UBS-Chef Sergio Ermotti haut die Kantonalbanken. Die wehren sich, was dem Bankenplatz sein Frühsommer-Theaterstück beschert.
Der Funkenregen überstrahlt Gravierendes, nämlich den schleichenden Stellenabbau im Finanzsektor.
Betroffen sind oft die am Rand. Jüngster Fall: Rund 20 Reiseberater in Oerlikon-Glattbrugg, der Banken- und Finanzplatz-Agglo.
Die knapp zwei Dutzend arbeiten für den Schweizer Ableger einer Firma namens BCD Group. Man sei „marktführend im Reisesektor“, betont diese auf ihrer Homepage: 15’000 Mitarbeiter, 109 Länder.
Zwischen der UBS und der BCD gab es letzten Herbst einen Deal. Man würde dem wichtigen Kunden „speziell zugewiesene Beraterteams“ in den drei Zentren Zürich, London und New York bereitstellen.
„17 Stunden am Tag, fünf Tage pro Woche“: So könnten die neu geschaffenen Teams „90 % der UBS-Reisen“ abwickeln.
Das Ganze laufe bei der UBS unter dem Schlagwort „NextGen Open Booking“, steht in einem Bericht.
Engste Verzahnung, beschlossen erst vor kurzem, nämlich im letzten Spätsommer.
Die Reisefirma frohlockte damals: Man könne dank „Always-On“-Servicemodell die UBS noch besser bei den Geschäftsreisen unterstützen.
Tempi super passati. Die UBS hat wegen ihrer Krise alle Abläufe auf den Prüfstand gelegt – auf der verzweifelten Suche nach Einsparungen.
Dabei ist den Grossbanken-Managern in ihrem Eifer mit Ziel der eigenen Bonus-Sicherung wenig heilig.
Das ist das Wesentliche des Beispiels mit der externen Reisefirma. Der mit Pauken und Fanfaren angekündigte Deal von Herbst 2018 ist innert kürzester Zeit auf der Müllhalde gelandet.
Nix mehr mit enger Kooperation und zukunftsträchtiger Partnerschaft: Die UBS hat sich entschieden, ihre ganzen Reise-Bedürfnisse nach London zu verschieben.
Dort will sie mit einem einzigen Partner die Millionen von Reise-Buchungen für ihre global 70’000 Mitarbeiter erledigen.
In die Röhre schauen die 20 extra für die UBS bereitgestellten Reiseberater in Zürich-Oerlikon. Sie müssen um ihren Job bangen.
So schliesst sich der Kreis. Die UBS und ihr Chef prügeln derzeit die Kantonalbanken wegen der Staatsgarantie. Im Notfall haften die Steuerzahler für ihre Staatsinstitute.
Foul, ruft Ermotti.
Umgekehrt sind der UBS die Jobs „kleiner“ Reiseberater an der Stadtgrenze egal. Die Bank lockt mit Schulterschluss, dreht sich um und verschiebt alles nach London.
Hier Bashing der Kantone und ihrer Banken, da Spar-Wahn und Heimatmüdigkeit. What a World.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
die UBS wohl zehn Jahre zu spaet…..! nur „Idioten“ buchen noch ueber Reiseberater; alles zuerst muehsam erklaeren, dann warten, komplizierte Abrechnungen, etc. Google flights, expedia, Tripadvisor, kayak, United (Fluege auf fast der gesamten Star-Alliance) etc. offerieren gleich sofort die billigste Variante incl. Abrechnungen – alles vollintegriert mit unserer Finanzbuchhaltung!
-
Es wäre wesentlich sinnvoller und kosteneffizienter, die vielen extrem teuren Vice Chairmen der UBS abzuschaffen. Dört könnte man massiv sparen an Geld, unnötigen Prozessen und nervigen politischem Techtelmechtel
-
Ist es nicht such die UBS, die seit neuem „Gebühren“ bei Bargeldbezügen am Schalter abzockt?
Und sind es nicht die Grossbanken, die – auf Teufel komm raus – das Bargeld abschaffen möchten? Etwa durch Bezugs- und Barzahlungslimiten?
Was kommt wohl als nächstes, ein gesetzliches „Bankenobligatorium“? Unterstützt durch die Rechte – aus purer Gier – sowie durch die Linke – eine Bankveebindung gilt heute als „Menschenrecht“!
Wir sind schon nahe dran, oder haben Sie schon versucht, ohne Bankverbindung in der heutigen Gesellschaft zu überleben?
Bill Gstes hat mit seiner Aussage zu 100% ins Schwarze getroffen:
„Die Welt braucht Bankdienstleistungen – aber dafpr braucht es keine Banken! -
Na ja, die UBS hat auch eine Staatsgarantie. Sie besitzt sogar eine Rechtstaatsgarantie, da der Staat für sie sogar Recht gebrochen und Gesetze geändert hat.
-
Bin für gute Ĺöhne für die Mehrheit der Angestellten. Das bringt Kaufkraft. Habe dafür als CEO auch immer gekämpft. Natürlich gegen Leistung.
Fantasie Löhne bei den oberen Kader bringt viel weniger.
Frag mich welcher Idiot Löhne von űber 5mio erfunden hat. Betrachte das als Diebstahl! -
-
das ganze ist natürlich auch als gesundschrumpfungsprozess anzusehen, es wurde jahrelang aufgebläht und auf grund der aktuellen situation muss gespart werden, der markt verändert sich rasant… irgendwann auch ganz oben im management.
im vergleich zu z.b. santander oder andere grosse bankenkaliber ist die ubs und auch die cs meines erachtens gar nicht so auf einem schlechten weg und wie erwähnt gegenüber anderen europäischen grossbanken gut aufgestellt.-
Sehe ich auch so.
-
-
13.5.2019 Lukas Hässig 161 Kommentare […]
Die UBS braucht Geld. 5 Milliarden für ihren Prozess in Frankreich, 100 Millionen für die Entschädigungen ihres Topmanagements, 1 Milliarde für ihre Key Risk Takers.
[…] -
Bei CS und UBS ist man frei die Gelder abzuziehen und zu anderen Banken zu bringen, welche noch etwas mit der Schweiz zu tun haben.
CS und UBS haben längsten Ihre Schweizer Wurzeln verloren.
Gelder abzuziehen ist die einzige Sprache, welche dieser arroganten Grossbanken verstehen.
-
Wenn der P. Schwander sein Geld bei CS und UBS abzieht, sind die doch froh. Kunden die nicht ultra reich sind und viel motzen, sind nicht gefragt.
-
@schwander, die sind froh wenn sie ihr geld abziehen. unter 5 millionen ist nichts mehr wirklich interessant zum spielen.
-
-
Sparen bei UBS. Nichts Neues. Frage wir uns jeden Tag: Wann schliesst die UBS ihre marode Tochterfirma – UBS Swiss Financial Advisers? Bucht die Kunden extern bei B-Source, benutzt Avaloq Software, diffuses Risk Management, seit Jahren kein Wachstum / Neugeld, dutzende Mitarbeiter Kündigungen zur Konkurrenz, keine Einbindung in Global Wealth Management. Sergio, da kannst Du Sparen.
-
Es gibt Banken wo es eine Funktion „Global Head of Hotels“ hat. Kein Scherz.
-
Sie haben einen Relativsatz mit wo begonnen.
-
-
Bitte künftig auch mal von neuen Stellen berichten!
Merci.
-
@Gruss, bitte künftig auch mal von neuen Stellen berichten?
Na klar! Osteuropa hat jede Menge neuen Stellen die aus Ubs und Cs Zürich stammen. Monatsgehalt zwischen EUR 1000-1500 Bruttolohn. Die Reiseberater sollten dann aus Krakau, Prag, Bratislava oder Budapest alle Ubs Luxusreisen buchen.
-
Budapest? Viel zu teuer… Bukarest und Sofia heißen die neuen Service-Center (sofern man da noch von „Service“ reden kann). Die Underperformance wird nur noch von der „No Problem“ Fraktion in Hyderabad getoppt… aber die Erbsenzähler haben wieder 2,50 gespart und dabei völlig übersehen, wieviel Overhead sie damit generieren…
-
-
Wenn einer spinnt fängts meistens im Kopf an.
Warum soll das bei Bankern anders sein? -
Vermutlich braucht es wieder mal einen Knall, dass diese Herren zur Besinnung kommen. Das ist nur noch Management by Bonus! Wenn man die letzten 20 Jahre Revue passieren lässt hat diese Bude vermutlich nur drauf gelegt und nichts verdient, Grund dafür sind Personen die dem Grössenwahn verfallen sind und auf allen Hochzeiten tanzen wollen. Vermutlich braucht es mal eine Reform der ganzen Branche, die weh tut!
-
Diese Reform wird vom Markt klar aufgezeigt. Banken im SMI 1995 noch über 60% gewichtet, heute noch ca. 10%. Erschreckend ist einzig und alleine, dass das die sogenannten „Risikoträger“ selbst (als direkte Insider) immer noch nicht bemerkt haben. Das lässt echt tief blicken.
-
Lieber Supermario,
die haben das bemerkt; darum gilt es ja kurzfristig die Kuh noch zu melken…
-
-
Eigentlich muss man froh sein, wenn der Abbau schleichend passiert. Ich schreibe das ohne Zynismus. Würde man der UBS am Markt zutrauen, dass sie ernsthaft Kosten einsparen kann, dann wäre der Aktienkurs höher.
Ob Dienstleister die UBS als A-Kunden weiterführen sollten, ist Ihre Entscheidung. Eine Abhängigkeit kommt, wie man hier sieht, mit Risiken.
Zentralisierung ist immer eine gute Idee. Da wird der Service schlechter, die Hürden höher und der Service wird weniger in Anspruch genommen. Mit kapitalistischem Gedankengut und Wettbewerb hat man es hier schwer. Aber implizite Staatsgarantien sind ja auch nicht besonders kapitalistisch…
Wenn London im Brexit-Chaos übernimmt, dann ist das schon mal eine Aussage für sich. Forca!
-
CS und UBS mit Ihrem derzeitigen Management sind ein Debakel für die Schweiz.
Viel schlechter können diese beiden Grossbanken fast nicht mehr gemanagt werden.
-
Kinder, rückt auf zum Feuer und lasst euch eine Geschichte erzählen:
Wisst ihr, wie wir es früher gemacht haben? Den Telefonhörer abgenommen und die Reise kurz selber gebucht. Wir brauchten kein spezielles 20-köpfiges Team dazu.
Mittlerweile arbeite ich selbständig und sogar ich habe begriffen, dass in der Welt herum fliegen für ein 45-minütiges Treffen Unsinn ist. Video-Konferenzen reichen völlig.
-
Das traditionelle Geschäftsmodell „Universalbank“ ist tot und tote Pferde sollte man bekanntlich nicht mehr reiten. Ein anderer wichtiger Begriff heisst „Marktwirtschaft“. Gilt übrigens auch für Geschäftsbanken. So ist das Leben. UBS- und CS-Dinosaurier werden aussterben. Seltsam, die Betroffenen wissen dies längst.
Ärgerlich nur, dass die Grossbanken Totengräber-Chefs bei Übernahmen und Aufspaltungen als „Erlöser“ dastehen und für bescheidenes Tun nochmals gross garnieren werden.-
Bin mit Ihnen einig, ausser das Geschäftsbanken einer „Marktwirtschaft“ ausgesetzt sein sollen.
Das stimmt nun definitiv nicht. Die faulen Papiere werden vom Staat abgekauft und die Banken haben das Monopol der Geldschöpfung. Von den Buchhaltungstricks ganz zu schweigen.Zudem sind etliche staatliche Banken gerade dabei die Immoblase so richtig aufzupumpen weil sie ja wissen, dass sie wieder gerettet werden.
-
-
… „Dabei ist den Grossbanken-Managern in ihrem Eifer mit Ziel der eigenen Bonus-Sicherung wenig heilig..“
Eigentlich nichts ausser den eigenen Privilegien. Die Frage ist nur wie lange man sich diese noch leisten kann.
-
… und man sich verschämt verstecken (Ospel) oder wegziehen muss (Vasella). Was für erbärmliche Figuren. Leider gibt es, vor allem in der Finanzbranche, noch viele davon! Ich warte schon lange auf die überfällige Gesundung und Korrektur. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
-
wenn die Bewegung kommt wird es schnell gehen…
-
-
Es ist Zeit für Ermotti zu gehen. Nur noch in der Presse mit Peanuts, wie Reiseberatung in London oder das KB-Bashing! War da sonst noch etwas? Ja das UBS Fitnesscenter für ihn und Ausserwählte, sonst nichts! Aktien? Zuverlässig im Keller, gute und strategische Neuzukäufe? Nichts! Innovative neue Produkte, ausser Gebührenerhöhung? Nichts. Ermotti mit der UBS ist wie der Hamster im Rad, ständig in Bewegung und trotzdem immer am gleichen Ort!
-
Wäre doch mal was, Ermotti, Keller-Busse, Weber etc. etc. billig igendwo outzusourcen. Es gibt doch in Wahrheit weltweit Millionen von Talenten (in der Schweiz wohl zehntausende), die den Job in der weitestgehend geschützten UBS-Werkstatt bzw. -Teppichetage ebenso gut machen könnten (die berühmten Schimpansen als outperformende Portfoliomanager noch nicht einmal mitgezählt).
-
Gute Idee, aberwer will die?
-
@Späher
Beim Outsurcing der Führung aus der Schweiz in die USA würde der durchschnittliche IQ beider Länder steigen. -
Immer noch auf Achse, Jack?
-
-
Die UBS Angestellten und Kadermitarbeiter sollten ohnehin weniger in der Welt herum fliegen. Dann gäbe es womöglich auch weniger Bussen wie in Frankreich, USA, Italien, Deutschland etc etc. Und die Umwelt dankt es auch….
-
Klumpenrisiko – Pech gehabt, auch da sieht man, dass die Banken sich nicht aufs wesentliche konzentrieren – nämlich das PB, alles Insititutionen die vom PB subventioniert werden. Diese Insitutionnen müssen von engagierten MA überwacht werden die vom Banking keine Ahnung haben, Banken haben x solche internen Abteilungen.
-
alles nach london….
wie blöd ist das denn??
nach dem brexit interessiert
niemanden mehr london.
kein mensch wartet auf visa’s
dorthin oder von dort.-
Sorry – das ist ein ganz normaler Vorfall in der heutigen Zeit. Mit Sicherheit werden die UBS-Mitarbeiter in der Zukunft weniger reisen. Wenn die Banken endlich sparen – wird hier auch gejammert. Ist doch klar, dass es dann auch andere (Zulliefer-)Firmen trifft, die alle auch etwas vom Kuchen wollen= normaler Wirtschaftskreislauf! Warum muss diese Reiseagentur die Leute entlassen – falsche Planung? Nicht für alles sind die Banken verantwortlich. Wie machen dies die ach so lieben Lieblinge wie Google, Apple usw. Übrigens passiert dies auch in anderen Ländern.
-
Wäre doch mal was, Ermotti, Keller-Busse, Weber etc. etc. billig igendwo outzusourcen. Es gibt doch in Wahrheit weltweit Millionen von…
Es ist Zeit für Ermotti zu gehen. Nur noch in der Presse mit Peanuts, wie Reiseberatung in London oder das…
Die UBS Angestellten und Kadermitarbeiter sollten ohnehin weniger in der Welt herum fliegen. Dann gäbe es womöglich auch weniger Bussen…