
Jetzt kommen wieder all die IP Plauderis, die es haben kommen sehen und es sowieso viel besser wissen. Bevor ihr was schreibt, überlegt doch zuerst, was mit eurem Leben schief gelaufen ist. Mit all der Expertise müsstet ihr doch alle ausgesorgt haben?
Weiss nichts über den Bäcker, aber was ich bestimmt weiss das bei Leuten die anonym publizieren so ziemlich alles schief gelaufen ist. Defizite bei Anstand und Charakter!
Wer hoch Pokert fällt meistens sehr tief, ist nachher viel
schlauer !!
Aus Unternehmersicht.
Für den Angestellten hat das Jahr 13 Monate. Für den Unternehmer 12. Die Angestelltenwoche hat 42 Std. Die Unternehmerwoche mind 70. Der Angestellte erhält seinen Lohn am 25te. Der Unternehmer dann, wenn alle Rechnungen bezahlt sind. Der Angestellte ist bei Konkurs abgesichert. Der Unternehmer nicht. Wenn der Angestellte krank ist bleibt er zuhause. Der Unternehmer macht dann Büroarbeiten.
Als Unternehmer kämpft man jeden Tag und geht Risiken ein. Die angestellten Bäcker wollen den Betrieb übernehmen. Hut ab und viel Glück.
Herr ja genau versuch es einmal mit arbeiten, bist sicher zu blöd
dafür. RAV ist für dich unerreichbar!!
Wer mit 6 Bäckerei-Standorten – teils plus Kafi – nicht richtig Knete macht mit seinen gekneteten Backwaren … na ja. St. Jakob soll,das besser machen und den Teigmeister gutes Coaching zu Seite stellen. Es gibt im Grossraum ZH ein paar schampar erfolgreiche Bäcker oder gar Ketten mit mehreren Betrieben die zeigen wie es geht.
Das ist nur wegen den fehlenden Parkplätzen passiert!
Manifaktur. Manupilation. Plutifikation.
Ist IP eigentlich auch über Zürich hinaus fabelhaft?
Das kommt halt, wenn keine Geschichte mehr unterrichtet wird. So muss man nichts aus der Geschichte lernen und macht die Fehler der anderen immer wieder aufs neue. Oder liegt es vielleicht an der Eitelkeit? Andere sind daran gescheitert, aber ich bin unfehlbar, ich werde Erfolg haben.
Nach dem Showboat die Pleite. Ein Klassiker. Tragisch für die Mitarbeiter.
Die Stossrichtung ist völlig falsch.
1. Patrick Binder expandierte nicht. Viel mehr sind Bäcker wie jene in Oberembrach und Oberengstringen auf ihn zugegangen und haben ihm die Läden angeboten.
2. Der «neue» Standort bot sich m.E. aufgrund der Räume für eine Auslagerung aus dem engen Limmattal-Keller an.
3. Die Verbraucher kaufen immer weniger Brot, weil sie keinen ausgewogenen Menüplan und vor allem keine Ruhepausen nehmen.
4. Wer ein Auge auf die Auslagen wirft, erkennt, die gering der Brotanteil im Bäckereisortiment noch ist.
Von einer Expansionspolitik kann keine Rede sein.
Schon beim Wort „Manufaktur“ geht eine Warnlampe an. Ebenso bei „Werk“.
Wann haben die Hipster eigentlich fertig?