7 Jahre nach ihrem Beinahe-Ende strotzt die Grossbank vor neuem Selbstbewusstsein. Und schon lassen sich führende Politiker anheuern.
So wie Gabi Huber. Die Urner Finanzpolitikerin wird Verwaltungsrätin der UBS Switzerland AG, der neuen Bankentochter des Finanzmultis.
Zu reden gibt das kaum. Vermutlich, weil Huber schon letzten Herbst angekündigt hatte, bei den anstehenden Wahlen nicht mehr für den Nationalrat zu kandidieren.
Nun wird sie also UBS-Topfrau. Ein fliegender Wechsel, der nach der Staatsrettung der Bank überrascht, aber „gute“ Schweizer Tradition verkörpert.
Dass die UBS gerne Politiker in ihre Gremien bestellt, hat sie in letzter Zeit immer wieder bewiesen. Im Frühling 2009, als sie auf der Kippe stand, holte sie FDP-Mann Kaspar Villiger.
Villiger musste nur eines erreichen: Ruhe in Bern. Sein „Transparenzbericht“ zum Versagen der UBS im US-Hypo-Crash und im amerikanischen Schwarzgeldgeschäft war rückblickend Gold wert.
Villiger entschuldigte sich und die Bank auf 73 Seiten bei der Schweiz – und liess die UBS dann weitermachen.
Auf alles, was weh getan hätte, verzichtete das freisinnige Aushängeschild, das lange im Bundesrat gesessen war. Keine Klage gegen Ex-UBS-Verantwortliche, kein Einschalten der Staatsanwaltschaft.
Selbst der vielgescholtene Sepp Blatter zeigt sich konsequenter.
Der Fifa-Präsident übergab letzten Herbst einen kritischen Korruptionsbericht den Berner Strafbehörden. Die leiteten mit den USA ein Verfahren ein.
Im Banking läuft die Sache anders.
Es gab zwar laute Schelte für die UBS, nachdem der Eindruck sich verfestigte, dass sie mit ihren Subprime-Finanzwetten die ganze Schweiz aufs Spiel gesetzt hatte und nach Auffliegen ihrer Schwarzgeld-Strategie den Rechtsstaat aushebelte.
Danach brauchte es eine Weile, bis sich die Gemüter beruhigten. Doch dass sie das tun würden, darauf konnte sich die Spitze der Bank verlassen.
Das ist das Wesentliche an der Meldung von vorletzter Woche, dass die bekannte freisinnige Gabi Huber, die seit Jahren die Fraktion der staatstragenden FDP leitet, zur UBS wechseln würde.
Die UBS ist zurück. Sie bestimmt erneut die Geschicke des Landes.
Ob zum Guten, muss sich weisen.
Beim Grounding der Swissair zerstörte sie einen zentralen Teil der Schweizer Infrastruktur, nämlich eine autonome Luft-Anbindung des Landes an die Welt.
Beim Aufstieg der Fifa zur Weltmacht spielte die UBS als Kreditgeberin ebenfalls eine zentrale Rolle.
Wie bei der Swissair drehte die Bank der Sportvermarkterin ISL den Kredithahn zu, worauf die Fifa ihre Rechte selbst vermarkten konnte.
Die UBS profitierte. Als Hausbank des Fussball-Weltverbands verdiente sie beim Aufschwung zum Milliardenkonzern mit.
Die Bank engagiert aber nicht nur Politiker. Sondern sie macht auch selbst Stimmung.
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So wie am Wochenende ihr Schweiz-Chef Lukas Gähwiler, der in Zukunft dem VR der neuen AG mit Gabi Huber als Mitglied Rechenschaft ablegen muss.
In der „NZZ am Sonntag“ setzte Gähwiler sich ins Boot der Franken-Opfer. „Die UBS in der Schweiz ist ebenfalls Teil der Exportindustrie“, meinte der Spitzenbanker.
Wie die Maschinen-, Uhren- und übrigen Exportbranchen würden auch bei der UBS Schweiz hohe Kosten im starken Franken und viele Erträge in schwachen Devisen anfallen.
Umso störender seien die Negativzinsen der Nationalbank, blies der UBS-Kapitän ins Horn der Industrieführer.
Die SNB würde damit falsche Anreize schaffen und Sparer für ihre Vorsicht bestrafen.
Was Gähwiler nicht sagte: dass seine Bank im ersten Quartal massiv von den Minuszinsen profitiert hat.
Die UBS hat wie die meisten übrigen Banken des Finanzplatzes ihre langjährigen Hypothekarzinsen massiv erhöht.
Zudem haben UBS & Co. bei den Libor-Hypotheken eine Nulllinie eingezogen. Damit konnten die Geldhäuser ihre Marge bei den beliebten Hauskrediten spürbar ausweiten.
Win für die UBS, lose für den Rest.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ich frage mich allen Ernstes wieso Hässig nicht für den Blick oder die GALA schreibt. Dort fänden seine stumpfsinnigen und nicht fundierten Artikel vielleicht Bewunderung. Immer wieder dasselbe; langsam wird’s echt langweilig. Geh in Rente und lass uns in Ruhe!
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Douchebag von Weber’s Gnaden: seien Sie doch ein richtiger Hells Angel und nicht nur ein weichgespültes falsifikates Duplikat!
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Ist die UBS schon so schlimm daran ?
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uiuiui, da muss sich EWS aber sputen, sie wird ja sicher in der holding einsitz nehmen, ein bisschen spaziermünz muss doch reinkommen. oder stehen da schon die auslândischen aktionärswegelagerer des nachbarn am paradeplatz bereit, um das kronjuwel jedes honorigen ausl. aktionariates in den nonvaleurigen VR reinwinken zu dürfen? aber nein, aber nein, sie wird ein bombenresultat im herbst erzielen, denn sie hat ja ALLES gemacht, dass diese zunft der ausländisch beherrschten pseudoschweizer institute kräftig die toplevels weiterhin fürstlichstens weiter abgelten dūrfen…..ohne verantwortung. QED. dr chaschpi hed fir dr eiged geldseckel glueged, s evelyn uisem schteibocknfaempfängerkanton bruicht meineid heechers lob, als en prall gfillti geldberse….
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Nun, für den Zapfen, den Frau Huber da garnieren wird, käme ich auch an einige VR-Sitzungen pro Jahr und nähme sogar den Weg vom Urnerland nach Züri unter die Räder. Und die UBS Schweiz hat so gleich ihre VR-Vorzeigefrau. Man könnte von einer win – win – Situation reden …
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Die Frau Markwalder hätte sich bedeutend billiger „verkauft“.
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pips pips…..
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Uiuiui, jetzt schnuppert Gabi auch ‚mal den Duft der grossen Welt. – Kann sie überhaupt passabel Englisch, damit sie begreift, was sie in Zukunft abnickt?
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Man mag es ihr gönnen. Vielleicht läuft diese spröde Lady dann etwas weniger verklemmt über den Parade als sie das vom Uirnerland gewohnt ist. Wenn sie Uirner Dialekt spricht, dann verstehen sie Anglikaner äh Angelsachsen und Aegypter. Go, Gaby, go!
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Simsa Labim what? Simply stupid your remarks! ….. verschtosch was i mein?
Gabi Huber muss sich zumindest nicht hinter einem anonymen Namen verstecken.
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@Kurt Nehmer: I don’t think that my remark was that stupid. What can she really contribute, honestly? – Alles klar, Herr Nehmer, der wohl auch nicht so heisst.
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@Kurt Nehmer: Ach komm schon Kurt, Du geisterst mit Deinem geistlosen Pseudonym doch so ziemlich durch jedes Forum! Bist Du etwa gar Gaby Hubers PR-Futzi?
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UBS kauft Politik….oder besser: Politik lässt sich kaufen ?
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he joooo, jetzt wo dä ständerat grad ebä klar gschtellt hät, dass korruption nu verfolgt wird wänn än kläger da isch.
und äm Gabi möged mer doch würklech gönne, dass se ändlech ufs podescht ufä chunt. oder öpppä nöööd?
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Das musste so kommen. Früher hatte die UBS Politiker in ihren Reihen, die etwas bewegen konnten. Ich erinnere hier an Ernst Mühlemann und andere. Auch kommunale und kantonale Politiker wurden unterstützt, indem sie für die politische Arbeit freigestellt wurden. Damit war sichergestellt, dass die Banken in den politischen Gremien ein Sprachrohr hatten.
Heute wird sich ein UBS-Mitarbeiter zweimal überlegen, in die Politik einzusteigen. Seine berufliche Karriere wird damit sicher kompromittiert. Ich kenne ein Beispiel, wo einem kommunalen Politiker (UBS-Mitarbeiter) nahegelegt wurde, sein Amt aufzugeben, da er einige Male untertags an Sitzungen teilnehmen musste. Heute zählt nur noch der Mammon. Die Banken, insbesondere die CS und die UBS, haben sich aus der Politik verabschiedet, da man ja nur noch ans Geldverdienen denken darf. So muss man sich nicht beklagen, wenn in den politischen Gremien Entscheide gefällt werden, die den Interessen der Banken zuwider laufen. Kein Wunder, versucht man deshalb, mit Gabi Huber ein politisches Netzwerk einzukaufen. Die UBS hat das Gefühl, mit Geld lasse sich alles machen.
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Nein, der CS und UBS ist die Schweizer Politik egal. Sie wissen wie bedeutungslos die Schweiz international gesehen ist. Ihr Hauptgeschäft findet ja nicht in der Schweiz statt. Trotzdem profitieren sie so viel wie möglich von den Vorteilen der Schweiz, als einfach zu regierender Kleinstaat.
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Unglaublich, dass sich ausgerechnet eine FDP-Poitikerin dazu verleiten lässt. Gerade jetzt, da die FDP vom arroganten Filz-Image etwas losgekommen scheint. Aber so outet sich die Urnerin als sture Verfechterin der alte Machtgarde!
Für Gähwiler freut es mich, dass er da die Unpersönlichkeit der UBS in Personal kauft.-
Gleich und gleich gesellt sich gern! Beide farblos, die Lady(?) noch spröde!
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Die Ironlady mag als Lobbyistin im Bundeshaus nützlich sein,
eine Sympathieträgerin ist diese spröde Lady aber nicht.-
Viel lieber so eine „spröde“ und vor allem effiziente und erfolgreiche Persönlichkeit als ein J. Koller mit so doofen Bemerkungen. Haben Sie auch schon etwas positives für den Staat geleistet?
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Ist schon eine geraume Zeit her seit dem letzten UBS bashing. . . Also muss der „Lukas hau“ drauf her!
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Die Währungspolitik der SNB unter Thomas Jordan wird mehr und mehr zu einem wahren Debakel mit Negativzinsen und einer kollabierenden Realwirtschaft. Die neben Nick Hayek (Swatch) und Peter Bernholz (Uni Basel), welche dies schon von der ersten Stunde an so kommuniziert hatten, scheinen laut Sonntagspresse nun auch Martin Hess (swissmem), Pieren Vincenz (Raiffeisen) und Lukas Gähwiler (UBS) es so zu sehen. Ich wäre nicht erstaunt, wenn in naher Zukunft Rücktrittsforderungen auf Thomas Jordan zukommen werden. Nur so kann ein Neubeginn bei der SNB glaubhaft kommuniziert werden. Von den SVP Hardlinern, welche noch im Dezember vehement ein Ende der Mindestkurspolitik der SNB gefordert haben, sind seit Wochen auf Tauchstation. Wo sind die kritischen Berichte in der Weltwoche? Wo sind Christoph Blochers Vorschläge wie die Wirtschaft auf die Beine gebracht werden kann und verhindert werden kann das Arbeitsplätze in den EU Raum verlegt werden? Die Wirtschaft Deutschlands wächst mit dem Euro und hat die tiefsten Arbeitslosenzahlen seit 1990….. Das sollte uns allen zu denken geben.
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Von SVP Hardlinern realisierbare Vorschläge zu erwarten ist wie vom Osterhasen erwarten, dass er die Eier selbst legt.
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was kann denn der Thomas Jordan gegen den freien Markt machen? Als kleine Devise im immens grossen FX Weltmarkt hat doch niemand eine Chance auf längere Zeit künstliche Währungskurse für den CHF zu gestalten. Und wir wollen das ja so, wir wollen unabhängig bleiben, also müssen wir den Preis dafür zahlen. Und dies vielleicht als mittel- bis langfristige Chance für unsere Wirtschaft sehen! Als gutes Beispiel könnte man das vorher öfter genannte Deutschland zitieren. Deutschland profitiert jetzt noch teilweise aus der Zeit, als die DM eine starke Devise war, und die Exportwirtschaft sich immer wieder in Frage stellen musste und sich mit Innovationen und Kostenreduktionen die Kompetivität hart erarbeitet hat. Und diese Mentalität ist bis heute in der DNA der Industriebetriebe erhalten geblieben.
Und wenn dann auch noch die CH-Bürger ein bisschen Solidarität an den Tag legen würden und den Verlockungen des kleinen Grenzverkehrs und den anscheinend billigen Ferien im Ausland widerstehen könnten, könnten wir in ein paar Jahren gestärkt aus dieser schwierigen Phase herauskommen -
Die CH-Wirtschaft ist seit 50 Jahren an einen starken Franken gewöhnt. Der Sündenfall beging man auf Druck von Swissmem, Uhrenindustrie und anderen unter dem Publikumsliebling Hildebrand. Seine Persönlichkeit sucht öffentlichen Applaus. Darum gab er sich her, die 1.20-er Grenze einzuführen. Damit war auch der Handlungsspielraum der SNB weg. Hört auf, den Jordan zu bashen. Akzeptiert die Unabhängigkeit der SNB!
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Die „Inside-Paradeplatz“ Polemik steht derjenigen der Juso in nichts nach
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Inside-Paradeplatz liefert aber noch ein paar Fakten mit. Umso mehr schmerzt die Kritik.
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es ist halt ein Filz, aber ein schönef.
Man mag es ihr gönnen. Vielleicht läuft diese spröde Lady dann etwas weniger verklemmt über den Parade als sie das…
es ist halt ein Filz, aber ein schönef.
Die "Inside-Paradeplatz" Polemik steht derjenigen der Juso in nichts nach