Seit letzter Woche sinkt Lars Windhorst. Der Überflieger aus Deutschland, der einst als Jugendlicher Deutschlands Elite verzauberte, ist zum Grossrisiko geworden.
H2O Asset Management, eine Tochter in London der französischen Investmentbank Natixis, hat über eine Milliarde Euro in illiquide Windhorst-Vehikel investiert, wie die Financial Times meldet. Nun flüchten Kunden, die Natixis-Aktie crasht.
In der Schweiz galt Windhorst als Kunde der Falcon Private Bank. Seine neue Unternehmensgruppe namens Sapinda gab dort zu reden.
Weniger bekannt ist sein Link zur Julius Bär. Der wird nun wichtig.
Die Bank und ihre Risikoprüfer hatten schon vor Jahren Windhorst genau durchleuchtet. Sie stiessen auf eine Art Durchlaufkonten: Gelder strömten aus fragwürdigen Quellen hinein und flossen dann gleich wieder weg.
Richtung Jachten, Privatjets und andere Luxusgüter.
Als diese Informationen vor zwei Jahren erstmals hochkamen, nahm Windhorst per Email Stellung. An seinen „Beziehungen mit Schweizer Banken (habe sich) in den letzten Jahren und Monaten nichts geändert“, meinte er.
Die Julius Bär nimmt generell keine Stellung zu möglichen Kunden.
Windhorst kam durch grosse Prozesse und hohe Forderungen wiederholt in die Schlagzeilen. In Deutschland war er im 2010 wegen Untreue verurteilt worden.
Das Urteil des Berliner Landgerichts fiel happig aus. Windhorst erhielt eine einjährige Gefängnisstrafe auf Bewährung, dazu wurden gut 100’000 Euro Geldstrafe verfügt.
Der Investor rappelte sich wieder auf. Berühmt wurden seine rauschenden Parties. 68-Meter-Jacht mit Heli-Landeplatz, Sternekoch, geankert in Venedig pünktlich zur „Biennale“, berichtete das ManagerMagazin vor 3 Jahren.
Laut dem deutschen Wirtschaftsmedium blieb Windhorst aber, was er in den Augen der Journalisten schon zuvor gewesen sei: ein Hasardeur.
Tatsächlich gab es rasch wieder Aufregung. Windhorst und seine Sapinda wurden in London mit Klagen bedrängt. Forderungen in zweistelliger Millionenhöhe türmten sich auf.
Im Sommer vor 2 Jahren meldete die Financial Times die Beschlagnahmung eines Privatjets von Windhorst; dies, nachdem ein Londoner Gericht grünes Licht für die Arrestierung der Güter gegeben hatte.
Damals war Windhorst erst 40 Jahre alt. Andere kaufen sich in diesem Alter ein Häuschen. Windhorst machte es nicht unter Türmen.
Diese begannen zu wanken, er sah sich bedrängt von Klagen. Seine Schweizer Banken hielten ihm trotzdem die Stange.
Brisant sind die Vorgänge bei der Julius Bär. (Windhorst liess Fragen zu Geldverschiebungen über hohe Beträge offen.)
Die Führung der Bank unter dem damaligen CEO Boris Collardi und seinem engen Vertrauten Bernhard Hodler, der Compliance und Risikoüberwachung unter sich hatte, wollte sich nicht von ihrem Kunden und dessen regem Geschäftsleben trennen.
Sie hielten ihm die Stange – egal, ob dessen Antworten auf Fragen überzeugten oder nicht. Windhorst schien tabu.
Auch bei der Falcon Private Bank war Windhorst lange gern gesehener Gast. Als es in diesem Medium Artikel über ihn gab, setzte die Bank per Gerichtsdekret durch, dass Windhorst‘ Bedeutung für die Falcon nicht als sehr gross dargestellt werden würde.
In den letzten Monaten gab es rund um die Falcon neue Bewegung. Die Bundesanwaltschaft hat ein Verfahren gegen den langjährigen Ex-Chef der Falcon Private Bank eröffnet.
Der heisst Edi Leemann. Laut jüngsten Medienberichten geht es bei den Ermittlungen der nationalen Straffahnder nicht um den grossen Fall des Malaysia-Staatsfonds namens 1MDB, in den die Falcon schon vor 3 Jahren geraten war. Sondern um einen anderen. Welchen, ist offen.
Kommentare
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Bezüglich Herrn Windhorst fragt man sich wirklich, wie dumm die Investoren sein müssen, die ihm immer wieder Geld anvertrauen. Und wie dumm die „Banquiers“ sind, die sich auf Deals mit ihm einlassen, denn das Imageproblem kann massiv sein.
Dabei wäre es so einfach: Der Mann hat ein massives Charakterproblem und ist ein Delusionist.
Leute, die trotz wiederholtem Misserfolgen so riesige Parties schmeissen und den Glamour, vor denen muss man sich so weit wie möglich fernhalten. -
Das ist halt schon zutreffend, wie es hier steht. Die ganze „Compliance“ Abteilung, angefangen bei der Leitung Account Opening (Meier) bis hin zur Compliance Leitung ziehen am selben Strang: Man akzeptiert sämtliche Kunden und Antworten. Wenn ein Mitarbeiter mal tüchtig ist und sämtliche Unterlagen einverlangt und dann noch schlüssige Antworten auf unplausible Vorgänge möchte, wird er entlassen. Auch bei den AML Alerts werden beide Augen zugemacht. Kritisches Nachfragen bei den RMs ist verboten!
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Es herrscht viel Wind hinter dem Horst.
Aber bald wird nicht nur starker Wind, sondern ein riesiger Hurrikan aufs Bankenkartell zusteuern.
Schon bald werden die ersten Banken die Schoten “fieren“, und ihre Segel killen lassen, um nicht durchzukentern. Ihre Steuermänner waren noch nie auf dem richtigen Kurs.
Alles wird nichts nützen, der Hurrikan wird sie regelrecht zerfetzen!Kontoinhaber: “Nehmt die Schoten jetzt schon dicht.
Holt eure Guthaben bevor die Piratenschiffe zu sinken beginnen! -
Ein Optimist ist wie ein Dieb;
er nimmt die Dinge zu leicht.Peter Frankenfeld
* 31. Mai 1913 † 4. Januar 1979 -
Da hätte vermutlich ein Blick in eine Boulevard-Schmonzette gereicht um zu erfahren, dass da alles heisse Luft ist! Wie kann man so fahrlässig sein. Haben die Scheuklappen auf? Jeder 1. Klässler kann das besser!
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Einmal mehr, Finger weg von Investments bei denen Herr Windhorst involviert ist. Die Pleite, das Erwachen und grosse Jammern wird folgen! Wurde da je einmal eine Due Dilligence oder sonstige Abklärungen betrieben?! Es Schein nicht so.
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Mal sehen, ob es diesen Artikel in ein paar Tagen noch gibt.
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Aber sicher doch ! Oder haben Sie im Sinn gegen IP zu klagen ? Wiederholt versucht, nichts genützt … die Wahrheit kommt immer gnadenlos ans Tageslicht – heute, morgen und auch in Zukunft ! Sparen Sie das Geld Ihres Mandanten, dass er ohnehin nicht hat … .
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Windhorst ist ein gutes Beispiel für die Wiederauflage des Modells Sir Francis Drake.
Mit einem Freibrief von hohen und höchsten Stellen ist wieder alles möglich.-
https://de.indymedia.org/2008/04/212771.shtml
https://bankstil.de/der-untergang-der-smh-bank
https://bankstil.de/der-untergang-des-bankhauses-oppenheim
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Die Herrschaft der Dummen ist unüberwindlich,
weil es so viele sind,
und ihre Stimmen zählen genau wie unsere.Albert Einstein
* 14. März 1879 † 18. April 1955
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Für mich war Windhorst immer ein „Windei“. Aber ich erinnere mich noch an Jahre als er in Deutschland von der obersten Politkaste, speziell um Helmut Kohl,
umjubelt wurde wie der kommende Wirtschaft-Messias. -
Bär hat eine Compliance-Abteilung-ich habe jetzt noch Muskelkater vom Lachen. Warum wohl ist Martin Eichmann immer braungebrannt?
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er hatte wohl , dafür kann er nichts, bei seiner namensgebung einfach ….pech
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Und die alle halten wie Pech und Schwefel zusammen. Augen schliessen und Mitarbeitende, die wirkliche Compliance betreiben entlassen… Das ist Bär…
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Nun ja, das Lars Windhorst nach seiner Gründer-Jugendzeit zum hasardeur mutierte ist richtig.
Aber…..
Zitat :
Laut dem deutschen Wirtschaftsmedium blieb Windhorst aber, was er in den Augen der Journalisten schon zuvor gewesen sei: ein Hasardeur.
—————————–Dem ist keineswegs so, denn als der vor ca. 20 Jahren in den Talkshows mit Bundeskanzler Schröder auftrat, das war er ein umjubelter Star.
Selbst Schröder jubelte den zum Zukunfts-Unternehmer hoch.Alle Welt lobte den Jungunternehmer der schon weit vor 20 seine erste Million machte.
Nun ja, wer genauer hinsah, der bemerkte das da ein masslos dominanter Ehrgeiz alles überflügelte.
Ehrgeiz ist wichtig, aber wenn er so stark wird ……… -
Pump and Dump!
Trotz aller Informationen im Internet gibt es immer noch Investoren, die ihm Kapital anvertrauen.
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Ich kann mich noch gut erinnern wie Windhorst vom damaligen Bundeskanzler Schröder persönlich empfangen, geehrt und herumgereicht wurde!
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Es war Kohl, der ihn als Wunderkind der deutschen Wirtschaft herumgereicht hat.
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Es war – glaube ich – Kohl.
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@ Walter Scharnagl
Kohl, Schröder und auch der Grüne der zur russischen Gazprom ging. Alles Halunken…
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Solange die Finma keine der Oberbosse mal so richtig dran nimmt, haben die ja auch kein Interesse, jemals für sie lukrative Kunden vor die Tür zu setzen. So bleibt die Compliance eine reine Empfehlungsabteilung. Und die Finma kümmert sich wohl um „wichtigere“ Themen …
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Dreck und Schmutz, Banken halt. Ich gehe nun zu meinen Tomaten und lese denen diesen Artikel vor. Fördert die Reifung der Früchte. Und eine bis zur Zornesröte errötete Tomate ist halt eben schon was leckeres. Ha, ich gehe damit sicher in die Geschichte ein als Erfinder der Wut-Tomate.
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Knackige Morgenlektüre, danke. Einmal mehr, wie Alice im good old Privatebanking-Wunderland!
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Jeder kann Nasdaq – ETF´s kaufe, nur ist dies in der von Herrn Windhorst bearbeiteten Investoren – Generation wohl noch nich so verbreitet:
ETF auf den amerikanischen Nasdaq – Index, bewirtschaftet mit der 200 – Tage – Linien – Strategie (GD 200):
1995 –> 2000: x 10
2003 –> 2007: x 2
2009 –> 2018: x 710 x 2 x 7 = 140
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Die „geteilt durch“ Jährchen 2000-2003 und 2007-2009 salopp ausgeblendet…, es wird langsam ein bisschen ermüdend mit den immergleichen tenbagger Strategie Märchen.
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Warum das so ist:
Hinzu kommt, daß es in den USA über 3.000 börsennotierte Gesellschaften gibt (siehe Russell 3.000), während im Nasdaq 100 – Index nur 100 Werte enthalten sind, wobei die Verliererunternehmen vom Indexanbieter stets ersetzt werden.
Vergleichen Sie in diesem Zusammenhang auch, wie viele Verliererunternehmen sich in den marktbreiten amerikanischen Indizes im Vergleich zu den großen europäischen Börsenindizes befinden (Banken, Telefongesellschaften, Versorgungsunternehmen sowie Unternehmen, die im Bereich der fossilen Energieerzeugung tätig sind).
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Die „geteilt durch“ Jährchen 2000-2003 und 2007-2009 nicht in Risikoanlagen investiert verbracht aufgrund Desinvesitionssignal und Abwärtstrend der 200 – Tage – Linien – Strategie (GD 200), lieber „Gäähn“ …
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Mit dem Timing hat es der Herr Windhorst nicht so:
https://www.neuepresse.de/Hannover/Meine-Stadt/Ihme-Zentrum-Windhorst-noch-kein-Eigentuemer
Obwohl er nur den GD 200 seiner Beteiligung Grand City Properties S.A. verfolgen müßte:
https://www.boerse.de/aktien/Grand-City-Properties-Aktie/LU0775917882
Deshalb seit zwei Dekaden immer dieselben Probleme:
Am Ende des Booms voll investiert und von den nachfolgenden Verlusten stark betroffen, hat er „unten“ keine freien Eigenmittel mehr, um den nachfolgenden Boom rentabel für sich auszunutzen:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-26895758.html
https://www.welt.de/wirtschaft/article3113719/Lars-Windhorst-ist-schon-wieder-pleite.html
Lernfähig ist der Herr Windhorst wohl nicht …
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Windeier haben noch und noch Schweizer Banken als Verschiebebahnhöfe für ihre Machenschaften benützt.
Panama inklusive.Weil diese Windeier ausnahmslos die Banken-Chefs und deren Risk-Manager bezirpten, fehlten selbst einer FINMA Remedur zu schaffen.
Nur dank ausländischen Klagen, meistens USA, und ruhelosen Journalisten werden nun Keller-Leichen, eine um die andere, ans Tageslicht befördert.
Die betroffenen Banken und Bänkli sind mehrheitlich nur noch mit der Schadensbegrenzung beschäftigt, während die Verantwortlichen einen letzten Sprung zur Konkurrenz schaffen
Solange die Finma keine der Oberbosse mal so richtig dran nimmt, haben die ja auch kein Interesse, jemals für sie…
Bär hat eine Compliance-Abteilung-ich habe jetzt noch Muskelkater vom Lachen. Warum wohl ist Martin Eichmann immer braungebrannt?
Dreck und Schmutz, Banken halt. Ich gehe nun zu meinen Tomaten und lese denen diesen Artikel vor. Fördert die Reifung…