Heute ist Raoul-Weil-Tag. In vielen Zeitungen und Online-Kanälen spricht der gefallene UBS-Offshore-Chef vom Gefängnis und dem Freispruch in den USA.
Weil, der Held. So inszeniert sich der Banker, der Millionen kassierte und im Gegenzug die Verantwortung trug. Die Medien überschlagen sich, weil Raoul Weil ein Buch über seinen Fall geschrieben hat.
So wie Peter Wuffli. Weil und Wuffli, das war ein Gespann in der grössten Schweizer Bank in den Nullerjahren. Wuffli als CEO, Weil als zentraler Boss im grenzüberschreitenden Privatebanking.
Sie steuerten den Tanker UBS zunächst zu Rekordgewinnen – und dann in den Eisberg. Wuffli hinterliess 50 Milliarden Verluste, Weil hat zusammen mit der UBS das Bankgeheimnis auf dem Gewissen.
Der Dritte im Bund ist Peter Kurer, damals Rechtschef der UBS, am Ende des Niedergangs einjähriger Kurzpräsident.
Auch Kurer griff in die Tasten, im Frühling wurde sein Buch über Rechts- und Compliance-Risiken im renommierten Oxford-Verlag veröffentlicht.
Kurer war zur Zeit des US-Steuerfalls oberster Jurist der UBS, zuständig unter anderem für die sogenannten Country Papers. Diese lieferten dem Ausland den Schlüssel für den Angriff auf den Tresor am Paradeplatz.
Wuffli, Weil und – weniger persönlich – Kurer schreiben ihre Geschichte. Die drei einstigen UBS-Kapitäne, die in all den Jahren Dutzende von Millionen erhielten, sehnen sich nach Rehabilitation.
Im Fall von Weil und Wuffli ist es sogar noch mehr. Die beiden tief gefallenen Manager wollen als Helden in die Schweizer Geschichte eingehen.
Ihr Bemühen hat etwas Penetrantes. Wuffli hadert bis heute mit seinem Schicksal, dass er im Frühsommer 2007 statt zum Präsidenten der UBS gekürt von dieser auf die Strasse gestellt wurde.
Egal, was die Gründe dafür waren: Der Schritt ist aus heutiger Sicht mehr als verständlich. Ja, er war der einzig richtige.
Wuffli hat bei all seiner intellektueller Brillanz, bei seinem Detailwissen über die hinterste Zahl im weltweiten Konzern den grossen Eisberg nicht gesehen, auf den seine UBS direkt zusteuerte.
Selbst als 2006 die grossen Short-Trader gegen die Subprime-Konstrukte der Investmentbanken durch Leerverkäufe wetteten, machten Wuffli und seine Trader munter weiter.
So sprach sich herum, dass die Schweizer Grossbank mehr und mehr vom Hypotheken-Schrott zukaufte und diesen auf ihre Bilanz nahm. Zuletzt lagerten dort über 100 Milliarden Dollar.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_middle“]
Eine Ladung, welche den vermeintlichen Supertanker mir-nichts-dir-nichts zum Kentern bringen konnte. Es brauchte ein Jahr später die Schweiz, um das zu verhindern.
Im Frühling 2007 wurde offensichtlich, dass die Suprime-Derivate den Banken um die Ohren fliegen könnten. Die UBS war von ersten hohen Verlusten betroffen, wichtige Fonds von Bear Stearns gingen hops.
Rasch zog Wuffli bei der zuständigen US-Tochter Dillon Read den Stecker. Doch statt jetzt rigoros aufzuräumen und das Schiff auf neuen Kurs zu bringen, forderte Wuffli in Südspanien das Präsidium.
Am Rande des Alinghi-Triumphs an der Amerika-Segel-Trophy in Valencia traf sich die Spitze der UBS im Juni 2007. Wuffli wollte alles – und verlor alles.
Was er bis heute nicht einsieht: Er wurde zu recht gefeuert. Dass er später auf einen Teil seiner Millionen verzichtete und dies als Auftakt zu seinem Gutmenschentum nutzte, passt ins Bild.
Bei Raoul Weil gibt es Parallelen.
Als Chef des weltweiten Offshore-Bankings der grössten Vermögensverwalterin der Welt war Weil vertraut mit allen wichtigen Geheimnissen, die am UBS-Sitz an der Bahnhofstrasse 45 schlummerten
Weil sagt denn auch in der NZZ, die heute als Ausnahme kritische Distanz behält, dass er „natürlich (…) von den Reisen der Kundenberater“ gewusst hätte.
Doch dass diese dann Gesetze vor Ort verletzt hätten, davon sei ihm selbstverständlich nie etwas zu Ohren gekommen. Denn sonst hätte er logischerweise sofort eingegriffen.
Weil kam mit seiner Argumentation im letzten Herbst vor einem US-Strafgericht in Florida durch.
Mit seinem Sieg gegen die vermeintlich übermächtige US-Justiz wurde Weil zum grossen Kämpfer für die alte Schweizer Bankgeheimniswelt.
Dass dessen Kämpfertum von der UBS finanziert worden war – die Bank zahlte Weils grosses Anwaltsteam –, sei hier am Rande vermerkt.
Weils Erfolg und seine folgenden Interviews waren gut. Weil hatte mehr durchgemacht als alle anderen grossen Chefs von Schweizer Banken. Er erlebte, was sonst oft nur die Kleinen erleiden: die Härte des Gefängnisses.
Nun aber macht Weil weiter mit Promo in eigener Sache. Er schreibt seine Memoiren, zieht von Zeitung zu Zeitung, gibt Interviews, die ihn als Mensch aus Fleisch und Blut zeigen.
Was Weil dabei nicht übernimmt, ist die Verantwortung. Er gehörte zur Spitze der UBS, bei ihm liefen alle Fäden zusammen, dafür verdiente er sehr viel Geld, konnte sich ein Vermögen schaffen.
„The Buck Stops Here“, sagen die Amerikaner. Bei Weil ging es nicht weiter nach oben. Er war die letzte, die ultimative Instanz im ganzen grenzüberschreitenden Geschäft der globalen Nummer 1.
In den USA, in Deutschland, in Frankreich – überall stiess die UBS doppelt vor. Vor Ort mit Onshore-Bankern, dahinter mit einer Offshore-Kavallerie.
Die Strategie war: onshore Präsenz markieren, offshore Geld scheffeln.
Raoul Weil war Teil davon. Als diese Welt 2008 schlagartig eine andere wurde, zahlte er dafür die Zeche.
Statt darüber nachzudenken, mimt Weil das Opfer. Das ist speziell – und bringt das Land nicht weiter.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Es sind nicht nur diese drei „Schiffsbruchkapitäne“ – sondern seit dem Jahr 2000 bis 2008 alle VR und GL Mitglieder der UBS AG, welche besser eine Jolle navigiert hätten als eine Schweizer Bank, äh Entschuldigung, seit dem Merger SBG / SBV ist diese Bank ja eine angelsächsische Bank. Leider ist es wirklich eine angelsächsische Tugend, dass die Gewinne privatisiert werden in der Chefetage und die Verluste sozialisiert werden im Volk.
Die massiv überbezahlte Verantwortung, welche immer wieder zitiert wird, wurde etwas so übernommen wie dies der andere Kapitän bei der Costa Concordia in übelster Weise gezeigt hat. -
Irgendwie kam mir der Herr Weil im gestrigen TV-Talk recht dümmlich rüber…
Gehört sich dumm stellen zum Anforderungsprofil eines UBS Senior MDs?
-
Weil ist für mich kein Held.
Er hat sich ja nicht freiwillig gestellt – Er wurde in den Ferien „aufgelesen“ und hat somit die Kettenreaktion ausgelöst. Ganz sicher hat er gewusst, was in seinem WM UBS abläuft. Er war clever genug keine Spuren zu hinterlassen (auch im Wissen, dass es „ilagel“ ist). Das war schlussendlich seine Rettung.
Viele haben schon härtere Schiksale erlebt wie er (ein Freund von mir hat zum Beispiel kürzlich sein Kind verloren….). Dass er seinen „Fall“ jetzt noch „öffentlich“ macht finde ich schade, und tönt für mich wie Rechtfertigung. Ein bischen mehr „Selbstkritik“ (OK, vielleicht ist die ja im Buch…) wäre sicher nicht schlecht.
Bedauern mit Weil habe ich nicht…….. -
Was mich am meisten stört, sind die goldenen Fallschirme. Jeder Unternehmer der solch kolossale Fehler macht, der solche Bauplätze hinterlässt, haftet auch mit seinem persönlichen Vermögen. Das sind nicht nur die Totengräber der Bankenwelt, sie sind auch die, die den Kapitalismusgegner Brennholz liefern. Unser liberales Wirtschaftssystem wurde von diesen Gesellen schwer ramponiert.
Jetzt Kopf hoch, die neuen Realitäten anpacken und solche hochdotierten Elemente (sind noch da) entfernen, bitte ohne goldene Fallschirme ! -
Ein Buch erscheint, und gleichzeitig in allen grösseren Tageszeitungen doppelseitige Berichte über das Buch und über Weil. Im Blick sogar mit „Sieg über die USA“ betitelt. Klar, dass da eine üble Kampagne im Gange ist. Und die dummen Leser einmal mehr für dumm verkauft werden sollen. Die UBS hat mit ihrem Verhalten der Schweiz gewaltigen Schaden zugefügt. Und die Folgen, mit Personalabbau, Steuerrückgang, etc. werden noch viel drastischer werden. Interessanterweise erwähnt der eben erschienene OECD Bericht die Selbstmontage eines der wichtigsten Wirtschaftszweige der Schweiz mit keinem Wort unter den Faktoren, die unsere Volkswirtschaft bedrohen. Dagegen die hohen Löhne, die mit der Produktivität des Landes nicht mitgehalten haben, und die (noch nicht einmal umgesetzte) Masseneinwanderungsinitiative und, natürlich der starke Schweizerfranken. Die Schweizerischen Einflüsterer der OECD scheinen vor allem aus FDP Kreisen zu kommen. Wohl deshalb im OECD Bericht nicht erwähnt, die historisch tiefen Kapitalkosten, die gefallenen Energiekosten und die tiefen Importkosten allgemein.
-
-
Gerüchteweise verlautet, dass auch Zeno Staub an einem Buch arbeitet: „Irrwitzige Bankbestätigungen am Beispiel des Hoeness-Prozesses unter Annahme eines Finma-Tiefschlafs“
wobei sich der Autor unter anderem auf die Urteilsbegründung des OLG München bezieht
-
Dann wird ein Buch von Vontobel-Manager B über die Beinahe-Opferrolle in der Causa „Allianz“ wohl nicht auf sich warten lassen; der arme Kerl wäre fast verurteilt worden, so dass er kaum je mit Jürg Hügli zum Wohle des Münchner ex-Fussballers hätte agieren können. Nicht auszudenken, was dem Finanzplatz Zürich alles entgangen wäre. (http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Kann-man-sich-vom-Betrugsverdacht-freikaufen-/story/29683795#mostPopularComment
Vorwort im Bestseller wohl von Zeno Staub mit einem speziellen Dank an die Finma für ihre Unterstützung des Werkes.
Diesem ersten Bestseller wird wohl bald ein zweiter folgen: „Financial Engineering im Wilden Kurdistan“
-
-
Total erfreulich und zutreffend alle diese Kommentare über die drei Burschen!!!
-
Leider hat ubs hart getroffen obwohl alle mehr oder weniger dasselbe gemacht haben. Wollte ubs ganz hoch hinaus? Zum Beispiel die grösste Investmentbanker werden?
-
Schön, dass er von Nichts gewusst haben soll. Weil sonst, ja dann hätte er natürlich eingegriffen.
-
Und wer hat am Bittersten dafür zahlen müssen? Wir kleinen ehemaligen UBS Angestellten. Nach dieser Pleite wurden wir auf die Strasse gestellt und es dauerte wochen, sogar Monate, für einige sogar Jahre um sich wieder zu regenerieren und einen anständigen Job zu finden.
Und diese Herren lecken immer noch ihre Wunden, haben aber Millionen kassiert? Wie ware es uns Etwas davon abzugeben? -
Unter der Aegide dieser Herren stürzte der Marktwert der UBS von 210 Milliarden im Jahr 2007 auf mickrige
40 Milliarden ab.
Kunden verloren das Vertrauen und zogen rund
620 Milliarden weg. -
Es ist eimal mehr erheiternd mit welcher Selbstgefälligkeit der grosse Enthüllungsjournalist Lukas Hässig in die Tasten greift.
Selbstverständlich hat er das Buch – wie wir alle – noch nicht gelesen. Aber ein Urteil masst er sich an. Was das mit seriösem Journalismus zu tun hat, ist mir schleierhaft.Es gibt Kenner der Paradeplatz-Szene, die vermuten, dass Herr Hässig ein Soziopath ist. Sein hilfloser Rundumschlag trägt mindestens wenig dazu bei, diese These zu dementieren. Der Tages-Anzeiger schrieb scheints 2013 in einem Porträt, dass Hässig in früheren Jahren in der Medienbranche lange als «Thesenjournalist» mit unterdurchschnittlicher Trefferquote galt, diesen Ruf wusste er sich zu erhalten. Bravo!
-
Interessant! Und was hat das nun mit dem Artikel zu tun? Tatsache ist, er hat mit den meisten Aussagen recht was er hier schreibt. Was genau qualifiziert Sie zu so einem Urteil? Kennen Sie Hr. Hässig persönlich?
-
Sie massen sich aber auch Etwas an.
Oder wissen Sie genau, dass Herr Hässig das Buch noch nicht gelesen hat?
Also sind Sie keinen Deut besser offenbar. -
@Matti
Entweder sind Sie ein bezahlter PR-Büttel im Solde der Grossbanken oder einfach nur ein unterbeschäftigter Mitarbeiter einer solchen. Beide Schicksale sind traurig. Take a break, honey.
-
Mensch Matti, ein eindrücklicher Schädelvakuum Erguss… – und danke LH, behalten wir die Fakten in Erinnerung und vergessen nicht, wer die bemittleidenswerten Soziopaten sind.
-
-
Da können wir uns jetzt schon über den Beitrag von Mr. weisse Weste freuen, wenn er dereinst die CS verlässt.
-
das buch wird vermutlich heissen:
„weis(s)heiten aus mykonos“
oder
„auf dem roten teppich der elite“passender wäre:
„ahnungslos unter grossmäulern“
oder
„tbtf – too blind, too foolish“
-
-
Das unten erwähnte Buch http://www.1-prozent.ch/angebote/publikationen/
kann ich sehr empfehlen. Es beschreibt u. a. wie sich, oft charmante und sympathische Täter als Opfer fühlen, wenn sie ertappt werden. -
Was ist mit dem grössten UBS Verantwortlichen Ospel
den erwähnt niemand.-
Der hat genug damit zu tun seine 175 Mio. zu vermehren, auf die Jagd zu gehen und die Kinder zu hüten!
http://www.bilanz.ch/300-Reichste-live?rid=3133&row_pos=0&page=list&sel_kanton=SZ
-
-
Unglaublich diese Herren! Von Macht getrieben immer irgendwie im Rampenlicht stehen. Und die Medien helfen Ihnen dabei!
Ignorieren! ganz einfach ignorieren sollte man die Selbstdarsteller.
Schlimm, dass diese UBS-Leute ein ganze Generation Banker verdorben haben und jetzt mit Kostensenkungsmassnahmen andere bestraft werden.
-
Psychopathische Verhaltensmuster, getrieben von Gier, Neid oder Hass, prägten schon immer die Geschichte und damit auch die Geschichten von Menschen (Täter wie auch Opfer).
Mehr nachzulesen in einem ganz anderen Buch unter http://www.ich-1prozent.ch.-
schon wieder? really??
trolling IP…
-
-
In welcher Welt leben diese Typen eigentlich. Als Velofahrer haben sie jahrelang die Untergebenen getreten und sich bei den Vorgesetzten eingeschleimt.
Dank ihren Millionensalären und Abfindungen können sie es sich nun erlauben Bücher über ihr persönliches Viasko zu schreiben und ihre Wunden zu lecken. Es ist bezeichnend, dass sie immer noch dermassen verblendet sind, dass sie kein eigenes Verschulden oder Versagen eingestehen können – ihre Selbsteinschätzung ist immer noch vom Wahn des Topmanagers getrübt und geblendet.
So ganz anders sieht der Alltag jener ehemaligen Untergebenen aus, welche in der Folge ihren Job verloren haben und nicht von grossen Gehaltszahlungen zehren können.
Es bleibt zu hoffen, dass sich keine Käufer für diese Selbstbemitleidungsbücher finden. Es müssen schon ganz spezielle Typen sein, die sich diese Lektüre antun wollen. -
Da bastelt jemand an seinem eigenen Heldenmythos, obwohl er keiner ist! Soll man ihn nun beadauern öde Mitleid haben. Vermutlich ist er nur weggekommen weil a) er keine E-Mail Spuren hinterlassen hatte (mündliche Befehlsausgabe) b) die Gegenseite mit Datenmaterial zugemüllt wurden c) die Gegenseite einfach zu doof war d) ein Deal ausgehandelt wurde.
Alles wenig Heldenhaft.
-
Lachen diese Anekdoten von Weil. Es fehlt nur noch die Standardgeschichte dass er plötzlich beim Seifengreifen in der Dusche selber … ach… lassen wir es auch mal. Der Weil musste so enorm viel über sich ergehen lassen, er ist ein Opfer und das will er wissen auch !
-
Man kann es auch anders sehen: Es war nicht Weil, der mit seiner Argumentation im letzten Herbst vor einem US-Strafgericht in Florida durchkam, sondern die Anklage, welche eben NICHT durchkam.
@Häschen: vielleicht dampft das ja jemand ein. Ich werde es trotzdem nicht lesen. Mir ist die ganze Gülle, die dann über den gesamten Bankenplatz ausgeschüttet wurde, immer noch präsent. Meine „Feinde“ vergesse ich nicht!
-
Genau so war‘s, versagen aufseiten der Anklage.
Jeder der dort gearbeitet hat, weiss ganz genau, dass der Herr Weil von diesen Praktiken wissen musste.
Gut für ihn, dass er gewonnen hat……….now just shut up !
-
-
Interessant wäre auch ein Buch von ex-Vontobel-CEO Oskar Hollenweger. Er wurde vom so genannten CH-Rechtsstaat wären Jahren drangsaliert und musste seine Verteidigerkosten selber bezahlen. Bei ihm zu Hause im Zürcher Oberland sind früh morgens Polizei-Sondertruppen durch die Fenster ins Haus eingedrungen.
Sein ehemaliger Gegner ist heute ein anerkannter Landschaftsmaler. Leider wurde nie bekannt, ob ihn die Eidgenossen wirklich jemals entschädigt haben.
-
Stimmt: wenn jemand das Recht hätte ein Buch zu schreiben dann Oskar. Es ist eine Schande, wie man ihm damals mitgespielt hat.
-
@BKB Watcher und @Eisenschrot:
Ist aber nicht Ihr Ernst.
Lesen Sie mal, was sich der feine Oskar Holenweger z.B. zu seinen Vontobel-Zeiten erlaubt hat (Quelle: Bilanz 06/2014, Seite 39, im Artikel „Uli, der Zauberer“).Der heutige „Landschaftsmaler“ erscheint mir wesentlich ehrlicher/konsequenter als der scheinheilige Devisenkünstler Holenweger, der offenbar die richtigen politischen Freunde hatte bzw. immer noch hat.
Schade, ist Holenweger nicht zu seinen Vontobel-Zeiten zusammen mit anderen aus dem Verkehr gezogen worden. Manches sähe wohl anders (und wohl besser) aus. -
Ich muss mich korrigieren:
Ein Holenweger-Buch mit Widmung an ein paar Devisen-Zauberer und den Dolder-Hotelier ist tatsächlich überfällig. Vorwort von Mark ‚Libor‘ Branson. -
U.H. Wolpertinger
Da kann ich Ihnen nur beipflichten.
Oskar Holenweger hat sich bei seinen Freunden von Blocher bis Mörgeli mit der Opferrolle in Szene gesetzt und seine Version erzählt. Diese haben ihm geglaubt
.
In der Folge wurde – fälschlicheweise – der Bundesanwalt geopfert.Warten wir also auch auf das Buch von Oskar Holenweger, wo er sich als Opfer darstellt, genauso wie Thomas Matter…Angriff ist eben die beste Verteidigung; Freisprüche und eingestellte Verfahren sind nie ein Beleg für Unschuld, sondern reflektieren höchstens die Unfähigkeit der Justiz zur Beweisführung.
-
-
Ach, diese Erbarmenswerten… jetzt warten wir noch auf Ospels Buch mit dem Titel: „Der wahre Grund oder wie ich Teil eines Probems wurde“.
In diesem Buch könnten dann folgende Unterkapitel stehen:
Wie wir den Markt mittels grenzüberschreitender Absprachen mit unseren Freunden aushebelten.
Wie wir dadurch Devisenkurse nach unseren Gewinnvorstellungen pflegten und für das Zinskartell LIBOR namhafte internationale Banken und Banker ins Boot holten.
Wie wir Risk- und Compliance gegen aussen in Handbüchern darlegten und im Innenverhältnis uns auf das Einfache konzentrierten, damit die Gewinne im Investmentbanking sichergestellt werden konnten.
Wie wir in Kundenportfolios und Fondsprodukte Grosspositionen von Subprime Papieren aufteilten und als Obligationen vermarkteten unter dem Titel Absolute Return.
Wie wir in der Kundenberatung die hochmargigen Absolute Return Produkte als sichere Anlage analog Obligationen pushten.
Wie wir die Performance und Kompetenz unserer Kundenberater am Umsatz und Verkauf von Absolute Return Produkten massen und damit einen einen genialen Motivationsschub auslösten.
Warum wir uns auf der sicheren Seite wähnten, da wir wussten, dass in der Schweiz keine Sammelklagen möglich sind und der Anlegerschutz auch nicht internationalen Standards entsprach. Sodann hatten wir grünes Licht durch entsprechende Gerichtsentscheide.
Wie wir ausländische Kunden vor dem Fiskus retten konnten und unsere Kundenberater mit entsprechenden Geschäftsmodellen an die Front schickten.
Wie wir uns dann genötigt sahen, die Namen von solchen Kunden und deren Kundenberater den Behörden mitzuteilen.
Wie wir so Opfer unserer eigenen Strategie wurden und dann dem Bundesrat die Schuld gaben.
Wie wir dann aus Grösse und aus ethischer Grundhaltung zurücktraten, um neuen Kräften Platz zu machen.
Wie wir dann dafür entschädigt wurden und in einem Buch allen mitteilen wollen, dass wir das Opfer ungünstiger Zeitumstände waren.
-
Thank you. Schlicht genial!
Wie ich meinen Nebenbuhler von der „richtigen“ UBS, Mathis Cabiallavetta, wegen einer (im Rückblick) Lappalie ausbootete.
-
Das Palmarès der kriminellen Geschäftsmodelle dieser Bank ist tatsächlich erschreckend. Zu Recht wurde sie vom US-Justizministerium offiziell mit dem Prädikat Kriminelle Organisation „ausgezeichnet“.
-
Zur Richtigstellung:
Wie ich schon immer öffentlich klar und deutlich gemacht habe
ich bin Teil der Lösung und nicht des Problems.
Nur leider, leider, leider glaubt man mir bis heute nicht. -
Hervorragendes Inhaltsverzeichnis.
Noch eine Ergänzung: „Wie wir durch unsere Gier in Kauf nahmen, das Schweizer Bankgeheimnis zu Grabe zu tragen.“
-
@Giachem: Danke, selten so gelacht. Vielleicht noch: Wie wir tausende Mitarbeiter, die jeden Tag einen super Job machten, verarschten, sie dann (direkt oder über Restrukturierungen) auf die Strasse stellten und das ohne zusätzliche Kosten (welche ja nur unsere Boni geschmälert hätten).
-
-
Nun folgen die „Top-Shots“ dem Beispiel der linken CH-Politik-Szene, welche seit Jahren erfolgreich bei Verbrechen die Täter zu Opfern werden lässt. Die Herren haben schnell gelernt.
-
Die Frage ist doch: Ist es heute besser? Immer noch werden zweifelhafte Offshore Geschäfte gemacht die uns allen irgendwann um die Ohren fliegen werden – und gescheite Vhefs werden weiterhin Email Spuren vermeiden.
-
Wer hat denn in der heutigen Zeit noch die Zeit, sowas Irrelevantes zu lesen? – Vielleicht kann ja „Get-Abstract“ diese Memoiren auf eine halbe Seite bzw. einen „Lese-Snack“ zusammendampfen?
Irgendwie kam mir der Herr Weil im gestrigen TV-Talk recht dümmlich rüber... Gehört sich dumm stellen zum Anforderungsprofil eines UBS…
Wer hat denn in der heutigen Zeit noch die Zeit, sowas Irrelevantes zu lesen? - Vielleicht kann ja "Get-Abstract" diese…
Die Frage ist doch: Ist es heute besser? Immer noch werden zweifelhafte Offshore Geschäfte gemacht die uns allen irgendwann um…