Romeo Cerutti ist es nicht um Liebesgesäusel. Das Weggli, wie der Spitzenjurist in der CS gerne genannt wird, hat eine Riesenwut auf seine vielleicht wichtigste externe Anwaltskanzlei.
Allen & Overy (A&O) heisst diese, sie haust in London und zählt zum „Magic Circle“ der weltgrössten Wirtschafts-Kanzleien. Nun hat ein A&O-Junior einen unverzeihlichen Fehler begangen.
In seiner Heimat Finnland liess der „Associate“ im Wochenend-Urlaub seine Aktentasche im Zug liegen – mit Topsecret-Material der CS, wie Rollonfriday.com letzte Woche berichtete.
Für Cerutti eine Todsünde, auch wenn laut dem Bericht das Gepäckstück samt Inhalt unversehrt wieder zum Vorschein gekommen war.
Jedenfalls verhängte der CS-Chefjurist und ambitionierte Velofahrer per sofort einen Bann über A&O. Die Kanzlei erhält keine Neuaufträge mehr.
Einzig die bestehenden Arbeiten dürfen die hoch bezahlten UK-Anwälte noch fertig erledigen, wie Rollonfriday letzte Woche berichtete.
Ein Sprecher der Schweizer Grossbank bestätigte die Massnahme indirekt. „Credit Suisse arbeitet weltweit mit verschiedenen externen Partnern zusammen. Zu konkreten Vertragsverhältnissen machen wir keine Angaben.“
Ein Dementi würde anders klingen. In der elitären Anwaltsszene der City von London hat sich Cerutti mit seinem Rundum-Schlag zum Gesprächsthema Nummer 1 gemacht.
Auf einem inszenierten Foto wird der General Counsel der CS in einer Metro gezeigt – mit einer typischen britischen Aktentasche auf den Knien, festgehalten mit seinen zwei „Pfötchen“.
Daneben dreht ein Endlos-Video mit einem jungen Mann, der verzweifelt einer rasch Fahrt aufnehmenden U-Bahn nachrennt.
Dass die Episode mit der verlorenen Tasche nicht einfach als menschliche Schwäche abgehakt wird, hängt mit einem der grössten Skandale der jüngeren CS-Geschichte zusammen.
Die Rede ist von Alexander Greensill und dessen Greensill-Lieferkettenfonds. Die CS streitet mit ultra-reichen und entsprechend einflussreichen Kunden über Schäden in Milliardenhöhe.
Wer trägt den Ausfall? Die CS zeigt sich wenig kulant – kein Wunder angesichts knapper Kasse.
Anwälte auf beiden Seiten liefern sich seit Frühling, als die CS den Fonds den Stecker ziehen musste, einen Rechtskampf der Kingsize-Klasse.
Ausgerechnet die A&O-Kanzlei, die der CS seit vielen Jahren bei grossen Deals zur Seite steht und jährlich zweistellige Millionenhonorare einheimst, verbündete sich im Greensill-Skandal mit dem „Feind“.
Ihre Anwälte übernahmen nämlich ein Mandat der Revisionsfirma Grant Thornton, die von den UK-Behörden eingesetzte Greensill-Liquidatoren.
Für Cerutti kam das Verhalten von A&O einem Überlaufen zum Feind gleich. Doch warum so harsch?
Der Schweizer ist als höchster Rechtsverantwortlicher der Paradeplatz-Bank im Greensill-Debakel persönlich gefordert. Wer war zuständig für die rechtliche Beurteilung, als die Fonds vor 5 Jahren aufgesetzt wurden?
Bis jetzt ist der Greensill-Kelch an Cerutti vorbeigegangen. Doch das will noch nichts heissen. Intern wird geprüft, ob hohe Zuständige des Asienbereichs sowie der Rechts-Abteilungen ebenfalls noch an die Kasse kommen.
Aus dem CS-Innern ist eine andere Version zu vernehmen. Demnach sei Cerutti schon länger mit der Arbeit der A&O-Anwälte unzufrieden gewesen. Soll heissen: Der Koffer-Vorfall war nur der letzte Tropfen gewesen.
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Die beliebtesten Kommentare
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Gibt es Ordnung im Chaos?
Ja, durchaus. Alle Muster, die wir in der Natur – der unbelebten wie in der belebten – finden, sind letztlich geordnete Strukturen, die sich aus anfänglichem Chaos – einem Wirrwarr von Einzelobjekten und Einzelvorgängen – heraus entwickelt haben. Und wie die Forschung zeigt, ist deterministisch-chaotisches Geschehen durchaus in gewissen Grenzen vorhersagbar: Chaotische Vorgänge können unter bestimmten Bedingungen nämlich auf sog. Attraktoren zulaufen, was nichts anderes bedeutet, als dass sich plötzlich Strukturen bilden, wieder verschwinden, sich erneut bilden usw.
Anderes gesagt: „Im Chaos steckt, eine gewisse Ordnung“ -
Ist der Assi jetzt auf der Lohnliste der CS?
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S Weggli und Brügeli…
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Wer ist in diesem Tandem wohl das Brügeli?
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Es ist einfach erfreulich, wohin uns die EU-Feindschaft getragen hat.
Die CS und die UBS brauchen für die Durchsetzung ihrer Interessen bei den Prozessen, die ihnen auf den Finanzplätzen in London und New York drohen, müssen immer für alles die dortigen Anwälte anstellen. Die hiesigen Top-Anwälte kann man nur für Schweizer Zwecke benützen und ihre Herrschaften aus der obersten Etage müssen halt kleinere Brötchen backen, da wir im Gegensatz zur EU, einen FATKA-Vertrag mit den USA abgeschlossen haben, der eine Unterwerfung der Schweiz unter US-Diktat ist, was beim demjenigen der USA mit der EU nicht der Fall ist. Soll man unsere Top-Anwälte bedauern? Sie haben ein neues Geschäftsfeld entdeckt, nämlich dasjenige der Kommunen. Jede Kommune, die über ein gewisses Prestige verfügt, holt sich eine solche Top-Adresse der Schweizer Anwaltskanzleien zur juristischen Beratung, auch wenn der Gemeindepräsident und der Gemeindeschreiber Juristen sind. -
Warum heisst der so?
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Wieso heisst der eigentlich „Weggli“?
Ist das am Ende gar eine Anspielung auf einen weggliförmigen Körperteil?-
@Bad Nicknames
Tip: Es gibt da so ein Deinst auf dem Web. Wie heisst der schon wieder? Ah, ich habs: Google.
PS: Und ja, der Romeo sollte sein Antlitz definitiv in der Hose tragen
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@Julia Bullshit, dort steht nirgends warum der so genannt wird
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„Weggli Cerutti“. LH geht’s vielleicht noch primitiver, dass auch ich es verstehe?
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@Thierry Wyler
Thierry? Ist Ihr voller Name zufälligerweise Thierry Langwyler?
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Tipp von der Veteranin: In der U-Bahn lässt man nur Dokumente liegen, von welchen die Gegenseite erfahren soll. Für alles andere: Dokumente, von denen die Gegenseite nichts wissen soll, nur auf dem Papier und nur im Büro unter Verschluss. Gespräche mit Klienten nur direkt und ohne Geräte die mithören.
Telefone werden abgehört. E-Mails werden mitgelesen. VPN wird geknackt.
Und wenn Sie es nicht glauben wollen: gehen Sie nach China. Lernen Sie Ihren Romeo (bzw. Ihre Julia) kennen. Schauen Sie, was Ihr Handy macht, wenn Sie nichts machen. Schauen Sie, was Ihr Telefon macht, wenn Sie Stichworte wie «Zensur» oder «Spionage» verwenden. Schauen Sie, ob Ihre VPNs am 4. Juni funktionieren.
Und wenn Ihnen das zuviel ist: lesen Sie doch ein paar Grisham- oder Bond-Romane. Oder schlagen Sie mindestens die Stichworte «Romeo» in Verbindung mit «Cold War» nach.
PS – persönliche Mitteilung an meinen Romeo III (den Mitarbeiter eines Kinderbuchverlags, der in Albanien studiert hat): Wenn Du mitliest, bitte ich Dich herzlich um Entschuldigung, dass ich Dir die kalte Schulter gezeigt habe. Ich fand Dich sympathisch. Und sexy. Ich war ganz einfach gerade nicht in Stimmung. Es war wirklich nicht Deine Schuld. Ich hoffe von Herzen, Du hast wegen mir keine Probleme gekriegt.
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Ambitionierter Velofahrer? Dem Foto nach sieht er eher aus wie ein E-Biker als wie ein Velofahrer.
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Hatten Sie Aufträge von zwei Seiten?
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Fiatmoney-Falschgeldakrobaten unter sich.
Verarschen Sie sich schon gegenseitig? -
Welcher NQ strengt sich für 107k schon an? Dafür muss man schon ein grosses Mass an Selbstverachtung mitbringen. Wer ist heutzutage noch so dumm, dass er statt im Studium Party zu machen wie ein Irrer büffelt, um dann 20% mehr zu verdienen als der FWW-Anwalt, der um 6 Uhr Feierabend macht? Vielleicht die Leute im Prime Tower oder die neben der Autobahnausfahrt.
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Die Leute im innersten Zirkel von Rohner haben sind doch geprägt doch Looser Rohner der den Untergang der CS nur beschleunigte.
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@das wars dann wohl
Genau: Das wars. Denn die grössten Loser sind die, welhe Loser mit zwei „o“ schreiben. Also: Halten Sie Ihren Mund, Sie Loser!
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Szene isch Winti 👍🏼
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Thema ist ja ganz interessant, aber muss der Spitzname von Herrn Cerutti genannt werden? Sind Sie, Herr Hässig, so mit Herrn Cerutti verfeindet? In einer Unternehmung würde man dies als Mobbing bezeichnen. Schwach.
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Oooh – wie ist denn Ihr Verwandtschaftsgrad zu Herrn Cerutti?
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Herr Hässig ist Boulevard-Journalist und nicht Arbeitskollege von Herrn Cerutti.
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Ach so. Und ich dachte dass Mobbing wird durch die in der Organisation begangen die dem Spitznamen erschaffen und verwenden. Nicht durch jemanden der darüber berichtet.
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@Flaute
Wie flau ist Dein Kommentar denn? Viele in der CS wären froh, wenigstens ein Weggli zu sein! Sind aber nur Würstchen. Tscheggsch, Bro?
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@Flaute
Ehe ich’s vergesse:
Würstchen sind ungesund!
Und Weggli auch!
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Sünde wiederholt sich 1:1.
2014, irgendwo in Mailand, Laptop Inhalt “verloren”. Fazit: Bermuda Skandal, tausende involvierte Kunden, Eur 100 mio Agreement (Bussgeld) mit italienischen Behörden. -
Geschickt hat der Mann, der zu Ex-Präsident Urs Rohners innerstem Zirkel zählte und diesen einst als Rechtschef der CS beerbt hatte, seine Position ausgeweitet und gestärkt.
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Bei der CS sitzen doch nur Versager. Alles gescheiterte Existenzen, die von renommierten Anwaltskanzleien verjagt wurden. Das ist der größte Nietenverein Europas.
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Und dann findest du auch noch einen gescheiterten Juristen als COO im Trading Floor UH. Gehörte auch zum Rohner Zirkel als er und NA an Brady rapportierten.
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Da kann man nur sagen, an A&O gerichtet:
If you lay down with dogs, you’ll get up with fleas!Selber schuld, wer noch mit der Crappy Suisse, der Credibility Scrapped, dem Colossal S..thouse oder der Catastrophe Sensationnel zu tun hat…
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@T. Ruth
Schön gesagt! Danke!
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Da beauftragen sie eine spitzen Kanzlei mit spitzen Anwälten zu spitzen Preise. Wer macht dort die Arbeit, ein Junior vermutlich zu einem Hungerlohn! Und was erwarten die die fett abkassieren? Hätten halt selber die Arbeit machen müssen, dito die CS hätte halt schauen müssen und halt auch mal prüfen wie es dort zu und her geht. Vermutlich herrscht bei den A&O die gleiche Kultur wie bei der CS. Dicke Löhne, lange Titel und Arbeit lieber ab delegieren!
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hässig geh in pension…das ganze ist doch lächerlich
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@ walter galliker: Nimm Deine Medikamente und halt die Füsse still.
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@walter galliker
Galliker, friss Deine Pillen und geh wieder ins Bettchen! Danke!
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@ galliker: bist wohl selbst in IV-Pension!
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Zuweilen sind auch Advokaten
halt nicht viel mehr als Satansbraten.-
Trau niemals einem Anwalt, auch nicht privat.
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Soll heissen, ein sog. „Associate“ nimmt die vertraulichen Dokumente nicht nur nach Hause mit – nein, er nimmt sie sogar über die Landesgrenze nach Finnland mit.
Jetzt wissen wir endlich offiziell, was Associate bei Anwaltskanzleien sind: ungelernte, unwissende Handlanger, die aber dem Kunden extra orbitant teuer verrechnet werden.
Das ist bei den Schweizer Anwaltskanzleien exakt genau so.
Das schlimme ist, dass die Anwaltskanzleien offensichtlich so gierig sind, dass sie nicht einmal ein paar Minuten in einen minimalen Wissenstransfer – Basiswissen – investieren wollen, weil sie diese Minuten nicht „bilden“ können. -
Bei der CS geht seit Jahren die Geschichte um, wie ein anderer seine Mappe im Zug vergessen hat…
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@James Huber
Wenn irgendeiner dieser CS Nullnummern (und gleichzeitig Einkommensmillionäre) all die geheimsten Informationen liegen lassen (offiziell: derer beraubt wurden), dann ist das völlig egal.
Denn wenn der bö Fei (alter Scheizer Militärjargon für der böse Feind) die „gefundenen“ Informationen beherzigen würde, dann wren die ja wirtschaftlich ähnlich schlecht bedient wie die CS …
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Finde ich immer so „verantwortungsvoll“ , wenn Chef-Juristen (aus Interessenskonflikt, oder Unfähigkeit sich zu beschmutzen) teure Mandate an externe Anwälte weitergeben.
Das Kosten-Nutzen Verhältnis der Banken verwundert mich dann stets, aber es wird mir dann jeweils auch bewusst, warum die CH-Bankster-Lohnkosten, international nicht kompetitiv sind, und warum man die Digitalisierung nach der Industrie um 20 Jahre verschief. -
Eiserne Regel für Jedermann/Frau. Vertrauliche Akten verlassen nie das Büro. Weiss eigentlich jeder Anfänger aber es gibt anscheinend Anfänger die sowas noch nicht gelernt haben. Die Kanzlei würde ich sofort feuern.
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Sind Sie Metzger oder was? Jedenfalls kein Experte, denn Ihre Aussage ist falsch.
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Schon was von HomeOffice gehört? Und Anwaltskanzleien sind null digital…
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@Digi Crack. Du bist vielleicht Digital Crack aber Digital-Junckies habt meist null Ahnung von den wichtigen grösseren Dingen, wie Geschäftsgeheimnisse sicher bewahren etc. Ihr schaffts ja auch nicht, Anwaltskanzleien zu digitalisieren – also, Digi Crack, bleib bei Deinen Leisten und bluster Dich nicht so auf. Die Blase platzt sonst ganz schnell. Lass uns die wichtigen Dinge tun, ihr seid Dienstleister für unsere Compis, mehr nicht.
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Eine weitere “Odyssee“ von Mr Cerutti! Deren viele es gibt. Wasser predigen und Wein trinken ist das Motto. Wenn Herr Osorio es wirklich ernst meint mit ausmisten – dann sollte er bei dieser Position schnell Handeln. Ceruttis ruf bei den US Behörden ist Grotten schlecht – null vertrauen in ihm!! Macht das Leben von CS auch nicht einfacher…und Cerutti lässt sich noch immer von Urs Rohner „einlullen“ ein Grund mehr für Mr Osorio zu Handel! Schatten Chairman‘s braucht niemand…
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@Insider
Wenn Herr Osorio es wirklich ernst meint mit ausmisten …
… dann würde er bei sich selbst beginnen.
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Nur noch Verlierer ………….
– A&O viele Millionen – Mandate
– CS zig Milliarden in den Sand gesetzte Kundengelder
– der A&O – Junior eine Mappe und
– Cerutti das Weggli, bald seinen Kopf
Gute Nacht CS – Aktionäre …..
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Cerutti hat seinen Kopf schon lngst verloren. Sätestens als er Jus studierte.
Aber jetzt sollte dieser endlich auch abgeschlagen werden. Also rein professionell, natürlich …
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Tja, die Rückseite der Globalisierungsmedaille (und Sparwut zugunsten von Boni, nicht Aktionären). Man muss sich das einmal vorstellen: Ein finnischer Nobody einer englischen Anwaltsbude verhühnert vertrauliche Dokumente einer der beiden Schweizer Grossbanken im Wochenendurlaub in Finnland. Ich glaub, ich spinn. So gut scheint dieser Pinsel auch nicht zu sein, als dass man es nicht hätte hier rechtlich abklären lassen können.
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Also sorry, aber juristische Pinsel haben wir hier in der Schweiz mehr als genug! Nur: Diese insel sind einfach VIEL TEURER!
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Eiserne Regel für Jedermann/Frau. Vertrauliche Akten verlassen nie das Büro. Weiss eigentlich jeder Anfänger aber es gibt anscheinend Anfänger die…
Da beauftragen sie eine spitzen Kanzlei mit spitzen Anwälten zu spitzen Preise. Wer macht dort die Arbeit, ein Junior vermutlich…
Soll heissen, ein sog. "Associate" nimmt die vertraulichen Dokumente nicht nur nach Hause mit - nein, er nimmt sie sogar…