Wenn das Department of Justice (DoJ) auf den Putz haut, ist fertig lustig. So geschehen bei einer geplanten Krypto-Bank namens Polybius, hinter der womöglich ein gigantisches Ponzi steckt.
575 Millionen Dollar, mehr als eine halbe Milliarde, sollen von zwei Esten veruntreut worden sein. Laut DoJ gibt es jedenfalls „hundreds of thousands of victims“.
Die beiden Angeklagten wurden vor 2 Wochen in ihrer Heimatstadt Tallinn verhaftet. Sie gaben 2017 vor, neue Bitcoins zu rekordtiefen Kosten zu „schürfen“.
Das ihnen anvertraute Vermögen wollten sie in ihrer Polybius-Bank anlegen. Die aber hob gar nie ab, kriegte keine Lizenz, weder von der Finma noch von den europäischen Behörden.
Die Angeklagten nutzten statt dessen „shell companies to launder the fraud proceeds and to purchase real estate and luxury cars“.
FTX lässt grüssen. Der riesige Skandal hat engste Schweizer Connections.
Zunächst leuchtet ein Ex-EY-Partner auf. Daniel Haudenschild. Der liess Fragen von Gotham City, einem Finanzkrimi-Blog, unbeantwortet.
Weitere Spuren führen zur Bitcoin Suisse, wo die möglichen Betrüger Geld parkierten. Jedenfalls liessen die US-Häscher bei der Krypto-Firma in Zug ein Konto blockieren.
Auch die CS taucht im Skandal auf. Einer ihrer langjährigen Banker in Zürich agierte als CEO der Polybius.
Früh ins Zeug legte sich EYs Ex-Partner Haudenschild. Der stand nämlich beim Start von Polybius vor über 5 Jahren prominent Pate.
„We are impressed by the consistency of the Polybius team and how successfully their ideas fit into the opportunities that are opening up against the background of the changes in the European legislation“, liess sich Haudenschild damals zititeren.
Der öffentliche Support zeigte Früchte. Bei ihrem ICO konnten die zwei schlauen Osteuropäer auf einen Schlag 25 Millionen Dollar einkassieren.
Weniger amused war die EY. Haudenschilds Arbeitgeberin als eine der Big-4-Berater zog die Reissleine.
Für den Partner mit Spezialthema Krypto kein Problem. Er fand rasch ein nächstes Plätzchen – bei der halbstaatlichen Swisscom.
Dort wurde der Ex-Berater im Herbst 2017 Chef der frisch gegründeten Swisscom Blockchain.
Besondere Aufmerksamkeit erzeugte der Schweizer später als Präsident der Crypto Valley Association. Nach einem Machtkampf wurde Haudenschild Anfang 2019 Präsident der Lobby im Zuger Krypto-Tal.
Im Frühling 2021 revoltierten Mitglieder der Vereinigung gegen Haudenschild und seine Mitstreiter im Vorstand. Die konnten die Aufständischen niederringen – wenn auch nur knapp.
Haudenschild startete in der Boomphase von Krypto, als die Kurse durchstarteten und ein lustiger Coin nach dem anderen auf den Markt kam, bei einem frischen Anbieter als CEO.
Dieser trägt den „originellen“ Namen „Origyn“. Dahinter steckt eine gleichnamige Stiftung, registriert im Kanton Neuenburg.
„ORIGYN wurde im Oktober 2020 in Neuchâtel (Schweiz) gegründet und ist in den wichtigsten Technologie- und Blockchain-Zentren der Welt tätig“, hiess es auf Finanz-Webseiten.
Inzwischen ist Daniel Haudenschild bei der Origyn ausgeschieden – per Ende November war seine Unterschrift im Handelsregister gelöscht.
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Die beliebtesten Kommentare
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Spannende Ausführungen, danke Herr Hässig. In der Anklage vom Okt 2022 steht nix zu Switzerland… https://s3.documentcloud.org/documents/23316702/hashflare-polybius-bank-indictment.pdf
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Wundern sie sich nicht wenn bis Sommer oder Winter 2023 der Kurs problemlos auch bei Minus /- 80% notiert.
Selbst ein Totalverlust könnte nicht überraschen. -
Zur Präzisierung:
Die Stiftung ist der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht unterstellt… (Zefix bildet).Weitere „Erfolgsmeldungen“ zu Kryptos werden folgen… bis auch das letzte Hemd verteilt ist. Gier macht blind.
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Schon erstaunlich: Solange es gut läuft, geben si bereitwillig Interviews und drängen sich ständig in die Medienöffentlichkeit.
Wenn es hingegen mies läuft, dann tauchen sie alle ab und sagen gar nichts mehr. -
One Coin ist wohl die Steilvorlage für dieses Ponzi.
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Und ewig grüsst das Murmeltier: Und wieder ein weiterer Krypto-Ponzi-Scheme aufgeflogen. Diese Krypto „Bad News“ hören ja nicht mehr auf.
Ich mag das Wort Krypto nicht mehr hören. Ein Tummelplatz für Betrüger, Geldwäscher, Gangsters oder sonstige Gigolos. Das System ist morsch und wird in absehbarer Zukunft komplett in sich zusammenfallen. Nur eine Frage der Zeit!
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Lieber Borough Market, Sie haben die meistvertretenen Fische in diesem dreckigen Crypto-Teich vergessen zu nennen: Die Steuerhinterzieher und -betrüger. Karma lässt grüssen!
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Dws Krypto-System wurde von Anfang an für versteckte Geldtransfers ausgelegt. Also ist er fuer Betrügereien vorzüglich geeignet.
Das ist jedoch nicht zu verwechseln mit der Blockchaintechnologie. Die meisten kennen nicht mal den Unterschiede zwischen diesen zwei Syteme. -
Und die Politik macht nichts dagegen nach dem Motto: kei Luscht
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Omg, schon wieder Betrug…
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Hinter welcher Kryptowährung steckt kein Ponzi-scheme?
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Das gesamte Finanzsystem der Notenbanken und Banken ist schon ein Ponzisystem, die Kryptos sind lediglich noch die Krönung der Dummheit und wird mit dem alten Ponzisystem gar noch bewertet, sozusagen die Fortsetzung der Dummheit in Exponentialfunktion .
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BITCOIN IST PONZI!
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Stimmt nicht Du Experte Du.
BTC ist ein deflationäres Produkt und die Anzahl auf 21 Mio limitiert.
Geh mal in die Klubschule und mache zuerst eine Ausbildung bevor Du Dich hier Experte nennst, Finänzler Du.
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Jeton Haha
Ja ja Spielcasino Jeton!!!
😉😊😂🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣
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…na bitte, da haben wir es doch schon wieder! Betrug, Betrüger und immer wieder gehen Geldgeber diesem seltsamen Crypto Schrott auf den Leim!
Da werden noch Massen von Opfern aus anderen Crypto Machenschaften an die Oberfläche gespühlt aber, erst wenn sie sich auch als Opfer erkannt haben- dann aber, ist es bereits viel zu spät!
Wie dem auch immer, von den vielen Rumänen Crypto Häscher- Helden an der Stockerstrasse, Bleicherweg auch schon was gehört?!
Nein? der Letzte löscht das Licht ab.
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„Hochstapler“ haben meist ein vortreffliches Benehmen“.
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Schweizer mögen offenbar Betrug. Kommt immer mehr ans Licht. Wann Gefängnis?
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Die Dummen sterben nie aus. Siehe auch Credit-Suisse. Da gibt es tatsächlich noch Leute, welche sich noch nicht eine neue Stelle gesucht haben.
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Das ganze hat mit Krypto eigentlich wenig zu tun, und viel mehr mit der Art von verschachtelten Beteiligungsstrukturen und undurchsichtigen Finanzflüssen, unter zu Hilfenahme von Firmen, von welchen man nicht genau weiß, was sie eigentlich wirtschaftlich machen und wer finanziell dahintersteht, die man auch schon bei kriminellen Machenschaften gesehen hat. Der Verdacht von ’shell companies‘, ‚fraud‘ und ‚money laundring‘ kann hier leider aufkommen. Natürlich will man niemanden etwas unterstellen, aber hier ist die Transparenz oft nicht gegeben und sogar Profi-Investoren aus Finanz- und Kryptowelt sehen hier nicht durch (siehe Novogratz, minus 70 Millionen mit FTX).
FTX hat übrigens auch drei Ableger in der Schweiz (FTX Europe AG, FTX Certificates GmbH und FTX Derivatives GmbH) – was machten die genau, bevor sie in die Chapter 11 Konkurse in Delaware einbezogen wurden?
Schwierig herauszufinden, Websites, Handelsregister und Linked-In Seiten der Verantwortlichen sagen einem auch nichts detailiertes. -
Wieder und wieder Krypto Betrügereien. Gegen all diese Cyber Skandale war der Madoff Betrug eine Kinderparty.
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Alles Prinzen.
Madoff hat sich wenigstens noch Mühe gegeben.
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Und wo bleibt die Verhaftung des Mr Bankman-Fried der FTX Ponzi Platform? Was? 40 Millionen USD Gönner des Joe Biden. Alles klar.
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Wer es immer noch nicht geschnallt hat, dem ist nicht mehr zu helfen!
Das sog. Schürfen ist schlicht und ergreifend „Blütenproduktion“!
(Weil das nicht zum Beispiel als Krypto-Sfr. verkauft wird greift Rechtlich der Geldfälschung Straftatbestand ins Leere: Punkt.)
Danach werden die Blüten mit windigen Versprechungen an Gutgläubige und Naive, gegen reguläres Zentralbankgeld angedreht und verkauft.
Wer das nicht kapiert oder KANN, der hat das Wesen des Mediums Geld mit seinen Möglichkeiten, Stärken und Schwächen nicht einmal im Ansatz verstanden und begriffen.
Da wirkt der offenbar unauslöschliche Traum von einem ewig stabilen und sicheren Geld. Das ist und bleibt ein unerfülbarer Traum, ein Ding der faktischen Unmöglichkeit.
(Anmerkung: Werde mit grösstem Vergnügen die windig keifenden Gegenargumente zur kenntnis nehmen. Sollte ein schlüssig handfestes auftauchen, ziehe ich mit grösstem Respekt,auf den Knien den Hut.Punkt) -
Hat schon irgend ein Banker jemals mit Arbeit versucht an Geld zu kommen? Sobald die es als Unternehmer versuchen scheitern sie alle grandios. Nur bei den Banken werden die noch als Top Shots bezeichnet.
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Haudenschild, Origyn und die Esten. Mittendrin ein Ex CS als CEO. Wer glaubt denn noch echt an Krypto. Und kommt mir nicht mit Bitcoin und Altcoin. Bei Altcoin weiss ich wenigstens wer mich abzockt. Und Bitcoin hat auch irgendjemand geschaffen und kann den Mist abschalten.
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„Der beste Staat ist der, der die geringste Anzahl von unnützen Menschen enthält.“
Voltaire (1694 – 1778), eigentlich François-Marie Arouet, französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller -
Warum labern diese Krypto-Möchtegerns alle so dämlich und inhaltslos daher, ist das so ’ne Art Krankheit die das Hirn befällt?
Beispiel gefällig: „We are impressed by the consistency of the Polybius team and how successfully their ideas fit into the opportunities….“ -
Das Volk merkt immer noch nicht, dass dieser Krytposchrott absolut nichts wert ist.
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schade das du dich nicht mit dem Potenzial befasst. Ja, birgt auf jedenfall Risiken aber die Umsetzungen sind in vielerlei Hinsicht Revolutionär und können die Datenbearbeitung und Effizient in unvorstellbarer Skalierung vorantreiben. Diese alle in eine Schublade zu tun ist schlichtweg uninformiert und wertend durch eigene Meinung und nicht durch belegungen!;)
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Wie immer: die Schweiz mittendrin, die finma sieht kein Problem, was als approval im crypto Markt gilt und am Ende hat der Staat das nachsehen, hier Neuchatel.
Und ewig grüsst das Murmeltier: Und wieder ein weiterer Krypto-Ponzi-Scheme aufgeflogen. Diese Krypto „Bad News“ hören ja nicht mehr auf.…
BITCOIN IST PONZI!
Alles Prinzen. Madoff hat sich wenigstens noch Mühe gegeben.