Axel Schwarzer, 62, Topverdiener bei der Zürcher Vontobel, landet hart. Obwohl noch lange nicht im Rentenalter, muss er heute von Bord.
Entgegen der offiziellen Aussage der Bank, Schwarzers Abgang als Chef des Asset Managements erfolge „wie geplant zum 1. Januar 2021“, spielte sich ganz anderes hinter den Kulissen ab.
Ein Machkampf, den Zeno Staub, der CEO der Vontobel, zu seinen Gunsten entschieden hat.
Gleich wie vor 12 Monaten, als Staubs anderer interner Widersacher, der Leiter des Investment Bankings Roger Studer, von Bord ging.
Dass es nun Axel Schwarzer trifft, scheint auf den ersten Blick überraschend. Dessen Division hatte sich in den letzten Jahren, anders als Studers Shop, zum grossen Gewinn-Garanten der Familienbank entwickelt.
Auch im laufenden Jahr sei das Asset Management erfolgreich unterwegs, so die Vontobel heute in ihrem Communiqué zum Spitzenabgang.
Bis Ende September „verbuchte Asset Management einen Nettoneugeldzufluss von CHF 9.3 Milliarden.“
Die Kundenvermögen hätten sich damit „in den vergangenen zehn Jahren von CHF 43 Milliarden auf CHF 142 Milliarden mehr als verdreifacht“.
Hinter der polierten Fassade zeigt sich ein anderes Bild. Unter Schwarzer haben mehrere Vorzeigefonds massiv an Wert verloren.
So liegt der „Raiffeisen Futura Global Fonds“ im Vergleich zum Index hoffnungslos zurück.
Der Fonds landet im Depot der vielen Retail-Kunden der Genossenschaftsbank, die ihre Anlageprodukte bevorzugt bei Vontobel bezieht.
Bei der Raiffeisen zeigt man sich trotz der mageren Leistung des Fonds zufrieden.
„Beim Raiffeisen Futura Global Stock handelt es sich um einen nachhaltigen und aktiv gemanagten Aktienfonds, bei dem bei der Titelauswahl ökologische, soziale und ethische Kriterien berücksichtigt werden“, begründete ein Sprecher auf Anfrage.
„Der Vergleich mit dem Index MSCI World ist deshalb nur bedingt aussagekräftig, da dieser nachhaltige Kriterien nicht umfassend berücksichtigt.“
Andere Fonds der Vontobel haben die Erwartungen ebenfalls nicht erfüllt. So die „mtx Sustainable Global“- Fonds, jene der sogenannten „Smart Data“-Linie sowie der Raiffeisen Europa-Fonds.
Das wurde im Asset Management der Vontobel diesen Herbst zum Thema. Statt durchzugreifen, gab Schwarzer gewissen Krisenfonds neue Namen.
Schwarzers Personalpolitik führte zu einem Hickhack mit der Personalchefin. Diese stammt von Google und sollte die Vontobel zu einer modernen Arbeitgeberin machen.
Caroline Knöri heisst die Frau, sie wollte laut einer Quelle im Asset Management eine neue Kultur einführen.
Chef Schwarzer soll das nicht zugelassen haben, führt der Insider aus, es sei zum Streit zwischen den beiden Spitzenleuten der Bank gekommen.
Schliesslich sei die Sache eskaliert. „Knöri und Schwarzer verfassten je einen eigenen Bericht über Management- und Kulturfragen“, schildert die Auskunftsperson. Dies wird von der Vontobel dementiert.
Zeno Staub wusste von den kritischen Stimmen im Asset Management. Jetzt greift er durch. Schwarzer raus, Kommando an mich.
„Im Einklang mit der Strategie als kundenzentriertes Investmenthaus zu operieren, und entsprechend der strategischen Bedeutung der Investment-Kompetenz für den Erfolg von Vontobel, werden die Investment-Boutiquen mit den Boutique Heads Matthew Benkendorf, Mark Holman, Simon Lue-Fong, Daniel Seiler, Hans Speich sowie Dan Scott ab dem neuen Jahr direkt an CEO Zeno Staub berichten.“
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Zeno macht das super! Keiner der Clowns bei UBS oder CS kann ihm das Wasser reichen. Weiter so.
-
Bei Knöri erstaunt mich nichts. Die kommt spät ins Büro (wenn überhaupt), bunkert sich dann ein und geht früh. Politik kann man auch vom Sofa aus machen
-
Sorry, das trifft nicht zu und ist reine Verleumdung.
-
-
Naja wer in solche Fonds investiert dem ist sowieso nicht mehr zu helfen. Dient ausschliesslich der Kundenabzocke. Aber bei einer solchen Rendite ist es einfach nur noch hochnotpeinlich. Mitleid ist trotzdem fehl am Platz, diese Kunden sind selber schuld.
-
Wieso hält Zeno an Georg fest. Oder, wie lange noch? Eines ist klar, Georg hat kein Profil und wird ihm so nicht gefährlich. Die Leistung kann es nicht sein – Null Erfolg.
-
mmmmm
-
-
Warum erst jetzt? Völlig schleierhaft warum Staub und Scheidt Schwarzer nach seiner peinlichen Affäre mit der Vontobel Erbin so lange bleiben liessen.
Und warum wurde Merz nicht auch gleich geschasst? Oder glaubt man an dumme Kunden? Allenfalls stellt sich die Frage: Hat Vontobel überhaupt andere….?
-
Dass sich die Raiffeisen zufrieden zeigt mit dem Futura Global Stock grenzt an Selbstaufgabe oder Zynismus.
Bin immer wieder erstaunt, wie Raiffeisen ihre doch so lieben Genossenschafter „melkt“ und die das auch noch gut finden. Hauptsache gratis Museum, Skilifte und Versammlungen mit Food.
-
Der lustige Zeno gehört zu den gierigsten Bankern im Land. Wer ihn kennt weiss, wovon ich schreibe.
-
Frau Knöri würde als moderne aufgeschlossene HR-Expertin mal besser bei der Mitarbeiterumfrage für eine unabhängige Personalkommission abstimmen lassen, denn HR ist nur das verlängerte exekutiv Organ der GL.
-
wieso ist das Wealth Management nicht mehr in der GL vertreten? versteh ich nicht?
-
Was hat Schubringer gebracht? Wie viele Kunden? Welches erfolgreiche RM-Team abgeworben und angeheuert? Der Deutsche Schokolade-Mogul ging nach nur 2 Jahren mit 4,4 Millionen Salär-Bezügen, aber weder friends noch family hatten bei Vontobel Geld angelegt/investiert.
Senior Rötheli ist weg, denn konnte er auch nicht halten. Mr. Deepak und sein stärkstes Team (von der VSWA) genau so weg.
Schubringer kann nur seine Luzerner Hotels vertreten und sein eigenes Geld auf bezahlte Geschäftszeit verwalten, aber mehr bringt dieser Mann leider nicht.
-
-
Wie bereits nach dem Abschuss von Roger Studer, ergiesst sich auch nach der Exekution von Axel Schwarzer ein gleichermassen verschleierndes wie marketing-getränktes Management-Gelaber aus der Feder des kommunikativen Apparatschik Peter Dietlmaier.
-
Hey Zeno, mach dich doch aus dem Staub 🙂
-
Vontobel macht auch nicht alles gut – Es gibt sicherlich auch bei Vontobel Verbesserungspotenzial.
Vontobel macht es sicherlich aber x mal besser als CS.
Was hier täglich bei CS fuer Hiobsbotschaften aufpoppen ist ein Alptraum fuer den Finanzplatz Schweiz.
-
Verstehe nicht, wie CS noch irgend ein Masstab für irgend ein Kriterium sein könnte. Ausser: schlimmer kann es nicht werden.
-
Dass Vontobel es besser macht als die CS tröstet uns alle sehr und spricht extrem für Vontobel
(Ironie off)
-
-
Zeno macht vieles richtig. Da oben herrschen eben amerikanische Verhältnisse, zum Glück.
Beim Staub ist ein Versager schnell weg, bravo.Nah dann: frohe Festtage
-
Falsche Beobachtung LH. Die Organization wird zerlegt und neu zusammengesetzt. Nicht nach Kundensegment, sondern nach Produktlösung. Auch dass AS geht und RS ist in diesem Kontext. Neu in der Exectutive Etage MP (Studer-Boy). Immer nur den Unzufriedenen zuzuhören bringt falsche Berichterstattung.
-
Ja aber jetzt mal halblang. Der Schwarzer (62) ist schon grau, wirklich alt und schon fast im Pensionsmodus. Was will die Bank mit so einem verstaubten Greisen. Die HR räumt auf, find ich gut. Der hat 40 Jahr gut verdient, zig Millionen auf der Seite und weiter veranlagt. Hey….gut so, weg damit
-
Diese nachhaltigen Fonds (ESG) sind die neue Goldmine für die Fondsmanager. Der Prüfungsaufwand ist enorm, die Regulierungen aus Brüssel (Transparenz-Kodex)umfassen Dutzende Seiten. Eine Armada von Analytikern macht nichts anderes, als täglich zu prüfen, ob die Fondszusammensetzung den (zahlreichen) Labels entspricht, also die einzelnen Unternehmen zu durchleuchten. Dieser Aufwand geht natürlich auf Kosten der Rendite.
Es entspricht dem Zeitgeist, dass viele Anleger, auch viele institutionelle, für ein gutes Gewissen auf viel Geld verzichten. Geld, das einfach zu den Fondsmanagement-Gesellschaften (UBS etc.) fliesst. Denn Banken wie Raiffeisen oder Migros Bank lagern das Fondsmanagement aus. Was den wenigsten grünen Anlegern bewusst ist. -
Die Neugeldzuflüsse steigen stark an, Kundenvermögen haben sich innert 10 Jahren mehr als verdreifacht……(ähnliche Zahlen sind auch bei anderen Banken zu hören), und alle glauben alles sei bestens.
Und wie sieht es mit der Realwirtschaft aus?
Hat die sich auch verdreifacht innert 10 Jahren? – Nein natürlich nicht.Solche Zahlen sind das Resultat der Bilanzaufblähungen der Notenbanken!
Die Kopiermaschinen für die beliebig vermehrbaren Währungen laufen auf Hochtouren! Es werden lediglich immer mehr Zahlen gedruckt und gebucht wie das realwirtschaftlich gearbeitet würde, und das Eigenkapital der Banker hat sich im übrigen auch nicht verdreifacht in den letzten 10Jahren !
Die Ungleichgewichte werden immer grösser, und die Kurs-Performence der “Anlagen“ beruht auf frisch gebuchten Heissluft-Zahlen die sich ein Plätzchen suchen, deshalb “steigen“ die Kurse.
Letztlich werden die Leute aber nicht reicher durch immer grössere Zahlen-Buchungen, denn die Währungen werden dadurch immer wertloser und die Fonds
dieser “Vermögensentwertungs-Boutiquen“ dann somit auch. -
…Knörri und dä Schnörri…
-
Knöri ist eine Non-Exposerin, die weiss wie und wann man sich duckt, und wie man Fussvolk-Soldaten verheizt.
Es gibt hier A-Liga (=friends and family, to shake hands and be friends), dann B-Liga, dass sind die normalen Chefs unf ihre Kumpanen und Konku-Bienen, und die C-Liga, welche sich abkrampfen und Klappe halten muss. -
Schönes bsp was passiert wenn Lukas keine insider infos hat. Er wärmt altes zeug auf (PM Merz etc, da machte schon der erste artikel keinen sinn). Hauptsache irgendwas schreiben morgens um 8…
-
Wenn Vontobell mit den Schroders und Invescos mithalten will ist das der richtige move. Wenn sie zu einer mini CS mutieren wollen nicht. Insofern ist es wohll der richtige move 🙂
-
8 kleine Vontobelmeister (OpCo) wollten gerne erben
Damit es was zu erben gab, mussten ein paar sterbenEiner für alle, alle für einen
Wenn einer fort ist, wer wird denn gleich weinen?
Einmal trifft’s jeden, ärger dich nicht
So geht’s im Leben, du oder ich…da warens nur noch 6 (Staub, Lenhard, Knöri, Friz, Schubiger, Scheidt)!
Bei diesem Filz hilft nur noch der Kammerjäger…:)!
-
Lenhard läuft subjektiv betrachtet eher wie ein Bauer herum, als wie ein Banking-It-Crack. Keine Ahnung von allem, ausser von Autos in der Oberliga.
-
-
Schwarzer wollte schon lange weg, das weiss jeder… Dass das Portfolio Management dann an den CEO berichtet macht ja nun auch langsam mal Sinn wenn Vontobel wirklich eine “buy side” Anlagefirma sein will, wie sie es immer sagen
-
Und der Taugenichts Marc Braendli taucht auch bei Vontobel auf…ein Armutszeugnis für die Bank. Die Bank zieht die Fliegen an, wie ein Kuhfladen.
-
Ob die Ballung der Macht in einer Hand wirklich sinnvoll ist, bleibt dahingestellt und wird die Zeit zeigen.
Wenigstens werden klare Kanten gezeigt und Konsequenzen gezogen. Und nicht wie bei den Grossbanken die Leute mit anderen Posten versorgt. -
Vontobel ist nach wie vor eine der besten Banken.
-
Bin froh, dass ich mein Geld nicht bei der Vontobel habe! Das gleiche Bild wie bei den anderen Grossen – zuerst kommt der CEO/VR, dann seine „treusten“ Untergebenen etc. und viel viel weiter unten der Kunde. Der Kunde, der übrigens sein Geld gut angelegt haben will und sich auf die Empfehlungen der Bank vertrauen möchte. Gschämig, was da wieder mal abgeht.
-
Kunden die Geld haben und vermehren möchten, gehen zu Quanten-Profis, aber nicht zu Vontobel.
Da geht man vorwiegend hin, wenn man von jungen Assistentinnen angeschleimt werden möchte, oder wenn man Steuerflüchtling ist, welcher mit vielen Briefkastenfirmen steuerrelevante Transaktionen verschleiern möchte, die kein GWG-Spezialist unter die Lupe nehmen möchte.
-
-
Das ist Vontobel; sie scheuen sich auch nicht, ungenuegende Kader zu kuendigen und durch neue Kraefte zu ersetzen. Dies im Gegensatz zu unseren Grossbanken, welche solche “Cracks” jahrelang durchfuettern oder mit horrenden Abgangsentschaedigungen noch belohnen fuer ihre grenzenlose Inkopetenz. Vontobel macht eben sehr vieles richtig!
-
Würde ich als MDR auch behaupten, aber Soni Depak und der Ex IB Chef waren auch nicht schlecht und verstanden ihr Business ganz gut.
-
Ich kenne auch solche, die waren gut und wurden trotzdem gegangen, bei Vontobel.
-
Klar, Klaerli klärt klarer!
-
Das ist Vontobel; sie scheuen sich auch nicht, ungenuegende Kader zu kuendigen und durch neue Kraefte zu ersetzen. Dies im…
Bin froh, dass ich mein Geld nicht bei der Vontobel habe! Das gleiche Bild wie bei den anderen Grossen -…
Wie bereits nach dem Abschuss von Roger Studer, ergiesst sich auch nach der Exekution von Axel Schwarzer ein gleichermassen verschleierndes…