Die einen versuchen es mit Kryptowährungen, die anderen setzen lieber auf die Lotto-Zahlen. Millionärin oder Millionär zu werden war an diesem Wochenende mit beiden Varianten schwierig.
Die meisten Kryptowährungen verloren von Freitag auf Samstag weiter massiv an Wert und auch die Website www.swisslos.ch plus die dazugehörigen Apps crashten am Freitag.
Willy Mesmer, Leiter Spielabwicklung bei Swisslos Interkantonale Landeslotterie, bestätigt den Ausfall: „Es ist richtig, unsere Website war am Freitag tagsüber teilweise down.“
Ursache für den Systemabsturz sei ein fehlerhafter Archivierungsjob eines Softwarelieferanten gewesen. Eine sehr komplexe SQL-Abfrage auf die Datenbank habe das System extrem verlangsamt, was zu langen Wartezeiten führte.
Betroffen waren alle Produkte, die über die Internet-Spiel-Plattform angeboten werden. Am populärsten sind Swiss Lotto und EuroMillions. Offline waren aber auch Sporttip, Bingo, Jass oder Clix.
Nachdem alle betroffenen Systeme heruntergefahren und neugestartet wurden, sei die Plattform am Freitag ab 16 Uhr wieder zur Verfügung gestanden, wie Mesmer sagt. „Das lässt sich auch an den Umsatzzahlen aller Produkte vom Samstag ablesen.“
Doch Userinnen und User konnten teilweise auch am Samstag ihre Tipps auf Swisslos.ch nicht abgeben. Die iOS-App Swiss Lotto lieferte mancherorts selbst am Sonntag noch eine Fehlermeldung.
Erst nach einer Deinstallation und Neuinstallierung der App konnten einzelne iPhone-User wieder Lotto spielen.
Ein Blick auf die Bewertung der Swisslos-Applikation im App Store von Apple zeigt eine sehr schlechte Bewertung und viele enttäuschte User-Kommentare. Von möglichen 5 Sternen erhielten die Basler nur ein 1.9-Sterne-Rating.
Willy Mesmer, der bei Swisslos auch für den Kundendienst verantwortlich zeichnet, wollte zum entstandenen Schaden durch die Nicht-Erreichbarkeit der digitalen Annahmestellen über das Wochenende keine Angaben machen.
„Es ist kaum bezifferbar, ob wir durch die ärgerliche Situation überhäuft Einbussen erlitten haben.“
Von der gemeinnützigen Genossenschaft gibt es keine Informationen darüber, wie viele Leute ihren Lotto-Schein heute noch am Kiosk abgeben und wie viele Personen online spielen.
Der Anteil der Teilnahmen POS/Internet unterscheide sich von Produkt zu Produkt, so Mesmer. „Genaue Detailzahlen dazu veröffentlichen wir nicht.“
Immer wieder steht das Basler Milliarden-Unternehmen wegen Pannen in den Schlagzeilen. Im März 2020 zahlte Swisslos einigen Lotto-Spielerinnen und Spielern zu viel und anderen zu wenig aus.
Dieser Fehler wurde vom Ktipp erst vor einem Jahr aufgedeckt.
Vor einem Monat war auch beim Advents-Los, dem Nachfolger des früheren Millionen-Los, der Wurm drin. Eine „unglückliche“ Symbolwahl auf dem Rubbellos führte laut dem Konsumentenmagazin Espresso von Radio SRF zu Frust und Enttäuschung.
Los-Besitzerinnen und -Besitzer freuten sich aufgrund von zwei ähnlichen, aufgerubbelten Schlitten-Symbolen vergeblich auf 100’000 Franken.
Die Fälle liessen sich nicht miteinander vergleichen, betont Swisslos-Sprecher Mesmer. Aufgrund einer Falscheingabe seien beim ersten Fall nur während knapp fünf Minuten falsche Gewinne ausbezahlt worden.
Der Fehler sei sehr schnell bemerkt worden und es seien deshalb „keine zehn Kunden“ von diesem Fehler betroffen gewesen.
Zum Adventslos-Problem vor ein paar Wochen stellt Swisslos heute in Abrede, dass es sich um zu ähnliche Bilder von Schlitten auf dem Rubbel-Los gehandelt habe. „Die beiden Symbole lassen sich klar und deutlich unterscheiden“, hält der Sprecher fest.
Willy Mesmer räumt aber ein, dass es immer wieder zu Ausfällen auf den Plattformen von Swisslos komme.
„Gar nicht in Abrede stellen möchte ich, dass wir auf unserer Internet-Spiel-Plattform häufiger Probleme haben, als uns selber lieb ist.“
Je nach Produkt seien aber immer andere Systeme betroffen. Bei den Sportwetten beispielsweise würden jeweils viele, ganz unterschiedlichen Komponenten zusammenspielen.
„Wir arbeiten stetig daran, die bekannten Probleme zu lösen, und bemühen uns gleichzeitig, die ganze Architektur zu optimieren.“
Swisslos bietet in der ganzen Deutschschweiz und im Tessin sowie im Fürstentum Liechtenstein Zahlenlottos, Sportwetten und Lose an. Ihren Reingewinn überweist die Genossenschaft vollumfänglich an die auftraggebenden Kantone und das Fürstentum Liechtenstein zur Unterstützung des Gemeinwohls.
Im Jahr 2020 erzielte Swisslos einen Umsatz von 1.59 Milliarden Franken. Daraus verteilte die Lotteriegesellschaft einen Gewinn von 429 Millionen Franken an die Kantone und die Sport-Toto-Gesellschaft. Die Geschäftszahlen des letzten Jahres liegen noch nicht vor.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
und schon wieder ist swisslos.ch nicht erreichbar 🙂 heute am 10.10.24 um 9.45h
-
Da ich Swiss lotto und Eurolotto spiele wollte nicht immer am Kiosk vorbei gehen. Diesbezüglich habe ich vor einiger Zeit bei swisslos einen Konto eröffnet. In letzter Zeit kann ich mich aber Leider über meinem Computer am Wohnort nicht Online einloggen! Die Seite sei nicht auffindbar! Über meinem Smartphon kann ich mich aber einloggen und auf meinem Konto zugreifen. Wo liegt hier das Problem?
-
Hochnäsige Gesellschaft. Mails wären in Bearbeitung. Am Telefon inkompetente Person, die nur auf E-Mail verweisen kann. Statistiken stimmen auch heute noch nicht. Gezogene Zahlen in der Statistik falsch. Am Sonntag 5. Februar 2023 und vorgestern mailte ich ihnen die Fehler. Bis heute keine Antwort und natürlich wird auf der falschen Statistik weiter gewurstelt.
Am 3. Februar wurde die 14 gezogen. Heute steht in der Schlapptistik: «Ausstehend seit 29 Ziehungen»!!!
Kann man dieser Firma vertrauen. Die Aufsicht wird natürlich nichts wissen. -
Die Webseite ist seit Freitag Abend nicht mehr zu erreichen. Ein Lumpenverein, dieses Swisslos. Die Webseite ist eine einzige verbuggte Katastrophe. Die IT-ler offenbar unfähig. Bald ist 2023 und bei denen auf der Webseite fühlt man sich wie im letzten Jahrtausend.
-
Schade schade.
Als vor ein paar Jahren über das Glücksspielgesetz abgestimmt wurde, hiess es: «Was die ausländischen Casinos können, können wir schon lange». Ein paar Jahre später zeigt sich – nein können sie nicht. Lotto wie auch Sportwetten eine Zumutung.
Die Alternativen aus dem Ausland nicht mehr verfügbar – geschlossene Werkstatt ahoi!
-
-
Ich frage mich schon lange, ob man Swisslos und Euromillions trauen kann. Ist da nicht Ringier auch irgendwie beteiligt? Weil die Namen der allfälligen Grossgewinner, angeblich zum Schutz der Gewinner, verheimlicht werden, besteht das ungute Gefühl, dass der dreistellige Grossgewinn schon mal unter den Steakholdern verteilt wird. In den Medien heisst es regelmässig, der Gewinn sei an einen Unbekannten in Irland oder so gegangen.
-
Passiert wirklich immer wieder. Mühsam diese Abstürze. Hatte am Samstag auch noch probleme auf dem PC.
-
Wer die Schlitten-Symbole nicht voneinander unterscheiden konnte, hätte auf die unterschiedliche Schreibweise achten können…
-
Wen interessieren eigentlich solche Berichte auf einer Finanzplattform?
Läuft das unter Beschäftigungstherapie von schlechten Journalisten, die sonst nirgendwo mehr Platz finden? Weg damit! -
1000 mal lieber Swisslos als Bitchcoins.
-
Arbeitet Swisslos mit Avaloq?
-
Swisslos ist ein sehr, sehr träger Staatsverein.
Diese fast-Beamten residieren im feudalen Hauptsitz an der Langen Gasse 20 in Basel.
Der Verwaltungsrat setzt sich aus Regierungsräten von den Kantonen zusammen. Die Kompetenz dieser Leute muss sagenhaft sein!Der dynamische Gegenspieler ist die „Lotterie romande“.
Leider dürfen Personen mit Wohnsitz in der deutsch sprachigen Schweiz (und Tessin) nicht auf deren Angebote zugreifen. -
„dass es immer wieder zu Ausfällen auf den Plattformen von Swisslos komme“
warum sind die nicht in der lage diese probleme zu lösen, ein armutszeugnis sondergleichen
1000 mal lieber Swisslos als Bitchcoins.
Swisslos ist ein sehr, sehr träger Staatsverein. Diese fast-Beamten residieren im feudalen Hauptsitz an der Langen Gasse 20 in Basel.…
Wer die Schlitten-Symbole nicht voneinander unterscheiden konnte, hätte auf die unterschiedliche Schreibweise achten können…