In der UBS gibt es die oben. Das sind rund 150 Manager. Dann gibt es noch den Rest, etwa 60’000, davon gut 20’000 in der Schweiz. Die werden jetzt zur Ader gelassen.
Das zeigen die neuen Kündigungsfristen. Sie werden von bisher 6 auf neu 3 Monate verkürzt, wie ein Finanzblog kürzlich meldete.
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Im Schreiben, das letzte Woche an das Schweizer „Direktionskader“ der Grossbank ging, heisst es:
„Ab 1. Januar 2017 beträgt die Kündigungsfrist für Mitarbeitende der Ränge Director (D), Executive Director (ED) und Managing Director (MD) neu drei Monate anstatt wie bisher sechs Monate (…).“
Es trifft also das ganze mittlere Kader. Früher hiessen diese Ränge Vizedirektor, stellvertretender Direktor und Direktor.
Eine Wahl haben die Betroffenen nicht. Man kann zwar „innert dreissig Tagen“ schriftlich beim UBS-Personaldienst reklamieren.
Doch dann hat man sowieso verloren.
„Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Anpassung der Kündigungsfrist im Arbeitsreglement Direktion keine individuellen Lösungen zulässt“, hält die UBS in ihrem Brief fest. Und weiter:
„Sollten Sie mit der Kündigungsfrist von drei Monaten nicht einverstanden sein, wäre UBS daher leider gezwungen, das Arbeitsverhältnis unter Einhaltung einer sechsmonatigen Kündigungsfrist auf den 31. Dezember 2016 aufzulösen.“
Vogel friss oder stirb, lautet das Angebot. Die interne Personalvertretung hat es durchgewunken, die externe Gewerkschaft kommt nicht zum Zug, weil sie keine rechtliche Handhabe hat.
Für Beobachter passt die Halbierung der Kündigungsfrist ins grosse Bild. Derzeit läuft unter dem Namen „Helium“ eine stille Abbauübung. Betroffen sind rund 400 Angestellte, darunter viele aus dem Kader.
Die UBS begründet die Verkürzung der Kündigungsfrist für ihre Direktoren hingegen allein damit, dass man „näher an den globalen Standards“ sein wolle. Die Bank betonte heute morgen, dass die Kaderleute unter dem geltenden Sozialplan keine Einbussen erlitten.
Während im Mittelbau also Einheitlichkeit gelten soll, leistet sich die Bank oben weiterhin eine Absonderlichkeit, welche weit herum einzigartig ist: das Group Managing Board.
Über diese Sonderkaste verlieren die Verantwortlichen in ihrem Brief ans Kader von letzter Woche kein Wort.
Das belegt: Das Gremium geniesst innerhalb der Hierarchiestufe der rund 2’500 Managing Directors eine Sonderstellung.
Die Dazugehörenden treffen sich einmal im Jahr zu einem „Schulreisli“. Ansonsten geht es um den Verdienst.
Die Group Managing Directors verdienen rund das Dreifache ihrer Kollegen, die gleich viel Verantwortung und gleich grosse Führungsaufgaben haben.
Den einträglichen Titel tragen derzeit rund 150 Manager. Gerade eben wurden wieder rund drei Dutzend neu dorthin befördert.
Sie sind nicht Teil der neuen, verkürzten Kündigungsfristen und erhalten damit einen zusätzlichen Vorteil gegenüber ihren Kollegen.
Ihr Vorteil: Sie fallen offenbar unter den entsprechenden Passus im Geschäftsbericht, der die Kündigungsfristen für die Spitze festhält.
Dort steht, dass die Arbeitsverträge der Konzernleitungsmitglieder „einer Kündigungsfrist von sechs Monaten“ unterliegen würden.
Die Besserstellung führt zu einer besonderen Verbundenheit. Kritiker behaupten, dass die Group Managing Directors sich „kaufen“ liessen, um danach umso willfähriger die Befehle von oben auszuführen.
Dort thront die Konzernleitung. Zu ihr gehört auch Lukas Gähwiler. Noch.
Gähwiler gibt die operative Leitung der UBS Schweiz per Herbst an Martin Blessing von der Commerzbank ab.
Gähwiler verdiente jedes Jahr einige Millionen Franken. Dieses Geld könnte sich die UBS, die mit „Helium“ den Sparhebel ansetzt, gut gebrauchen.
Davon ist wenig zu sehen. Statt dass Gähwiler das Unternehmen verlässt, erhält er den Job eines Frühstücksdirektors.
Er wird eine Art Aussenminister der UBS Schweiz, trifft sich mit Politikern in Bern und soll wichtige Kunden sehen.
Begründet wurde der Rücktritt aus dem operativen Getümmel mit dem Bedürfnis Gähwilers, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.
Das ist für einen 51-Jährigen Spitzenmann ungewöhnlich und mag zukunftsweisend sein.
Doch der Schritt verkommt zum Witz, wenn beim Lohn keine harten Anpassungen vorgenommen werden.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Are financial institutions doing things that provide a clear, measurable benefit to the real economy? Sadly, the answer at the moment is mostly no.
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Sorry, jeder der in einer Schweizer Bank einen guten Job hat, musste sich aktiv darum bemühen. Er verdient gut und muss auch immer etwas dreckeln und die Schauze halten. Eben wie ein Söldner und da glaubt jemand, dass sich solche Leute aus der Wohlfühlecke wagen und streiken. Ha Ha Ha, jeder ist sich selbst der nächste.
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Warum stecken die meisten Pensionskassen Geld in Bank-Aktien, trotz hoher Boni-Zahlungen und abstürzende Börsenkurse?
Da gibt es sicher bessere Anlagemöglichkeiten!-
Kick-backs?
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Dass die CH Arbeitnehmer – vor allem die finanziell gut versorgten – CH Banker streiken werden, dass ist sowas von illusorisch.
Lieber die Faust im Sack machen, dann nach den Sommerferien schön kuschen und Initiativen starten, um die eigene Sichtbarkeit und damit den Anteil am Bonustöpfchen zu sichern.
Seien wir ehrlich, wären die meisten CH Bankangestellten nicht Sklaven ihres selbst gewählten Lebensstandards -> Eigenheim, D Luxuskarrosse, 2-3x teure Ferien, usw. , dann würde sich vielleicht was bewegen. Aber es ist ja keiner davon bereit, einen Stufe abzusteigen, zu hoch vermeintliche Imageverlust vor Frau/Familie und Nachbarschaft.
Also, entweder ihr seit konsequent und wechselt den Arbeitgeber / Branche oder hört endlich mit dieser ewiggleichen Jammerei auf. Hat euch niemand gezwungen in dieser Branche zu arbeiten. Oder?
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Die Jammeris sind die, welche eben nicht mehr in dieser Branche arbeiten und ein über das andere Mal hier bekräftigen müssen, was für eine gute Entscheidung das doch war…..
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@ ex Banker
„Seien wir ehrlich, wären die meisten CH Bankangestellten nicht Sklaven ihres selbst gewählten Lebensstandards -> Eigenheim, Luxuskarrossen, 2-3x teure Ferien, usw. , dann würde sich vielleicht was bewegen.“
Treffend formuliert, aber das hat nichts mit Ehrlichkeit zu tun. Das ist die Realität. Gäbe es bequeme gleichbezahlte Alternativen; unser Arbeitgeber hätte keine Angestellten mehr!
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Ich habe die Branche gewechselt – selbstverständlich unter einer massiven Lohneinbusse – und es lebt sich immer noch gut!
Kann ich jedem empfehlen!Die Frage lautet: Gesundheit oder Kohle?
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Ich finde es von den sog. „Nieten in Nadelstreifen“, gemeint sind die höchsten UBS-Kader am Paradeplatz, immer wieder lustig, welche Namen, natürlich „büsiness englisch“, für relevante Exekutionen, gefunden werden. Wenn ich da lese „Helium“ oder „Group Managing Board“ so bleibt mir das Lachen nicht im Hals stecken ob derartiger Hybris, aber Dünkel, Einbildung und Snobismus gehören offenbar ins Repertoire der „Nieten in Nadelstreifen“ vom Paradeplatz Züri, solche hat es auch bei der CS ! Bin (leider) geschädigter Aktionär beider Institute !
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In der ganzen Finanzbranche und darüber hinaus gibt es viele sog. „Nieten in Nadelstreifen“, grosse und kleine „Mastdarmakrobaten“.
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Nieten in Nadelstreifen? Schauen sie einmal im Uetlihof oder am Paradeplatz am Morgen vorbei. 90% aller Männer im gleich lanweiligen grau-schwarzen Anzug. China während der Kulturrevolution war kreativer. Aber Banker wollen grau sein, damit sie in den im täglichen internen Positionskämpfli um Boni und Ansehen beim Chef nicht auffallen. Es sind Menschen die alles abgegeben haben was das Individium auszeichnet, ausser die Gier!
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Nicht alle die bei den Banken arbeiten sind gierig.Manche sind auch unreflektiert in diesen Lebensstil hineingeraten. Allerdings sind es die, die gierig sind, mit Nachdruck. Die Gier hat ihr Denken und ihren Lebensstil komplett durchdrungen
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Ich freue mich auf die neusten ANV Wahlen innerhalb der UBS. Bisherige werden gleich mal nicht gewählt.
Sowas durch zu winken – Verstehe ich nicht.
1. Einmalige Abfindung auf monatliches Gehalt fortführen
2. Dauer der fortführung halbieren
Solange die „kleinen“ so mit sich umgehen lassen wird sich aber auch nichts ändern. -
Soso, nach Bern, Politiker treffen. Ach, interessant. Mit einem gelben Couvert in den Fingern? Ein bereits eingerichteter Briefkasten in Panama für den Mösiö Finanzminischter? Weiter so! Wird belohnt mit Steuererleichterung welche dann in die Boni dieser Abzocker fliesst. Die Brotsamen für die Aktionäre. Die Angestellte dem Staat. So hat doch jeder etwas davon. Gestern konnte man im Tagi lesen, dass die AHV Renten infolge der Negativzinsen gesenkt werden. Dafür sanieren wir einen Duro für 500 Mio. Zusammenhänge? En masse. Und wer noch ein wenig Verstand hat, soll denken, der findet auch heraus, woran das ganze System krankt. Und diejenigen welche die nun in die Tasten hauen und evtl Schreibfehler meines Postings anprangern oder es als Geschrubel bezeichnet nur soviel: was stört es die Eiche, wenn sich die Sau daran reibt. Reibt weiter.
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vielleicht sollten sich die „unteren“ mal erheben, gegen die halbgötter!?
mal streiken. wäre doch lässig, oder?
mal schauen, wer den job dann macht und was die da oben überhaupt noch können, ausser abkassieren.
also, mut zusammen nehmen und die stirne bieten.
mahlzeit. -
Auf die UBS rollt erneut eine riesige Bussen-Lawine zu.
Google:
,,UBS hat ungedeckte Bussen in der Höhe von 5,3 Milliarden“
(Artikel in der „Schweiz am Sonntag“ vom 08.05.2016)-
Also in diesem Fall noch nicht fix, dann ist auch nichts ungedeckt!
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Clever von der UBS,darum haben sie die 62Milliarden geholt vom Steuerzahler.
Dass das Volk die Bussen berappen können.
cheers swissman -
tja swissman: hast leider nicht viel Ahnung und outest dich gleich wiederholt, trotzdem: Stuss wird auch so nicht wahrer!
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Swissman…ernsthaft? Selbst als Blick- und inside Leser müsstest auch Du begriffen haben, dass kein einziger Rappen vom Steuerzahler an die UBS geflossen ist – im Gegenteil…..
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@Road Runner: Magst ja recht haben. Aber ohne den vom Staat ins Leben gerufenen und garantierten und aufgrund dieser Garantien mit SNB-Kohle alimentierten Stabfund wäre die UBS ihre Müllpapiere zur Bilanzsanierung niemals zu guten Preisen mit geringem Discount losgeworden zu einem Zeitpunkt völlig illiquider Märkte, und sie wäre somit schlicht Pleite gegangen wie jedes andere Unternehmen, das sich verspekuliert oder schlicht Pech gehabt hat. Dass es am Ende für den Staabfund noch ein postives Egebnis gab war nicht vorauszusehen. – Eine unvergleichliche und unsägliche Besserstellung eines Unternehmens mit der Garantie des Staates und letztendlich der Bürger bzw. der nächsten Generation(en) von Bürgern als letzte Bürgen! Crony-Kapitalismus heisst das. Hat aber nichts mit Freier Marktwirtschaft und dort spielenden Mechanismen zu tun, auf die sich ja gerade die Morons in den Bonigeschwängerten KLs so gerne – entgegen besseres Wissen – zur Rechtfertigung beziehen, wenn es um die Festsetzung ihrer stratosphärischen Total-Compensation-Packages geht. – Wieso soll z.B. Ermotti als Angestellter risikolos etwa soviel verdienen wie z.B. 50 Chefärzte (an kleineren Kliniken), die täglich x-mal zum Skalpel greifen müssen? Rätsel über Rätsel. – Er tut es, weil er es kann mit Hilfe der Kasten-Freunde und Mitabgreifer im VR.
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LG: Karriereorientierter Söldner; gestern CS, heute noch UBS, morgen CEO?
AW: Hat LG’s fehlendes Charisma / Format erkannt; SE hätte LG – da harmlos – gerne behalten.
Familie: Schwachsinn, Netzwerksondierung zur Suche des ersehnten CEO-Jobs.
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Gähwiler als CEO? Das wird so kommen, keine Frage. Ernst nehmen kann ich diesen Herrn aber nicht. Als ich noch bei der CS „arbeitete“, war er als Risk Manger tätig. Und machte nicht unbedingt eine gute Figur.
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Aeh? Welcher Unternehmensführer will Gähwiler treffen? Rätsel?
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Leute, wie ich schon gesagt habe in diesem Forum, es ist Zeit zum streiken, legt die Arbeit nieder alle miteinander zur gleichen Zeit. Denkt dran jeder bekommt den Schuh………gereicht. Ob Ihr Hyposchulden habt oder guenstiger Kredit habt, lasst die Zahlungen einfrieren. Die Kündigungen kommen schleichend , so das die UBS geringe Kosten hat. Die UBS wie auch die CS werden systematisch von den Führungsleuten ausgenommen – bis zum Ende.
Denkt an mich. ( N.W.O )
PS: Betreffend der 62Milliarden, hatte die UBS NIE nötig. Dafür mussten ja die Steuerzahler bluten, so kamen sie zum Kostenlosen Geld ohne eine Emission zu tätigen.
Cheers-
@swissman.
….und wer sollte so etwas organisieren?? Schon in den Anfängen würde ein solches Unterfangen kläglich scheitern. Ob jemand deswegen seine berufliche Zukunft (Familie etc.), seinen Job und auch sein Gehalt aufs Spiel setzt bezweifle ich. Ein „Winkelried“ wird sich sicher nicht finden lassen, obwohl viele darauf warten. Sollte so etwas in der Folge schiefgehen werden alle Mitläufer sich heimlich verabschieden. Das ist leider Tatsache! -
Hat das nicht auch etwas mit „Rückrat“ zeigen zu tun? Dies ist aber den meisten Werktätigen in der CH aberzogen worden und man hat jetzt das willige Stimmvieh welches sich ohne Murren auspressen und zur Schlachtbank führen lässt….muss ja wohl doch was dran sein das Kapitalismus nicht gut für die Welt ist…..
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Ist aber nicht sehr patriotisch, hilfreich oder kreativ Herr swissman.
Die Beste Lösung ist etwas neues zu suchen oder auf die Beine zu stellen. Dies unterstützt die Schweizer Wirtschaft und zwingt die Banken dazu gute Mitarbeiter zu behalten wenn sie nicht bald nur noch Idioten in ihren Reihen haben wollen.
Kündigen und etwas besseres machen ja. Streiken und nichts machen: get lost!
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Ich hatte als MD auch 6 Monate Kündigungsfrist. Als ich aus eigenem Willen einen Job suchte, wurde mir dies zum Hindernis. „Gute Banker“ sind en masse per sofort (oder fast) vorhanden, wieso sollte man ein halbes Jahr auf mich warten? Von daher sind 3 Monate gut!
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Stimme zu. Die Kündigungsfrist von 3 Monaten hat erhebliche Vorteile, wenn man etwas Neues machen will. Bei einer Entlassung durch die Bank wird sie durch ein Coaching-Verfahren auf über 6 Monate erstreckt. Im Vergleich zu andern Branchen ist man da bei der UBS immer noch gut bedient.
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Ich empfand schon damals die 6 Monate Kündigungsfrist als deutlich zu lang und hätte mir vor 3 Jahren (als ich kündigte) 3 Monate gewünscht. So wurde ich zu 5 Monaten (6 – Ferienguthaben) Zwangsarbeit verdonnert. Hatte bereits einen Monat später alles erledigt und durfte Däumchen drehen. Ich verzichtete dann auf meine Gehaltsansprüche etc. und nach (zu) langem hin und her liess man mich dann tatsächlich gehen… 3 Monate Kündigungsfrist sind arbeitsmarktkonformer als 6 Monate!
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Bei den Mitte 50er wird dies etwas anders aussehen. Wie auch immer, hier hat das HR mal was Gutes getan.
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Ein Witz hoch drei….
Gähwiler liest wenigstens die Thriller von James-Douglas, da findet er gute Themen für eine aktuelle Konversation an den sonst drögen Breakfast- Meetings..-
Dir wird das Witzeln auch noch vergehen, Ueli.
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Dass die CH Arbeitnehmer - vor allem die finanziell gut versorgten - CH Banker streiken werden, dass ist sowas von…
Leute, wie ich schon gesagt habe in diesem Forum, es ist Zeit zum streiken, legt die Arbeit nieder alle miteinander…
vielleicht sollten sich die "unteren" mal erheben, gegen die halbgötter!? mal streiken. wäre doch lässig, oder? mal schauen, wer den…