Die Walder Wyss-Anwaltskanzlei hat einen zweiten Sexual Harassment-Fall, dies nach der soeben erfolgten Trennung von einem Genfer Partner.
Eine Mitarbeiterin der Erfolgs-Kanzlei mit Sitz im Zürcher Seefeld meldete 2019 den zuständigen Internen mehrere Vorkommnisse.
Am Ende wurde sie entlassen.
Einmal küsste ein Mann des internen Hausdienstes die Frau im Lift. Dieser musste später zwar gehen, aber nicht aufgrund des Vorfalls.

An der Weihnachtsparty von 2019 habe sich ein Partner von Walder Wyss neben sie gesetzt und einen Spruch weit unter der Gürtellinie gemacht, sagt die Betroffene.
„Ich habe diesen und jeden anderen Vorfall stets intern gemeldet“, führt sie aus. „Nie ging jemand meinen Vorwürfen wirklich auf den Grund.“
Insbesondere habe es keine externe Untersuchung gegeben.
„Uns ist kein Vorfall von der Weihnachtsfeier 2019 bekannt“, sagt ein Sprecher von Walder Wyss, der selber seit Jahren zur Partnerschaft gehört.
„Meldungen über Belästigungen oder andere Verstösse gegen unseren Code of Conduct, die bei der Geschäftsleitung, HR oder unserer Whistleblowing-Stelle eingehen, werden untersucht und ziehen eine angemessene Reaktion nach sich.“
„Dies galt auch für die Jahre 2019 und 2020. Wenn Vorfälle unbemerkt bleiben, können wir auch nichts unternehmen.“
Die Frau und Mutter von zwei kleinen Kindern verlor ihre Stelle im 2020 nach 2 Jahren. In dieser Zeit habe ein Partner ebenfalls aus Genf sie zu sich nach Hause eingeladen.

Offiziell sei der Grund gewesen, dass sie ihm mit der Computer-Installation helfen würde, sagt die Frau.
„Er fragte mich: ‚Würdest Du auch mal einen Lattex-Dress tragen?‘“ Auch das habe sie intern gemeldet, wiederum habe der Vorfall keine echte Untersuchung nach sich gezogen.
Sie sei nie ins Privatheim des Partners gegangen. Walder Wyss habe zu ihrer Zeit keinen Code of Conduct gehabt, jedenfalls sei ein solcher den Leuten nicht bekannt gewesen.
„In den Jahren 2018 bis 2020 war ein solcher entweder nicht existent, nicht implementiert oder mir trotz zweijähriger Anstellung nicht bekannt“, meint sie. „Ein nicht kommuniziertes Regelwerk entfaltet keine Schutzwirkung.“
Offenbar bekam sie den Job wegen gutem Aussehen.
Der Vorteil wurde zum Nachteil.
Sieht nach einem fiesen Spiel der Frauen aus. Erst die Männer scharf machen…wenn sie darauf reagieren anzeigen. Schon ist wieder einer aus dem Weg in der Karrieren Leiter.
Funktioniert aber nur bei Männern, die sich scharf machen lassen, sprich: bei denen das Hirn ausschaltet.
Genau. Habe ich auch schon beobachtet: Eine Lehrtochter im 4. Lehrjahr, Männer provoziert und ermuntert, sogar bewusst berührt und wenn einer mal einen kessen Spruch macht sofort zur Chefin gerast.
Viele Unternehmen verschanzen sich hinter dicken „Code of Conducts“, Mitarbeiter- und Personalreglementen. Aber wenn mal wirklich etwas nicht korrekt läuft, dann werden die Überbringer der Nachricht respektive die Opfer geköpft.
Und danach läuft es weiter wie bisher. Falls es doch irgendwann komplett aus dem Ruder läuft, werden Fehlbare geopfert um den Rest des Systems zu schützen. Zugegeben wird bloss, was nicht mehr abgestritten werden kann.
Offenbar miese Impulskontrolle unter Alkoholeinfluss im Hause Walder Wyss.
Diese Star-Kanzlei braucht endlich taugliche Regeln auf betrieblicher Ebene:
– Leitfaden im Umgang mit Alkohol (Begrenzung, alkoholfreie Alternativen)
– Verhaltenskodex für Feiern
– Konsequenzen bei Übergriffen (arbeitsrechtlich)
– Geschulte Ansprechpersonen vor Ort
– Sichere Heimwege / Taxi-Regelungen, Regelungen im Lift
Miese Impulskontrolle und Star-Anwaltskanzlei ist ein unheilvoller-fataler Cocktail.
Unheimlich!
überhaupt nicht, die werden das schon richtig handhaben.
Klaro. Eine Armlänge Abstand im Lift ist Ehrensache.
@Peter:
Zwischen einer Armlänge Abstand und Küssen wider Willen gibt es noch so etwas wie „normales Verhalten“. Falls unklar sein sollte, was damit gemeint ist, helfe ich gerne weiter.
Es kann überall vorkommen, aber dann konkreten Hinweisen nicht nachgehen und dann noch abstreiten wenn’s rauskommt. So wird es hier zumindest kolportiert. Das schickt sich gar nicht. Definitiv keine Kanzlei für mich.
Eine Zuckernase kommt selten allein. Wie oft gesagt wird, wenn Leute einen Schnupfen haben sollten diese am besten Zuhause bleiben 🙂
Alk -> Sex -> no Control -> Alimente
Würde mich schämen wenn ich da Partner wäre.
Einpersonen-Paternoster wären hier dringend zu empfehlen; sonst noch Probleme?- Ironie off.
den Fianzmärkten allmählich der Kollaps droht.
Dir droht der K o l l a p s wohl eher in deinem O b e r s t ü b c h e n!
Ich musste mir als Frau viele Sprüche von Männern gefallen lassen. Eine Ohrfeige bei Entgleisungen wirkte tausend mal mehr als interne Meldungen. Aber ich lernte auch meinen Göttergatten, ein angesehner Mann, im Lift kennen. Muss ich das nun melden ?
Gerne erwarte ich ein Feedback …
So und nun muss ich zum Globus, die bestellten Delikatessen für die Sylvesterparty abholen. Wir ziehen die Goldküste unter gleichgesinnten Gstaad, St. Moritz, Peclard Schichtessen und dem ganzen „Schicki Micki“ vor.
Und ja – die Männer dürfen auch mal einen derben Witz fallen lassen.
Happy new year !
Wohl eher Suppenküche bei Pfarrer Sieber…
Ein beeindruckender Monolog: so viel Selbstgerechtigkeit, so wenig Selbstreflexion. Man versteht sofort, warum der Lift die passendste Kulisse war.
In meinem Arbeitszeugnis bei der Stadt Zürich stand wortwörtlich: Konnte seine Aufgaben weitgehend selbständig erledigen, war dem weiblichen Geschlecht sehr angetan. Muss da wohl etwas unternehmen…
Wenn dein Arbeitszeugnis schon „weitgehend selbständig“ und „sehr angetan vom weiblichen Geschlecht“ erwähnt, dann warst du im Job wohl ungefähr so fokussiert wie ein Goldfisch im Whirlpool.
Solches Verhalten wird in der Schweiz nicht toleriert.
Fishy. Da würde ich gerne mal die emails und whatsapptexte lesen, die da hin und her gingen, die sachlage würde wohl 180grad drehen. sieht eher nach wanderpokalgeschichte aus.
Wenn ich diesen Zirkus sehe, dann liebe ich meinen Setup. Wenn ich so viel Öl am Hut habe, dass ich mich nicht mehr unter Kontrolle habe, dann schiebt mir meine Physis einen Riegel vor, das ein mögliches Vater werden verunmöglicht..
Immer wieder unschön bzw. ,echt „geschmacklos“. Nur muss man wissen, dass dies ehrlicherweise bereits vor Jahrzehnten in Firmen Gang und Gäbe war, was konkret meint, nicht nur in Anwaltskanzleien; und sehr oft, auch das ist Tatsache, machten „bestimmte Frauenbilder“ nicht ungern mit!