Das „S“ zwischen Joseph und Blatter meint Sepp. Sepp wie Joseph. Das gab dem Ex-Fifa-Präsidenten den Touch des Untouchable.
Nun ist er eine Art Freiwild geworden. Kaum ist der „Schauprozess“ in Bellinzona gegen den Walliser und seinen einstigen Intimus Michel Platini über die Bühne, wird ein nächstes Ungemach bekannt.
Die Zürcher Justiz bestätigt auf Anfrage eine Straf-Untersuchung gegen Sepp Blatter und seinen einstigen Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke rund um mögliche Misswirtschaft beim Fifa-Museum im Quartier Enge.
„Wir können bestätigen, dass die Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich gestützt auf eine Strafanzeige der Fifa ein Strafverfahren gegen Joseph Blatter und Jérôme Valcke eröffnet hat wegen des Verdachts auf ungetreue Geschäftsbesorgung“, sagt ein Sprecher
„Es gilt die Unschuldsvermutung bis zu einem rechtskräftigen Verfahrensabschluss. Wegen der laufenden Untersuchung können keine weiteren Informationen bekanntgegeben werden.“
Im Fokus stehen gigantische Beträge für den Bau eines Prunk-Stücks auf Geheiss des Fifa-Königs, bei dem einiges aus dem Ruder gelaufen sei und die Swiss Life grosse Profiteurin wäre, so die Handelszeitung letzten Herbst.
Laut dem Blatt sei das im 2016 eröffnete „Fifa World Football Museum“ zu einem „Finanzdesaster“ mit „bisher 654 Millionen“ geworden.
Anzeige erstattet hat die Fifa unter Blatter-Nachfolger Gianni Infantino. Gegenüber der Handelszeitung wollte der Verband nichts sagen.
Auch die Swiss Life schwieg zum Artikel vom letzten Oktober. Laut dem Medium sei der Versicherer die „(g)rosse Profiteurin“ eines Projekts, das „zur teuersten Vitrine der Schweiz“ geworden sei.
Denn: Die Swiss Life habe „endlich für ihre leer stehende Immobilie einen Mieter mit vollen Kassen“ gefunden. Auch die Versicherung wollte keine Stellung nehmen.
Laut Handelszeitung kassiert die Swiss Life pro Jahr von der Fifa respektive ihrem Museum 8,9 Millionen. Und zwar sicher und risikolos, 30 Jahre lang.
Auf diese Fixzeit habe man sich geeinigt.
Eine zuvor leere Immobilie, nun gefüllt für 3 Jahrzehnte zu einem tollen Mietzins, kumuliert über die ganze abgemachte Mietdauer von 360 Monaten, ergibt 267 Millionen.
Da lacht das Herz der Swiss Life-Kapitäne Rolf Dörig und Patrick Frost.
Weniger Freude haben die Fifa-Zahlmeister. Sie sind es denn auch, die Druck auf die Justiz ausgeübt haben. Die Staatsanwaltschaft liess deren Anzeige nämlich zunächst lange liegen.
Jetzt macht sie sich doch noch an die Arbeit. Ausgang ungewiss.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Da ist Feuer im Dach…und Blatter Sepp Berater Charly B darf dann erklären, warum seine Botta Management AG millionen für die Beratung und was auch immer bekommen hat im Zusammenhang mit den GU Vergaben FIFA Hauptsitz und FIFA Museum…drann Bleiben luki
-
S‘isch alls för en Fiössball!
-
Ja, der Grössenwahn alternder Herren ist halt ohne Grenzen und andere können das finanziell dann ausbaden. Ob da auch noch was hintenrum gemmauschelt wurde wird man wohl kaum herausfinden – die Gier der Protagonisten im Fifa Weltfussballverband ist ja legendär und ein einziges Markenzeichen dieses Vereins, welchen man übrigens abwickeln bzw. auflösen könnte, da es sich ja um eine im Grunde mafiöse Organisation handelt ohne Sinn und Zweck bzw. mit nur dem einen Zweck alten Funktionären, die nach einer finanziell vorteilhaften Fussballkarriere noch mehr Reichtum anhäufen können – sozusagen ein Edelaltersheim für Fussballer oder solche die sich dafür halten …
-
-
Das viel authentischere Museo del Football mit noch Originalmobiliar aus den FIFA Gründertagen befindet sich im Estadio Centenario in Montevideo, dort wo die erste WM überhaupt stattgefunden hat.
Die haben keinen Cent von der FIFA bekommen und doch ein wunderbares fussballhistorisches Museum hingekriegt fast zum Nulltarif und vielen alten Origianlexponaten und nicht so einen überteuerten Fussballkitsch wie in Zürich -
Die FIFA war bis zu den Investitionen in Russland, trotz der typischen US Sanktionen, die letzte grosse global agierende Organisation die nicht durch US Aussenpolitik beeinflusst war. Trotz der USSanktionen beschloss die FIFA mehrere Milliarden für den Bau von Stadien & Sportinfrastruktur in Russland auszugeben… das war das Ende der unabhängigen FIFA. Nun soll mit Hilfe der CH Justiz einfach noch der letzte Strich gezogen werden um den Saldo abzuschliessen.
-
Irgendwie nichts neues das Ganze.
Falls ich mich nicht täusche:
Damals als Blatter einen Unfall baute, wurden die Kennzeichen von der Polizei am Unfallort abmontiert und die Strafe war ein einfaches „nicht beherrschen des Fahrzeugs“. Wird auch jeder andere so behandelt?-
Daten, Fakten bitte. Nicht nur Geschwafel
-
-
Das ist total gemein ein so alten unschuldigen Mann so zu plagen ! Wer ihms kennt weiss das er kein Fliegen etwas zuleide tun kann !
-
Was wird genau vorgeworfen? Der vom 0815-Volk vollgestopfte Geldesel FIFA zahlt freiwillig der SwissLife eine gigantische Miete
-
Die Staatsanwaltschaft III fällt halt einfach auf, mit ihren Publizität generierenden Fällen. Da schwingt jedenfalls oft diese zürcher Eitelei mit. Gerade von Staatsstellen, gerade im juristischen Bereich, würde man sich doch mehr Nüchternheit wünschen. Eitle Staatsanwälte habe in der Schweiz inzwischen beinahe Tradition. Grüsse gehen raus an Carla del Ponte und Beat Schnell.
Von seinem Rufnamen jedoch ein S. abzuleiten, ist dann aber doch das Top an Eitelkeit. Gerade wenn es Sepp heisst😅 Lustige Vögel!
-
Wieso rennt man eigentlich nur Sepp Blatter die Türe ein? Wir haben in den Banken und anderen Dienstleistungsbetrieben massenhaft Blatter-Nachwuchs. Blatter hat es immerhin fertiggebracht den Fussball zu promoten wie kein anderer zuvor, bei den Herren in der Region Paradeplatz stellt man lediglich fest: ausser Spesen nichts gewesen. Im Gegenteil, riesige Verluste und Besänftigungsversuche wie dies nur bei Leuten möglich ist, die mit dem Geld der andern wirtschaften und für sich beanspruchen dass sie unantastbar sind, Infantino würde bestens in dieses Schema passen. Lasst Sepp Blatter endlich in Ruhe, der Mann hat mehr geleistet als man aufgrund der Infantio-Tricks meint. 2 Millionen für Platini, Peanuts im Vergleich zu den Horror Bezügen gewisser Fussballer, bezahlt von Clubs die eigentlich pleite sind und trotzdem noch in der Champions League mitspielen.
-
Ein Schelm der böses dabei denkt. Vermutlich ist das Ganze eine Gefälligkeitsleistung der Zürcher Staatsanwaltschaft gegenüber der BA falls das in Bellinzona nicht so gut für die Family & Friends der BA laufen sollte. Wenn man den Herrn Blatter fleissig weiter mit Schmutz bewirft, dann kann man da so schön ablenken von all diesen äusserst seltsamen Vorkommnissen zwischen BA/Lauber/dem nach Bellinzon nach oben versetzten Thormann und Infantino….
-
Die Jagd auf Sepp Blatter geht weiter und scheint keine Grenzen zu haben. Wenn jeder Bau, jedes IT-Projekt des Bundes und der Kantone mit massiven Budget-Überschreitungen strafrechtlich geahndet würde, müssten Hunderte neuer Staatsanwälte eingestellt werden und Dutzende, wenn nicht mehr Staatsbedienstete untersucht werden. Doch nix da. Wo soll denn hier im Fall des Mietvertrags mit der Swiss Life denn die strafrechtlich relevante Handlung sein? Wurden ebenfalls Swiss Life Manager untersucht oder angeklagt?
Hexenjagd, orchestriert durch den neuen FIFA-Prinzen Macchiavelli Infantino. Das sich die sonst oberfaule Staatsanwaltschaft dafür hergibt, dass ist die Headline (und der Skandal).-
Stimmt definitiv. Man kann über Blatter sagen was man will, mit Gianni Infantino (geschweige denn Platini) ist man viel mehr als nur vom Regen in die Traufe gekommen. Und auch verglichen mit seinem Vorgänger João Havelange finde ich Blatter um einiges seriöser (und weniger Geldgierig). Auch wenn der Swiss Life und wohl noch der einte oder andere Deal mehr stinkt.
Weiss gar nicht, ob Gianni Infantino immer noch plant, den Fifa Hauptsitz von Zürich nach Paris zu verlegen. Der Mann ist noch viel allglatter als Blatter. Résumé: Blatter war vielleicht der beste Fifa Präsident aller Zeiten.
-
-
Wegen Misswirtschaft gäbe es beim Staatshaushalt mehr zu ermitteln…
-
Eine Hausdurchsuchung bei der Bank Julius Bär in Sachen FIFA sollte im Raum stehen, denn der Verdacht hat sich schon lange erhärtet, dass diese Bank der FIFA nahesteht und kritische Transaktionen über die Bank abgewickelt wurden.
Doch Hausdurchsuchungen einer Bank dieser Grössenordnung sind in der Schweiz noch nicht opportun! Wo würde das hinführen … Hausdurchsuchungen bei CS etc….. scandal after scandal!!
-
Ihre Sicht der Dinge kann verstanden werden, gerade mit Ihrem Hintergrund. Würden die Staatsanwaltschaften einigermassen funktionieren in Grossverfahren, müsste ich Ihnen beipflichten. In der Schweiz werden aber in grossen Verfahren die Anklagen so oft nachträglich umgebaut, dass es jeweils nur noch knapp innerhalb der Rechtsstaatlichkeit passiert. Man will die Leute einfach „drankriegen“, auch wenn es am Schluss für etwas ganz anderes ist und nicht selten 10-12 Jahre vergehen. Blatter dürfte als Ziel schon länger feststehen, jetzt muss man nur noch etwas finden. Mittelalterliche Sündenbock-Denke. Die Institute wursteln nämlich, unabhängig von öffentlichen Figuren, einfach weiter. Aber so trockenes Zeug wäre den eitlen Staatsanwälten zu wenig Öffentlichkeitswirksam.
-
@Herr Stauffacher. Ja, ich schliesse mich Ihrer Meinung grundsätzlich an. Die Ausnahme ist, dass dies innerhalb der Rechtsstaatlichkeit geschieht. Mein Fall zeigt dies auch, dass die Rechtsstaatlichkeit von der Justiz mit Füssen getreten wurde und immer noch wird. Schlimmer noch ist die Causa CUM EX Files, Buch von Oliver Schröm (erhielt den Deutschen Journalisten Preis 2021), in der die Staatsanwaltschaft Strafuntersuchungen schubladisierte, das Verfahren offensichtlich im Widerspruch zur gültigen Schweizerischen Strafprozessordung durchgeführt wurde und schliesslich der Staatsanwalt als Befangen erklärt wurde. „Befangen“ war er zwar, doch seine Handlungen müssten eigentlich strafrechtliche Konsequenzen haben. Das geschieht in der Schweizer Justiz nicht, denn sie ist eben Täter und Richter!!!
-
-
No worry, das wird man verjähren lassen für den dicken Sepp (sein Portemonnaie)
-
Hoffentlich kriegt Blatter Seppi endlich seine Strafe, aber diese Typen werden viel zu sanft angepackt.
-
Misswirtschaft ist ein Verbrechen, das mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft wird? So so, würden alle eingesperrt wo Misswirtschaft betreiben oder betrieben, hätten wir wieder Platz zum Versauen in der Schweiz! Alle Bürger sind vor dem Gesetz gleich,
aber nicht vor Gericht…..😂-
Der freie Platz würde in Kürze durch Fachkräfte wieder gefüllt, denn die 10Mio.-Schweiz ist ein vereinbartes und unverrückbares Ziel.
-
-
Immobilienbesitzer von leeren Liegenschaften ziehen eine leere Immobilie vor als die Mietpreise zu senken und hoffen das der Wert der Immobilie schneller steigt als der Mietzins einbringt. Hier sollte der Gesetzgeber eingreifen und die Immobilienbesitzer zum Vermieten zwingen.
-
Es wird generell Zeit, dass das Geschäften der Swiss Life einmal seriös und gründlich untersucht wird. Aber das wird die Zürcher Justiz nicht dürfen. Der nicht untersuchte AWD Fall ist ein interner Swiss Life Fall. Wäre ich Swiss Life Aktionär, würde mich der bemerkenswert simpel vorhersehbare Milliardenverlust schon interessieren. Was ich meine ist, die Swiss Life wird immer mehr zu einer einzigen, riesigen Belastung der Schweiz. Denkt man an die 2. Säule. Ihre enormen Mietzinsen haben schon den Manor von der Bahnhofstrasse vertrieben und machen Wohnungskäufe für den Mittelstand zunehmend unmöglicher. Ihre schon fast legendären, peinlich konstruierten Statistiken zur 1. und vor allem 2. Säule, mit dem einzigen Ziel Rentenalter Erhöhung. Dass dem Begriff „die einzige Statistik an die ich glaube ist die, die ich selber gefälscht habe“ eine beängstigend reale Aussage.
Auch bei der Swiss Life scheint es immer dasselbe zu sein. Man geht immer vom gewünschten Ergebnis aus und konstruiert teils Hahnebücher mässig das passende Konstrukt dazu.
Gut geht man jetzt den beiden offenen Fifa Fragen nach. Wie konnte die Fifa, wie konnte Sepp Blatter einen derart irren, viel zu teuren Vertrag absegnen? Wieso hat die Fifa ihr Museum an einem der unpassendsten Orte (und nicht z. B. am Fifa Hauptsitz) eröffnet? Entscheidend mehr Merchandising Verkäufe bei entscheidend niedrigeren Unterhaltskosten.
-
Ja, was wollen da noch Schweizer Staatsanwälte Geld eintreiben und Täter verurteilen bei einer Schweizer Gesetzeslage, die vorher der FIFA und ihren Funktionären und Würdenträger alles erlaubt hat und beide Augen fest geschlossen hielt, um diese besondere Lieblinge von uns ja nicht ärgern.
Gibt wieder ein Hornbergerschiessen mit teurem Gerichtsverfahren auf unsere Kosten, dass wegen unserer Gesetze keine Schuldigen eruieren kann. -
Die FIFA ist ein gewinnorientiertes Unternehmen. Stellt das einfach mal klar. Nix Verein. Sollen Steuern zahlen wie alle anderen auch.
-
Keine Sorge, lieber Sepp. Unsere Staatsanwälte taugen überhaupt nichts. Du hast also nichts zu befürchten. Die tun das nur, damit sie Rechnungen stellen können.
-
eine viertel milliarde fuer ein Museum!!!
Wow.. die Zuercher Pfeiffen bei der CS werden nur noch durch die Walliser Oberpfeiffe in den Schatten gestellt!
-
Bevor man objekt urteilen kann, muss man den Sachverhalt kennen. Mietzins 9Mio für welche Fläche, welchem Ausbauzustand, Brutto-/Nettomiete, inkl Mieterausbauten, Nebenflächen etc. Nur alleine die Museumsbauptfläche ist 3000m2 gross… der Artikel sagt mE überhaupt nichts aus
-
Misswirtschaft ist ein Verbrechen, das mit Freiheitsstrafe oder Geldstrafe bestraft wird? So so, würden alle eingesperrt wo Misswirtschaft betreiben oder…
Keine Sorge, lieber Sepp. Unsere Staatsanwälte taugen überhaupt nichts. Du hast also nichts zu befürchten. Die tun das nur, damit…
Eine Hausdurchsuchung bei der Bank Julius Bär in Sachen FIFA sollte im Raum stehen, denn der Verdacht hat sich schon…