Die neue Leitung der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB) zieht ihrer Zürcher Neo-Bank-Tochter Radicant den Stecker.
Man arbeite „derzeit daran, radicant zu verkaufen“, so Thomas Bauer in einer Mitteilung von heute früh.
Bauer war Finma-Präsident, seit kurzem steht er zuoberst bei der BLKB. Er gibt offen zu, dass die Radicant ein Non-valeur ist.
„Sollte innerhalb der von uns gesetzten Frist der Verkaufsprozess nicht erfolgreich verlaufen, ist auch eine Rückgabe der Banklizenz möglich.“
Die Aussage hat’s in sich. Die BLKB hat auf die Radicant bereits gegen 150 Millionen offiziell abgeschrieben.
Die weiterhin auflaufenden Kosten bis zum Verkauf oder der Beerdigung gehen schnell Richtung 50 Millionen.
Am Ende hat die BLKB-Spitze mit einem einzigen Investment geschätzte 200 Millionen in den Sand gesetzt.
Das entspricht knapp 10 Prozent des Eigenkapitals. Ein solcher Verlust ist gigantisch. Er darf nicht passieren.

Doch er tat es. Verantwortlich sind der Vorgänger von Bauer, Ex-Präsident Thomas Schneider, sein CEO aus gemeinsamen CS-Tagen John Häfelfinger, dessen Finanzchef, der ganze VR.
Schneider und Häfelfinger sind über alle Berge, der Finanzchef und wichtige Verwaltungsräte dürfen weitermachen.
Die Boni müssen die Geschassten nicht zurückzahlen. Häfelfinger erhielt für 2024 fix 650’000 Franken, dann einen Bonus von 215’000, „Pauschalspesen“ von 24’000 plus AHV- und PK-Beiträge der BLKB über 180’000.
Total knapp 1,1 Millionen.
Der Bonus war im Vergleich zum 2023 sogar leicht gestiegen, um 15’000 Franken; dies im Jahr, als die BLKB das Zürcher Fintech Numarics mit der Radicant verschweisste.

In einem Akt der Verzweiflung. Mit dem Deal, der am 30. Dezember 2024 formell vollzogen wurde, schafften es Häfelfinger, Schneider und Co., nicht schon 2024 einen Riesenabschreiber vorzunehmen.
Sie brachten 2024 „sauber“ über die Runden, obwohl die Radicant-Hütte längst brannte. Bei der Numarcis schauten sie nicht genau hin, sonst hätten sie sich niemals mit dem Neo-Treuhand-KMU ins Bett gelegt.
Die bittere Wahrheit liess sich nur wenig später, im März 2025, nicht mehr verheimlichen. Verluste in Giga-Höhe, drohender historischer Abschreiber.
Statt sofort reinen Tisch zu machen, spielten Häfelfinger, Schneider und Co. weiter auf Zeit. Erst Anfang Juli streckten sie die Waffen, da kam dann der Hammer: 105 Millionen Wertberichtigung.
Häfelfinger hatte noch immer kein Einsehen, der CEO wollte bis Frühling 2026 am Ruder bleiben.
Meinen 2025er Fixlohn lass ich mir nicht nehmen. Präsident Schneiders Plan war ebenfalls, noch rund ein Jahr weiterzumachen.
Crazy.
Inzwischen mussten beide überstürzt das Feld räumen – mit gefüllten Geldtaschen. Dafür lassen sie eine Bank im Elend zurück.
Ihr Radicant-Vorhaben geht als Pleite des 21. Jahrhunderts der Kantonalbanken-Geschichte ein. Titel der Thrillers: Wie zwei CS-Freunde eine biedere, solide Staatsbank an den Abgrund führten.
Naja, wer kauft denn diese Glückseligkeit? Bis zum Schluss unrealistische Träumereien. Wie geschrieben, die Verantwortlichen haben am Desaster ordentlich verdient und sind bereits auf dem Weg zum nächsten Top Job. Verantwortung? Ne, war nicht mein Geld.
Nur 2 Personen mussten gehen. Der CEO und der BRP. Alle anderen welche in dieses Desaster involviert waren können sich weiterhin an Gehältern und Bankratshonoraren laben. What a shame!
denke mal, die verantwortlichen haben das ganze bewusst in die länge gezogen um so lange wie möglich fett abzusahnen…
Man kauft nicht Radicant, man kauft die Bankenlizenz, die es wohl jetzt günstig zu erstehen gibt.
Man darf davon ausgehen, dass diese Entwicklung nicht mal die Verantwortlichen für das Debakel überrascht hat. Sonst wären sie schliesslich auch nicht alle vor den Problemen geflohen, solange noch Zeit dazu war.
Die vielen Lügen und Floskeln, welche man dazu in den letzten Monaten aus Liestal vernommen hat, waren auch nur dazu da, damit es nicht einen ganz grossen Knall gibt, sondern viele kleine Explosionen, welche irgendwann in den Medien und bei der Bevölkerung vergessen gehen (sollen).
Das Resultat ist aber identisch: Totalschaden! Zu Lasten des Steuerzahlers.
Nein, nein, nein, diese Herren waren überhaupt nicht Schuld am Debakel. Es war Putin und Trump die dafür verantwortlich sind. Und natürlich der Klimawandel, Corona und nicht zu vergessen die SVP.
Die App funktioniert super, wäre schade wenn das eingestampft wird.
Hingegen die woken ESG Fonds braucht heute kein Mensch mehr.
Die Fonds sind zumeist lächerlich, weil nur aus Marketinggründen existierend. Die meisten enthalten dann trotzdem Aktien wie Rheinmetall und Lufthansa (mein MDax ETF wurde auf MDax ESG umgestellt). Die grösste Position war Lufthansa. Das ist dann eine blosse Anbiederung von Bankern wie Ihnen, denen eigentlich alles egal ist, was um sie herum passiert. Geld scheffeln und sich bereichern. Obwohl die Hütte brennt. Solange der Porsche fährt, kann man ja noch ordentlich Gas geben.
Immer wenn ich lesen muss wie einer dieser zahlreichen Nieten in der Geldindustrie einen Lohn bekommt für die skandalöse Wertvernichtung die er hingelegt hat, da wünsche ich mir echt die Prügelstrafe zurück und den Kirchenbann. Nie müssen diese Pfeifen Verantwortung tragen, kommen einfach im Karussell der Geldindustrie bei der nächsten Bude unter. Da wird man zum Links-Radicant bei solchen Geschichten.
Radicant, das fängt ja schon mit dem Namen an. Seefeld, da geht auch keiner hin mit einer Bank, dann noch Kosovo-Connection. Verbannung nach Pristina bitte.
Wer will das kaufen? Enorme Kostenbasis aber keine relevanten Umsätze. echt jetzt?
Der Anders Bally 😂 Gemäss LinkedIn:
Serial Entrepreneur. Co-Founder of radicant bank – next-generation sustainable deep tech bank. Founder/Co-Founder/Co-Builder of 8 other companies. Now focusing on Healthy and Financial Longevity.
Passt sicher gut in „Financial Longevity“
Robin- Hood-Prinzip, nur umgekehrt: man nimmts der Bevölkerung und gibts den Reichen!
Und das alles legal
Aus dem Provinz-Ghetto der Goldküste meint
Seit wann sollen denn Boni zurückbezahlt werden?
So weit kommt’s noch!
Sie kommen wohl nicht von hier, solche Typen wie Sie sind hier unerwünscht!
Der Staat kann’snicht. Einmal mehr. Alle KB sofort zwingen, nur noch ihr Kerngeschäft zu betreiben. Prinzipiell dürfen, verfassungsrechtlich, so wieso keine Boni ausbezahlt werden.
Offenbar hat man erkannt, dass die vermeintliche Erfolgsgeschichte von radicant zu einem Ende kommen muss. Es wurde beruhigt und getrickst und nun kommen die meisten Exponenten welche darin verwickelt waren zum Schluss das ein Ende mit Schrecken das Beste sei. Wie sieht es mit den Verantwortlichkeiten aus? CEO und BRP weg aber alle anderen dürfen bleiben? Was für ein Skandal! John und Co. haben bei der BLKB/Stammhaus eine Klultur geprägt und nun tut man so als wäre ausser einem Abschreiber nichts passiert. So einfach geht Banking in der heutigen Zeit. Abgarnieren ohne Konsequenzen 🙁
Dass ein „CEO“ einer geschützen Werkstatt wie der BLKB doppel so viel „verdient“ wie ein demokratisch legitimierter Regierungsrat ist echt stossend.
Die „Entschädigungen“ dieser Betriebe gehören gedeckelt. Auch wenn dann „nur“ die Zweitbesten zum Zug kommen sollten.
BTW: jeder Versicherungsvertreter macht eine bessere Falle als die zwei Figuren mit den zerknitterten Kittel.
Die Bezüge sind viel zu hoch, absolut einverstanden. Aber was soll das mit einem Regierungsrat zu tun haben, das ist ein politisches Amt, meist Teilzeit und kann z. B. auch ein Bauer oder eine Kindergärtnerin sein. Solche Vergleiche sind einfach nur dämlich.
Im Aargau ist der Chef schon gedeckelt. Und in weiteren Kantonen ist man nah dran. Alle diese KB sind gleichwohl erfolgreich unterwegs. Die Kausalität zwischen Verdienst des CEO und ökonomischem Erfolg ist nicht bewiesen. Ich finde den Link zum Regierungsrat nicht abwegig, 2-2 1/2 mal wahrscheinlich angemessen (siehe AG, LU). Bei der ZKB wäre allenfalls 2 1/2-3x noch ok.
Was sind die intangible assets?
+ ein geiles Excel sheet
+ eine Bank Lizenz?
Ich übernehme das für CHF 3.50
Die Banklizenz bringt enorme Kosten ohne Assets. Faktisch eine Liability.
Die Baselbieter zahlen ihrem KB CEO eine Million Lohn inklusive Lohnbeiträge?
Weitere 50 Mio common? Legt man die obendrauf, damit irgendein dummer anbeisst? Für 50 Mio könnte man doch noch den Börsengang wagen, einfach Radicant-Aktien in die Depots der BLKB-Aktionäre legen. Die Freude wäre unermesslich. Ironie Ende.
Solche Fälle werden immer und immer wieder vorkommen, bis aktienrechtlich (und allenfalls strafrechtlich) eine gangbare juristische Möglichkeit geschaffen wird, die ausbezahlten Boni zurückzuverlangen.
Richtig. Zivil- und Strafrecht sind hier bewusst zahnlos gehalten. Aber für einen Facebook-Post muss man in den Knast.
Credit Suisse hatte Marco Abele als Blender!
Er hat sicher genauso viel in den Sand gesetzt – inklusive «Schulreisen» im Hoody nach Silicon Valley…
CS-Kultur, was will man anderes erwarten
Radicant hat auch die falschen Produkte. Nur nachhaltiges Zeugs, das kann ja nicht gut gehen. Go woke, go broke.
Das digitale Schuldenschneeball-Finanzssystem der Banker dürfte keine Zukunft haben, denn es ist weder nachhaltig, noch werthaltig. Die Menschen werden es allmählich immer Zahlreicher realisieren. Wer zu spät umstellt verliert!
Die Bilanzen der Banker sind nicht mit echtem Geld (Gold und Silber) gedeckt, sondern mit Währungen (digitale Datensätze) ohne innere Werte, die durch Kreditaufbuchung ohne Gelddeckung per Mausclick entstehen und dazu auch noch zinsbelastet sind.
Wenn nur noch digitale Datensätze per Smartphones übermittelt werden, wird damit nichts bezahlt. Das ist Betrügerei!
Banker sind Loser durch und durch 0 Kompetenz, 0 wirtschaftlichen Mehrwert, 90% aller Banker könnte man umgehend entlassen wenn sich die restlichen 10% auf das Fokusieren würden was wirtschaftlichen Nutzen erzeugt
Sag nicht, dass die Loser mit 0 Kompetenzen gesegnet sind.
Immerhin schafften sie es, dank kompetitiven Kompetenzen für und aus Nichts rund eine Million pro Jahr zu ergattern. Würde ich so nie hinbekommen. Und du so?!😉
Wieso gibt es keinen Manus?
Es mutet schon sehr speziell an, dass Bankrat Marco Primavesi als Verwaltungsratspräsident von radicant den Hut genommen hat und im Bankrat der BLKB weiterhin aktiv bleiben darf. Auch das Dienstreisli nach Pristina von Luca Pertoldi (zusammen mit John Häfelfinger), immerhin CFO der BLKB und profunder Kenner von Finanzkennzahlen, bleibt offenbar ungesühnt. Wieso hat man nicht erkannt, dass Numarics ein sogenannter non-valeur ist? Und so jemand ist für eine Bankbilanz verantwortlich? Schon fast grotesk.
Bin gespannt, in welcher Firma diese Herren wieder einen gut bezahlten Job bekommen?
Kein nur einigermassen vernünftig denkender Investor wird einen Share Deal vornehmen. Falls überhaupt, dann würden lediglich einzelne (aus Sicht des Investors werthaltige und nachhaltig gewinnbringende) Aktiven übernommen werden.
Problem ist, dass es davon keine hat!
Auch wenn dieser Inhalt in der Vergangenheit immer zensuriert wurde, hier nochmals:
Was zum Jahresende passiert ist, ist höchst fraglich.
Die Schweiz kennt nicht den Sachverhalt der Bilanzfälschung, sondern nur der Urkundenfälschnung.
Trotzdem stellen sich folgende Fragen:
– Wo bleibt der Staatsanwalt?
– Wo bleibt die FINMA?
– Wo bleibt die Revisionsaufsichtsbehörde?
Das Projekt war von Anfang getrieben von Ignoranz (den Zielmarkt gab es nicht), Dilenttantismus (mit zu grosser Kelle angerührt) und Selbstüberschätzung (warum hat man so lange weiter gemacht, trotz ausbleibendem Erfolg?).
Thomas Schneider hat bereits bei EY und dann bei Credit Suisse nichts getaugt… wer wundert sich da schon…
Was ist eigentlich die Rolle und Verantwortung des BLKB-Bankrats? Wie in anderen Fällen (Swissair, CS, etc.) hat dieses Strategiegremium offenbar total versagt. Diese Gremien lassen sich durch die Ausführungen der Geschäftsleitung einlullen und sind zu wenig kritisch. Hauptsache der Anteil der Frauen stimmt!
Bankräte sind ein Prestige-Job, gut bezahlt (im Schnitt über 100k pro Jahr), wenig Aufwand, wenig Risiko. Effektiv könnte jeder „Suppenkaspar“ den Platz einnehmen. Würde der Bankrat abgeschafft, würde nichts fehlen. Im Gegenteil: Der Gewinn würde steigen.
Häfelfinger sah sich immer zu Höherem berufen.
Er war darum nicht zufrieden mit der BLKB, die sich zum Zeitpunkt seiner Übernahme in einem Top-Zustand befunden hat.
Er wollte MEHR. Mehr Glamour. Mehr Einfluss. Mehr Geld.
Das Ergebnis sehen wir hier.
Hybris, halt.
Die für das Fiasko verantwortlichen Finanzchefs Luca Pertoldi (BLKB), Roland Kläy (Radicant AG) und Volker Doberanzke ( Numarics) planen einen Management Buy-out.
Ich hege Zweifel, dass der Zweitgenannte überhaupt weiss was ein MBO ist.
Englische Begriffe sind nicht so seins
Immer das gleiche Spiel. Vorzeigebank CS mit UR & Konsorte. Boni und Extras nehmen und verschwinden. Und, leider kommt die FINMA immer zu spät.
Bei raddicant wusste man doch lange bescheid. Die zweite Führungsstufe ist schon lange abgesprungen. Aber die Totalcomp Vergütung des Managements war einfach zu attraktiv um sich das Scheitern einzugestehen. Und CIOs wie diese suchen grundsätzlich keine Fehler bei sich selbst. Es sind immer die anderen.
Wie man lesen kann, hat Radikant immer noch 94 !!! Angestellte!
Bei Ertrag von unter 1 Mio??
Und jetzt glauben die, dass sie diese Totgeburt noch verkaufen können?
Immer noch nichts gelernt? Noch immer der gleiche Hochmut und Arroganz..
Alle weg! Nur: in der Schweiz fehlt es in der fast ganzen Banken-Landschaft an Unternehmern. Alles Angestellte, die mit fremdem Geld spielen. Da versagen auch die Headhunters: inklusive der Top-ones. Grosses Palaver betreffend Selektion und Erfolgsquote!
groundhog day: no accountability, no responsibility, no consequences, nothing to see here, just move along. QED
Das nennt sich dann wohl Karma Herr Poser
Man lese: „zwei CS-Freunde“. In Zukunft, wenn CS auf dem CV steht, im Zweifel besser meiden.