Flynt von Leonteq-Mann Jan Schoch will das Private Banking revolutionieren. Längst sollte die Firma am Start sein.
Nun zeigt sich: Das Vorzeigeprojekt des jungen Finanz-Tycoons ist weiter in Verzug.
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Kürzlich erhielten die Flynt-Manager dicke Post aus Bern. „Verfügung“ der Finanzmarktaufsicht „in Sachen Flynt AG, zukünftig Flynt Bank AG“, war das Schreiben betitelt.
Ein „Entwurf“ der Finma. Er macht Schoch und seinen Flynt-Leuten neue Auflagen. Erst wenn diese erfüllt seien, würde die Flynt AG eine Bankenlizenz von der Finanzbehörde erhalten.
Same procedure wie schon vor den Weihnachtstagen letztes Jahr. Am 23. Dezember hatte die Finma der Flynt eine Lizenz in Aussicht gestellt, falls das Unternehmen gewisse Hürden überspringt.
Ein halbes Jahr später sind die Flynt, ihr Schoch und dessen neues Management keinen Schritt weitergekommen. Zumindest nicht, was die Finma betrifft.
Auch nicht, was Leute und eigene Ambitionen angeht.
Nach dem Abgang der beiden wichtigsten operativen Manager letzten Herbst ist soeben eine weitere zentrale Figur aus der Geschäftsleitung der Flynt AG zurückgetreten.
Es handelt sich um einen Finanzmanager namens Matthias Frisch. Frisch war unter der wichtig klingenden Funktion eines „Head Intelligence Licensing“ für das Geschäft mit Partnerbanken zuständig.
Neudeutsch lautet dieses „B2B“, Business-to-Business. Daraus wird vorerst nichts. Man fokussiere auf B2C, Business-to-Consumers, heisst es bei der Flynt AG.
Grund: B2C sei weniger anspruchsvoll, zudem könne man damit auch ohne Bankenlizenz der Finma loslegen. Was es nämlich brauche, sei lediglich eine Software.
Die sei nun praktisch fertiggestellt, und in den nächsten Wochen könne die Flynt mit ersten vermögenden Privatkunden an den Start gehen.
Flynt – von Private Banking 4.0 zum Softwarehaus 1.0.
Der frisch angeheuerte CEO der Flynt AG, Stijn Vander Straeten, versucht, das Downgrading als Erfolg darzustellen.
„Nach längerer Aufbau- und Entwicklungsphase stehen wir kurz vor der Lancierung des FLYNT wealth ecosystems“, sagte Schochs Mann für Flynt gestern in einer E-Mail-Stellungnahme.
Auch was die Finma angehe, würde man vorwärtskommen. „Der Dialog mit dem Regulator befindet sich auf der Zielgeraden, was uns auch in dieser Hinsicht sehr zuversichtlich stimmt.“
Fakt ist: Die Flynt AG hat keine Bankenlizenz. Das zeigt ein Blick auf die Liste der lizenzierten Finanzinstitute, welche die Finma täglich aktualisiert.
Das ist umso erstaunlicher, als im Juli 2016, also vor ziemlich genau einem Jahr, in Medien erstmals die Rede davon war, dass Jan Schochs Flynt bereits grünes Licht der Bankenaufsicht habe.
Anfang 2017 stand dann gar die damalige operative Verantwortliche öffentlich hin und betonte, die Finma habe der Flynt AG die benötigte Lizenz nun erteilt.
Heute, wiederum ein halbes Jahr, ist davon immer noch nichts zu sehen. Ausser, dass die Finma einmal mehr neue Auflagen macht.
Das geschehe in enger Absprache mit der Flynt AG, sagt ein Gesprächspartner. Somit soll es bald so weit sein.
Ein Jahr voller Ankündigungen, Versprechen und unerfüllter Hoffnung geht zu Ende.
Ausser auf Schochs adretter Flynt-Homepage bewegte sich fast nichts.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ja ja – beim hochdekorierten und studierten Herrn Frisch reiht sich ein Flop an den anderen; i.e. GS, H21, UBS, HEADSTORE, FLYNT…usw.
ganz offensichtlich hat er an der HSG viele Konzepte vermittelt bekommen ausser einem…das Konzept des Karma ! Scheint so, als wäre er gerade dabei, mit diesem auch noch vertraut zu werden. -
Ich wünsche wirklich jedem Unternehmer, der eine Firma auf die Beine stellt vollen Erfolg und viel Glück. So auch Jean Schoch. Mutig, zielbewusst geht er seinen Weg: Chapeau!
Nur: Wollen Superreiche ab 100M wirklich so eine Plattform? Ich vermute mal eher nein. Diese schätzen nach wie vor eine vertiefte, persönlich Beratung in dementsprechender Ambiente. Ausführung ist danach allein intern Sache der Bank.
UBS baut jetzt eine solche an der Bahnhofstrasse..
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Na ja – Frisch als Akquisitionstalent ??? da muss jemandem ein gewaltiger Irrtum unterlaufen sein. Aber wie dem auch sei – für ihn bleibt zu hoffen, dass ihm sein Freundchen RMF bald wieder ein Jöbchen zuhalten kann…sonst wird das nix mehr !
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Die FINMA verhält sich äusserst geschickt. Sie und die Grossbanken haben das Potenzial von Flynt früh erkannt. Es gilt nun, in ähnlicher Weise wie von der Öl- und Autoindustrie schon bekannt, Innovation und Konkurrenz zu verhindern. Die FINMA weiss genau, dass mit jedem Monat Verzögerung die finanzielle Grundlage von Schoch bzw. Flynt schwindet. Die Flynt war von Anfang an zu gross dimensioniert für ein Startup. Mit Krediten und dem hohem Leonteq Kurs war vieles möglich. Doch für Schoch fiel die Dividende aus (1 Million) aus, die Scheidungskosten, Bären etc. verschlingen Unsummen und somit steht die weitere Finanzierung auf Sand. Die Geier warten und sie werden schon bald Erfolg haben.
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Nackedeien und Kartoffelsalat sind hier definitiv fehl an Platz
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Hei Luki … Dein Link im Text zu den „lizenzierten Finanzinstituten“ führt auf direktem Weg zur EBK – Eidgenössische Bankenkommission (letzte Änderung 26.12.2008) … bisch glaub chli falsch
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… hesch no schnell korrigiert, gäll 🙂
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Sobald ein Optimist ein Licht erblickt, das es gar nicht gibt, findet sich ein Pessimist, der es wieder ausbläst.
Giovanni Guareschi
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Die siebenbeineige Katze achtet stehts auf das Rischbein
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Ohne jegliche Innovation versuchen unsere Banken ihr veraltetes Businessmodell mit Sparmassnahmen zu retten. Kahlschläge, Stellen welche nach Schaffhausen, Biel und bald ins Tessin gehen werden, etc.
Da kommt jemand der es mal auf Art des 21. Jahrhundert probiert und dann wird mal aus allen Richtungen geschossen. Eigentlich hat ja Finma und Bundesrat Maurer verkündet, dass für Fintech Firmen die Hürden am Anfang tiefgelegt werden. Das war im Oktober und seither kam die Idee dermassen unter Beschuss von den Banken, dass die Schweiz schlussendlich als einer der Fintech unfreundlichsten Länder dastehen wird. Alles im Namen der Verteidigung der veralteten Banken welche immer noch auf COBOL laufen
Also ich werde weiterhin auf Fortschritt und Innovation in der Schweiz hoffen und daher die Flynt AG genau verfolgen. Einfach alle paar Monate zu berichten, dass Herr Schoch ein Verlierer ist, ist sehr einfach.
Bitte mal in Bern und bei der Finma anklopfen und fragen wie es mit der Deregulierung, dem Innovationsraum (Sandbox) und der Fintech Lizenz aussieht. Das wären Fragen, welche in den kommenden Jahren die Schweiz als Fintech Hub und auch den Paradeplatz entscheidend formen werden.-
@ Neidgenosse
Gratuliere! Ihre Darstellung hat wirklich etwas Wahres an sich. Flickwerk in der IT bei diversen Banken ist nach wie vor an der Tagesordnung. Es fehlen bei den Banken die hellen Koepfe, die Sinn und Zweck einer neuen IT Struktur erkennen müssten, andererseits versteht die Geschäftsleitung statt IT nur „no profit“ sprich „additional cost“. Bis sich die Bank dann (vielleicht) doch von etwas neuem überzeugt hat, ist infolge Streitereien, Kostenbudget, Wenn und Aber’s wiederum viel Zeit verloren gegangen. .. und zu guter Letzt mischt sich noch die Mannschaft von Mr. Branson in das Geschehen ein, welche davon gar nichts versteht. -
100% Zustimmung!
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Nein aber auch, der Frischling wollte Business aufbauen.!? Wer kam denn auf diese Idee? Der Mann ist doch so ziemlich das Gegenteil von einem Reisser. Poser-Lächler-Warmduscher würde es eher treffen.
Na ja - Frisch als Akquisitionstalent ??? da muss jemandem ein gewaltiger Irrtum unterlaufen sein. Aber wie dem auch sei…
Ja ja - beim hochdekorierten und studierten Herrn Frisch reiht sich ein Flop an den anderen; i.e. GS, H21, UBS,…
Nein aber auch, der Frischling wollte Business aufbauen.!? Wer kam denn auf diese Idee? Der Mann ist doch so ziemlich…