Nach dem gestrigen Hearing eines US-Senats-Ausschusses zu möglichen weiteren Schweizer Steuertricks gerät die Julius Bär in den Fokus.
Dies, obwohl es beim US-Untersuchungsbericht mit zwei Whistleblowern im Zentrum offiziell um die CS ging – und damit neu auch um die UBS als Käuferin der Grossbank.
Doch die Julius Bär kommt indirekt zur Sprache im heissen Report. Auf Seite 28 findet sich der Name eines Seniorberaters der führenden Privatbank auf dem Platz Zürich.
Der war 2015 von der Credit Suisse zur Julius Bär gestossen. Vor seinem Wechsel kümmerte er sich um eine US-Familie, die im Verdacht von US-Steuerumgehung steht – mittels Doppel-Pässen.
Der Trick war offenbar, dass die Schweizer Banker die US-Steuerpflicht dieser reichen Kunden ignorierten und als Staatsbürgerschaft nur das Latino-Land im Computer eintrugen.
Reiche Venezolaner, Kolumbianer oder Mexikaner blieben so unter dem Radar der amerikanischen Steuerjäger.
„Wie immer nehmen wir zu haltlosen und unterstellenden Spekulationen keine Stellung und wir bitten Sie, von solchen rufschädigenden Spekulationen abzusehen“, hielt die Bär-Medienstelle auf Anfrage fest.
Die Privatbank hatte mit den USA wegen Venezuela-Steuerbetrüger einen der teuersten Deals aller Schweizer Banken akzeptieren müssen.
Vor sieben Jahren zahlten die Zürcher 550 Millionen Dollar Strafe im Rahmen eines „Deferred Prosecution Agreements“, im Gegenzug verzichtete die US-Justiz auf eine Anklage der grossen Privatbank.
Der Betrag liegt nicht weit entfernt von den 780 Millionen, mit der sich die zigfach grössere UBS im 2009 von einer US-Strafverfolgung freigekauft hatte. Der Preis war anderweitig hoch: Die Schweiz gab ihr Bankgeheimnis her.
Die CS kam 2014 deutlich härter an die Kasse, sie musste rund 2,5 Milliarden wegen Schwarzgeld-Vergehen mit US-Kunden überweisen. Nun soll sie weitere 1,3 Milliarden Dollar zahlen, wie es gestern hiess.
Die Julius Bär blieb trotz dieser im Verhältnis zur eigenen Grösse gigantisch scharfen Strafzahlung in den Medien weitgehend unbehelligt.
Sollte Bär in den neuen Strudel geraten, dann besteht die Gefahr, dass die Bank als Wiederholungstäterin am Pranger landen könnte.
Das Problem ist, dass die Bär bei korrupten Fifa- und Venezuela-Funktionären in den früheren Untersuchungen grell aufleuchtete. Mehrere ihrer hoch bezahlten Kundenberater endeten in den Fängen der US-Ermittler.
Einer brachte es zu besonderer Berühmtheit: Matthias Krull. Der erhielt zunächst 10 Jahre Gefängnis aufgebrummt – aber mit Aussicht auf viel weniger, wenn er auspacken würde.
Das tat er dann auch. Am Ende kam Krull mit seinem „Verrat“ fast ungeschoren davon.
Nun taucht der Name eines Bär-Arbeitskollegen von Krull im gestrigen 77-seitigen Senatsbericht auf. Schon wieder High-noon an der Bahnhofstrasse?
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Und der jetzige erwähnte wird auf den nächsten zeigen und so geht das immer weiter. Wie hier gestern
https://www.justice.gov/usao-sdny/pr/swiss-executive-pleads-guilty-tax-fraud-conspiracy
Heder der irgendwo mal im email im cc war oder sein Visum gesetzt hat ist in den usa Teil einer Verschwoerung ( Conspiracy)
Die Leute die wissen das sie dabei waren melden sich bei der Steuerbehoerde und kassieren ab.
-
Als Schweizer in den USA kommen immer wieder Leute auf mich zu und sprechen über Banking und Swiss Banks. Einer der eine Mega Kirche führt hat mir vor Jahren auch einmal gesagt das er mit JB Banken tut. Als Eidgenosse habe ich natürlich 1+1 zusammengezählt und bin gleich auf Feld Steuerhinterziehung gelandet. LOL Kann es nicht beweisen aber Kirchengelder und JB “makes me go mmmmhhh”! Aber warum wäre da der Ami US Prediger Schuld an solchen Geschäftsbeziehungen? Relax people, greed, for lack of a better word, is good! Geiz ist Geil! Wenn nicht Prediger, dann Deutscher Industralist oder Idi Amin oder Inder oder Chinese. Swiss Banking ist unser Ding. Umarmt es!
-
Jedesmal wenn die Demokraten in den USA an der Macht sind, gibt es mächtig Ärger für Schweizer Banken.
Clinton (Nachrichtenlose Konten, sehr bis äusserst tendenziöse Aufarbeitung des Krieges)
Obama (Abschaffung des Bankgeheimnis)
Biden (Teilnahme an Sanktionen gegen Russland, darauf grosse Abflüsse aus Russland, China, Golfstaaten. Busse und nach Abflüssen faktische Liquidation der CS.)
Ich kann mich nicht erinnern wann die Schweiz oder ihre Banken zum letzten Mal mit einem Republikaner mächtig Ärger haben.
aber trotzdem sind jeweils von Blick bis Tagi bis NZZ Demokratenpräsidenten jeweils der Messias, während dass Republikaner (Bush und Trump) der fleischgewordene Teufel sind.
Vielleicht kann ein Psychiater helfen.
-
Die USA™ sind eine Pirateninsel. Wie wäre es damit, den Spiess umzudrehen? Das Vermögen könnte den US-Personen gemäss FATCA™ weggenommen werden wegen US-Piraterie. Wer beweisen könnte, dass er keine Steuern™ in den USA™ bezahlt hat, behielte das Vermögen aber.
Die US-Personen, die die Piraterie finanziert hätten und deshalb das Vermögen verloren hätten, könnten versuchen, sich von den Piraten in Washington und deren Konsorten entschädigen zu lassen.
(Ich blödle nur.)
-
Der grösste fehler unserer Banken war die Ami Infatuation die zu überheblichen Investitionen führte und die Türe zu unendlicher Abzocke öffnete. Dies wiederum ermöglichte es den Amis durch konstante Erpressung, das Bankgeheimniss, in Zusammenarbeit mit unseren rückgratlosen Politiker, niederzureissen. Das war die Öffnung, die die Amis benötigten, um unsere Banken zum eigenen Vorteil auszubluten. Bravo.
-
-
ist das ein Witz?
Wir alle hier, Leser, Banker, Behörden, Steueramt, Anwälte, Richter, Reiche & Arme, Linke & Rechte….wissen genau wo die weltweit meisten unversteuerten Vermögen liegen. Sicher nicht in der Schweiz!
Gibts darüber vielleicht auch mal einen Bericht?
-
-
Stimmt, liegt in den Briefkasten Firmen die von Schweizer Banken, Steuer -und Vermögensberater für Kleptokraten und Co gemacht worden sind!
…wissen genau wo die weltweit meisten unversteuerten Vermögen liegen. Sicher nicht in der Schweiz!…
Von Google-Meister noch nichts gehört, der findet alle Publikationen darüber in unter einer Sekunde!
-
-
Diverse schweizer Banken sind mittels Steuer-Gangsterei immer noch Nest-Beschmutzerinnen.
Es wird höchste Zeit, dass dem ein Ende bereitet wird.
-
und schasst den US Botschafter, der uns als Loch im Donut bezeichnet, hochkant aus der Schweiz?
Was für ein opportunistisches, feiges, höriges Beamten 7er Gremium.
-
Das an der Bahnhofstrasse eine weitere Bombe tickt ist doch seit 2017 klar?
Was eher irritiert, ist dass die FINMA 2021 kein Enforcement eingeleitet hat, dies obwohl man wusste, dass es Whistleblower gegen die Credit Suisse im Falle von Dan Horsky gibt?
Sprich der möglichen Wiederholungstäterin riesiger Ärger in den USA droht. Gut gleiches könnte man bei JB sagen. Ebenfalls mmögliche Wiederholungstäterin.
Wen schützt eigentlich die FINMA? Die Banken und ihre Machenschaften statt Aktionäre und Kunden?
Der Zeitpunkt der Amis ist zwar auch wieder perfekt gewählt – ob UBS noch ein Stein mehr oder weniger am Bein hängt…
Der Skandal bleibt, dass dem ’sauberen‘ Finanzplatz Schweiz nicht nur durch das Pack bei den Banken die nächste Bombe um die Ohren fliegen kann, sondern dass der Schuppen FINMA dem Ganzen einmal mehr locker mal zusieht.
Manchmal muss man sich schon Fragen, ob die Problemkinder nicht in der FINMA selber sitzen? So viel Unwille und lausig verrichtete Arbeit kann doch keine Behörde rechtfertigen.
-
Nur die Bank? Die reden schon über CS und UBS!
…Sollte Bär in den neuen Strudel geraten, dann besteht die Gefahr, dass die Bank als Wiederholungstäterin am Pranger landen könnte…
Da dürfte noch einiges mehr im Anmarsch sein. Da hat man über andere Minenfelder noch gar nicht geredet was Steuer -und Vermögensberater betrifft.
https://www.youtube.com/watch?v=PodthlV5WqY
Die sehen es als Schweizer Geschäftsmodell wo sich nichts geändert hat!
…Nach dem gestrigen Hearing eines US-Senats-Ausschusses zu möglichen weiteren Schweizer Steuertricks gerät die Julius Bär in den Fokus…
Bei 15-30 % Rendite von der TAX für WB und Anwalt dürfte das für andere WB eine Überlegung sein, so die Botschaft von USA Behörde! EU macht das in Zukunft auch, damit es noch spannender wird.
Man ist schon gespannt was Strafe betrifft. Könnte sein, das sie ein paar in USA aus Schweiz einladen zwecks Anklage und USA Gardinen.
Helsinki Kommission und Co voll bei der Arbeit. Was sagten da nochmal vor kurzen Schweizer Politiker über die herablassend?
-
So, und jetzt das ganze noch mal auf Deutsch, bitte.
-
-
Wenn man sich die Mühe macht und den Report liest, so war der US Status dieser Kunden ein grosses Thema. Sie wurden aufgefordert Dokumente einzureichen oder im Voluntary Disclosure Programme teilzunehmen. Die Beziehung wurde dann gekündigt. Was die CS aber nicht machte, diese Leaver zu melden.
Offenbar fanden die bei anderen Banken, u.a. an prominenter Lage an der Bahnhofstrasse, Unterschlupf. Nachzulesen auf den Seiten 30+31. -
Selber Schuld wenn man deutsche Kundenberater einstellt als Schweizer Bank.
-
Es ist wie im Fussball. Wenn der Club im eigenen Umfeld keine Qualität findet, dann kauft er im Ausland ein.
-
-
Hier der Link zum Dokument:
https://www.finance.senate.gov/download/sfc-credit-suisse-report-final-32923 -
Die Sache mit dem Doppelpass-Spiel ist bekannt und gehört zur „guten“ Anlageberatung oder z.B. die wirtschaftlich Berechtigten über Offshore-Konstrukte wie Trusts, Companies und Partnerships zu verdunkeln und zu verschleiern. Nichts Neues, doch bei den Amis brandgefährlich!
Die Amis sind äusserst grosszügig, wenn jemand auspackt bzw. wenn er/sie es nicht macht, dann werden die Daumenschrauben angezogen.
Das Gerücht einer weiteren US-Klage geht herum und das Bär-Whistleblowing ist äusserst lukrativ!
Nun wäre es an der FINMA sich einzuschalten und Klarheit zu schaffen, doch das ist Wunschdenken!!
-
NUN? 2017, aber spätestens 2021 hätte die FINMA reagieren müssen!
Denn mit der Whistleblower-Story tickt eine Zeitbombe am Pardeplatz bei den Wiederholungstätern.
GENAU! Bei denen darf man nichts erwarten bzw. mab muss sich die Frage stellen, in wessen Karten die Verantwortlichen des Ladens überhaupt spielen.
-
-
Wer geht da als Chinese, Vorderasiate und Afrikaner, obwohl er bestimmt kein Amerikaner ist, noch als Kunde zu einer Schweizer Bank. Man frägt sich schon, warum die Banken aus Grossbritannien und der Euro-Zone diese Schwierigkeiten nicht haben. Unsere FINMA ist ein Saftladen erster Güte und wird es bis zum Tod des Schweizer Finanzplatzes wohl bleiben und unsere Politiker samt Bundesrat schauen zu!
-
Das DoJ gibt keine Ruhe bis auch die grosse UBS ihre „eingekauften Leichen“ , vermutlich mit Nationalbank – Garantien, auf Pfennig und Cent genau als Bussgeld hinblättert!
Nun rächt sich das Jahrzehnte lange Wildwest-Banking einmal mehr! Die total korrupten „Steuerhinterzieher“ wechselten die Arbeitgeber wie andere die Unterhosen.
Gier getriebene Teams und Arbeitgeber werden noch lange, nun weltweit, verfolgt.
-
Abzocke der USA mit immer neuen Vorwürfen an CH Banken.Kolonialismus der modernen Art.
-
Als Bank sollte man in den USA nicht tätig sein und generell keine Kunden mit US Pass, US Geschäftsbeziehungen, US Immobilien, US Aktien im Portfolio und US Verbindungen aller Art akzeptieren. Ansonsten ist man endlos den US Strafzahlungen ausgesetzt. Bis jetzt hat noch keine ausländische Bank in den USA netto Geld verdient.
-
Schon einmal ein Gedanke darüber verschwendet, das es Steuergelder sind des jeweiligen Landes wo auch im sozialen Bereich dann fehlt?
…Ansonsten ist man endlos den US Strafzahlungen ausgesetzt….
Die EU hat vom Schweizer Geschäftsmodell auch die Schnauze voll deswegen! Da darf dann sich WB auch auf satte Prozente freuen wenn er auspackt!
Da kennt sich einer aus von nicht auskennen.
…Bis jetzt hat noch keine ausländische Bank in den USA netto Geld verdient…
Anscheinend reichen Ausbildung alleine von Elite Unis nicht aus um Erfolgreich zu sein, finde den Fehler!
-
-
Bär nimmt CS Leute auf. Da hat Bär auch nicht viel studiert. Aber die CS verklagt viele Kommentatoren auf IP, die etwas kritisch schreiben wegen Verleumdung.
Das an der Bahnhofstrasse eine weitere Bombe tickt ist doch seit 2017 klar? Was eher irritiert, ist dass die FINMA…
Selber Schuld wenn man deutsche Kundenberater einstellt als Schweizer Bank.
Wer geht da als Chinese, Vorderasiate und Afrikaner, obwohl er bestimmt kein Amerikaner ist, noch als Kunde zu einer Schweizer…