Adrian Künzi ist Mr. Nice Guy von Swiss Banking. Der Mann von Welt – Pfadi, HSG, Wegelin, Notenstein – spricht leise und überlegt. Alles sitzt, von Anthrazit-Anzug bis Hermes-Krawatte.
Künzi kann aber auch anders. Als neuer Zürich-Chef der UBP gab der Familienvater jüngst den Tarif durch. Ein Kadermann wollte im Guten zu einem Vermögensverwalter wechseln.
Good leaver nennt man das, ein Status, der es dem Abspringenden erlaubt, seine Kunden, die mit ihm wechseln wollen, weiterhin bei der alten Bank gebucht zu lassen.
Künzi und seine Spitzenleute der UBP Zürich hörten sich den Wunsch des Kader-Bankers an, drehten sich um – und stellen ihn auf die Strasse. Nix da mit Good leaver. Du bist unser Feind.
Das ungewohnt harsche Verhalten hat einen simplen Grund. Künzis UBP in Zürich laufen die Leute davon – in Scharen.
Vor wenigen Wochen ist praktisch das ganze Holland-Team abgesprungen. Mehrere Kundenberater und einige Assistentinnen kehrten der Privatbank den Rücken und wechselten zur Konkurrenz.
Auch im Team für Russland und weiteren rumort es. Gute Leute haben genug von internen Stellungskriegen und einer Kultur, die darauf ausgerichtet ist, den Kunden teure Produkte anzudrehen.
Performance, Beratung in anspruchsvollen Zeiten, gesunder Wettbewerb, Survival of the Fittest? Fehlanzeige an der Bahnhofstrasse 1, vis-a-vis der Notenbank, einen Steinwurf vom Baur au Lac und dem See.
So nobel die Adresse klingt, so hässlich ist das Gebäude ganz zuoberst an der Zürcher Bankenmeile. Die UBP wollte von hier aus das Private Banking in der Limmatstadt erobern – dem Herzen des ganzen Finanzplatzes der Alpenrepublik.
Nun aber droht etwas Anderes: Durch interne Gefechte, Massenabgänge langjähriger Berater und einem notorisch scheiternden Kommandanten riskiert die UBP, sich bei ihrem Eroberungsfeldzug eine blutige Nase zu holen.
Dabei war alles bereit für die Big Attack.
Die grossen Chefs der Genfer Bank, die von der bekannten Familie de Picciotto kontrolliert wird und bei der Ex-UBS-„Untergangskapitän“ Marcel Rohner seinen Rettungsplatz gefunden hat, kaufte, was ihr angeboten wurde.
Discount Bank and Trust vor bald 20 Jahren, ABN Amro im 2011, dann 2013 die Lloyds Schweiz und schliesslich 2015 die englische Coutts: Sie alle landeten im Hafen der UBP.
Dank den Übernahmen schossen die verwalteten Kundenvermögen in einem direkten Strahl über die 100-Milliarden-Marke. Während eine Notenstein unter ihrer alten Besitzerin Raiffeisen unter die 20-Milliarden-Grenze abstürzte, starteten die Genfer durch.
Das sah eindrücklich aus. Die UBP gehörte nach den Zukäufen plötzlich zu den Hirschen des Schweizer Private Bankings. Bär, Pictet, Lombard lagen vorne, dann kam schon bald die UBP.
Mit der hatte eigentlich niemand so richtig gerechnet. Doch nun stand sie auf dem Top, machte ihre Ansprüche geltend, wollte den Markt aufmischen.
In Genf galt sie schon lange als Macht. Jetzt sollte Zürich an der Reihe sein. Dank den Akquisitionen brachte es der UBP-Ableger dort rasch auf rund 25 Milliarden Kundenassets.
Mehr als Notenstein, mehr als Mirabaud, mehr als Rahn Bodmer. Vielleicht auch mehr, als Lombard in Zürich verwaltet.
Man war jemand. Vordergründig.
Im Innern wussten die Leute: viel Schein. Die Systeme sind alt, die Kunden werden mit intransparenten Preisen vor allem für sich selbst genutzt, wer leistet, fliegt, zurück bleiben die Alten und Trägen.
Erstes lautes Warnsignal, dass etwas nicht stimmt, war der Abgang von Peter Schmid. Der war erst im 2014 zum CEO der UBP Zürich geworden, führte schnell die Integration der grossen Coutts im Jahr darauf durch.
2017 sprang dann Schmid zur Deutschen Bank ab. Nach 3 Jahren CEO. Unverrichteter Dinge. Kurz darauf übernahm Künzi, der bei der Notenstein von Mutter Raiffeisen fallengelassen worden war.
Damals hiess es unbescheiden, dass Künzi „für den Ausbau der Geschäftsaktivitäten der Niederlassung verantwortlich“ sei, „mit dem Ziel, die Präsenz der Bank in der Deutschschweiz weiter zu stärken„.
Künzi, glücklos, holte Leute wie Deepak Soni von der Vontobel an Bord, wo es zwischen Familienbank und Private Banker zum lauten Streit kam. „Wanderpokale“, nennen langjährige UBP-Banker die frischen Kräfte mit bekannten Namen.
Ein Sprecher der UBP in Genf meinte am Telefon, Wechsel gehörten zum Geschäft. Die Stimmung habe sich unter Zürich-Chef Künzi aufgehellt. Es herrsche eine frische Dynamik bei der Tochter im Schweizer Finanzzentrum.
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Die beliebtesten Kommentare
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Habe Hr Künzi persönlich kennengelernt, einer wie viele in diesen Chargen, von PB keine grosse Ahnung, habe ihn frühzeitig auf den Sacko blender im PB der Notenstein Zürich aufmehrksam gemacht. Künzi lies ihn schalten und walten, x-Frontleute gingen das diese erkannten, dass auch der Sacko Blender von PB keine Ahnung hatte. Solange der Bankenplatz schweiz Ceo’s immer wieder austauscht, die von PB keine Ahnung haben, ist der Abstieg und der Ausfluss von weiteren 150-200 Mrd. CHF von ausländischen Assets vorhersehbar.
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Das gleiche läuft jetzt auch bei der UBP. Er lässt seine „loyalen“ Subalternen, die ebenfalls nur rudimentär eine Ahnung von PB haben, an der langen Leine. Mit dem Ergebnis, dass einer der Market Heads in den letzten 12 Monaten fast die Hälfte seiner Mannschaft verlor. In jeder anderen Bank hätte dieser wohl seinen Stuhl räumen müssen, nicht aber bei der UBP Zürich unter Künzi.
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Der genannte D.W. ist zwar ein Netter, aber in seiner Funktion masslos überfordert. Von Führung wie auch vom klassischem PB hat er keine Ahnung. Aber es war ja schon bei Notenstein die Taktik von Künzi schwache Leute, welche dank fachlichen Defiziten loyal und ungefährlich sind zu fördern. Die Entscheidung von Künzi den Frühstücksdirektor einzustellen, war anscheinend auch ein grosser Flop. Keine Kunden – keine Erträge…
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Banker … schaut doch mal auf eure Aktienkurse und dann auf die vor 15 Jahren…
Ihr könnt nix ausser euch selbst die Taschen voll zu stopfen, daher braucht euch auch bald niemand mehr.
HSG … Rang xxx im Universitätsranking, kein Wunder.
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Und gleichzeitig wird publik, dass die UBP auf den Radar der israelischen Steuerbehörde geraten ist. Zusätzlich ärgerlich für Künzi und seinen lokalen Market Head Israel.
https://www.finews.ch/news/banken/36998-israel-estv-kunden-ubp-steuerflucht
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Hofer, was soll das? In welchem Zeitalter Leben Sie??
Assistentinnen heute sprechen 4-5 Sprachen und sind die wenigen die überdurchschnittlich arbeiten um Ihren Chef zu entlasten und Sie sind unentbehrlich.Ihr Kommentar zeigt dass Sie eine schlechte Kinderstube hatte, gerade was Frauen anbetrifft. Ein Gentlemen würde so etwas nicht schreiben.. Ein Gentlemen ist halt ein Gentlemen. Gottseidank sind nicht alle Männer wie Sie HOFER…
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Husch husch, zurück ins Körbchen oder zur HP der Glückspost…
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Den Ball ganz schön flach halten…. UBP war schon eine Laferi Bank als da noch der Typ Namens L.M. mit Finanz Faust da und dort punkten wollte- aber kläglich versagte.
Deals mit dem Jeans Magnat aus DE kostete der Bank Unsummen und Kunden.
Es gab in der UBP recht gut- und auch insbesondere fähige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnnen ja in der Tat, die sind aber schon längst gegangen- und einigen von denen geht es sehr gut! -
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HA HA – Künzi und Dynamik? Ich lach mich schlapp! Die UBP hat ja keine Ahnung…
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Oh Mann.
Adrian Künzi – welch Symptomatik für den Bankenplatz Schweiz.
Verstaubte Selbstverblendung und hilfloses um sich schlagen.Kein Schwein braucht ohne Bankgeheimnis mehr überteuerte, eigennützige Banken die sich kompetenz- und planlos in Bürokratie ersticken.
Eine Dekade von Naivität, Trägheit und Rückgratslosigkeit rächt sich nun brutal.Aber nein – obwohl sie im Tram am Morgen beinahe nur noch betrübte und miesgelaunte Bankermienen sehen – viele meinen immer noch ihr Kafi müsse CHF 6,90 kosten, ihr Lohn & Hypothek seien ein Menschenrecht und im Ausland sei man die Grössten!
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So viele Migrationen kann eine Bank nie gut verdauen. Bei so einem scheusslichen kommen und gehen, finden sich bloss die arrogantesten aller Selenverkäufee.
Auch jene die für mehr zur Konkurrenz wechselten. -
Für eine Bank ist es vor allem schlimm, wenn die hübschen Assistentinnen weggehen, weil es gibt männliche Kunden, die nur wegen den hübschen Assistentinnen Kunde bei der Bank sind !!
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Aber nicht bei denen, die ihre Bankgeschäfte nur noch im Internet Abwickeln 🙂
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3 Engel für Charlie – Desk Wealth Management. Mit Kontakten in die ganze Ober-, Schön- und Unterwelt. Und SPA/Sauna-Gutscheine gibt’s ab einem gewissen Kontostand als „free lunch“ in the City dazu …
Müsste ein Hammer-Desk werden, oder? -
Nein… Stimmt nicht Hofer !
die Kunden zumindest die meisten Kunden kommen für professionelle Beratung und für die Plattform der Bank…
Was sagt eigentlich Ihre Frau über ihre Sexistischen Bemerkungen… Die arme !!!
Hat wahrscheinlich nicht gemerkt wenn Sie da geheiratet hat. -
Na ja, ich glaube schöne Damen suchen sich eher einen Rich Guy als sich als Assistentin zu verdingen für wenig Einkommen.
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Prognose: Künzi wird sich auch da nicht mehr lange halten können.
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Absolut richtig…
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Für eine Bank ist es vor allem schlimm, wenn die hübschen Assistentinnen weggehen, weil es gibt männliche Kunden, die nur…
Oh Mann. Adrian Künzi - welch Symptomatik für den Bankenplatz Schweiz. Verstaubte Selbstverblendung und hilfloses um sich schlagen. Kein Schwein…
Prognose: Künzi wird sich auch da nicht mehr lange halten können.