Wer heute die Julius Bär Wien-Webseite anklickt, dem lächelt nur noch ein Manager entgegen.
Das war bis am Freitag anders. Da gab es auch noch einen Zweiten mit Bild und Funktion.
Ewgeni Smuschkovich. Doch der ist offiziell schon seit März Geschichte. Als Russland-Chef hatte er die führende Privatbank Knall auf Fall verlassen.
Smuschkovichs private Situation war den Bären nach dem russischen Angriff auf die Ukraine zu heiss geworden.
Dessen Ehefrau ist die Tochter eines gesuchten Oligarchen, sein Name prangt auf internationalen Sanktionslisten.
Smuschkovichs Karriere bei der Bank Bär war damit zu Ende. Es übernahm ein altes Schlachtross der Privatbank.
In Wien aber, wo der Russen-Chef neben Zürich seinen zweiten Sitz hatte und wo auch seine Familie lebt, blieb alles beim Alten.
Smuschkovich hielt sich in Amt und Würden – zumindest in der digitalen Welt.
Jedenfalls merkte keiner, dass der hochbezahlte Private Banker auf der offiziellen Webseite der Bank weiterhin als Co-Chef der Wiener Julius Bär auftrat.
„Da handelt es sich leider um einen Fehler, der soeben behoben wird“, sagte eine Bär-Sprecherin am Freitag, und bedankte sich „für den Hinweis betreffend Aufführung von Ewgeni Smuschkovich auf unserer Webseite“.
Sie betont, dass der Spitzenmann die Julius Bär „auf eigenen Wunsch verlassen“ habe. Seit diesem Schritt im Frühling sei er „nicht mehr bei Julius Bär tätig“.
Shit happens, könnte man sagen. Doch bei der Julius Bär sticht eine eigenartige Nonchalance mit Unstimmigkeiten auf, wenn es um Online-Auftritte geht – was mit der Digital-Offensive der Bär-Spitze kontrastiert.
Deren Ex-Moskau-Chef, ein Schweizer Banker, der rund um eine Ruag-Affäre von sich zu reden machte, ist neu bei einer Londoner Finanzboutique tätig.
Sie heisst Realia Family Office und wird von einem Russen geführt.
„Mirabaud, Julius Baer, Lombard Odier, J.P. Morgan, VTB Bank, Sberbank, Terrius Capital AG, UBC, Credit Swiss, Banque Havilland, The Bank of Lichtenshtein (sic!), and many others“, führte die Realia auf ihrer Webseite Partnerbanken auf.
Dass Bär weiterhin mit ihrem umstrittenen Ex-Moskau-Büroleiter zusammenarbeitet, überraschte. Es stimme auch nicht, meinte eine Sprecherin auf Anfrage. Man werde in London vorstellig.
Das war vor mehr als zwei Monaten. Dann aber passierte lange nichts, jedenfalls prangte die Julius Bär weiterhin auf der Homepage der Realia.
Bis vor kurzem. Nun sind die Zürcher verschwunden. Dafür tauchen andere prominent auf, wie die Barclays Bank und die Credit Suisse.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wir brauchen keine Russen Bänkler!
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Da hat unser Regional Marketing wohl mal wieder geschlafen. Oder war es doch die Larissa?
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IP wird seichter und seichter und Loomit and Co gehaltsloser und gehaltsloser.
Ein Abbild des Schweizer Finanplatzes oder doch nur ein lokal begrenztes Ausklingen einstmals vorhandener Qualität? A la NZZ im Quadrat? -
Wer sich dieser Seite anvertraut, ist selbst schuld. Kein HTTPS, nur teilweise in Englisch verfügbar, dilettantische Übersetzungen („Fast traslate“, aber „Icon translate“), die nicht mal mit Links unterlegt sind, falsche Sprache im Header ….
Eine deutschsprachige Site ist aber, entgegen dem Foto weiter oben, nicht (mehr) verfügbar. Ebensowenig wird Bär als Partner erwähnt.
Ist der Artikel wirklich schon „out of date“?
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Hat nicht auch die CS „massiv in die Digitalisierung investiert“?
Die drei Wege in die Pleite: durch Frauen der schönste, durch Spielen der schnellste, durch Computer der sicherste. (Farkas) -
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Das liegt bestimmt daran, dass er noch weiterhin ordentlich bezahlt wird …
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Mit diesem Schmierfinken hatte ich auch mal zu tun. Bringt alles unsauberes Geld und wenn man kritisch hinterfragt wird ungeduldig und frech und natürlich Mänägerli helfen ihm!
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Für die Aarauer Rüeblifresser mit ihrem Achtung Gefahr Kennzeichen würde ich nicht geschenkt arbeiten wenn ich wieder einmal arbeiten würde.
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würde ich nicht geschenkt arbeiten wenn ich wieder einmal arbeiten würde.
Hoffentlich würden Sie nicht Geschenkt Arbeiten. -
Haben Sie sich im Artikel geirrt? Bin selbst ursprünglich Aargauer, aber ich verzeihe es Ihnen. Allerdings ist der Bär glaub keine Aargauer Bank, oder?
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Sprichwort: „ Einen Bären aufbinden“ kommt von der Julius Bär Bank.
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Bestenfalls Mittelmass – so sind halt heute viele CH-Banken und deren Topmanagement😉.
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Seit Collardi wird Bär nicht besser, Rickenbacher weiss wahrscheinlich nicht einmal, dass seine Bank eine Homepage hat.
Das liegt bestimmt daran, dass er noch weiterhin ordentlich bezahlt wird …
Seit Collardi wird Bär nicht besser, Rickenbacher weiss wahrscheinlich nicht einmal, dass seine Bank eine Homepage hat.
Bestenfalls Mittelmass - so sind halt heute viele CH-Banken und deren Topmanagement😉.